große Sorge um Hündin mit chron. Niereninsuffizienz und Pankreatitis

  • Hallo Zusammen!

    Ich weiß einfach nicht mehr weiter.

    Meine 10jährige Mischlingshündin hat seit knapp 2 Jahren eine chron. Pankreatitis. Mal mehr mal weniger belastend. Trotz Low Fat Futter und allen anderen Therapien kamen immer wieder Schübe. Zusätzlich hat sie einen Banscheibenprolaps in der BWS, der auch oft Schmerzen verursacht. Im Sommer hat man dann ein leicht vergrößertes Herz gesehen und gab ihr von da an leicht dosierte Herzmedikamente. In den letzten Tagen hat sie sehr viel getrunken, wollte nur schlafen, kaum gefressen und ich bin in die Tierklinik. Erhöhte Nierenwerte, Pankreaswerte nicht messbar in der Klinik weil viel zu hoch - wurden eingeschickt. Fakt - stationäre Aufnahme mit permanenter Infusion, um

    die ganzen Gifte auszuschwemmen. Hab sie heute besuchen dürfen - sie war total neben der Spur, laut Ärztin durch die Schmerzmittel und Antibiotika. Gegessen hat sie dort gar nichts -‚sie ist aber bei fremden auch leider sehr misstrauisch. ich hab’s dann geschafft ihr wenigstens etwas zu füttern - wenn auch sehr zaghaft.

    morgen darf ich sie wieder besuchen und am SO wird die niere kontrolliert und dann darf sie entweder So oder Mo heim. Hab nach der Prognose gefragt und

    sie meinte man kann es nicht sagen. Aber sie kann sicher am Montag heim. Aber was bedeutet das? Sie hat dann noch ein paar Wochen? ein paar Monate?!? und wenn der wert am So nicht besser ist....was wird das bedeuten? Ich bin ehrlich völlig fertig. Sie ist mir so wichtig und ich möchte dass es ihr besser geht und dieses ständige Warten macht mich auch wahnsinnig. hat hier irgendjemand ähnliche erfahrungen?!? würde mich über einen austausch sehr freuen. lieben dank weary-dog-face

  • Wie lange Deine Maus noch Zeit hat, kann Dir leider niemand sagen. Daß sie nach Hause darf, liegt daran, daß dann alles getan wurde, was möglich und sinnvoll ist. Entweder sie hat Glück und "kriegt nochmal die Kurve", oder eben nicht - Du mußt Dir darüber im Klaren sein, daß irgendwann der Abschied bevorsteht.

    Das ist für jeden Hundebesitzer eine schreckliche Situation, die ich leider schon mehrmals hatte.

    Ich wünsche Dir ganz doll, daß ihr noch möglichst viel gemeinsame Zeit habt!


    LG,Gisela

  • Mache ihr eine schöne Zeit, wenn sie wieder da ist.

    Schau was du noch alles mit ihr machen kannst, woran sie die noch so kleine Freude hat, sei für sie da.

    Schau lieber nicht was sie nicht mehr kann. Das verdirbt euch nur die schöne Zeit, macht dir Angst, die sich auf deine Hündin überträgt.

    Ich würde noch praktische Dinge fragen wie, ob sie Nierenfutter bekommen soll, Schmerzmittel angezeigt sind und auch wie ein endgültiger Zusammenbruch aussehen könnte.

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und melde dich bitte hier weiterhin.

  • Ich habe mit diesen Krankheiten keine Erfahrung. Ich würde Dir nur gerne den Rat geben, Dich nicht mit Prognosen etc. verrückt zu machen. Es gibt Hunde, die weit über die Prognose hinaus gelebt haben, und Hunde mit guter Prognose (wie bei uns), die früher gegangen sind.


    Tu für sie was möglich ist, aber vergiss dabei nicht, die Zeit, die Dir mit Deinem Hund bleibt, zu geniessen. Ob sie kurz oder lang ist. So schwer es ist und so belastend es auch für uns ist - unsere Hunde leben im Hier und Heute. Und wenn Deine Maus zurück ist, dann geniesse mit ihr das Hier und Heute.


    Ich weiss, es ist nicht einfach. Man ist verzweifelt und es zerreist einen innerlich. Aber Du bist mit Deinen Sorgen und Nöten hier gut aufgehoben. Und wenn Du Trost brauchst, findest Du hier ein offenes Ohr.


    Ich wünsche Dir, dass Du noch eine möglichst lange Zeit mit Deiner Maus hast!

