Hund bleibt lieber bei Nachbarshund

  • Der Tierarzt meinte lapidar, ich solle nur eine Futtermarke verfüttern. Ist natürlich schwer, wenn der Nachbar mitfüttert.

    Deshalb unter anderem wurde das jetzt abgestellt, dass der Hund noch hinüber darf.

    Und ich nenne ihn "der Hund", um keine Rückschlüsse auf meine Identität zu ermöglichen. Das ist kein Ausdruck der Distanz zwischen mir zu meinem Hund.

  • Das alleine zeigt, dass es Hunde gibt, die nicht genug von Aktivitäten bekommen können.

    Und alleine dieser Satz zeigt, dass du dich nicht wirklich mit Hunden und Hundehaltung beschäftigt hast.


    Es gibt Unmengen an Hunden, die von "Aktivitäten nicht genug bekommen können." Viele überdrehen dann und sind gestresst. Deswegen geben sich auch viele Hundehalter Mühe, dass der Hund Ruhe lernt und zwar adäquat aus- aber nicht überlastet wird. Ein Hund der aller ein bis drei Stunden "rumrennt und was machen will" ist nicht unbedingt gesund oder glücklich.

  • Der Nachbarshund legt sich nach jedem Spaziergang hin, schläft je nachdem 1-3 Stunden aber ist sofort dabei mit Energie, wenn es wieder nach draußen geht. Das alleine zeigt, dass es Hunde gibt, die nicht genug von Aktivitäten bekommen können. Manchen wiederum, wie mein Hund, ist draußen nie langweilig und zu Hause suchen sie ununterbrochen Aufmerksamkeit und Beschäftigung durch den Halter.

    Klar können manche Hunde nicht genug von Aufmerksamkeit und Aktivität bekommen. Genau diese starke Orientierung an den Bedürfnissen des Menschen macht Hunde ja auch zu so erfolgreichen und beliebten Haustieren.

    Blöd ist, dass Schlaf und ausreichende Ruhephasen für den Hund absolut notwendig sind und dem Großteil der Rassen die Fähigkeit weggezüchtet wurde, selbst dafür zu sorgen.

    Das Ergebnis ist u.a., dass das Immunsystem geschwächt wird, die Verdauung beeinflusst wird, die Nervosität steigt und die Belastbarkeit des Hundes sinkt.

    Bekommt ein Hund dauerhaft zu wenig Schlaf, weil er (wie von Dir beschrieben) in ständiger Bereitschaft ist, kann sein Körper u.a. Stresshormone wie Cortisol nicht mehr abbauen. Um die Gegenspieler, die diese Stresshormone im Körper abbauen, zu produzieren, braucht der Hund nämlich Entspannung und ausreichend viel Schlaf- und zwar deutlich mehr als der Mensch.

    Ergebnis kann dann z.B. ein Hund mit dauerhaften Verdauungsproblemen, Durchfall und ängstlich- nervösem Verhalten sein, weil der Hund unter chronischem Stress steht.

    Fällt Dir was auf?


    Wenn der Hund dann noch zusätzlichen Stressoren wie Deinen täglich mehrfachen Waschaktionen ausgesetzt ist und nicht entspannen kann, weil er Dich ständig im Blick behalten will, hast Du eine Erklärung dafür, warum Dein Hund zum Nachbarn flüchtet, sich bei Dir nicht wohlfühlt und Verdauungsprobleme hat.


    Übrigens wirkt sich dauerhafter Stress auch auf den Körpergeruch des Hundes aus. Manche Hunde schwitzen bei Stress stark über die Pfoten oder entleeren die Analdrüsen. Gut möglich, dass Du den Geruch, den Du nach den Spaziergängen abwaschen willst, überhaupt erst selbst auslöst.


    Ich glaube, dass viele Hundehalter sich selber einreden, dass der Hund auch seine Ruhe braucht, weil sie ansonsten ein schlechtes Gewissen bekämen,

    Ich glaube, dass viele Hundehalter zu diesem Schluss kommen, weil sie sich (teilweise Jahrzehnte) intensiv mit Hunden beschäftigt haben, Bücher gelesen, Seminare besucht, ihre Hunde ausgebildet und eigene Erfahrungen gesammelt haben.


    Du musst diese Ansätze nicht übernehmen und natürlich steht es Dir frei, sie anzuzweifeln oder als unsinnig abzulehnen. Allerdings bezweifle ich sehr stark, dass Du die Probleme mit Deinem Hund mit den Ansätzen lösen kannst, die Dir gerade vorschweben.

  • Hattest du denn schon geschrieben, was gefüttert wird?

    Und was der Hund evt. nicht verträgt?


    Es gibt gefühlt eine Millionen Hundefuttermarken. Wenn gar nicht bekannt ist, wird es schwierig. Viele Hunde vertragen kein Getreide. Da könnte man ansetzen und mal ausprobieren.


    Ansonsten hilft nur eine Ausschlussdiät.

  • Also ich bin hier raus, dafür ist mir meine Zeit zu schade ...


    Wenn alles gut ist, wieso fragt man dann überhaupt? :ka: da können einem bloss die Hunde leid tun, aber ich muss ja ned die ganze Welt retten.

