Veggie, Vegan oder Omnivor - was interessiert Euch daran?

  • Beim Zufüttern kann es sein, daß er kirrt. D.h. es richtet Stellen ein, an denen die Wildschweine z.B. Mais finden. Das macht man, um die Beobachtung und Bejagung zu erleichtern (da sie dann öfter zu den Stellen kommen), kann aber auch dazu dienen, die Wildschweine vom Maisfeld abzulenken, damit sie eher im Wald bleiben.

    Die Wölfe sind ein Thema für sich. Ich bin z.B. auch der Meinung, daß da über kurz oder lang regulatorisch eingegfriffen werden muß, da es keine natürlichen Feinde gibt. Genau wie beim übrigen Wild. Ich kenne allerdings keinen einzigen Jäger, der angst davor hat, daß ihn der Wolf im Wald was "wegnimmt".

    Treibjagden, bei denen das Wild gehetzt wird, gibt es eigentlich hierzulande nicht mehr (sollte es zumindest nicht mehr geben). Das Wild soll einfach langsam in Bewegung gebracht werden, ohne Panik und Hetze. Der Sinn ist, in kürzerer Zeit mehr Wild zu erlegen. Vor allem Wildschweine. Man sagt, daß das besser sei, weil dadurch das Jahr über weniger permanenter Streß durch oft anwesende Jäger im Wald nötig ist, da die Quoten so in einem kurzen Zeitraum erfüllt werden. Also lieber an wenigen Tagen im Jahr etwas mehr Stress und Bedrohung als permanente Bedrohung durch Jäger das ganze Jahr über.

    Zufüttern macht er mitten im Wald, keine Felder in der Nähe.
    Treibjagden macht er noch zu 100% genauso. Sie nennen es aber "Gesellschaftsjagd". Gibt jedes Mal Berichte dazu und Fotos. Das meiste sind junge Rehe und Füchse. Wildschweine sind eher selten dabei. Ansonsten ist er nachts oft auf seinem Hochsitz. Wir haben direkt neben dem Wald gewohnt und Abends hat man regelmäßig schießen gehört.

  • Nein, und ?

    Ich glaube ja nicht, dass alle Menschen im Grunde ein Problem damit haben, Tiere zu töten.


    Aber die, die genervt von angeblichen Moralpredigten sind, die schon.

    Ich habe schon selbst geschlachtet.


    Trotzdem nervt es mich, wenn auf der Weihnachtsfeier meine Kollegin demonstrativ laut würgt neben mir, weil ich ein Steak esse. Und jedesmal, wenn ich sie genervt fragend ansehe, jammert wegen dem Kadaver, den sie ansehen muss......


    Sag mir bitte nicht, dass hier das Problem bei meinem Gewissen liegt.

    So ein Verhalten ist einfach übergriffig und ätzend.

  • Das ist aber wirklich krass.

    Sie hat doch höchstwahrscheinlich selbst mal Fleisch gegessen.

  • Wie kannst du denn als Veganer rauchen?! Das passt ja gar nicht zusammen!! Beim Essen so auf die Gesundheit achten und dann RAUCHEN!! Blablablabla ... !!!!

    :lachtot:

    Das kenn ich auch nur zu gut. Bei mir war es dann eher "Du bist Vegetarier und rauchst????"


    Was eine wunderbare Vorlage für ":shocked: oh mein Gott, ist in Zigaretten etwa Fleisch drin?????" war.


    Oder, auch schön:


    "Du möchtest bestimmt Salat."

    "Nein, ich mag Blattsalat nicht sonderlich."

    "Aber du bist doch Vegetarier!!!"

    "Ja, aber auch wir dürfen essen was uns schmeckt und weglassen, was uns nicht schmeckt. Haben wir letztens so beschlossen.;)"


    Manche verwirrte das, andere haben einfach angefangen zu lachen und ihren "Fehler" bemerkt, dann nachgefragt, wie die scheinbaren Gegensätze zusammenpassen und warum ich eigentlich kein Fleisch esse. Albern sein hilft manchmal. :D

  • Es gibt einfach Leute, die lieber Gräben ausheben und darin kämpfen, anstatt Brücken zu bauen.

    Das ist wahr. Das einzige, was meiner Erfahrung nach, hilft, ist dabei das offene und ehrliche Gespräch zu suchen und ebenso offen und ehrlich zu den eigenen Empfindungen zu stehen.


    Die Memes, Reportagen, Dokus und Witze sind unangenehm, übergriffig und tun dir weh. Du bist an einem ehrlichen, ruhigen Gespräch interessiert, möchtest aber auch in der Familie weder stigmatisiert, noch getarnt in Witzen angegriffen werden.


    Vielleicht ist es auch gut zu erwähnen, dass ein Witz nur dann auch ein Witz ist, wenn beide Seiten lachen. Ansonsten ist es Spott. Und Spott ist nur dazu da, andere Menschen zu verletzen.


    Ich glaube, dass größte Problem für Omnis ist, dass sie eben ihr eigenes Verhalten eigentlich nicht in Ordnung finden und es aus Gewohnheit tun - sie würden aber eigentlich gerne moralisch unverwerflicher leben.

