Konfusionen - Tierschutzhund als Anfänger?

  • Kann das klappen?

    Ja, kann es....muss aber nicht.


    Mein Paulchen kommt auch aus dem Auslandtierschutz und wenn ich zurück gucke war er gefühlt nach 1 1/2 Tagen der absolut super Familienanfängerhund. Allerdings gerechnet hatte ich mit was anderem. Das geht mehr so in die von Helfstyna beschiebene Lottosituation (ohne zu spielen).


    Es gibt riesige Unterschiede zwischen Tierschutzhunden und auch den Organisationen. Oftmals werden alle Hunde als toll, lieb und dankbar beschrieben. Das war bei der Organisation von der ich Paulchen habe nicht so. Er wurde als absoluter Traumhund dargestellt....bei anderen Hunden waren die Beschreibungen aber schon gespickt mit "Problemen".


    Was mich irritiert ist die kurze Pflegestellenüberlegungsfrist.

    Das finde ich auch nicht seriös.


    Irgendjemand schrieb hier auch, das es seltsam wäre, dass so "liebe" Hunde keine Endstellen bekämen wäre unrealistisch.

    Das würde ich auch differenziert sehen. Manchmal bekommt auch der tollste Hund keine Endstelle...weil die Optik nicht passt oder das Tier in der schieren Masse einfach untergeht.

  • Das Leben mit einem Hund ändert den Alltag, da spielt es generell so gar keine Rolle woher er kommt.


    Hier querlesend findet man einen ganzen Haufen an Threads, in denen von allen möglichen Problemen berichtet wird. Auch von erfahrenen Hundehaltern.


    Und dazu gehören natürlich auch einige Ersthundehalter, die nach anfänglicher Euphorie nicht wissen wo ihnen der Kopf steht. Vorgestellt hatten sie sich das oft anders.

    Mehrfach kann man lesen, dass diese Halter ihre Hunde besser abgeben sollten. Oder auch behalten. Aber in jedem Fall eine Entscheidung treffen.


    Und hier sitzt der Knackpunkt. Ich verstehe die Ausgangslage so, dass ihr nicht entscheidungsfrei seid und das halte ich für schwierig.


    Ihr seid eine Familie, lebt glücklich zusammen und doch seid ihr alle unterschiedliche Persönlichkeiten, die vermutlich mit unterschiedlichen Situatione uterschiedlich umgehen. Da reicht eine Person, die mit dem neuen Familienmitglied nicht zurecht kommt. Oder umgekehrt.


    Hätte ich Mac nach zwei Wochen nicht mehr haben wollen, hätte ich ihn zum Züchter zurückgebracht. Ein guter Züchter/ein gutes Tierheim tun das ohne Wenn und Aber. So zumindest meine Erwartung.


    Insofern ist die Idee mit einem Tierheim in einer anderen Stadt vielleicht gar nicht so verkehrt. Kontakte aufbauen, regelmäßig nach einem Hund kucken, wo auch gerne das Herz schneller schlagen darf. In deutschen Tierheimen gibt es haufenweise tolle Hunde, die ein schönes Zuhause brauchen.


    Alles Liebe und Gute für euch!


    Melina&Mac

  • Nicht zu unterschätzen ist auch was für einen Hundetyp/Mix man sich da ins Haus holt.

    Aus welchem Land klingt er denn? Gibt es Fotos?


    Es macht oft einen Riesenunterschied ob man da zB einen HSH-Mix oder einen Pudelmix ungesehen vom Lastwagen als Bürohund nimmt. Glückssache ist es immer noch aber es ändert deutlich die Wahrscheinlichkeiten.


    Von Tierschutzvereinen die sagen, das spielt keine Rolle und sei alles nur Liebe und Erziehung würde ich Abstand nehmen.


    Ich kenne im Bekanntenkreis alles - Tierschutzhunde die nach ein paar Wochen viel unkomplizierter waren als mein Züchterhund und absolut umweltgefährdende oder jahrelang dauergestresste Hunde die in einem großen Gehege oder als Straßenhund glücklicher gewesen wären als bei einer Familie in der Stadt.


    Ungesehen vom Hänger würde ich nur machen wenn:

    - Ihr sehr ruhig und ländlich wohnt


    - Der Hund erst mal gar nichts können muss (Stubenreinheit, fremde Menschen/Hunde ertragen etc) also im Zweifel die nächsten Monate nur aus Haus und Garten und nicht alleine bleiben bestehen könnten


    - es jederzeit eine Pflegestelle geben würde die ihn nehmen könnte wenn es nicht klappt



    Es gibt übrigens auch immer wieder Privatabgaben, wo es der Hund vorher gut hatte und erzogen wurde. Es gibt wirkliche schlimme Allergien (ich musste selbst meine Katzen abgegeben wegen allergischen Asthma), Scheidungen, Auswandern etc. Solche Hunde landen oft nicht im Tierschutz sondern die Leute suchen erst mal selbst ein Zuhause.

  • Moin!
    Erstmal vielen lieben Dank für Euer Engagement, ich hätte nicht mit so vielen Antworten gerechnet!!!

