Totgesagte leben länger!

  • Hallo zusammen!


    Wir sind ganz neu hier und bedanken uns recht herzlich für die Aufnahme.


    Wir, das sind mein Mann, unser 14-jähriger Beagle-Rüde Dexter und ich. Dexter ist ein tiefenentspannter Kerl, der sich durch nichts außer Ruhe bringen lässt. Feuerwerk, andere Hunde, laute Straßen: er bleibt die Ruhe in Person. Kuscheln ist nicht so seins, aber er möchte immer dabei sein.


    Ich habe mich hier angemeldet, weil wir etwas Input benötigen und ich mich sehr über den Austausch mit anderen Besitzern von Senioren freuen würde.


    Dexter hat eine relativ lange Krankheitsgeschichte. Er ist ein Allergiker, der seit Jahren mit entzündeten Augen, Ohren und Pfoten und chronischen Durchfall zu kämpfen. Zudem hat er Probleme mit der Schilddrüse und bekommt seit Jahren Forthyron.


    Die Pfoten und den Durchfall haben wir inzwischen durch eine gute Fütterung in den Griff bekommen. Seine eitrigen Augen (er hat von jungen Beinen an Probleme mit der Nickhaut und dazu noch eine Gräser-Allergie) und sein entzündetes Ohr sind weiterhin dauerhaft ein Problem, aber nicht seine größte gesundheitliche Baustelle. Die Infos dazu kommen jetzt...


    Am 22.12.2018 sind wir abends in die Tierklinik gefahren, weil er plötzlich massiv speichelte und anscheinend starke Schmerzen hatte. Blutuntersuchung, Röntgen und Abtasten ergaben keine Diagnose. Am 23.12.2018 wurde dann nach Anfertigung eines MRTs ein massives Liposarkom gefunden, dass sich wie eine Manschette innerlich um Luftröhre/Speiseröhre und HWS windet. Die Diagnose wurde durch eine Biopsie bestätigt. Der Tumor liegt zudem so ungünstig, dass eine OP von zwei Ärzten in der Klinik ausgeschlossen wurde.


    Das war ein absoluter Schock für uns und für das Ärzte-Team, da niemand mit so einer Diagnose gerechnet hätte. Ohne das MRT hätte man den Tumor nie entdecken können.

    Durch die Gabe von Schmerzmedikamenten hatte sich Dexters Zustand zwischenzeitlich so stabilisiert, dass wir anschließend entschlossen haben, ihn wieder mit nach Hause zu nehmen und das Weihnachtsfest mit ihm zu verbringen.


    Die Ärzte in der Klinik wollten die Zugänge drin lassen, weil zu dem Zeitpunkt eine Einschläferung im Raum stand. Das haben wir abgelehnt. Wir haben Gabapentin und Prednisolon als Medikation für daheim erhalten.

    Mit den Medikamenten stabilisierte sich sein Zustand während der Weihnachtstage weiterhin. Er fraß, wollte spazieren gehen und war für seine Verhältnisse ganz gut drauf.


    Nach dem Weihnachtsfest sind wir zu unserer Haus-Tierarztpraxis gefahren, der die Befunde schon vorliegen hatte. Zu dem Zeitpunkt sind wir immer noch davon ausgegangen, dass Dexter das neue Jahr nicht mehr erleben wird.

    Unsere großartige Tierärztin sagte dann jedoch: „Neeee, den schläfere ich nicht ein. Das ist zwar ein alter Hund, aber so wie er sich gerade zeigt, hat der noch ein paar Wochen vor sich.“

    Mein Mann und ich haben Rotz und Wasser geheult vor Freude.


    Warum melde ich mich jetzt?

    Der alte Stinker lebt immer noch!

    Und hat seinen 14. Geburtstag erlebt. Und er war noch einmal gemeinsam mit uns auf Norderney.


    Seit seiner Diagnose ist nun fast ein Jahr vergangen. Ein Jahr voller Sorgen und Herausforderungen, aber auch mit viel Freude über kleine Fortschritte.

    Er erhält weiterhin Gabapentin und eine niedrige Dosis Prednisolon. Er hat immer noch Freude und Spaß am Leben. Es gibt gute Tage und es gibt weniger gute Tage, manchmal tobt er noch mit uns über die Wiesen. Man merkt ihm richtig an, dass er vom Kopf her richtig fit ist, aber seine Körper ihn im Stich lässt. Aber wir geben ihn nicht auf und versuchen alles, damit er noch weiterhin eine gute Lebensqualität hat.


    Jedes Mal, wenn der Tod vor der Tür stand, hat er ihm beagletypisch die kalte Schulter gezeigt und stur sein Ding durchgezogen. Totgesagte leben einfach länger! Und vor allem sture Beagle.


    Wir freuen uns jetzt einfach über jeden Tag, den er noch hat und hoffen, dass wir die richtigen Entscheidungen für ihn finden und nicht betriebsblind werden...


    Gibt es hier noch ähnliche Geschichten? Vielleicht Hunde mit ähnlicher Prognose oder einer ähnlichen Diagnose?


    Wir freuen uns über ganz viel Input!



    PS: Ich würd euch gern ein Fotos zeigen, aber irgendwie versteh ich das noch nicht ganz...

