Junghund lässt das Schnappen nicht und überdreht ständig - Hilfe -

  • Was hier geholfen hat, wenn der Hund nicht ruhen wollte: In einen Raum gehen (bei Shezza wars die Küche bei Yuna das Bad) wo es nichts spannendes gibt. Also ein soweit leerer Raum. Da habe ich mich einfach mit rein gesetzt und gewartet. Ich habe die Hunde nicht festgehalten und auch nichts mit ihnen gemacht. Sie waren ja müde, wollten oder konnten nur nicht zur Ruhe kommen.

    Hat hier immer geklappt und wäre ein Versuch wert?


    Gab es auf der Hundewiese andere Hunde?

    Wenn sie nicht damit klar kommt so viel Freiheiten zu haben, dann geht mit ihr spazieren wo sie frei laufen kann. Nutzt eine Schleppleine wenn sie nicht hört. Sie soll lernen zu schnüffeln mal etwas herumrennen, aber insgesamt in Ruhe und mit Spass die Welt erkunden.

    Das wird eine Weile dauen bis sie merkt, dass es jetzt anders läuft und sie entspannen kann, weil man nicht so viel von ihr verlangt und nur eine Richtung vorgibt.

  • Prima, dass du weiterhin mit liest und für Ratschläge offen bist. Dein Bauchgefühl scheint ja an sich gut zu sein, wenn du selber bei der Boxengeschichte eigentlich nicht begeistert warst. Klar ist man als "Anfänger" sehr empfänglich dafür auf Hundetrainer zu hören, aber es sind halt da auch nicht alle das Wahre.


    Wenn euer Hund so aufdreht mit anderen Hunden, dann geht doch lieber mal so alleine in die Natur mit ihm. Im Herbst ist der Wald wunderschön und mit Schleppleine hat der Hund die Möglichkeit so viele Gerüche wahrzunehmen und zu untersuchen, dass ist eine tolle Beschäftigung. Untersuche dabei Dinge mit ihm. Zeig ihm mal ein Mauseloch, klettert zusammen über kleine Hindernisse (in Maßen wegen der Gelenke) etc.

    Setzt euch zwischendurch irgendwohin und entspannt. Das muß euer Hund dabei natürlich auch erst lernen.


    Und meine Persönliche Meinung: wenn ein 6 Monate alter Rotzlöffel von Hund mir in die Klamotten beißt, dann gibt es kein drumherum, der bekommt eine Ansage und einen Anschiß. Positive Verstärkung gut und schön, aber es gibt halt Grenzen und Sachen, die einfach für mich ein No-Go sind.

    Und zum Schluß als Aufmunterung: das wird mit der Zeit. Es braucht Geduld, starke Nerven, alles außer Reichweite vom Hund was nicht kaputt gehen soll und viel Humor. In der Pubertät sind sowohl Mensch wie Hund oft einfach Kackbratzen;)

  • Und meine Persönliche Meinung: wenn ein 6 Monate alter Rotzlöffel von Hund mir in die Klamotten beißt, dann gibt es kein drumherum, der bekommt eine Ansage und einen Anschiß.

    Hhmmm, bezweifle, dass es das Hirn noch erreicht ... und dann macht das keinen Sinn. Könnte so ausgehen, dass er noch heftiger wird ... halte ich sogar bei den Voraussetzungen für wahrscheinlicher. Eher für die erste Zeit mehr Management, und erst wenn man einen Grund drin hat und ein Konzept vll. auch mal einen klaren Abbruch üben (aber voraussichtlich würde man ihn dann nicht einmal mehr bauchen, Du verstehst?)


    man darf nicht vergessen, wie das alles zustande kommt ...

  • Ich habe diesen Thread eröffnet weil ich mit der aktuellen Situation augenscheinlich nicht zufrieden bin, also würde ich mich freuen Ratschläge und Hilfe von Euch zu bekommen statt weiterer Vorwürfe

    Da ich auch einen (meiner Meinung nach) recht energiereichen Junghund zu Hause habe will ich dir keine Vorwürfe machen. Ich habe Hundeerfahrung und war dennoch erstmal überfordert und am Rande der Verzweiflung. Ich weiß nicht, ob ich Tipps habe, die dir helfen. Aber..