    Also. Es gibt Fotos, er ist ein nicht ganz kniehoher gelockter schwarzbrauner Hund. Er wurde von seinem Besitzer im Tierheim in Ugarn abgegeben, das mit dem deutschen Verein zusammenarbeitet. Er ist 2,5 Jahre alt, Kollegin sagt, eher ruhiger.

    Im Grunde ist es so, dass das ein "ganz normaler" Transport ist. Die Hunde, die dort ankommen, gehen i.d.R. in Pflegestellen in Deutschland oder sind eben schon adoptiert - so wie ihr auch geschrieben habt. Der Kleine, für den wir uns interessieren, würde auch in eine Pflegestelle gehen, wenn wir ihn nicht nehmen.


    Was das Büroding angeht: Ich habe gute gleitende Zeiten in den Ferien und arbeite nicht klassisch im Büro. In den nächsten zwei Wochen könnte ich also meine Zeiten so legen, wie es "mir" und dem Hund passt. Tochter (14) hat noch Ferien.

    Klar hab ich auch andere Tierheime in Augenschein genommen - wie gesagt, ich guck mich schon ein bisschen um.

    Bisher tatsächlich - alt oder "Liste".


    Was "die Kollegin" angeht, traue ich der zu 200%. Sie ist auch nicht so, dass sie sagt, jeder Hund aus dem Tierschutz ist lieb und brav; sie hat mir genau das gesagt, was auch von einigen von euch kam (Stubenreinheit, Kulturschock), aber eben auch, dass das Tierheim, mit dem sie arbeiten, schon recht klar in seinen Aussagen ist.


    Und was diese Pobewoche angeht, ist die ein Angebot an Menschen, die sich für einen der Hunde interessieren, die aus dem Ausland kommen und direkt "mitnehmen" (was für ein Vokabular...). Bei Nichtzustandekommen einer Adoption geht dieser Hund auch in eine Pflegestelle. Möglichst schnell.

    Puh, ich hoffe, ich konnte auf alles eingehen.

    Der Verein macht auf mich jedenfalls keinen unseriösen Eindruck, ich habe aber auch wenig Erfahrung. Vor allem jedoch macht meine Kollegin auf mich keinen unseriösen Eindruck. Ist keine Schnackerin und auch nicht überidealistisch.


    Liebe Grüße und danke nochmal!

  • Dann würde ich den Hund in eine Pflegestelle gehen lassen und ihn mir da angucken .

  • Nach einer Woche entscheiden zumüssen , und den Hund dann auf eine andere PS schicken ist unseriös. Was ist denn wenn ihr in 4 Wochen feststellt es passt nicht?

    Deine Bekannte kennt den Hund persönlich?

    Warum kann er nicht erst auf die andere PS und ihr lernt ihn dort in Ruhe kennen? Das klingt für mich leider eher wie so oft nach Versprechen und im Ernstfall ist die PS dann leider unverhofft abgesprungen ....


    Tierheim im Ausland ist leider oft kein Kriterium für passende Aussagen. Und auch die Besitzer geben oft mit falschen Angaben ab (auch in D.)

    Kindertest : Kind läuft am Gitter vorbei und Hund dreht nicht hohl -> der ist super für die Familie

    Katze in Transportbox gesehen -> kann zu Katzen

    Leider ist das nicht selten.


    Wir räumen leider seit Jahren hinter solchen Vermittlungen auf.

  • Wenn du absolut sicher bist das ihr den Hund als Notfallplan wieder zeitnah abgeben könnt und das Vertrauen wirklich so groß ist, würde ich es machen.

  • Das ist doch bei allen Auslandsadoptionen der Fall. Also dass es schiefgehen kann. Ich habe vorhin mit der Kollegin telefoniert, und sie ist ziemlich sicher, dass man sich weitestgehend auf die Aussagen des TH verlassen kann - einfach weil der Verein sonst über kurz oder lang die ZUsammenarbeit nicht mehr so wahnsinnig prickelnd fände.


    Er kann ja auf eine andere Pflegestelle. Nur ist er dann evtl schon am Samstag 'wegadoptiert', und wir finden ihn schon sehr nett. Da wären wir dann wieder bei Hau-Ruck - oder dass es so wirkt.

    Seufz. Danke noch mal! Hilft wirklich beim Sortieren.

    Liebe Grüße!

  • Warum setzt ihr euch denn so unter Druck ? Dann ist er halt weg, Besser als wenn ihr einen nicht passenden Hund nehmt .

  • Ich finde bisschen merkwürdig, dass man sagt, er kann zur Probe eine Woche und wenn es nix ist, muss er bleiben bis er vermittelt ist.

    Ähm, wenn's nicht funktioniert, dürfte das eine ziemlich blöde Falle sein. Für euch und für den Hund.

    Ich finde eher das klingt nach einer schnellen Lösung für den Verein und sonst nichts.


    Ins TH müsst ihr sicher öfter und vielleicht verschiedene abklappern? Da hättet ihr Zeit, euch kennenzulernen, zeitlich zu planen (ist ja auch ziemlich hopplahopp das Ganze).

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