Veggie, Vegan oder Omnivor - was interessiert Euch daran?

  • So weit ich weiß dürfen auch Biolandwirte ganz wenig Pestizide einsetzten bzw. in der Ernte darf auch, ich weiß gerade die Prozentzahl nicht, Pestizide nachgewiesen werden. Das ist natürlich viel weniger.


    Ich weiß das bei Milchpreisen. Auch wenn die Produkte im Laden teurer werden kommt das bei den Landwirten nicht an. Die bekommen meistens noch weniger.


    Ich bin der Meinunge das es nicht nur an den Konsumenten liegt. Die Politik müsste nur die Prdoukte und die Einfuhr von den Produkten verbieten die nicht auf das Tierwohl achten.


    LG
    Sacco

  • oregano Das sehe ich genauso. Deshalb verstehe ich ja die Demo in Berlin nicht. Das die Bauern ebenfalls gegen das Freihandelsabkommen demonstrieren, sehe ich ein. Da stehe ich voll hinter ihnen. Aber die anderen Forderungen kann ich einfach nicht nachvollziehen. Ich wäre auch dafür, umso ökologischer ein Betrieb umso mehr Geld bekommt er vom Staat als Zuschuss. Aber das fordert da ja keiner. weary-dog-face Im Moment ist das Geschrei der Bauern indirekt nur nach: "Wir wollen keine Veränderungen!".

  • So weit ich weiß dürfen auch Biolandwirte ganz wenig Pestizide einsetzten bzw. in der Ernte darf auch, ich weiß gerade die Prozentzahl nicht, Pestizide nachgewiesen werden. Das ist natürlich viel weniger.

    Es gibt eine kleine Liste an Pflanzenschutzmittel die im Bioanbau erlaubt ist. Diese dürfen erst zum Einsatz kommen, wenn Vorbeugemaßnahmen nichts geholfen haben.

    Zitat
    Die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln ist in den EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau geregelt: "Bei einer festgestellten Bedrohung der Kulturen dürfen lediglich solche Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, die nach Artikel 16 für die Verwendung in der ökologischen/biologischen Produktion zugelassen wurden." (Artikel 12 der Verordnung 834/2007).

    Die kann man dann im nachhinein auch nachweisen. Ansonsten sollte der Test negativ ausfallen. Es ist aber auch möglich, dass Pestizide durch benachbarte Felder durch den Wind weiter getragen werden. Dann stellt man ebenfalls kleinste Mengen Pestizide im Bioanbau fest. Es ist trotzdem ein riesiger Unterschied zur konventionellen Landwirtschaft.

  • oregano Das sehe ich genauso. Deshalb verstehe ich ja die Demo in Berlin nicht. Das die Bauern ebenfalls gegen das Freihandelsabkommen demonstrieren, sehe ich ein. Da stehe ich voll hinter ihnen. Aber die anderen Forderungen kann ich einfach nicht nachvollziehen. Ich wäre auch dafür, umso ökologischer ein Betrieb umso mehr Geld bekommt er vom Staat als Zuschuss. Aber das fordert da ja keiner. weary-dog-face Im Moment ist das Geschrei der Bauern indirekt nur nach: "Wir wollen keine Veränderungen!".

    Naja ist wie überall...nur weil man am lautesten schreit, hat man nicht unbedingt Recht |)



    Andererseits kann ich es natürlich verstehen, wenn sie keine Veränderungen wollen. Oftmals heißt das für die Landwirte nämlich, dass sie Umbauten und ähnliches aus eigener Tasche zahlen müssen. Den Staat interessieren diese Mehrkosten nur peripher.