    Wer sind denn 'Omnis' ?


    Die Familie, die Fleisch aus der eigenen Tierhaltung bezieht? Die Familie, die so arm ist, dass sie nur Discounter-Lebensmittel kaufen kann? Die Familie, die sich argentinisches Rind einfliegen lässt, weil sie Lust darauf hat?


    Die jüdische, orthodoxe, muslimischem buddhistische Familie oder Einzelperson?


    Der Singel, der einmal im Monat Fleisch ist, um die Diskussion der Familie auszuweichen? Die Mutter, die für ihre Kinder Fleisch kauft? Der Vater, der nur selbst erlegtes Wild in der Truhe hat?


    Die Reichen, die Armen, die Alleinerziehende, die Großfamilie, die Großeltern, die Jugendlichen, die Berliner in der Innenstadt oder die Familie in Sachsen mit großem Selbstversorgerhof?


    Genauso, wie es sehr viele und sehr gute moralische und unmoralische Gründe gibt, vegan oder vegetarisch zu leben, gibt es doch auch viele moralische und unmoralische Gründe omnivor zu leben.


    Es gibt weder den Veganer, noch den Vegetarier, noch den Omnivoren, noch ... - auch deswegen kann die Ernährung nicht der ausschlaggebende Punkt sein, um die eigene Moral zu definieren.


    Der Beitrag aus dem das Zitat stammt, passt auch hervorragend zur moralischen Erhebung über andere Menschen, die ich vorher angesprochen habe und die, glaube ich (!), ein großer Teil der Problematik in dieser (und anderen) Diskussion ist.




    Vollkommen losgelöst von den beiden Zitaten, denke ich, dass allein die friedliche (!) Diskussion hier (und an anderen Orten), das Austaschen und Aufschreiben/Äußern von Meinungen, Empfindungen und eigenen Überlegungen, einen großen, wenn nicht sogar den größten Ausschlag für das Umdenken und Mitdenken der meisten Menschen macht.

  • Äähm - eine Treibjagd ist aber doch eine Form der Gesellschaftsjagd (wie eine Drückjagd auch, oder)? Man korrigiere mich, wenn ich da was falsch verstanden habe, ist nicht so mein Thema.


    Bei uns werden die meines Wissens nach schon wegen der Wildschweine anberaumt (und ich möglichst regional kaufen wollender Veggie profitiere davon in nicht unerheblichen Maß).


    Problem ist nur, dass die Sauen bei uns dermaßen zurückgezogen in dichtem unwegbarem Unterhalt sitzen, dass sie trotzdem kaum rauskommen.

  • Sag mir bitte nicht, dass hier das Problem bei meinem Gewissen liegt.

    So ein Verhalten ist einfach übergriffig und ätzend.

    Ist es. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass so ein Verhalten gar nicht geht. Und auch mich ärgert sowas total, weil es eben alle Vegetarier in Verruf bringt.


    Ich habe auch eine Freundin, die ihrem Mann regelmäßig verbietet, sein Fleisch in ihren (!?) Kühlschrank zu legen. Auch das finde ich übergriffig und ätzend.

  • "Du möchtest bestimmt Salat."

    "Nein, ich mag Blattsalat nicht sonderlich."

    "Aber du bist doch Vegetarier!!!"

    "Ja, aber auch wir dürfen essen was uns schmeckt und weglassen, was uns nicht schmeckt. Haben wir letztens so beschlossen. ;) "

    Wie oft durfte ich hören "Wie du isst keine Paprika? Du isst doch schon nichts. Kannst du überhaupt noch etwas essen? Du bist Vegetarier, du musst alles an Gemüse/Obst essen!":wallbash:

  • Zufüttern macht er mitten im Wald, keine Felder in der Nähe.
    Treibjagden macht er noch zu 100% genauso. Sie nennen es aber "Gesellschaftsjagd". Gibt jedes Mal Berichte dazu und Fotos. Das meiste sind junge Rehe und Füchse. Wildschweine sind eher selten dabei. Ansonsten ist er nachts oft auf seinem Hochsitz. Wir haben direkt neben dem Wald gewohnt und Abends hat man regelmäßig schießen gehört.

    Kirren kann man auch mitten im Wald. Dann dient es wie gesagt eher dazu, die Jagd zu erleichtern. Bei Wildschweinen hat man im Grunde ja zwei Möglichkeiten. Entweder quer durch den Waldpirschen und hoffen, daß man sie findet (und dabei noch alles mögliche aufscheuchen). Oder man baut eben eine Kirrung mit einem Hochsitz in der Nähe und wartet, daß die Schweine zu einem kommen. Finde ich nicht weiter verwerflich. Dabei kann man sie zumindest gut beobachten und entscheiden, welches man am sinnvollsten erlegt.

    Wir sitzen fast jedes Wochenende. Drückjagden gibt es in unserem Revier nicht. Erlegt wird dabei recht wenig. Ich hab seit Juni einen Frischling und einen Bock erwischt. Oft sitzt man einfach da und beobachtet, weil bei weitem nicht alles geschossen wird, was man sieht. Die Geissen mit ihren Kitzen kennen mich glaube ich schon. Die lassen sich nicht großartig von mir stören.

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