Konfusionen - Tierschutzhund als Anfänger?
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Finde die Umstände passen nicht, Ausland und blind adoptieren finde ich nur für Familien passend, die viel Zeit und Geduld haben, Erfahrung ist auch nicht schlecht. Bei der Zeit sehen ich hier das gravierende Problem, was wenn der Hund nicht mal aus der Box rauskommt, weil er einen riesen Kulturschock hat? Gleich mit ins Büro nehmen als Ausgangsbasis ist schon sehr träumerisch und eine hohe Erwartung an den Neuankömmling.
Und ganz ehrlich: Pflegestelle ist für mich auch ein Ort, bei dem der Hund etwas lernt (im Sinne von Klarkommen in der neuen Welt) und nicht eventuell noch zusätzliche Probleme einstudiert (Leinenpöbeln, Beißen, Ängste entwickeln), weil die Pflegefamilie vielleicht 4 Monate als Hundeanfänger totales Chaos veranstaltet und mit sowas überhaupt nicht umgehen kann.
Tierschutz ist nicht nur Hund aufnehmen, Tierschutz kann dann auch schnell nach hinten losgehen. Bitte dringend überdenken! Am Ende hat dann nämlich der Hund ein Problem, weil er (Beispiel:) als "Beißer" eingestuft im Tierheim landet, weil ein Hundeanfänger die Zeichen falsch deutet.
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Bedenke, daß ihr, wenn es nicht passt/klappt evtl. für Monate trotzdem als Pflegestdlle fungieren müsst, mit allen Konsequenzen.
D.h. wenn der Hund zB im Büro randaliert, weil er. Angst hat, überfordert ist, sich unwohl fühlt - du musst dann Plan B haben, wo er betreut wird.
Oder wenn es zwischen euch nicht passt - du hast ihn dann erst einmal sprichwörtlich an der Hacke und musst dich um seine Belange kümmern.
Eine Orga, die so etwas voraussetzt und keine Stellen parat hat, wo ein angeblich toller Familienhund sofort unterkommen kann, hat sich in meinen Augen schon im Vorfeld disqualifiziert.
(und das sagt jemand mit drei Hunden aus dem TS)
Ich würde mich unter diesen Voraussetzungen nicht dazu bereit erklären.
Stell' dir einfach vor, daß der Vermittelnde nicht deine Kollegin ist.
Würdest du einem Fremden, der diese Bedingungen stellt, einen dir völlig unbekannten Hund abnehmen?
Nicht deine Kollegin muss mit diesem Hund leben, sondern du.
Und wenn es nicht passt und du dich deswegen noch mit ihr überwirfst, hast du den Stress zu Hause und auf der Arbeit.
Weder vermittelt ihr ein Fremder den Hund noch muss sie ihn behalten wenn sie es nicht möchte . Davon ab sprichst du Hier völlig unbekannten Sachkentniss ab.
Deine Drei Hunde und Erfahrungen lassen sich nicht auf andere Konstellationen übertragen und sind somit in diesem Fall nicht von Bedeutung.
ZitatWenn wir uns dann dagegen entscheiden, würde der Verein den Hund vermitteln, und er müsste aber so lange bei uns leben. Es sei denn, es sind krasse Gründe, die dagegen sprechen.
Der Verein hat sich Disqualifiziert, weil keine Stelle parat? Wo steht das ?
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Ein Haken an der Pflegestellensache - und leider sehr verbreitet. Pflegestelle wird, wer sagt: "Ich hätt gern nen Hund". Erfahrung/Qualifikation egal, Hauptsache, der Hund ist erst mal da.
Der Interessent macht sich selbst die Pflegestelle ist in der Form eher einfach nur Hunde einschleusen.
Und woher soll ein Ersthundehalter, der selbst erstmals Erfahrungen sammelt, wie das Leben mit 1em frisch importierten Hund ist, und das Leben mit Hund noch so wenig kennt, wie genau diesen einen Hund, halbwegs zuverlässig irgendwas abschätzen können, wenn es um eine Weitervermittlung geht, weil Passt doch nicht? Innerhalb von ein, zwei Wochen womöglich. Völlig utopisch.