  • Vielen lieben Dank für eure Nachrichten. Sie durfte am Sonntag endlich nach Hause. Sie hat sich dann erholen können vom Aufenthalt und zum Glück auch Nahrung aufgenommen. Gestern war dann die Kontrolle und sie war wieder ganz die Alte. Klinisch gesehen geht es ihr gut, aber das Labor spricht das Gegenteil. Laut Ärztin wie befürchtet eine starke Niereninsuffizienz. Sie hat Medikamente bekommen, Nierendiät und in 1 Woche wieder Kontrolle. Die Ärztin meinte leider auch, die Prognose ist nicht gut, man kann es aber nicht wirklich sagen - sie vermutet ungefähr noch 1 Jahr. Mich macht das ehrlich wahnsinnig. Ich mach mir Vorwürfe es nicht früher erkannt zu haben, weil ich nicht regelmäßig Blut abnehmen war. Hätte man es früher erkannt, hätte man ihr besser helfen können - eig ist es doch wirklich meine Schuld. Und ja, es geht ihr heute super gut. Sie hat total Appetit, alles ist wie immer und ich schau sie mit Tränen in den Augen an, weil

    ich weiß dass sie trotz so viel Lebensfreude wegen mir bald sterben muss. Diese Hilflosigkeit macht mich so traurig. Ich hab noch mit 2 anderen TA gesprochen, weil ich mir einfach sicher sein möchte und bei Tierkliniken immer etwas skeptisch bin, auch wenn sie ihr sehr geholfen haben: Für jemand anderes mag das unstimmig oder Geldverschwendung sein, aber ich brauch das. Denn ich würds mir nicht verzeihen, wenn ich am Schluss da sitze und mir denke, ich hab nicht ALLES versucht um ihr noch einige gute Tage mehr rauszuholen ;-(

  • Es freut mich sehr, dass deine Hündin wieder zuhause ist.

    Bitte mache dir keine Vorwürfe. Ganz viele ältere Hunde haben geschwächte Nieren.

    Heilbar ist das nicht. Es ist eine chronische Erkrankung mit sich stets verschlechterndem Verlauf.

    Du hättest es nur früher gewußt und dich früher fertigmachen können.

    Du tust jetzt alles für deine Hündin was medizinisch möglich ist. Mehr geht nicht.

    Wichtig ist die Lebensfreude und die solltet ihr euch beide erhalten.

    Genießt jeden Tag.


    Alles Liebe,

    Friederike

  • Ich mach mir Vorwürfe es nicht früher erkannt zu haben, weil ich nicht regelmäßig Blut abnehmen war. Hätte man es früher erkannt, hätte man ihr besser helfen können - eig ist es doch wirklich meine Schuld.

    Wer sagt denn, dass es mit regelmässigen Blutbildern wirklich anders verlaufen wäre?


    Schuld hast Du keine! Du hast alles getan, was getan werden konnte und dass die Medizin jetzt am Ende ist, das ist nicht Deine Schuld.

    ich weiß dass sie trotz so viel Lebensfreude wegen mir bald sterben muss.

    Sie muss sterben, weil ihr Krankheitsbild so ist, wie es ist. Sie stirbt nicht, weil es Deine Schuld ist; sie stirbt, weil sie eben krank ist. Das kann morgen, übermorgen oder sonst wann sein.

    Dich trifft keine Schuld - ziehe Dir bitte nicht diesen Schuh an!


    Und zu Totgesagten: in meinem beruflichen Umfeld kommen öfters mal Patienten (Menschen) aus dem Krankenhaus zur weiteren Betreuung mit der Prognose "Sie stirbt bald; sie kommt zum Sterben". Einige sind wirklich rasch gestorben, aber auch viele haben sich noch mal aufgerappelt und etliche Monate überlebt.


    Und weil Du Dir gerade solche Sorgen um Deinen Hund machst: meine fast 15jährige Dackeldame hatte vor 14 Monaten ganz ganz miese Leberwerte. Sie lebt noch heute. Und ja, auch ich hatte Angst, dass sie bald stirbt. Weitere Blutuntersuchungen habe ich mir nicht mehr angetan, auch meinem Hund zuliebe. Ich hätte mich endlos verrückt gemacht. Sie bekommt ein Leber-/Vitamin Präparat und an Futter das, was ihr schmeckt, was sie möchte. Sie weiß, dass sie geliebt wird und jederzeit gehen darf! Den Zeitpunkt entscheidet eine höhere Macht.

  • Hallo @Bibi88 - ich hab eigentlich nichts schreiben wollen, denn wenn ich das lese. kommt alles wieder hoch und die alten Wunden brechen wieder auf, obwohl es doch schon 7 Jahre her ist...

    Als mein Ali die Symptome Deiner Hündin zeigte, hatten seine Nieren noch 25 % Funktionstüchtigkeit.

    Die TK konnte nicht helfen, wir bekamen ihn nach 10 Tagen noch schlechter wieder als zuvor, er erkannte uns nicht mehr. Er nahm kein Futter, keine Leckerchen, gar nichts. Wir gingen - es war Wochenende - zum Notdienst zu einem neuen TA. Er stellte sofort eine CNI fest und meinte, wir könnten ihn gleich erlösen. Als Alternative bot er an, Elektrolytlösung unter die Haut zu spritzen, um erstmal für eine Entgiftung zu sorgen. 3 Stunden später futterte Ali ein Stück paniertes Schnitzel und wir waren selig. Wir gingen jeden Tag - 14 Tage lang in die Praxis und er bekam diese Lösung. Hatten wir vorher 10 Schüsselchen mit verschiedenem Futter stehen, bekam er nun nur noch eine, ich kochte sein Futter selbst. Wir gingen noch 3x wöchentlich zum TA, später nur noch 2x.

