Veggie, Vegan oder Omnivor - was interessiert Euch daran?
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Das macht das Ergebnis nicht besser oder schlechter, es ist aber zutiefst menschlich.
Das ist ein interessanter Punkt, finde ich. Entspricht auch ein bißchen dem, was ich eben mit meinem Beitrag meinte. Das Gegenüber geht gewissermaßen in Verteidigungshaltung und sagt: "du doch aber auch.."
Die Frage ist.. Wie kann man das denn möglichst vermeiden? Ich möchte natürlich nicht mit meinem eigenen Verhalten unbewusst die Moralkeule anderen Menschen gegenüber schwingen. Es kann und muss jeder selbst entscheiden, was er tun kann oder will. Oder ob er überhaupt was tun will. Finde ich dann zwar schade, weil ich denke, dass der momentane Stand unseres Ökosystems ein Handeln notwendig macht und wenn jeder einzelne einen (vielleicht auch nur kleinen) Teil beiträgt, dem Ganzen schon geholfen wäre, aber verlangen will ich das dennoch von niemandem. Auch nicht unbewusst.
Ich weiß nicht, ob das geht. Wäre schön, weil ich auch glaube, dass dadurch viel sachlichere Diskussionen, weniger Provokationen möglich wären.
Nur wenn ich zum Beispiel gefragt werden, warum ich kein Fleisch/Ei/Milchprodukt esse und ich Antworte (wahrheitsgetreu): Aus ethisch-moralischen Gründen, weil für mich nicht klargeht, dass Tiere getötet und gequält werden für meine Gaumenfreude. Natürlich impliziere ich damit automatisch, dass ich es moralisch verwerflich finde, Fleisch zu essen. Und dass der Mensch, zumindest auf dieser Ebene, nicht meinen "moralischen Standards" genügt.
Wie kann man auf die Frage ehrlich antworten, ohne auf die Rechtfertigungsschiene zu kommen?
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Hi
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Die Frage ist.. Wie kann man das denn möglichst vermeiden? Ich möchte natürlich nicht mit meinem eigenen Verhalten unbewusst die Moralkeule anderen Menschen gegenüber schwingen.
Ganz ehrlich, ich glaube gar nicht. Du kannst ja die Gefühle anderer nicht beeinflussen. Ich denke vielen Menschen ist bewusst, dass die eigene Lebensweise nicht optimal ist und da noch viel Luft nach oben ist. (bei mir ist das definitiv so).
Aber dann steht doch die eigene Bequemlichkeit im Weg, das Auseinandersetzen mit der Materie ist anstrengend und tut weh (ich kann mir die einschlägigen Reportagen nicht anschauen, obwohl man es eigentlich müsste um wach zu werden). Finanzielle Aspekte spielen sicher auch eine Rolle usw. usw.
Und letztendlich gerät man dann in eine Verteidigungshaltung (selbstgewählt), weil andere ihre Lebensweise ändern und man selbst aber die Kurve nicht bekommt oder nicht in dem Maß, wie es möglich wäre.
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Dass die Beweggründe für solche Vorwürfe ( @pinkelpinscher: Ja, tatsächlich, einfach so, ohne Zusammenhang, nur weil bemerkt wird, DASS ich Veganerin bin) oft in einem schlechten Gewissen begründet liegen, kann sein.
Was ich alles für mich persönlich tu, wissen meine Kollegen usw. ja aber gar nicht. Sie erfahren nur, dass ich Veganerin bin und sehen, dass ich mit den Öffis und meinem selbstgemachte Essen auf der Arbeit erscheine.
Aus diesem Grund wundert es mich ja so, dass dann Anschuldigen kommen.
Ich erzähle ja absichtlich nichts. Ich möchte mich nicht streiten, möchte nicht, dass sich jemand durch mich schlecht fühlt. Ja, ich denke tatsächlich, dass vieles unnötig ist, was andere so tun. Aber das sage ich ihnen nicht. Es ist ihr Bier. Und ich fordere für mich ja nur das gleiche Recht. Wahrscheinlich muss ich das zukünftig einfach verbalisieren.
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Die Frage ist.. Wie kann man das denn möglichst vermeiden? Ich möchte natürlich nicht mit meinem eigenen Verhalten unbewusst die Moralkeule anderen Menschen gegenüber schwingen.
Ganz ehrlich, ich glaube gar nicht. Du kannst ja die Gefühle anderer nicht beeinflussen. Ich denke vielen Menschen ist bewusst, dass die eigene Lebensweise nicht optimal ist und da noch viel Luft nach oben ist. (bei mir ist das definitiv so).
Aber dann steht doch die eigene Bequemlichkeit im Weg, das Auseinandersetzen mit der Materie ist anstrengend und tut weh (ich kann mir die einschlägigen Reportagen nicht anschauen, obwohl man es eigentlich müsste um wach zu werden). Finanzielle Aspekte spielen sicher auch eine Rolle usw. usw.
