Veggie, Vegan oder Omnivor - was interessiert Euch daran?

  • Ich habe mal am Rande gelesen das auch in Bio-Produkten ein wenig "Pestizide" gefunden wurden und zum teil erlaubt ist.

    Pestizid-Rückstände lassen sich an bestimmten Standorten, wo konventionelle Landwirtschaft neben Bio-Landwirtschaf betrieben wird, nicht gänzlich vermeiden bisher. Das bedeutet nicht, dass die Bio-Landwirte Pestizide benutzen, sondern, dass es Pestizid-Einträge durch Wind oder Niederschlag und abfliessendem Oberflächenwasser geben kann. Es wäre unfair, dies den Bio-Landwirten anzulasten, deshalb gibt es - niedrig angesetzte - zulässige Grenzwerte.


    Anekdotisch mal aus meinem eigenen Umfeld: vor Jahren habe ich auf einem Western-Reiter-Hof in NS gelebt, den anfallenden Mist hat uns ein Bio-Gemüse-Landwirt abgenommen. Wir haben versehentlich vergessen, am 1. Tag nach der WK den Mist seperat zu lagern, am 2. Tag ists uns dann noch aufgefallen.

    Der WK-Mist von 7 Pferden von 1 Tag hat aber in Sachen Rückstände genügt, um den kompletten Misthaufen eines ganzen Jahres für den Bio-Gemüse-Bauern unbrauchbar zu machen. Wurmkuren töten immer auch nützliche Würmer, wenn diese die Äppel oder auch Hundekot verarbeiten.

    Das stimmt natürlich. Ich weiß auch gerade nicht mehr genau ob der Betrieb in der nähe von einem konventionellen Betrieb lag. Das ist auch schon ein paar Jahre her das ich den Bericht gelesen habe.


    Das Problem gibt es doch auch bei dem Biohonig meine ich. Es gibt zwar Bestimmungen wie weit weg die Bienenstöcke von konventionellen Flächen stehen müssen usw. Aber der Radius reicht wohl nicht weil die Bienen viel weiter fliegen und man kann den Bienen auch nicht sagen wo sie sammeln sollen.


    Zu den Schrebergärten kommen noch die ganzen Pferdehalter die ihre Pferde am Haus halten. Bei uns braucht man eine Mistplatte erst ab 5 Tieren. Die meisten haben aber nur 2-3 Tiere. Die Lagern ihren Mist direkt auf dem Boden auf der Weide. Wir dürfen auch so viel Dünger wie wir wollen auf die Weiden kippen.

    Wir düngen gar nicht bis ein wenig. Ich kenne aber Pferdehalter die die Düngen ihre Weide ständig. Die haben sehr wenig Weide die sie unterteilt haben und die Teilstücke werden gedüngt sobald die Pferde auf ein anderes Teilstück kommen.

    Dazu noch die ganzen Leute die ihren Garten düngen. Ich kenne welche die die düngen ihren Garten ohne ende. Wenn man in den Schuppen von denen geht, denkt man man steht im Laden.


    LG
    Sacco

  • Ich lebe in Baden-Württemberg, in eher ländlicher Region. Hier ist aufgrund des jetzt verschobenen Volksbegehrens "Pro Biene" richtig was los. Konventionelle Landwirte haben nahezu überall grün gestrichene Kreuze als "Mahnung" aufgestellt, die Obst- Und Gemüsestände, an denen ich auch oft einkaufe, weil ich gern regionale Ware kaufe, sind mit Flyern und Plakaten ausgestattet, auf denen man allen Ernstes lesen kann, dass jeder, der das Volksbegehren unterstützt, der reionalen Landwirstachft das Grab mitschaufelt und künftig nur noch Obst und Gemüse aus China etc kaufen kann. Es wird vor dem Abholzen der Streuobstwiesen gewarnt und viele "Fakten", die da genannt wewrden, sind erwiesenermaßen falsch.