  • Ich hab auch das Gefühl das sich die Proteste der Bauern an die Falschen richten, jetzt nicht unbedingt an die Politik, denn da glaube ich schon das etwas gemacht werden muss, damit unsere Bauern nicht in den Preiskampf mit Billigländern treten müssen. Aber auch das wir nicht andere Wirtschaften wie in Afrika ausradieren mit unserer Überproduktion.
    Aber gerade auf Instagram seh ich es immer wieder beim vegan Thema, sei es neue Produkte oder Bewegungen.
    Als würden die 2% vegan lebenden Menschen die Landwirtschaft ruinieren.
    Ich bezweifle das der heutige ekelhafte Stand, das es zb ein Minusgeschäft ist ein Bullenkalb aufzuziehen, erst in den letzten zwei Jahren entstanden ist und bestimmt nicht dadaurch das sich Menschen versuchen eine Alternative zu finden ohne dieses System zu unterstützen.

  • So weit ich weiß dürfen auch Biolandwirte ganz wenig Pestizide einsetzten

    Bio ist ja nicht gleich Bio - deshalb muss man immer schauen, welches Bio-Siegel man eigentlich meint. :ka:


    Eine Vermischung von ökologischem und konventionellem Anbau ist nur beim EU-Biosiegel erlaubt.

    "Pestizide" ist nicht identisch mit Pflanzenschutzmitteln, da muss man bitte Unterschiede machen. Pflanzenschutzmittel auf Kupfer- oder Schwefelbasis sind auch in der Bio-Landwirtschaft der unterschiedlichsten Bio-Siegel erlaubt.


    m Moment ist das Geschrei der Bauern indirekt nur nach: "Wir wollen keine Veränderungen!".

    Nein, die Landwirte wollen nur keinen blinden Aktionismus rein zu ihren Lasten - und das IST z. B. eine weitere Verschärfung der Düngemittelverordnung ab 2020, wenn die Ergebnisse der Änderungen der Düngelmittelverordnung von 2017 noch gar nicht vorliegen. Dort laufen die Untersuchungen noch.

    Das heisst, man weiss eigentlich noch gar nicht, ob die 2017 anberaumten Einschränkungen Ergebnisse gebracht haben, ebenso wenig weiss man, ob eine weitere Verschärfung Sinn macht, solange die Zahlen von 2017 - 2019 noch gar nicht vorliegen.

  • Ich persönlich empfinde den momentanen Bauern-Protest auch eher als Blockade-Haltung denn als konstruktiv. Und ich habe den Eindruck, viele Landwirte haben sich in einer kollektiven Opferrolle verrannt.

    Ich lebe in Baden-Württemberg, in eher ländlicher Region. Hier ist aufgrund des jetzt verschobenen Volksbegehrens "Pro Biene" richtig was los. Konventionelle Landwirte haben nahezu überall grün gestrichene Kreuze als "Mahnung" aufgestellt, die Obst- Und Gemüsestände, an denen ich auch oft einkaufe, weil ich gern regionale Ware kaufe, sind mit Flyern und Plakaten ausgestattet, auf denen man allen Ernstes lesen kann, dass jeder, der das Volksbegehren unterstützt, der reionalen Landwirstachft das Grab mitschaufelt und künftig nur noch Obst und Gemüse aus China etc kaufen kann. Es wird vor dem Abholzen der Streuobstwiesen gewarnt und viele "Fakten", die da genannt wewrden, sind erwiesenermaßen falsch.

    Dass eine Umstellung hin zu verbessertem Artenschutz und verbesserter Ökobilanz steinig wird und viel Unterstützung braucht, das zweifle ich gar nicht an. Aber man bekommt langsam den Eindruck, dass viele Landwirte eigentlich gar nichts ändern wollen. Und dass das einfach nicht möglich ist, wenn man wenigstens versuchen will, das Klimaproblem einigermaßen in den Griff zu bekommen, das sollte doch langsam fast überall angekommen sein.

    Auch was die Tierhaltung angeht, kann ich viele Äußerungen von Landwirten nicht mehr verstehen. Die meisten sagen, sie liebten ihre Tiere und würden sie selbst gern gut versorgt und argerecht gehalten wissen. Wenn es aber darum geht, gesetzliche Rahmenbedingungen für mehr Tierschutz in der Nutztierhaltung zu schaffen, die dann für alle gelten, dann ist das auch wieder nur eine Zumutung.

