Schulhund in B-W
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Hallo zusammen,
mich würde mal interessieren, wie es in Baden-Württemberg abläuft, wenn eine Lehrkraft einen Schulhund einführen möchte.
Gibt es hierzu Erfahrungen? Was waren eure persönlichen Hürden?
Hintergrund ist der, dass mein Lebensgefährte Lehrer ist und wir seit einem 3/4-Jahr eine Hündin (Minja, 3 Jahre, Mix aus Cocker Spaniel, DSH, Deutsch Kurzhaar, Mittelschnauzer und noch ein paar Rassen) aus dem Tierschutz haben.
Da ja zahlreiche Studien belegen, dass Hunde das Klima und die Konzentration fördern können, würde sich dies natürlich anbieten.
Außerdem frage ich mich, wie man am besten herausfindet, ob der Hund für solch eine "Tätigkeit" geeignet ist. Wir wollen das ganze nur in Betracht ziehen, wenn es Minja nicht schadet oder sie zu sehr stresst.
Unsere Voraussetzung wäre natürlich, dass wir mit ihr an einer Prüfung zum Besuchshund (und natürlich intensives Training davor) teilnehmen. Falls das schon nicht klappt, wäre das Thema sowieso vom Tisch.
Von der Art her ist Mina sehr ruhig. Sie spielt nicht gerne, kuschelt dafür aber umso mehr. Ein Energiebündel ist sie ebenfalls nicht: ihre Hobbies sind fressen und schlafen
Menschen gegenüber ist sie freundlich (bis auf ein paar sehr kleine Ausnahmen: Sie mag keine alten Männer, die Sonnenbrillen o.ä. tragen, die werden dann auch mal angeknurrt, was natürlich gemaßregelt wird).
Kinder gibt es leider im Bekanntenkreis nicht wirklich, durch die man mal die Reizschwelle etwas testen könnte. Allerdings macht ihr Kindergeschrei inzwischen nichts mehr aus, was anfangs anders war.
Vielen Dank vorab!
Viele Grüße
Minjas Frauchen
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- Vor einem Moment
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Danke für‘s Rufen. Ich werde noch antworten. Bin gerade auf Hüttenfahrt mit meiner 11. Klasse. Vielleicht komme ich heute Abend dazu.
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Danke fürs Rufen!
Danke für‘s Rufen. Ich werde noch antworten. Bin gerade auf Hüttenfahrt mit meiner 11. Klasse. Vielleicht komme ich heute Abend dazu.
Danke für die schnelle Rückmeldung! :)
Klar, kein Stress, es eilt in der Hinsicht ja nicht.
Viel Spaß bei der Hüttenfahrt!
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Hallo nochmal,
ein paar Tipps habe ich dir auf jeden Fall. :)
Tipp 1: Was die Ausbildung betrifft, würde ich von kommerziellen Anbietern abraten. Das sind im Endeffekt mehr oder minder Hundeschulen, die auch ein finanzielles Interesse verfolgen. Heißt: Die Ausbildung ist sehr teuer. Und sie versuchen die Kunden natürlich dauerhaft zu binden. Ich würde dir tatsächlich empfehlen, eine Besuchshunde-Ausbildung bei einer HiOrg zu machen. DRK, Malteser, ASB, etc. Wo in BaWü bist du denn? Vielleicht kann ich dir was empfehlen.
Tipp 2: Um einen Schulhund in der Schule einzuführen, brauchst du ausschließlich die Erlaubnis der Schulleitung. Das muss durch keine GLK, durch keine Schulkonferenz, nix. Auch wenn du im Internet teilweise Anderes liest. Mein ehemaliger Schulleiter hat sich damals an oberster Stelle (KuMi) erkundigt und das war die Auskunft. Ich würde dir auch dringend davon abraten, das quasi zur Legitimation durch irgendwelche Gremien schleusen zu wollen. Ich würde gucken, dass ich mir die volle Unterstützung der Schulleitung sichere. Und zwar nicht als Bitte formuliert, sondern als Angebot. Das ist eine wahnsinnig große Aufgabe. Die Ausbildung kannst du mit drei Jahren veranschlagen. Es ist erwiesen, was Schulhunde bewirken. Das ist ein ganz klasse Angebot, dass du der Schule machst! (Ohne die volle Unterstützung der Schulleitung würde ich davon absehen weil du dann Gefahr läufst, dass das Projekt sehr schnell gecancelt wird und du unter Umständen dann ein, zwei oder gar drei Jahre aufwändige Ausbildung umsonst gemacht hast.)
Tipp 3: Zur Eignung des Hundes. Wenn du die Ausbildung bei einer HiOrg machst, wird es einen Eignungstest geben. Da geht es vor allem um Alltagstauglichkeit, Umweltsicherheit und Menschenfreundlichkeit. Sollte dein Hund sich gar nicht eignen, wird man da denke ich auch so fair sein und dir das sagen, bevor du dich irgendwie fest verpflichtest.Tipp 4: Das Wichtigste ist, genau zu beobachten, wie es deinem Hund mit der Aufgabe geht. Hat er Stress? Ist es ihm zu viel? Hat er Spaß an der Aufgabe? Und im Zweifel muss man dann auch die Reißleine ziehen können. Bei Newton ging es dieses Schuljahr sehr lange bis er sich wieder eingewöhnt hatte. Die Sommerferien sind lang. Außerdem kann ich ihn im Juni/Juli wegen der Hitze immer seltener mitnehmen, d.h. er hat eigentlich gute drei Monate Pause. Falls er das kommende Schuljahr erneut solche Anlaufschwierigkeiten hat, werde ich ihn vermutlich in Rente schicken. Wäre schade, weil er jetzt erst sechs Jahre alt wird im April. Aber im Endeffekt ist es mein Hund und da steht sein Wohlergehen auf jeden Fall im Vordergrund.
So, das waren jetzt denke ich die wichtigsten Dinge. Wenn du weitere Fragen hast, frag gerne.
Gute Nacht. :) -
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RafiLe1985 Vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort! Das hilft auf jeden Fall sehr weiter.
Ich würde dir tatsächlich empfehlen, eine Besuchshunde-Ausbildung bei einer HiOrg zu machen. DRK, Malteser, ASB, etc. Wo in BaWü bist du denn? Vielleicht kann ich dir was empfehlen.
Ich habe mal nachgeschaut: Bei uns in der Nähe gibt es tatsächlich eine Besuchshunde-Ausbildung von den Maltesern. Da werde ich mal anfragen.
Bin mal sehr auf die Antwort gespannt :)
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