Selbst wenn ein Hund auf ner Pflegestelle mit mehr Hundeerfahrung war, ist die Praktik, gleich nach ner Woche in die Vermittlung, doch recht fragwürdig. Da weiß man bei vielen Hunden noch exakt nichts über den Hund. Viele sind da noch in völliger Schockstarre. Entweder aggressiver, als sie letztlich sind, oder z. B., vielleicht viel häufiger, komplett unauffällig, weil grad von DEM oder einem der schlimmsten Trips ihres Lebens runter.
Wenig im Leben eines Hundes ist nur annähernd so stressig bis fürchterlich, wie die plötzliche Verpflanzung in ein komplett fremdes Umfeld und eine "Umsozialisierung".
Da will hund erst mal nur irgendwie durchkommenund nicht anecken. Weiß er ja nicht, dass er diese Situation recht wahrscheinlich überlebt.
Selbst die "Hund steigt aus und es ist, als hätt er nie was anderes gemacht", als hier gelebt" Hunde haben Stress.
(Hochspannend, Fotos von nach der Ankunft und ein paar Monate später im Vergleich, da sieht dann längst nicht jeder unerschrockene Draufgänger und Problemloshund wirklich so locker aus, wie man es wahrnahm.
Und braucht zb auch nimmer so viel Futter, um nicht abzunehmen. Usw.)
1e oder 2 Wochen sind nichts. Wirklich nichts, wenn man nen Hund neu aufnimmt.
Übrigens:
Reinwachsen kann man in allerhand. Oder auch nicht. Persönlich find ich die "Horrorgeschichten" sehr wichtig.
Klingt so nett und richtig (und ist es auch), sich vorab auszumalen, was man eher nicht will oder womit man sich im Zusammenleben echt schwer täte und Zeit und Geduld und darauf einlassen.
Bloß, gerade ohne je nen Hund gehabt zu haben, weiß man schlichtweg selbst gar nicht, was wirklich herausfordernd werden kann. Und das verändert sich mit jedem weiteren Hund. Selbst nach 500 könnten da noch Dinge überraschen oder man ertappt sich bei ner empfundenen Alltäglichkeit, mit der Hund nicht umgehen kann, weil ers noch nicht kennt, kennen oder können kann.
Aber... manches ist recht klassisch. Heißt nicht, dass es bei jedem Auslandshund so sein muss, aber es mal gehört zu haben, find ich absolut nicht verkehrt.
Ja, kann sein, dass ein Hund sich flach auf hinlegt und Panik schiebt, weil da ein Fliesenboden ist.
Oder mit dem Kopf durch die Glastür will und Spiegelungen attackieren oder vor ihnen flüchten.
Oder keine Trwpoen steigen kann und wochenlang Angst davor hat.
Und die ersten Wochen nur Fluchtwege checkt oder vom Balkon im 3. Stock springt.
Oder 2 Wochen oder 4 Monate in der Wohnung nur nachts unterm Bett hervor kommt.
Oder dass.. oder dass...
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@pinkelpinscher
Ok - kein Extremfall - aber ein gutes und so schön beschriebenes Beispiel, was auf einen zukommen kann. Und was für einen Hundeanfänger schon amtlich herausfordernd wäre.
Natürlich kann man auch Glück haben und einen einfachen und unkomplizierten Hund in Direktadoption bekommen. Aber es ist einfach ein größeres Glücksspiel, wenn man so wenig weiß. Dafür sollte man halt wenig Ansprüche an den Hund, viel Geduld, gute Nerven und eine gewisse Grundakzeptanz dafür haben, dass der Hund erstmal ist, wie er ist. -
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Ich finde es super dass ihr einem Nothund eine Chance geben woll!
Jetzt folgt das aber:
Unerfahrenen Leuten einen Hund geben, und dann erwarten dass man sich in einer Woche fest entscheidet finde ich unseriös. Wenn man einen Hund auf Pflegestelle mit Bleibeoption gibt, sollte man schon etwas mehr Zeit geben, sofern nicht der nächste Interessent wartet.
Warum kann der Hund denn nicht erst auf eine Pflegestelle und ihr könnt ihn in Ruhe kennenlernen? In einer Woche ist der Hund nicht angekommen und zeigt oft auch nicht wie er wirklich ist.
