Veggie, Vegan oder Omnivor - was interessiert Euch daran?

  • ich habe vegetarier und Veganer im Freundeskreis, dazu dann noch verschiedene die aus religiösen Gründen verschiedene Sachen nicht essen.


    Ich bin weder vegetarier/vegan noch verzichte ich auf etwas wegen religiösen Dingen. Sowohl im veggie als auch im religiösen und auch beim fleischkonsum habe ich nette Unterhaltungen als auch missionieren erlebt (wie kannst du da nur kaufen etc pp....)


    Ich esse gerne Fleisch. Punkt. Allerdings lege ich für mich meinen Wert und Standard fest. Ich bin mit Hausschlachtung groß geworden, vormittags noch mit dem Karnickel gespielt, abends war es auf dem Teller.... Das war in meiner Kindheit normal.


    Für mich ist die nachvollziehbarkeit wichtig, ich brauche kein Steak aus Argentinien oder ein Filet aus Japan.

    Mir ist es wichtig zu wissen wie und wo alles stattfindet. Das habe ich bei meinem Lieferanten des Vertrauens. Natürlich hat dies seinen Preis, deshalb landet nicht jeden Tag was davon auf dem Teller. Es tut dann auch mal ein schöner kartoffel/Brokkoli Gratin.


    Auch das Gemüse und Obst versuch ich so regional wie möglich zu beziehen. Dank der ganzen Bauern im Umkreis ist dies relativ einfach. Auf Bio verzichte ich, trotz des netten Siegels weiss ich aus eigener Erfahrung was da im Hintergrund so gemangelt werden kann.


    Ein paar der ersatzprodukte habe ich mal probiert. Mir persönlich schmecken diese nicht (nicht weil es kein Fleisch ist). Ich find auch die Bezeichnung der Produkte manchmal unglücklich gewählt (da unser Supermarkt so toll organisiert ist, kann es schnell passieren das man sich vergreift).


    Unterhaltungen für die Beweggründe warum man was macht finde ich nett, ist ja auch nicht immer wegen dem "moralischen" das man auf etwas verzichtet. Solange da dann auch nicht missioniert wird (von beiden seiten), kann man ja auch nette Rezepte tauschen.

  • Die Bestandsregulierung und Wildschadensverhütung ist notwendig und schon eine Legitimation für die Jagd. Von selbst reguliert sich bei uns einfach wenig, weil die natürlichen Feinde fehlen und der Mensch sich in der Natur breit macht. Aber es war nicht der Grund, weshalb ich den Jagdschein gemacht hab.

    Ich habe z.B. neulich einen Rehbock erlegt. Klar hab ich mich drüber gefreut, vor allem, daß er sauber getroffen war. Aber ich hab mir vorher überlegt, ob in meiner Kühltruhe Platz ist. Wäre die voll gewesen, hätte ich ihn nicht geschossen. Die Trophäe wird auch präpariert. Aber ich habe ihn nicht deswegen geschossen. Die Trophäe gehört dazu. Sie nicht ordentlich zu präparieren würde ich als respektlos gegenüber dem Tier empfinden. Klingt komisch, ich weiß.

    Okay. Ich versteh nur das Verhalten unseres Jägers nicht.
    Im Winter füttert er in großen Mengen dem Wild zu. Auf die Frage wieso die Wildschweine so dick sind, kommt aber: "Die Winter sind so mild, dass sie immer mehr Essen finden.".
    Die Wölfe bei uns im Wald passen ihm auch nicht.
    Er führt regelmäßig Treibjagden mit mehreren Jägern durch, wobei der Sinn dahinter mir immer noch nicht klar ist.
    Es gibt so viele Aussagen von ihm, die mir einfach nicht unter "Bestandsregulierung und Wildschadensverhütung" passen.

    Beim Zufüttern kann es sein, daß er kirrt. D.h. es richtet Stellen ein, an denen die Wildschweine z.B. Mais finden. Das macht man, um die Beobachtung und Bejagung zu erleichtern (da sie dann öfter zu den Stellen kommen), kann aber auch dazu dienen, die Wildschweine vom Maisfeld abzulenken, damit sie eher im Wald bleiben. Die Menge an Mais, die dort ausgebracht wird, ist übrigens begrenzt und reicht lange nicht zum Sattfressen.

    Die Wölfe sind ein Thema für sich. Ich bin z.B. auch der Meinung, daß da über kurz oder lang regulatorisch eingegfriffen werden muß, da es keine natürlichen Feinde gibt. Genau wie beim übrigen Wild. Ich kenne allerdings keinen einzigen Jäger, der angst davor hat, daß ihn der Wolf im Wald was "wegnimmt".

    Treibjagden, bei denen das Wild gehetzt wird, gibt es eigentlich hierzulande nicht mehr (sollte es zumindest nicht mehr geben). Das Wild soll einfach langsam in Bewegung gebracht werden, ohne Panik und Hetze. Der Sinn ist, in kürzerer Zeit mehr Wild zu erlegen. Vor allem Wildschweine. Man sagt, daß das besser sei, weil dadurch das Jahr über weniger permanenter Streß durch oft anwesende Jäger im Wald nötig ist, da die Quoten so in einem kurzen Zeitraum erfüllt werden. Also lieber an wenigen Tagen im Jahr etwas mehr Stress und Bedrohung als permanente Bedrohung durch Jäger das ganze Jahr über.