Und letztendlich gerät man dann in eine Verteidigungshaltung (selbstgewählt), weil andere ihre Lebensweise ändern und man selbst aber die Kurve nicht bekommt oder nicht in dem Maß, wie es möglich wäre.
Toll, dass du so ehrlich bist!!!
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Schade.... gerade kriegt der Thread so eine Richtung, die ich nicht so erstrebenswert finde für mich.... ich habe mich gestern wirklich gefreut hier heute weiterzuschreiben
Es gibt nämlich Punkte, an denen ich nicht immer so konsequent bin, wie ich es gerne wäre und das ärgert mich an mir selbst. Und sicherlich gibt es weitere Stellen an denen ich unkompliziert etwas an schräubchen drehen könnte, auf die ich einfach noch nicht gekommen bin.... da freue ich mich auch immer über Anregungen und den kleinen Schubs.
Aber auf eine pauschale Rundumklatsche habe ich wenig Lust. Ich schaue mal, ob ich weiter hier schreiben möchte
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Ohne Beides wirds dann leider wieder nur ein Haudrauf und der Sinn geht verloren. An sich logisch, oder? Und schade.
Das stimme ich dir völlig zu, aber in jedem 2ten-3ten Beitrag ließt man vom Leid der Tiere und der Rettung der Umwelt (Überspitzt gesagt), was doch gleich schon impliziert das das nicht-Veganer/Vegetarier sich offenbar weniger um Umwelt und Tierwohl bemühen.
Und das ist genau das was mich so unheimlich nervt an diesen Debatten. Diese moralische Überlegenheit die einfach vorausgesetzt wird.
Es gibt Studien die den Wasserverbrauch untersuchen oder den CO² Ausstoß vergleichen, da wird dann 1kg Gemüse mit 1kg Fleisch verglichen.
Aber kann ich ernährungstechnisch 1kg Fleisch wirklich so einfach durch 1kg Gemüse ersetzen? Nach meiner Erfahrung und meinem Wissen nicht.
Wird betrachtet welche Fläche ich für 1kg Gemüse brauche und welche für 1kg Fleisch? Oder welche Flächen überhaupt zum Gemüseanbau geeignet sind?
Ja gibt es alles, aber nur wenige Studien führen das alles zusammen. Es gab vor ein paar Jahren eine Metastudie dazu, ich schau mal ob ich die wiederfinde. Wir hatten die im Studium als Beispiel für die Aspekte die man bei CO² Vergleichen alle beachten muss, welche Variablen einfließen die gerne übersehen werden.
Das Ergebnis war das was ich vorhin schon geschrieben haben, es macht nahezu keinen Unterschied zu unseren bisherigen "Otto-Normal"-Gewohnheiten.
Ich bleibe dabei, jeder kann und darf essen was er gerne mag, aber diese moralischen Rechtfertigungen fürs eigene Ego finde ich daneben. Ich mag mein Steak lieber als meinen Salat. Punkt. Meine Frau mag lieber den Salat als das Steak. Punkt. Und meine Tochter mag am liebsten ihre Pommes. Punkt. Keiner von uns ist moralisch, ethisch oder sonst wie was besseres. -
Aber auf eine pauschale Rundumklatsche habe ich wenig Lust. Ich schaue mal, ob ich weiter hier schreiben möchte
Ich verstehe nicht genau, was du damit meinst und wo du die Rundumklatsche siehst.
gerade kriegt der Thread so eine Richtung, die ich nicht so erstrebenswert finde für mich.
Es wird doch grad drüber gesprochen, wie man vermeiden kann, auch unbewusst, die Moralkeule zu schwingen
Das stimme ich dir völlig zu, aber in jedem 2ten-3ten Beitrag ließt man vom Leid der Tiere und der Rettung der Umwelt (Überspitzt gesagt), was doch gleich schon impliziert das das nicht-Veganer/Vegetarier sich offenbar weniger um Umwelt und Tierwohl bemühen.
Und das ist genau das was mich so unheimlich nervt an diesen Debatten. Diese moralische Überlegenheit die einfach vorausgesetzt wird.Und genau das ist der Grund, warum man diese Debatte (die für mich gar keine ist) nicht einfach führen kann. Weil sich ständig jemand angegriffen fühlt, obwohl gar keiner angreifen will. Es wird nach Gründen gefragt, warum Leute sich für eine Lebens- oder Ernährungsweise entscheiden. Nun, für mich ist es eben die "Rettung der Umwelt", wie du so schön sagst. Soll ich jetzt lügen, damit sich diejenigen, denen das nicht wichtig ist oder die anderweitig tätig werden, nicht angegriffen fühlen? Nicht glauben, ich würde irgendeine moralische Überlegenheit suggerieren wollen?
Was andere machen ist mir doch vollkommen egal. Es wurde nach Gründen gefragt, die habe ich beschrieben. Dass ich damit impliziere, dass nicht-Vegetarier weniger bemühen ist deine Interpretation. Und genau da komme ich wieder zu der Frage: Wie vermeide ich diese immer wiederkehrende Gegenwehr?