    Du hast da keinen Welpen mehr! Du hast einen 6 Monate alten Junghund. Bitte sperre den nicht 20 Stunden am Tag in einen Käfig. Das ist ja schrecklich. Ja, ich hatte auch eine Box. Wenn er mal nicht runtergefahren ist, hab ich ihn da auch mal eingesperrt, manchmal 15 min, manchmal 30 min. Vielleicht auch in Ausnahmefällen mal eine Stunde. Aber das ist ein Hund. Der kann doch nicht den ganzen Tag in einem Käfig verbringen..


    Zum Runterfahren braucht der Hund auch Bewegung. Man würde doch auch kein Kind mit Bewegungsdrang an den Stuhl fesseln und sagen: "Nun lerne mal ruhig zu sein". Das ist Quatsch. Das ganze Ruhe lernen, etc. ist schon richtig. Aber es muss auch eine Möglichkeit geben, die Energie loszuwerden.


    Übe lieber mit dem Hund konsequentes auf seinen Platz schicken anstatt ihn immer einzusperren. Das erfordert wahnsinnige Geduld und Konsequenz. Und ja, auch mein Hund merkt, wenn ich genervt bin und fängt dann an, noch mehr Unsinn zu machen, noch mehr hoch zu drehen. Ruhig bleiben ist da die Devise und konsequent sein. Jede Nachlässigkeit in der Konsequenz wird von meinem Hund schamlos ausgenutzt und macht die nächsten 20 Male, wo ich mich durchsetzen will noch schwieriger.



    - Mit ihr zusammen entspannen. Wir haben es genau wie beschrieben versucht. Haben uns auf den Boden gesetzt. Haben sie auf den Schoß genommen und gehalten. Ja, sie fand es doof. Und sie ist absolut nicht runter gefahren. Nach einer Stunde zig Löcher im Pullover, keine Kraft mehr den zappelnden Hund zu halten und die Arme am nächsten Tag voller blauer Flecken.

    Geht bei mir auch nicht. Er hat dann angefangen mit in die Hände zu beißen. Und zwar nicht nur ein bißchen. Auch hier.. Auf seinen Platz schicken hilft bei uns beim Runterfahren.


    Inzwischen ist Aaron 9 Monate alt. Es gibt immer noch Tage (wie heute) da fechten wir den ganzen Tag Machtkämpfe aus. Wer hat den längeren Atem? Aber es geht inzwischen. Das Durchhaltevermögen hat sich ausgezahlt.

  • Und genau solche Geschichten sind die Folge davon, dass fast immer sobald ein "Hilfe: Mein-Junghund-macht-xyz"-Thema aufkommt, mittlerweile reflexartig mit "Er braucht Ruhe!!", "Der ist überlastet!" gerufen wird.


    Nicht nur hier im Forum - das ist mittlerweile die Reflex-Antwort.


    (Nachdem es jahrelang hieß "Auslastung!", "Den Hund muss du beschäftigen!")


    Ein Hund in dem Alter muss rennen, toben, sich körperlich spüren dürfen. Auch mit anderen Hunden. Auch mal wild.


    Klar gibt es Hunde, die Unterstützung brauchen, um entspannen zu können - und die "Mehr Auslastung!!"-Schiene zuvor war genauso idiotisch.


    Ruhe ist wichtig - aber auch austoben dürfen.

  • Klar gibt es Hunde, die Unterstützung brauchen, um entspannen zu können - und die "Mehr Auslastung!!"-Schiene zuvor war genauso idiotisch.


    Ruhe ist wichtig - aber auch austoben dürfen.

    Das liegt aber m.E. eher daran, dass es völlig falsch verstanden und dann auf die Spitze, in die Extreme getrieben wird (oft auch als Folge eines Konkurrenzdenkens in Verbindung mit "mehr hilft mehr"). Und das passiert mit unglaublich Vielem ... so oft, dass man es gar nicht verhindern kann. Nicht die Botschaft selbst ist das Problem, sondern was andere Menschen daraus machen.

  • Ich würde genau von der Schiene abweichen und den Hund ca jeden zweiten Tag körperlich auspowern ohne dass er sein überfordertes Hirn anstrengen muss. Also auf eine große, einsame Wiese fahren (ggf was eingezäunte suchen) und ohne andere Hunde einfach rennen lassen. Reizärm also ländlich an der Schlepp spazieren gehen und den Hund einfach machen lassen, nix üben, keine Erwatungshaltung erzeugen, dafür aber ruhig mal etwas länger.