  • Was soll ich denn als Veggie (mit bei Weitem weniger Konsequenz als Juliaundbalou ) denn da bitte tun? :ka: Nicht antworten? Da bin ich einfach anders erzogen worden. Aber ganz ehrlich: Ich ziehe innerlich schon ein bisschen den Kopf ein, bevor ich antworte, und versuche, meine Antwort so wertfrei wie möglich zu halten - um eben nicht (wieder Mal) den Vorwurf des (unbewussten) Moralisierens zu erhalten. Der mich jedesmal wieder ziemlich heftig trifft, denn das liegt mir nun wirklich fern.

    Das geht mir auch so.

    Wenn ich gefragt werde, antworte ich in der Regel wahrheitsgemäß. Das führte schon zu einigen sehr interessanten Gesprächen, aber auch zu vielen, wo eben diese Gegenwehrdiskussion aufkam.

    Genau das gleiche passiert übrigens auch, wenn ich gefragt werde, warum ich Stoffwindeln verwenden will. Ist also kein nahrungsspezifisches Thema.

    Sicherlich bin ich in vielen (oder den meisten) Punkten auch nicht ohne Fehler. Viele Dinge würden auch ein für mich zu großes Opfer bedeuten als dass ich darauf achten wollen würde. Aber im Rahmen meiner Möglichkeiten mache ich eben gerne, was geht.

    Ich laufe ja auch nicht von mir aus rum und verkünde: "Meine lieben Freunde, Kollegen, Familie.. Ich möchte unsere Umwelt schützen und daher mache ich dies und das..". Aber wenn ich gefragt werde erkläre ich meine echten Gründe. Möglichst wertfrei. Aber scheinbar geht das gar nicht. Das war mir bisher tatsächlich nicht bewusst.

  • Ich moralisiere normalerweise auch nicht (offen, innerlich tun wir das alle). Für mein Beispiel musste ich das aber leider. Wenn es da Parallelen zu anderen hier gab, tut mir das leid.

    Es weiß aber jeder selbst, dass man eine Strecke von 2 km auch anders zurück legen kann, als mit dem Auto (mal abgesehen von wenigen Ausnahmen wie eventuell Leute mit Einschränkungen). Das sind ja keine neuen News.

    Ich glaube, da belügst du dich gerade selbst. Das du das moralisieren hier im Thread nur als Stilmittel nutzt, meine ich.

    Denn all das wusste ich bereits von dir und das obwohl wir nicht gegenseitig unsere Forothreads besuchen, oder uns thematisch in den selben Threads aufhalten.

    Das zeigt doch, dass du deine Haltung recht offensiv vor dir her trägst und sie auch unaufgefordert mitteilst.

    Das steht dir selbstverständlich frei, wie jedem anderen auch..... aber ja, du moralisierst.... und das mit der Keule... diesem Vorwurf musst du dich stellen.... egal wie positiv deine Beweggründe dazu sein mögen

  • Ich glaube, dass größte Problem für Omnis ist, dass sie eben ihr eigenes Verhalten eigentlich nicht in Ordnung finden und es aus Gewohnheit tun - sie würden aber eigentlich gerne moralisch unverwerflicher leben.

    Mich zwingt aber doch niemand, den Abzug zu drücken :denker:

  • Ich hätte hier in der Familie ein Beispiel zum Thema Moralkeule bzw.wer der bessere und aufgeklärtere Verbraucher ist :smile: :

    Aber eben genau das meinte ich nicht.

    Das, was deine Familie da macht ist sicherlich nicht in Ordnung und saunervig. Verstehe ich. Aber in deinem Beitrag urteilst du ziemlich eindeutig über deine Familie. Genau das ist ja schon kein "zwischendenzeilen"-Kritisieren mehr.

  • Nein, und ?

    Ich glaube ja nicht, dass alle Menschen im Grunde ein Problem damit haben, Tiere zu töten.


    Aber die, die genervt von angeblichen Moralpredigten sind, die schon.


    Wo urteilt Frechdax denn über ihre Familie? Das verstehe ich nicht:/


    Auch bei Juliaundbalou nicht...


    Würde sich jemand die Mühe machen, mir zu erklären?

  • Wirklich? Das finde ich interessant!

    Soweit ich weiß, habe ich nur im Zero-Waste Thema mal über mein Einkaufsverhalten geschrieben. Eventuell noch im Vegan-/Vegetarischen-Thread.

    In meinem Thread habe ich erwähnt, dass unser Auto ein Totalschaden ist und wir keins mehr besitzen. Dass ich wenig konsumiere kam im Wichtelthema auf. Moralisiert oder missioniert habe ich meines Wissens nach da nicht. Wenn doch, tut es mir leid.

    Weißt du noch, wo du sonst so etwas von mir gelesen hast?

    In normalen Hundethemen macht das ja nicht wirklich Sinn :ka:


    Ich bin im echten Leben ein sehr zurückhaltender Mensch. Nur im Freundes- und Familienkreis spreche ich über mehr als Smalltalk und trage bestimmt keine Meinung offen vor mir her. Am 21.09 haben in meinem Büro zwei Leute immer wieder über den globalen Klimastreik gelästert. Ich habe einfach gearbeitet und bin dann um kurz vor zwölf los, habe gesagt, dass ich Feierabend mache und streiken gehe. So jemand bin ich.

  • Ich glaube das größte Problem ist, dass wir uns ständig mit anderen vergleichen und somit im Wettbewerb stehen. Das macht man zum Teil bewusst und zum Teil unbewusst.

    Und das greift unser Selbstwergefühl an. ( besonders wenn wir uns nach oben orientieren)Und irgendwie müssen wir den Selbstwert auch schützen. Eine gute Strategie ist es dann den anderen schlechter zu machen. (Gibt genug Studien zu dem in der sozialpsychologie).


    Und was macht man wenn man jemanden unverhofft triggert? Am besten gar nichts und sich selbst nicht triggern lassen.

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