    PPS: Ich hoffe, dass ich hier noch ganze lange von dem Stinker berichten werde!

  • Unsere Lady hatte ein Mastozytom, hat auch wesentlich länger durchgehalten als prognostiziert. Aber dazu schreiben kann ich noch nichts, sonst flute ich den Laptop, sie ist erst vor 3 Monaten gestorben,

    Nur soviel: ihr werdet wissen, wann es an der Zeit ist für die letzte Entscheidung. Wenn man seinen Hund gut kennt und liebt, dann sagt Dir das Dein Bauchgefühl. Macht Euch darüber keine Sorgen!

    Ich wünsche Euch noch eine möglichst lange gemeinsame Zeit- genießt jede Stunde!


    LG,Gisela

  • Sehr cool was euer Dexter da so treibt. :bindafür::respekt: Ich drücke euch die Daumen dass er das noch eine ganze Weile tut.

  • Mein Ali hatte noch eine Nierenfunktion von 25 %, das wurde viel zu spät festgestellt. Wir sollten ihn zum Einschläfern beim TA lassen, er war nur noch Haut und Knochen und hatte das Fressen eingestellt. Wir liessen ihm als letzte Möglichkeit Elektrolytlösung unter die Haut spritzen. 2

    Stunden später begann er zu fressen. 13 Monate lang waren wir mit ihm mindestens zweimal die

    Woche beim TA, wo er weiter mit der Lösung behandelt wurde. Er wurde knapp 12 Jahre und wir haben den ganzen Aufwand nicht bereut.

  • Willkommen CaroHanna :winken:

    Schön, noch ein alter Beagle-Mann hier im Forum - mein Bub ist gerade 15,7 geworden!


    Leider haben wir im Juli diesen Jahres die Diagnose Adenokarzinom in der Nase bekommen:verzweifelt:

    Es äußerte sich durch Nasenbluten und häufigem Niesen, allgemein war mein Opi nicht mehr so gut beisammen, fraß

    widerwillig, schlief sehr viel, wirkte schlapp.


    Nachdem das CT uns die unschöne Diagnose brachte fingen wir an, die Möglichkeiten der Behandlung abzuwiegen.

    Eine Bestrahlung wäre eigentlich das Mittel der Wahl gewesen. Ich habe mich dagegen entschieden, in dem Alter mute ich

    meinem Opi keine ständigen TA Besuche (er hat inzwischen Angst, regt sich furchtbar auf) mit Narkosen mehr zu.

    Operation allein macht nicht viel Sinn.. Ich habe mich für die biologische Therapie von Heel entschieden.

    Seit wir die Therapie durchführen, hatte er kein Nasenbluten mehr, er niest kaum noch, der Allgemeinzustand

    ist verbessert. Zusätzlich zur Therapie bekommt er auch Prednisolon und Antibiotika. Durch das Kortison hat sich der Appetit

    wieder stabilisiert und er frisst wieder gern. :applaus:Die meisten Tage sind hier ganz gut, er ist eben auch ein sehr alter Kerl das darf man nicht

    vergessen. Wir haben inzwischen 3 Monate nach der Diagnose schon rum und er wirkt nicht, als würde er sehr bald sein Köfferchen packen.


    Hier, damit du weißt über wen ich schreibe - das ist mein Lupo :herzen1:

  • Die Diagnose ist ja blöd :( Das tut mir leid. Aber klasse, dass Lupo trotzdem noch so gut drauf ist! Und was für eine süße Nase er ist :) Herzlichen Glückwunsch an ihn!


    Und ja, durch das Cortison ist Dex auch wieder etwas hungriger geworden. Ich freue mich, ihn wieder mit mehr Appetit fressen zu sehen.

  • Meine Shaila wird kommende Woche 14 Jahre alt :)


    Vor ca 1 Jahr habe ich bei ihr einen Mammatumor ertastet und bin mit ihr zum Arzt. Roentgen gemacht und (angeblich) Dtecknadelgrosse Metastase in der Lunge.


    Prognose: Paar Wochen bis paar Monate. Paar Wochen nach dem Tierarztbesuch schwoll der Tumor an, die Haut ist geplatzt und Sie hatte so unfassbare Schmerzen, dass sie sogar mich hochagressiv anknurrte, als ich ihr naeher kam.


    Es gb eine Nacht, da dachte ich: „wenn du aufwachst war es das“ Natuerlich konnte ich nicht schlafen...


    Aber nix da, ich gab ihr (kein Scherz) zunaechst Kammillentee zu trinken und ob ihr es glaubt oder nicht, der Tee hat geholfen und meine Omi kam zu Kraeften und frass langsam wieder und wir konnten sogar zum Tierarzt. Da gab es Metacam und eine Hoenigsalbe und was soll ich sagen:


    Die Narbe ist komplett verheilt und Shaila so aktiv und fitwie eh und je.


    Jeden Tag spielen, toben und alles und das in dem Alter.


    Nicht aufgeben: Ich wusste bei ihr zb immer, dass da noch Lebenswille in ihr steckt, das habe ich gespuert. Und die kleine Omi hat sich zurueck gekaempft.


    Niemals aufgeben :)

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