Wie lernt der Hund Fremde zu ignorieren?
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Es geht um unsere 1jährige Labradorhündin.
Sie ist eine ganz liebe und unkomplizierte Hündin... außer bei Begegnungen mit anderen Hunden und/ oder Menschen. Sie möchte UNBEDINGT zu jedem hin! Sie zieht dabei massiv an der Leine und neuerdings jammert sie dabei sogar.
Das ist wirklich nervig und anstrengend. Zwei Hundetrainer konnten uns mit ihren Tipps (Ablenkung mit Leckerlie, Spielen etc.) nicht helfen.
Habt ihr vielleicht Ideen oder Tipps?
Die meisten Leute sagen uns, dass sich das „verwächst“ bis sie drei oder dreieinhalb wäre, aber wir würden es gerne eher in den Griff bekommen, weil ihr Verhalten bei Fremdkontakt wirklich gruselig und anstrengend ist.
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Da hilft aber nur Zeit:
Mehr Abstand zu den Reizen reinbringen (Bögen laufen, den Hund auf die abgewandte Seite nehmen, zur Not richtig weit ausweichen) und üben.
Den Hund belohnen, wenn er sich minimal zu dir orientiert und wenn es nur ein Zucken des Ohres ist.
Von alleine verwächst sich sowas nicht.
Hat sie denn mal Erfolg mit diesem Verhalten? Also darf sie dann Kontakt aufnehmen?
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Verwachsen wird sich das wohl eher nicht. Wenn du Pech hast entwickelt sich das zu ner Leinenaggression.
Vielleicht klappts so?: wenn ihr jemanden unterwegs seht belohnst du sie solang sie ruhig bleibt, sobald sie anfängt zu ziehen oder zu quengeln machst du aufm Absatz Kehrt und gehst zügig mit ihr weg. Wenn sie wieder ruhig wird gehst du wieder den Weg den ihr vorher gegangen seid.
So erkennt sie vielleicht, dass sie mit dem Verhalten genau das Gegenteil bewirkt von dem was sie will.
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Das ist halt Labbi-typisch.
Ich kenne fast keinen Labbi der das nicht macht, egal wie alt.
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Würde da zweigleisig fahren: Lob & Strafe.
Strafe: Wird getobt und sauberes Lenken klappt nicht, tatsächlich 180 Grad Drehung und weg, weg, weg. Abstand = Strafe, toben erreicht also genau das Gegenteil von dem, was Hundchen sich wünscht.
Lob: Mit ausreichend Abstand, Kommando und Markerwort + Leckerchen den Fokus auf dich lenken. Bei mir ist das der Name meines Hundes, besser wäre wohl ein gut verständliches Kommando. Damit soll der Hund dich anschauen (also weg vom Ziel seiner Begierde). Das geht nur mit ausreichend Abstand, mit dem Training wird der Abstand verringert (näher rücken = Wirkung von Lob, da sein Wunsch erfüllt wird). Das erfordert viel(!) Training, dauert meist Monate und wird sich beim Pupertierhund wahrscheinlich eh nicht so einfach festigen. Trotzdem durchziehen! (Hat hier 3/4 Jahr gedauert beim Tierschutzhund). Den Prozess scheinst du ja zu kennen. Ziel in Sicht, Hund Kommando geben (zuhause eine Weile einüben, draußen eine Weile ohne Ablenkung einüben, bei Zielsicht irgendwann einfordern). Hund schaut, markern (Klickern hat bei uns den Durchbruch gebracht) und Leckerchen geben. Hund schaut wieder zurück zum Ziel, erneut einfordern usw. Abstand nach und nach verringern. Keinen Kontakt zulassen und allgemein nicht so nah ran, dass der Hund nicht mehr auf den Halter reagiert. Dumme Umwege sind hier leider unvermeidbar, wenn man es richtig angeht. Irgendwann schaut dich der Hund quasi von selbst an, wenn er fremde Hunde/Menschen sieht. Denn Mensch & Hund heißen Halter anschauen & Leckerchen kassieren. So zumindest die Theorie. Ergebnis hängt von Hund, Halter & Umgebung ab.
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Vielen Dank schon mal für eure Antworten.
Keinen Kontakt zuzulassen ist hier teilweise enorm schwer. Viele lassen ihre Hunde einfach auf uns zu preschen, wenn sie sehen, dass es ja nur ein harmloser Labbi ist, der Kontakt möchte und deshalb so ausflippt.Selbst Menschen ohne Hund quatschen sie ständig an, locken sie etc. Ich muss echt auf jedem Spaziergang darüber diskutieren, dass ich keinen Kontakt möchte, weil wir im Training sind. Auf Verständnis stoße ich dabei so gut wie nie. Meistens kommen Sprüche wie ich solle sie einfach rennen lassen o.ä.