    Unser TA gab ihm eine Prognose von 3 Monaten. Jedes Mal sagte er, dass unser Ali an dieser Krankheit sterben würde. Ich war öfter kurz davor, ihn zu erwürgen. Aber er hatte die Behandlungsmethode gefunden, durch die unser Ali noch bleiben konnte.

    Wir hatten 13 wundervolle Monate, die wir mit unserem Hund so bewusst erlebt haben, wie es möglich war. Und manchmal haben wir die Prophezeiung unseres TA-s vergessen....

    Ali wurde knapp 12 Jahre und die Behandlung kostete den Gegenwert eines Kleinwagens. Wir haben es nicht bereut.

    Sollte jedoch einer unserer 3 Hunde jemals im Alter diese Diagnose bekommen bin ich ganz ehrlich -

    man kann diese Krankheit nicht besiegen. Und ich würde die Zeit niemals wieder ausreizen bis gar nichts mehr geht. Da hat für mich das Sprichwort über das Ende mit Schrecken seine Berechtigung.

    Ich wünsche Dir mit Deiner Hündin noch eine gute Zeit.

  • Ich mach mir Vorwürfe es nicht früher erkannt zu haben, weil ich nicht regelmäßig Blut abnehmen war. Hätte man es früher erkannt, hätte man ihr besser helfen können - eig ist es doch wirklich meine Schuld.

    Nein, Bibi, das stimmt nicht. Die chronische Pankreatitis ist nicht heilbar und wird nur symptomatisch behandelt, d.h. die Symptome, die der Hund jeweils zeigt, werden gelindert. Das hast Du ja auch bestimmt gemacht. Wenn man die Krankheit früher erkannt hätte, hätte das keinen Unterschied gemacht.

    Dasselbe gilt für die Nieren. Deren Schädigung hängt sehr wahrscheinlich mit der Pankreatitis zusammen - der gestörte Stoffwechsel belastet die Nieren, außerdem produzieren die Entzündungsvorgänge im Pankreas Toxine, die die Niere schädigen.

    Also alles nicht Deine Schuld, sondern Schicksal!

    Genieß die Zeit, die ihr noch zusammen habt, und schau sie nicht mit Tränen in den Augen an; das spürt sie bestimmt. Freu Dich über den Moment, so macht es Deine Hündin auch.

    Ich wünsche Euch noch viel Zeit!


    LG,Gisela

  • Dreierrudel - vielen lieben Dank dir deine Worte, trotz deiner traurigen Geschichte.

    Es soll hier bitte nicht falsch verstanden werden - ich möchte meine Hündin nicht um jeden Preis auf biegen und brechen am Leben erhalten, wenn es ihr aber schlecht geht. Ich glaube, dass ich nur einfach noch nicht für mich den passenden „Plan“ gefunden habe was ihre weitere Betreuung angeht. Stand heute ist sie total agil, hat super Appetit, mag spazieren gehen und ist für mich ganz die Alte. Morgen kann das anders aussehen, ich weiß. Ich frag mich momentan eben nur, was ich dann in so einem Fall tun würde. Die Tierklinik hat alles super erkannt und sie mit Infusionen gut behandeln können - ABER sie war total verstört nach dem stationären Aufenthalt. Das würde ich ihr keinesfalls nochmal antun wollen. Sie jede Woche zum TA bringen, würde sie auch sehr unter Stress setzen. Aber natürlich möchte ich schon jegliche Therapien in Betracht ziehen, die ihr ohne viel Belastung doch noch etwas Lebensqualität bringen. Deshalb bin ich eben grad in dieser Phase, mit verschiedensten Tierärztin über diverse Therapiemöglichkeiten zu sprechen, um die schonendste und zugleich hoffentlich effektive Therapie zu finden. Für mich sollte das Geld eine Rolle spielen - tut es aktuell aber nicht, weil ich einfach finde, dass ich ihr das schuldig bin. Man muss dazu sagen - ich hab in den letzten Jahren leider sehr viel durchgemacht gesundheitlich und sie war immer an meiner Seite. Gerade deshalb, möchte ich halt noch alles rausholen was geht - sofern es sie nicht zusätzlich belastet. Beispielsweise für sie frisch zu kochen. Oder Kräutertherapie etc. Für manche mag das Humbug sein. Ich selbst bin Krankenschwester und hab auch oft falsche Prognosen erlebt bzw. gesehen, wie die Schulmedizin an ihre Grenzen stieß und im alternativ medizinischen Bereich aber noch deutliche Erfolge im Bereich der Lebensqualität zu holen waren.

    Aber ja - mir die Schuld an etwas zu geben ist falsch, es tut nur momentan einfach so unfassbar weh und irgendwie fehlt mir noch der Weg richtig damit umzugehen. Ich genieße aktuell jeden Moment mit ihr weil ich diese Woche frei hab. Aber ab nächste Woche kommt der Alltag zurück und bis dahin sollt ich mich einigermaßen in den Griff bekommen :(

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