    Im Gegenteil - die Landwirte und Bauernverbände arbeiten in bisher allen "Volksbegehren Artenschutz"-Bundesländern sehr konstruktiv mit den Initiatoren und Landesregierungen zusammen, um nach wirklich umsetzbaren Lösungen zu suchen, auch und besonders in B-W.

    Was genau meinst Du mit "im Gegenteil"? Soll ich die Plakate und/oder Flyer mal hier posten? Ich seh da nichts Konstruktives drin, weil nämlich überhaupt kein eigener Vorschlag gemacht wird. Es ist nur "dagegen". Und ich spreche hier explizit nicht von Bauernverbänden, sondern von den Landwirten individuell.

    Was Du mit "gerade in BaWü" meinst, finde ich - ich bin kommunalpolitisch tätig - sehr bedenklich. Es gab genügend Möglichkeiten, sich über das Volksbegehren zu informieren. Und ja, manche Formulierungen waren nicht besonders gut gewählt, allerdings hätte alles eh legislativ ausformuliert werden müssen.

    Ich finde es komplett unnötig, dass sich der Ministerpräsident (ein Grüner, man glaubt es kaum) öffentlich gegen das Volksbegehren ausspricht, genauso unnötig und gefühlt falsch finde ich es auch, wenn Gemeinderäte (wie hier und im Nachbarort) Resolutionen gegen das Volksbegehren verabschieden. Das ist nicht Sinn einer solchen Sache.

  • Dieses „der Landwirt als Feind‘ nervt mich endlos


    Danke Chris fürs erklären

    Das nervt mich auch, schon allein deshalb, weil ich Landwirte (konventionelle und Bio-Landwirte) in Familie und Freundeskreis habe.

    Mich nervt aber auch die Opferrolle, die so bequem ist. Und es nervt mich, dass immer mehr Landwirte das Feindbild "Politik und Verbraucher" an die Wand malen. Hat alles zwei Seiten, hier eben auch.

    Es MUSS Veränderungen geben. Und die können nur Hand in Hand gehen. Und die beleidigte Leberwurst inklusive der Leugnung wissenschaftlicher Erkenntnisse hilft da gar nichts.

  • Gerade entdeckt, weil angeblich Forscher daran arbeiten die Produktivität von Milchkühen durch Videobrillen und vorgaukeln von einer Weide, zu steigern. Sobald ich nähere Informationen davon habe, stelle ich die hier ein.


    Das Video ist zwar ein Musikvideo, regt aber zum Nachdenken an.

    [media]https://youtu.be/Hu4dTob8avQ[/media]

  • Mal Staub wegpust


    Ich denke im Moment wieder mal vermehrt nach. Im Zuge von Corona ist ja die Fleischindustrie - wieder mal - ins Visier gekommen, weil die ausbeuterischen Verhältnisse dort Krankheitsausbreitung begünstigt haben.


    Die politische Umsetzung lässt auf sich warten und klingt bisher nicht wirklich vielversprechend. In dem Tuge haben sich in meinem Bekanntenkreis Einige Leute damit beschäftigt und festgestellt, wie schweres ist, Fleisch von Schlachthöfen zu vermeiden (vom Tierfutter mal ganz zu schweigen, aber das Thema guck ich mir nächstes Jahr nochmal genauer an).


    Der Göttergatte grübelt also (ich selbst esse kein Fleisch). Wir gucken uns momentan in der Umgebung um. Da gibts einen integrativ arbeitenden Hof, der artgerechte Tierhaltung und Bio-Kriterien wirbt. Über die genauen Schlachtwege erfährt man auf der Website nichts, aber insgesamt hört es sich gut an. Der Nachteil:


    Man kauft dort nicht sein eines Stück Fleisch, sondern Pakete mit prozentualen Anteilen. Verbraucht wird also nicht, worauf man gerade Lust hat, sondern was da ist. Die Tiefkühltruhe bei uns hat Platz. Soweit kein Thema.