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Keinen Kontakt zuzulassen ist hier teilweise enorm schwer. Viele lassen ihre Hunde einfach auf uns zu preschen, wenn sie sehen, dass es ja nur ein harmloser Labbi ist, der Kontakt möchte und deshalb so ausflippt.Selbst Menschen ohne Hund quatschen sie ständig an, locken sie etc. Ich muss echt auf jedem Spaziergang darüber diskutieren, dass ich keinen Kontakt möchte, weil wir im Training sind. Auf Verständnis stoße ich dabei so gut wie nie. Meistens kommen Sprüche wie ich solle sie einfach rennen lassen o.ä.
Das kennen hier die meisten, solche Leute sind einfach anstrengend. Bei manchen hilft ein Geschirr auf dem steht: "Im Training, nicht stören!". Ich konnte meine Maus einfach hochnehmen, wird schwer beim Labbi. Da hilft nur erfolgreich blocken, was man auch erstmal hinbekommen muss, mit tobendem Hund der vorbeiwill. Ich habe irgendwann alle Idioten gekannt und wenn der nur am Horizont aufgeblitzt ist, habe ich meinen Weg gewechselt. Sah manchmal sicher bescheuert aus, spontan abzudrehen, aber egal.
Geschichte aus dem Training: Ziehender, fiepender Hund an kurzgehaltener Flexi, mein Hund noch ruhig. Halter fragt: "Männlein oder Weibl?". Ich so "Isn Mädel, aber die mag keine anderen Hunde". Reaktion: "Ach was, die muss man sozialisieren" - Flexi wird ausgehakt und Hund stürmt auf uns zu. Hab meinen Hund noch grad so auf dem Arm hochgezogen und wurde dann von der Halterin quasselnd belehrt, dass ich das ja falsch mache und der Hund so nur unsozial wird.
Da war ich echt kurz vorm schreien, ob sie dumm sei oder was an "Sie will nicht!" unverständlich war. Maaan man...
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Keinen Kontakt zuzulassen ist hier teilweise enorm schwer. Viele lassen ihre Hunde einfach auf uns zu preschen, wenn sie sehen, dass es ja nur ein harmloser Labbi ist, der Kontakt möchte und deshalb so ausflippt.Selbst Menschen ohne Hund quatschen sie ständig an, locken sie etc. Ich muss echt auf jedem Spaziergang darüber diskutieren, dass ich keinen Kontakt möchte, weil wir im Training sind. Auf Verständnis stoße ich dabei so gut wie nie. Meistens kommen Sprüche wie ich solle sie einfach rennen lassen o.ä.
Das kenne ich auch und es nervt extrem. Mein Kleiner will auch zu allen hin und wedelt mit dem Schwanz sobald Menschen in der nähe sind. Ich identifiziere sein Verhalten allerdings inzwischen nicht mehr als freudige Erregung sondern als Kontaktsuche aus Unsicherheit u. Fiddeln. Habe schon mit meinem Ersthund schlechte Erfahrungen gemacht, als er klein war. War ja so süß und alle waren immer am Locken und Bedrängen und anfassen. Mowgli findet nun alle Fremden absolut doof, möchte auf keinen Fall angefasst werden und steht bei Begegnungen sichtlich unter Spannung. Ich habe wohl Glück gehabt, dass er seine Angst nicht in Aggression, sondern in Rückzug äußert. Inzwischen gehe ich immer sofort dazwischen wenn jemand an ihn ran will. War damals leider selbst zu unsicher und habe mich oft nicht getraut was zu sagen und mache mir deswegen große Vorwürfe. Nun mit Balu ist es noch schwieriger, weil er eben freiwillig hingeht und ich meistens ohne Leine laufe. Ich versuche ihn in diesen Situationen dann immer bei mir zu halten, was natürlich durch Menschen, die selber rankommen zur Unmöglichkeit wird Ich werde inzwischen richtig aggressiv wenn ich von irgendwem diese ätzenden Lock-Geräusche höre. Ich finde das so respektlos dem HH gegenüber
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Macht ihr generelles Impulskontrolltraining? Und wenn ja, wie weit seid ihr da?
Ansonsten würde ich (so trainiere ich grad mit meinem Junghund) immer genug Abstand halten, dass der Hund noch ansprechbar ist und loben, wenn die Aufmerksamkeit bei dir ist und bleibt.
Wir haben momentan mit beginnenden Leinenpöbeleien zu tun und wohnen auch in einem hoch frequentierten Gebiet, was Hunde angeht. Wir haben also die selben Probleme mit Hunden, die einfch in uns rein preschen und die Halter vollkommenes Unverständnis zeigen, dass man gerade trainiert. Von der Trainierin haben wir den Tipp bekommen, dass wir es gar nicht erst versuchen sollen, wenn die Situation eh ausweglos ist. Wenn wir allerdings eine Chance sehen-> ausweichen, den Hund auf einen Abstand bringen wo der Reiz für ihn aushaltbar ist und trainieren.
Edit: Auf Verwachsen würd ich nicht hoffen. Die Gefahr, dass aus dem Frust eine Leinenaggression entsteht wäre für mich viel zu hoch. Und die ist auch bei einem Labrador nicht witzig.
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