    Irgendwann kannst du mal anfangen 1-2 mal dabei einen Rückruf zu üben. Außer Nein und Pfui muss er ja erst mal nix können in dem Alter.


    Statt Hundesschule würde ich dem Hund 1-2 feste passende Spielpartner suchen für 1-2 mal die Woche. Oder auch mal Hunde wo man ohne Spiel einfach zusammen ne Runde läuft. Bekannte Hunde sind weniger Stress als ständig fremde treffen zu müssen.



    Räumliche Begrenzung hilft beim zu Ruhe kommen oft. Aber das bei dir finde ich auch viel zu viel. Es gibt aber auch (erstmal) ein Mittelding zwischen 20 std minibox oder Wohnung und Büro verwüsten lassen zb ein Stabiler großer Welpenauslauf aus Metall fürs Büro, Türgitter zu Hause, Spielzeug etc nicht rumfliegen lassen. Das aber dann weniger lange am Tag und langsam den Ruhebereich vergrößern/ausschleichen lassen.

  • Ich würde genau von der Schiene abweichen und den Hund ca jeden zweiten Tag körperlich auspowern ohne dass er sein überfordertes Hirn anstrengen muss. Also auf eine große, einsame Wiese fahren (ggf was eingezäunte suchen) und ohne andere Hunde einfach rennen lassen. Reizärm also ländlich an der Schlepp spazieren gehen und den Hund einfach machen lassen, nix üben, keine Erwatungshaltung erzeugen, dafür aber ruhig mal etwas länger.

    Aber auch hier mit Bedacht, Wunschkonzert , nicht von einem Extrem ins andere fallen (wie man es auffassen könnte ... und wonach einem - nach all dem, was hier zur Boxenhaltung gesagt wurde - sicherlich auch wäre ...)

    Denn Deine Maus ist im Wachstum und ist (so genau hast Du das nicht konkretisiert) ca. seit der 11-13 Lebenswoche in Boxenhaltung. Muskeln, Sehnen und Bänder werden unterentwickelt sein. Das heisst, diese Sequenzen bitte noch kurz halten, sonst machst Du sie Dir körperlich kaputt.


    Wichtiger wäre, dass sie ab heute aus der Box rauskommt, sich in der Wohnung mal frei bewegen, draussen mal kurz und ordentlich ausspacken kann und die Phasen zu "länger" spazieren gehen, bitte nur kontrolliert an der Leine (also bis sie körperlich wieder ein bisserl mehr aufgebaut ist). Ist in etwa so, als müsstest Du nach 3-monatiger bettlägerig, direkt auf den Fussballplatz zu Kumpels geschickt werden würdest (wenn man es so versteht). Verletzungen und Langzeitschäden wären m.E. jetzt schon vorprogrammiert.

  • Denn Deine Maus ist im Wachstum und ist (so genau hast Du das nicht konkretisiert) ca. seit der 11-13 Lebenswoche in Boxenhaltung. Muskeln, Sehnen und Bänder werden unterentwickelt sein.

    Guter Hinweis!!


    (Hatte ich ehrlich gesagt überhaupt nicht auf dem Schirm - aber ja, der Hund ist wahrscheinlich sowohl physisch als auch motorisch deutlich unterentwickelt... )

  • ... - aber ja, der Hund ist wahrscheinlich sowohl physisch als auch motorisch deutlich unterentwickelt... )

    Davon gehe ich schwer aus.

    Es werden - neben dem Körperlichen - auch ein paar wichtige Nervenbahnen im Hirn (noch) fehlen, deren Vernüpfung ungleich länger dauern wird, als zum günstigen Zeitraum üblich. Aber ich denke, hoffe, vieles dürfte noch so reversibel sein, dass man m.E.n. nicht von einem irreversiblen Deprivationsschaden sprechen kann, aber es geht (Stand heute) sicherlich in bestimmten Sequenzen in solch eine Richtung.


    (Deswegen habe ich es ja so eilig ... mit dem Trainerwechsel, vom Boxenheini zum Retrieverclub ... hier sollte sofort jemand mit Kompetenz und Rasseverstand eingreifen, alle Schrauben kennen, an denen noch zu drehen ist und an denen man (zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Reihenfolge) drehen kann und sollte ... Wenn man es jetzt nicht sofort mit Sachverstand weiterführt, wird so einiges an Baustellen bleiben)

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