    Aber ich bin ja eher der Spontankocher und mache zwar Wochenpläne, aber die dann halt danach, was Tegut wochenends an Bio im Angebot hat (oder was beim Metzger auf dem Erzeugermarkt da ist, aber da gehe ich momentan nicht hin).


    Hat jemand von Euch schon einmal Erfahrungen mit so einem Konzept gemacht? Ost das realistisch umsetzbar, zumal noch mit nur einem Fleischesser + zwei Hunden und manchmal der Schwiegermutter?

  • Wir haben hier so einen Hof in der Nachbarschaft, der hält die Rinder ganzjährig in Familienverbänden draußen wie genau das mit den Bullen funktioniert, weiß ich leider nicht :tropf:) und schlachtet alle paar Wochen selbst ein Tier. Dann kriegen wir eine E-Mail. Von dort kriegen wir das wenige Fleisch, was wir essen.

    Bist du sicher, dass du nur fertige Pakete bekommen kannst? Auf der Website sagen sie das bei „unserem“ Hof auch, aber auf Nachfrage bekommen wir einzelne Wunsch-Teile. Schätze, es kommt drauf an, was man haben möchte. Kommt jemand an, der 20 kg nur vom Filet haben will, geht’s vielleicht eher nicht... bei unserem Hof kann man aber zumindest bei den Paketen auch Teile ausschließen - zB keine Rouladen, dafür mehr Suppenfleisch o.ä. Einfach mal nachfragen.

    Einmal hatten wir so ein Paket. Das ging schon ganz gut. Gab halt einmal Gulasch, einmal Steak, mal ne Graupensuppe aus gekochten Knochen, der Hund die Innereien und die Beinscheibe... wir sind allerdings sehr flexibel und passen uns beim Kochen an das an, was da ist (machen es auch bei der Solawi so). Das macht ja auch irgendwie Spaß (nur nicht immer :ugly:). Gerade so ein Hundchen ist ja ein prima Verwerter für Dinge, die man nicht so toll findet.

    Da wir eh so selten Fleisch essen, haben wir jetzt aber die Wunschteile bestellt und freuen uns auf 1x im Monat dieses und jenes.

  • Mein Rindfleisch bekomme ich nur in gemischten 10 kg Paketen. Da ist außer Knochen von allem was drin. Wenn jemand kein Suppenfleisch mag ist es sicherlich nichts, ansonsten finde ich die Mischung gut. Man muss das Fleisch aber wirklich verplanen und nicht nur einlagern und anderes kochen.

    Mir langen die 10 kg ein halbes Jahr und dann hab ich den Hunden auch was abgegeben. Das liegt aber daran dass ich viel Wild habe.

    Bevor ich das Fleisch von diesem Hof hatte bekam ich Rindfleisch von Bekannten. Dort wurde direkt nach dem Schlachten zerlegt und verteilt. Diesem Fleisch hat die Ruhezeit in der Kühlkammer gefehlt. Darsuf sollte man schon achten. Abgehangenes Fleisch ist besser.

  • Sventje


    Beim Wild hast Du ja auch das Thema, dass es ein ganzes Stück ist, oder? Hast Du da irgendeinen Trick zur Selbstdisziplin, oder ist das „drin“?


    Suppenfleisch wäre kein Problem, Mann liebt Suppe. Ich müsste nur Markknochen für Klößchen dazu kaufen, wahrscheinlich :ugly: Und er liebt Gulasch, dafür kann man ja fast alles nehmen.


    WeisseSchwalbe


    Die vertreiben über regionale Erzeugerläden, dort habe ich schon nachgefragt. Keine Ausnahme. Die setzen auf einen festen, planbaren Kundenbestand und wollen für das Fleisch keine „Laufkundschaft“, die Einzelteile kauft. Der Verkäufer hats so ausgedrückt: „Sie können natürlich ein Paket mit anderen kaufen und sich um die guten Stücke schlagen.“


    Eher nö :smile:


    Mein Mann ist nicht mehr solche Massen an Fleisch wie früher, aber doch den Mehrteil der Mahlzeiten.

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