  • Dein Hund hat jede Menge Stress, und vermutlich, da er ja OPs an beiden Knien und an beiden Hüften braucht(e?), auch noch Schmerzen, und kommt ne wirklich zur Ruhe. Ist angst-aggressiv, wie du schreibst, wird aber draussen trotzdem nicht geführt und angeleitet oder auch nur beschützt, sondern macht sein Ding, und du bekommst davon meist gar nicht viel mit. Ist in der Wohnung unruhig und nervös, muss ständig hinter dir herlaufen.


    Da wird ein Futterwechsel gegen die Verdauungsprobleme auch nicht helfen.

  • Das ist ziemlich krank und da meine ich nicht den Hund, der darunter leiden muss.

  • Ich glaube das eigentliche Problem ist nicht der Hund.


    Da dies aber nun einmal ein Hundeforum ist nur so viel: such DIR Hilfe - zum Wohle des Hundes. Normal ist das Alles nicht. Es gibt viele Fachleute/Ärzte, die DIR bestimmt helfen können.

  • Ich habe jetzt größtenteils "nur" die Beiträge der TE gelesen. Gehe also noch recht unbedarft an das Thema ran. :fear:

    Zum Thema Sauberkeit: dein Haus wird mit Hund nie so sein wie es ohne Hund wäre (zum Glück). Nach dem Gassigang sauber machen geht auch mit einem Babyöltuch. Ist für das Gesäß und Pfoten sicherlich angenehmer, als kaltes Abduschen.
    Auf die Couch muss der Hund nicht, somit wäre das Thema stinkende Couch schon mal erledigt.
    Ev. "stinkt" dein Hund auch weil du zuviel des Guten tust. Das Fell des Hundes ist nicht dafür gemacht täglich gewaschen zu werden. Fell reinigt sich selber. Dreck fällt ab und man saugt halt einmal mehr als sonst.

    Ein Hund riecht auch nicht unbedingt nach dreckiger Strasse, sondern auch nach Wiese, Wald, Heu, Blumen, Herbst, Winter, Schnee usw.
    Bei uns ist es piccobello sauber und keiner wüsste dass hier ein Hund lebt, wenn man es nicht an Decken und dem Objekt selber sehen würde. Mein Hund wird nur gewaschen wenn sie sich in was gewälzt hat. Das kommt höchstens zweimal im Jahr vor. Sie schwimmt auch viel und nicht immer in sauberem Wasser, aber auch da stinkt nix. Pfoten werden bei Bedarf an der Hautür schnell mit einem trockenen Handtuch gesäubert. Das ist alles.
    Jeder meiner Hunde hatte einen für mich angenehmen Eigengeruch. Ich kann jetzt noch den Geruch meiner verstorbenen Hunde abrufen. Nur Joschi muffelte am Schluß etwas, aber da war er schon krank und durfte das. Auch diesen Geruch hätte ich nicht wegwaschen wollen oder können.

    Thema Auslastung: jeder Hund verlangt nach Aktion und noch mehr Aktion. Und umso mehr Aktion du ihm/ihr gibst umso hibbeliger wird er aus reiner Erwartungshaltung. Dein Hund spiegelt dich wieder. Umso ruhiger du mit ihm umgehst umso ruhiger ist er und umgekehrt. Kommt halt drauf an was für einen Hund du willst.
    Mein Hund muss sich tagsüber verhältnissmäßig ruhig verhalten, da sie mit im Laden ist. Davor und danach wird ausgiebig Gassi gegangen und an freien Tagen sowieso. Daheim ist Ruhe angesagt, da gahts mal in Garten aber es passiert nichts aufregendes. Mal ein bisschen Kopfarbeit, ein Intelligenspielzeug, aber mehr nicht. Und das auch nur bei extremen Regentagen.

    Thema Nachbar und Ernährung: ein Nachbar der meinen Hund dermassen einvernimmt, verwöhnt, füttert und und und...... hätte meinen Hund die längste Zeit gesehen. Mein Hundesitter hält das ein was ich vorgebe, füttert was ich mitgebe, Hund geht gerne hin (schon wegen der Spielkameraden) und kommt auch gerne wieder mit heim.
    Der Nachbar lacht sich bei dir wahrscheinlich eins ins Fäustchen weil er dir täglich vorlebt wieviel lieber der Hund zu ihm geht als zu dir. Der Hund hat sich auch nicht auszusuchen wo er lieber bleibt, das bestimmst immer noch du.

    Allgemein: jeder Hund braucht Führung und klare Richtlinien fürs gemeinsame Zusammenleben und um sich geborgen zu fühlen. Jeder Hund testet es immer mal wieder aus und ist froh wenn dann doch alles beim alten ist und er sich auf dich verlassen kann. Zumindest ist das meine Ansicht.
    Lass deinen Hund wissen, dass du der Chef bist und wo er hingehört. Quäle ihn nicht mit unnötigen Putzzeremonien. Lass ihm tierärztliche Betreuung zukommen und berate dich über gutes Futter und vor allem füttere dann nur dieses. Woanders bekommt dein Hund nichts!


    Ich habe bestimmt noch einiges vergessen, aber das sind meine Gedanken die mir zuerst in Kopf kamen und ich hoffe damit etwas geholfen zu haben oder zumindest Gedankenanstöße gegeben zu haben.

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