Ihr sollt den Hund direkt nehmen, obwohl kein Urlaub und keine Erfahrung? Auch hier wieder: das macht kein mir bekannter, seriöser Verein!
Und was ist wenn der Hund mit eurem leben nicht klar kommt? Der kann noch so nett sein, aber gestresst kann er sein. Und auch aus Stress können Hunde schnappen. Was ist wenn er überhaupt nicht mit dem Leben als Bürohund klar kommt? Nicht stubenrein ist und ins Büro macht, wenn er nicht gerade alle Kollegen anbellt? Kannst du den Hund dann trotzdem durchaus die nächsten Monate mit nehmen? Je nach Hund dauert eine Vermittlung schonmal so lange...
Nach nun über 10 Jahren Tierschutz kann ich dir sagen leider werden wahnsinnig viele Hund als "Nett und toll für die Familie" abgegeben und sind es nicht immer. Man muss mit allem rechnen.
Falls er wirklich so toll ist, was durchaus möglich ist, freut es mich, aber man sollte eben beide Optionen bedenken.
Ich würde euch daher wirklich eher einen Hund empfehlen den ihr vorab in Ruhe kennen lernen könnt. Vielleicht gibt es ja auch eine Pflegestelle die DIESEN Hund erstmal nehmen würde.
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Meine Kollegin ist im Auslandstierschutz tätig und hat uns nun angeboten, am Wochenende zu kommen, wenn einer der Transporte hier ankommt - und uns umzugucken.
Wie genau ist das mit dem "umgucken" denn gemeint? Arbeitet die Organisation mit einem Tierheim in Deutschland zusammen?
Denn normalerweise läuft es so ab, dass entweder Hunde nach Deutschland kommen, die hier direkt in ihr endgültiges zu Hause kommen oder auf eine Pflegestelle. Oder es gibt eine Kooperation mit einem deutschen TH, wo dann einfach regelmäßig Hunde hergeholt werden, erst mal ins TH kommen und von dort aus vermittelt werden.
Ist Ersteres der Fall, dann sind alle Hunde schon fest vergeben, bevor sie überhaupt in den Transporter steigen und da ist dann eher nix mit mal umgucken und eventuell einen mitnehmen. Ist Letzteres der Fall, dann gibt es im Grunde keine Notwendigkeit, dass alles so überstürzt passiert.
Also anders gesagt, was passiert, wenn du direkt am Transporter schon sagst, der Hund passt nicht?
Ganz allgemein: es gibt im Auslands-Tierschutz viele tolle Hunde, die sich schnell in ihr neues Leben einfügen und auch nicht mehr Arbeit machen als ein Welpe vom Züchter. Bei Direktadoptionen kann man nur oft nicht sicher sagen, ob der ausgesuchte Hund auch so ist, oder ob er doch das ein oder andere Problem auspackt. Man weiß leider oft nicht, was die erlebt (bzw. eher nicht erlebt) haben und das macht die Einschätzung, inwieweit der Hund hier zurecht kommt, sehr schwierig. Vieles kann man sicher "hinbiegen", anderes wird immer eine Baustelle bleiben.
Da kommt es dann auch wieder darauf an, über wieviele Umwege der Hund her kommt. Direkt aus dem Zwinger des örtlichen Shelters? Oder mit Zwischenstation in einem privaten TH, wo man sich mehr ums einzelne Tier kümmern kann, vielleicht sogar mal spazieren gegangen wird und man dann eher eine Aussage treffen kann, wie sich der Hund außerhalb des Zwingers verhält? Allein sowas kann schon einen riesen Unterschied machen, wie realistisch die Einschätzung der Hunde ausfällt.
Da würde ich also noch mal genau nachfragen, wie das vor Ort gehandhabt wird. Und schau auch unbedingt, was Rassemäßig im Hund steckt.
Am sichersten wäre es natürlich, einen Hund zu nehmen, der schon in Deutschland ist (egal ob TH oder PS). Einfache Hunde sind natürlich immer schnell vermittelt, aber es lohnt sich, Zeit in die Suche zu investieren und ev auch den Suchradius zu erweitern. Zergportal.de wurde ja schon genannt, da kannst du gezielt nach Hunden in deiner Nähe suchen. Ansonsten würde ich auch einfach in den Tierheimen Interesse bekunden. Auch wenn aktuell kein passender Hund da ist, können sie dir dann ev Bescheid sagen, wenn ein Hund abgegeben werden soll.