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Die Frage ist.. Wie kann man das denn möglichst vermeiden? Ich möchte natürlich nicht mit meinem eigenen Verhalten unbewusst die Moralkeule anderen Menschen gegenüber schwingen.
Tatsächlich glaube ich (!), dass allein diese Erkenntnis und die ehrliche Reflexion des eigenen Handelns und Denkens, das schon bewirkt. Wenn ich ehrlich (!) keine Anerkennung für mein Verhalten erwarte, weil ich allein aus dem Verhalten bereits meine Bestätigung ziehe, dann dürfte es schwer sein mit diesem Verhalten zu kollidieren.
Es ist einfach schwer von der eigenen Haltung - aber ich bin besser! (... weil Naturkatastrophen, weil Massentierhaltung, weil Tierleid, weil ...) - abzurücken. Aber besser kann man nur sein, wenn andere schlechter sind. Und das ist doch generell nicht Ziel der Überlegungen, die zu einer besseren Welt für alle (Lebewesen) führen sollen.
Sagt sich natürlich leichter, als es in der Realität umzusetzen und es gibt auch immer Menschen, die sich generell gestört fühlen wollen und zurückgesetzt oder schlechter als andere. :/ Und da wird es wahrscheinlich immer Reibungspunkte geben. (Und wieder: Viele von diesen Menschen habe sicher einen guten Grund, zumindest aus ihrer Sicht, dass sie sich für ein bestimmtes Verhalten entscheiden.)
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Hasilein, ich denke JEDER ist in gewissen Dingen inkonsequent. Und hat seine Beweggründe dafür. Hauptsache man bleibt ehrlich zu sich selbst. Zum Beispiel achte ich nicht auf Mikroplastik oder generell besonders darauf, Plastik zu vermeiden. Ich mag ganz einfach das ein oder andere Duschgel und wenn Plastik um die Paprika ist, dann ist das eben so. Ich fahre auch ein SUV, auch noch einen Diesel. Ist so, den werde ich jetzt nicht verkaufen. Es sollte einfach niemals nicht irgendjemand in die Situation gebracht werden, sich irgendwie rechtfertigen zu müssen. Wenn jemand kein Fleisch isst, dann nehme ich das so hin und frage nicht, warum das so ist. Dann kommt es gar nicht erst zu Diskussionen.
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Ohne Beides wirds dann leider wieder nur ein Haudrauf und der Sinn geht verloren. An sich logisch, oder? Und schade.
Das stimme ich dir völlig zu, aber in jedem 2ten-3ten Beitrag ließt man vom Leid der Tiere und der Rettung der Umwelt (Überspitzt gesagt), was doch gleich schon impliziert das das nicht-Veganer/Vegetarier sich offenbar weniger um Umwelt und Tierwohl bemühen.
Und das ist genau das was mich so unheimlich nervt an diesen Debatten. Diese moralische Überlegenheit die einfach vorausgesetzt wird.
Es gibt Studien die den Wasserverbrauch untersuchen oder den CO² Ausstoß vergleichen, da wird dann 1kg Gemüse mit 1kg Fleisch verglichen.
Aber kann ich ernährungstechnisch 1kg Fleisch wirklich so einfach durch 1kg Gemüse ersetzen? Nach meiner Erfahrung und meinem Wissen nicht.
Wird betrachtet welche Fläche ich für 1kg Gemüse brauche und welche für 1kg Fleisch? Oder welche Flächen überhaupt zum Gemüseanbau geeignet sind?
Ja gibt es alles, aber nur wenige Studien führen das alles zusammen. Es gab vor ein paar Jahren eine Metastudie dazu, ich schau mal ob ich die wiederfinde. Wir hatten die im Studium als Beispiel für die Aspekte die man bei CO² Vergleichen alle beachten muss, welche Variablen einfließen die gerne übersehen werden.
Das Ergebnis war das was ich vorhin schon geschrieben haben, es macht nahezu keinen Unterschied zu unseren bisherigen "Otto-Normal"-Gewohnheiten.
Ich bleibe dabei, jeder kann und darf essen was er gerne mag, aber diese moralischen Rechtfertigungen fürs eigene Ego finde ich daneben. Ich mag mein Steak lieber als meinen Salat. Punkt. Meine Frau mag lieber den Salat als das Steak. Punkt. Und meine Tochter mag am liebsten ihre Pommes. Punkt. Keiner von uns ist moralisch, ethisch oder sonst wie was besseres.Mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass das Äquivalent zu Fleisch kein Gemüse wie eine Gurke ist, sondern Hülsenfrüchte, die deutlich mehr Energie liefern und dadurch mit Fleisch vergleichbar sind.
Ich gehe mal davon aus, dass auch Omnivore Obst, Gemüse, Getreide, Nüsse, Samen, Fette zu sich nehmen.
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