    Der heutige Bauern-Protest - also echt jetzt. Da fahren sie mit - wie war das? - 5000 Traktoren gen Berlin, um zu demonstrieren. Verpesten mit diesen Fahrzeugen die eh schon belastete Luft noch mehr, stinken die Innenstadt voll und verstopfen die Straßen. Richtig zielführend... Zwei Landwirte, die ich persönlich kenne, nehmen daran teil. Und diese zwei schimpfen gerne mal auf die FFF-Bewegung, weil die angeblich die Innenstädte vermüllen. Finde den Fehler.

  • So weit ich weiß dürfen auch Biolandwirte ganz wenig Pestizide einsetzten

    Bio ist ja nicht gleich Bio - deshalb muss man immer schauen, welches Bio-Siegel man eigentlich meint. :ka:


    Eine Vermischung von ökologischem und konventionellem Anbau ist nur beim EU-Biosiegel erlaubt.

    "Pestizide" ist nicht identisch mit Pflanzenschutzmitteln, da muss man bitte Unterschiede machen. Pflanzenschutzmittel auf Kupfer- oder Schwefelbasis sind auch in der Bio-Landwirtschaft der unterschiedlichsten Bio-Siegel erlaubt.

    Danke schön für die Erklärung.

    Ich habe mal am Rande gelesen das auch in Bio-Produkten ein wenig "Pestizide" gefunden wurden und zum teil erlaubt ist.


    LG
    Sacco

  • Ich lebe in Baden-Württemberg, in eher ländlicher Region. Hier ist aufgrund des jetzt verschobenen Volksbegehrens "Pro Biene" richtig was los. Konventionelle Landwirte haben nahezu überall grün gestrichene Kreuze als "Mahnung" aufgestellt, die Obst- Und Gemüsestände, an denen ich auch oft einkaufe, weil ich gern regionale Ware kaufe, sind mit Flyern und Plakaten ausgestattet, auf denen man allen Ernstes lesen kann, dass jeder, der das Volksbegehren unterstützt, der reionalen Landwirstachft das Grab mitschaufelt und künftig nur noch Obst und Gemüse aus China etc kaufen kann. Es wird vor dem Abholzen der Streuobstwiesen gewarnt und viele "Fakten", die da genannt wewrden, sind erwiesenermaßen falsch.

    Im Gegenteil - die Landwirte und Bauernverbände arbeiten in bisher allen "Volksbegehren Artenschutz"-Bundesländern sehr konstruktiv mit den Initiatoren und Landesregierungen zusammen, um nach wirklich umsetzbaren Lösungen zu suchen, auch und besonders in B-W.

    Einige der Passagen in bisher allen Volksbegehren waren überaus umstritten in der Umsetzbarkeit - das haben sogar die Initiatoren eingesehen. In B-W ist derzeit von den Initiatoren aus "Werbestop" für die Volksbegehren-Aktion, da konstruktive Gespräche stattfinden, die auch zufriedenstellende Ergebnisse mit sich bringen.




    ...



    Mich nervt tatsächlich auch, dass immer so getan wird, als sei allein die Landwirtschaft in der Verantwortung.


    Allein 66.000 Hektar Fläche in D werden in s. g. Schrebergärten bewirtschaftet - dort gelten all die Regelungen, die für die Landwirtschaft gelten, nicht. Dort darf ohne Bedarfsermittlung gedüngt werden, dort kann man sich bei Westfalia oder im Baumarkt Glyphosat und andere Pflanzenschutzmittel besorgen und benutzen - ganz ohne den in der Landwirtschaft nötigen Sachkundenachweis. Eine Beratung beim Einkauf genügt - wie diese aussieht, hab ich häufig genug mitbekommen. Aufschliessen des Giftschranks, Rausgeben der gewünschten Packung. Die Anwendung muss im Gegensatz zur Landwirtschaft nicht dokumentiert werden. Und das sind nur Schrebergärten - die sind i. d. R. vereinsmäßig organisiert, deshalb gibt es von dort Flächendaten im Gegensatz zu den nicht berücksichtigten Privatgärten. Warum gibt es dort nicht identische Vorgaben für die Nutzer? Warum gibt es dort nicht die Pflicht, einen bestimmten Prozentsatz als "Bienenweide" zu bebauen, warum gibt es dort kein Kunst-Düngerverbot oder zumindest eine Düngeverordnung, wonach nur gezielt bedarfsgerecht gedüngt werden darf und alle Massnahmen dokumentiert werden müssen und tatsächlich auch kontrolliert werden.