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Zitat
Weder vermittelt ihr ein Fremder den Hund noch muss sie ihn behalten wenn sie es nicht möchte . Davon ab sprichst du Hier völlig unbekannten Sachkentniss ab.
Und die Bekannte kennt den Hund?
Oder läuft es vielleicht eher so: Verein sowieso aus D hat selbst gar keine Hunde, sondern macht nurb "Wir vermitteln die Hunde aus Tierheim A in Land X. Und unterstützen die."
Die Einzigen die den Hund - unter Tierheimbedingungen und ev. einem Umfeld, auf das er geprägt ist - kennen, sind womöglich die Mitarbeiter.
Je nach dem, wie da organisiert wird, kennt auch die Kontaktperson in Land A den Hund nicht persönlich.
Konversation erfolgt, aufgrund häufiger Sprachbarriere, womöglich zwischen Nichtmuttersprachlern, die sich und teilweise den Hund gar nicht kennen, in einer Drittsprache, die keiner perfekt kann. Geradebrechtem Englisch etwa. Oder mal bruchstückhaftem Deutsch. Oder n bissl Urlaubsspanisch.
Kenntnisse über die vermittelten Hundetypen manchmal auf einer, oder gar beiden Seiten auch nicht vorhanden.
Die Vermittlungstexte schreibt unter Umständen jemand, der den Hund und andere beteiligte Personen gar nicht kennt. Oder den Hundetyp.
Womöglich frei interpretierend, auf Basis von Erzählungen oder SprachenmischmaschMails.
Tatsachengehalt von Vermittlungstexten, bisweilen auch dem, was einige Vermittlern über den Hund zu wissen meinen: praktisch Null. Nur viel stille Post.
Nein. Läuft nicht immer und überall so. Läuft aber auch mal so, dass man sich mit "vertrauenswürdigen, weil bekannten Die vermittelt Hunde und hätt da was für mich" übelst zerkracht oder zumindest die heiße Luft erkennt, die hinter mehr als: "Bei uns war der Hund so. Das muss nicht sein, dass er das in anderem Umfeld auch ist" stehen kann.
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Man kann sich als Hundeanfänger das Leben unnötig schwer machen mit "so einem Hund".
Würde ich persönlich niemals machen, wenn man es auch wesentlich einfacher haben kann, sei es durch einen Welpen vor Ort oder einem Hund aus einem Tierheim den man live kennenlernen kann und auch zurückgeben kann wenn es gar nicht passt.
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"Funken" ist schön und gut, das hilft dir und dem Hund aber überhaupt nicht, wenn es nicht passt.
Verabschiedet euch bitte vom Liebe auf den ersten Blick und dadurch ewiges Glück Gedanken. Sucht euch einen Hund, der zu eurer Situation passt und nicht einen, der gerade zufällig da ist und den ihr hübsch findet.
Ihr habt recht umfangreiche Ansprüche an einen Hund - auch wenn dir das vielleicht nicht so ganz bewusst ist - und da ist so eine Aktion wie dieser Vermittlungsversuch nicht wirklich zielführend, sondern einfach ein Glücksspiel.
Gerade bei Auslandshunden ist es oftmals fast unmöglich, die Vorgeschichte genau zu ermitteln. Bei Hunden die gerade aus dem Transporter gezogen werden - und danach hört es sich im Eingangspost an - wirst du da noch weniger sagen können.
Kann so was klappen? Ja, aber man kann ja auch im Lotto gewinnen, baut seine Lebensplanung aber trotzdem nicht darauf auf, dass da nächste Woche die Millionen ins Haus flattern.
Es ist ein großes Risiko ohne Erfahrung einen solchen Hund aufzunehmen und zwar in alle Richtungen.
Klappert lieber ein paar TA auch in den nächsten größeren Städten ab, wo man euch auch wirklich beraten kann, ihr euch Zeit nehmen und die Hunde kennenlernen könnt und nicht in einer solchen Hauruckaktion für einen Hund entscheiden müsst.
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