    Warum dürfen Einfahrten und Höfe mit Glyphosat unkrautfrei gehalten werden? Warum sind die s. g. Steingärten nicht längst verboten?



    Jeder Einzelne ist verantwortlich und jeder Einzelne MUSS etwas tun. Die Volksbegehren finde ich grundsätzlich ok - ich laste ihnen aber durch die Bank an, dass sie sich überdurchschnittlich auf die Landwirtschaft fokussieren und dadurch eine falsche Stimmung eines Feindbildes schüren, dabei gäbe es weitaus mehr Ansatzpunkte, an denen dringend etwas getan werden muss und ich halte ein MIT-Einander für weitaus zielführender als ein GEGEN-Einander. Das, was da umgesetzt werden soll, geht uns schliesslich alle etwas an.



    Ich habe mal am Rande gelesen das auch in Bio-Produkten ein wenig "Pestizide" gefunden wurden und zum teil erlaubt ist.

    Pestizid-Rückstände lassen sich an bestimmten Standorten, wo konventionelle Landwirtschaft neben Bio-Landwirtschaf betrieben wird, nicht gänzlich vermeiden bisher. Das bedeutet nicht, dass die Bio-Landwirte Pestizide benutzen, sondern, dass es Pestizid-Einträge durch Wind oder Niederschlag und abfliessendem Oberflächenwasser geben kann. Es wäre unfair, dies den Bio-Landwirten anzulasten, deshalb gibt es - niedrig angesetzte - zulässige Grenzwerte.


    Anekdotisch mal aus meinem eigenen Umfeld: vor Jahren habe ich auf einem Western-Reiter-Hof in NS gelebt, den anfallenden Mist hat uns ein Bio-Gemüse-Landwirt abgenommen. Wir haben versehentlich vergessen, am 1. Tag nach der WK den Mist seperat zu lagern, am 2. Tag ists uns dann noch aufgefallen.

    Der WK-Mist von 7 Pferden von 1 Tag hat aber in Sachen Rückstände genügt, um den kompletten Misthaufen eines ganzen Jahres für den Bio-Gemüse-Bauern unbrauchbar zu machen. Wurmkuren töten immer auch nützliche Würmer, wenn diese die Äppel oder auch Hundekot verarbeiten.

  • Jeder Einzelne ist verantwortlich und jeder Einzelne MUSS etwas tun. Die Volksbegehren finde ich grundsätzlich ok - ich laste ihnen aber durch die Bank an, dass sie sich überdurchschnittlich auf die Landwirtschaft fokussieren und dadurch eine falsche Stimmung eines Feindbildes schüren, dabei gäbe es weitaus mehr Ansatzpunkte, an denen dringend etwas getan werden muss und ich halte ein MIT-Einander für weitaus zielführender als ein GEGEN-Einander. Das, was da umgesetzt werden soll, geht uns schliesslich alle etwas an.

    Genau deswegen sage ich ja, dass die Bauern, meiner Meinung nach, ihre Forderungen auch an die falschen Leute offen legen. Es sollte viel mehr der Verbraucher im klaren sein, was er konsumieren sollte. Klar sollte die Politik nicht dem Freihandelsabkommen zustimmen oder ähnliches. Aber bei der Politik hört es einfach nicht auf.
    Ich lese heute über all auf Instagram, Youtube, co. "Das macht ihr toll. Wir stehen hinter euch Bauern!". 5 Minuten später gehen sie einkaufen und gönnen sich die Tomaten aus Spanien, Fleisch aus Argentien und Ananas aus Peru. :wallbash:

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