Jagen lernen
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So hier der Bericht von meiner mündlichen Prüfung heute.
Um 10 Uhr sollte es losgehen, aber wir mussten mindestens eine halbe Stunde vorher da sein. Ich weiß nicht warum, wahrscheinlich, damit noch genug Zeit zum Verrückt machen da ist Es war nett in unserer kleinen 5er Gruppe, aber die Aufregung war echt sehr groß.
Heute morgen um 4:45 Uhr bin ich schon wach geworden und hab dann gleich damit angefangen die 4 Verwertungswege des Wildbrets gedanklich aufzusagen, gefolgt von den Zahnformeln von Rot-, Reh- und Schwarzwild
Als es dann endlich losging war ich echt froh!
Den Start machte ich im Fach Waffenkunde. Der Prüfer war sehr nett und hat anfangs wirklich easy Sachen gefragt.
Welche unterschiedlichen Waffenarten ich kenne, was die wesentlichen Teile einer Waffe sind, wie die Waffe aufgebaut ist usw. Dann kamen noch ein paar Fragen die sich aus dem Gespräch ergaben (Zielfernrohr). Was ist Rasanz, Seelenachse, Visierlinie, GEE und noch zur Patrone selber. Die 8x57 IRS durfte ich mir raussuchen und erklären und bei der Frage nach dem Pulver konnte ich punkten Er fragte was das denn für ein Pulver wäre, daraufhin ich "NItrocellulosepulver", da hat er geguckt Die meisten sagen wohl Schwarzpulver.
Nach dem ersten erfolgreich abgeschlossenen Fach war ich etwas beruhigter.
Weiter gings mit Hege und Jagdpraxis. Auch hier war der Prüfer wieder sehr nett. Er führte mit wenigen Fragen zum Thema Wildacker hin. Er wollte dann wirklich einige verschiedene Wildackerpflanzen wissen. 4x hat er nachgefragt welche ich denn noch so kenne. Irgendwann gingen mir die Ideen aus, aber er hat auch Hinweise gegeben, so dass mir wieder welche eingefallen sind. Kurz gings noch um den Unterschied Drück- und Treibjagd und dann kamen auch schon die Organe. Ihm ging es vor allem um das Erkennen und das richtige sortieren im Wildkörper. Ein paar bedenkliche Merkmale noch und auch das Fach war rum.
Im Jagdrecht wurde es dann richtig nett Nachdem ich die Definition von "Jagdrecht" auswendig runter betete - auf die Frage war ich vorbereiteitet , hatte ich schon ein Stein im Brett. Jagdkataster, Jagdgenossenschaft, Mindestgröße Eigenjagdrevier/Gemeinschaftsjagdrevier, wer darf sich Fallwild aneignen, Streckenlisten, was gehört zum Schalenwild und noch einige andere Fragen waren gut zu beantworten.
Das nächste Fach war Jagdhunde Aber tatsächlich etwas tricky. Zwei aus unserer Gruppe wären wegen diesem Fach fast durchgefallen. Man unterschätzt das schon etwas. Es wurden erstmal ein paar Rassen abgefragt anhand einiger Bilder (englische Vorstehhunde, Deutsche Bracke, Schweißhunde), anschließend wollte die Prüferin wissen wie genau das Bringselverweisen funktioniert, wie lang eine Federwildschleppe bei der Brauchbarkeitsprüfung ist, woran man an der Ahnentafel erkennt, dass der Hund ein Jagdhund ist, welche Eigenschaften eher angewölft sind, für was man ein Stachelhalsband brauchen könnte (da wusste ich tatsächlich erstmal keine Antwort ), bis wie viel Gewicht mit einem Apportierbock geübt wird, für was man eine Feldleine braucht usw. Also nix unlösbares, aber für Leute die bisher nix mit Jagdhundeerziehung zu tun hatten, evtl. doch nicht einfach.
Weiter gings zur Wildbiologie. Der Prüfer war witzig Der hat mich kaum zu Wort kommen lassen. Er wollte echt nur ein Lösungswort und schon war die nächste Frage dran Zumindest kam es mir so vor. Die ganzen Zahnformeln wollte er überhaupt nicht wissen nur ob man das erkennen kann wie alt Jungtiere sind. Er ist viel aufs Schwarzwild eingegangen, aber eher was Verhalten und Aufzucht angeht, natürlich auch aufs Rehwild. Dann noch kurz aufs Rotwild und eher zum Ende hin auf die Brunft beim Damwild. Das war dann echt so lustig, weil ich aus versehen zum männlichen Damwild Bock gesagt habe. Da wurde der Prüfer fast ungehalten Aber meint ihr mir wäre dann eingefallen wie der nochmal heißt??? Totaler Blackout-Moment!
Dann hat er mir auch noch nen Hinweis gegeben "wie heißt denn das männliche Rotwild?" und ich stand immer noch auf dem Schlauch.
Bis ich dann endlich auf Hirsch kam - meine Herrn Aber war natürlich auch kein Drama.
Zum Abschluss war das Fach Land- und Waldbau sowie Naturschutz dran.
Ein paar Baumarten, Vögel, Blumen und Ähren bestimmen, das ging echt gut. Zum Borkenkäfer kamen dann noch ein paar Fragen und zur Düngung in der Landwirtschaft.
Mehr fällt mir jetzt gar nicht mehr ein zu dem Fach.
Die Prüfung war wirklich nicht schwer zu bestehen, vor allem weil die Prüfer wirklich fair waren und Fragen oft schon so gestellt haben, dass man eigentlich drauf kommen musste. Es gab auch Hinweise und bei falschen Antworten wurde nochmal nachgehakt ob man sich da sicher ist. Aber das sag ich jetzt halt auch als jemand der sich grundsätzlich für viele Themen sehr interessiert und seit Weihnachten viel gelernt hat.
Die Fächer sind wahnsinnig breit gefächert und dadurch, dass man nicht weiß was genau gefragt wird, ist es schwer da auf Lücke zu lernen. Durch den Jahreskurs ist man aber so im Thema drin, dass Logik auch gut weiter hilft.
Ich bin super froh, dass es jetzt rum ist.
Ende März gehts jetzt noch um die Waffenhandhabung und natürlich ums Schießen. Am Samstag sind wir wieder auf dem Schießstand. Ich hoffe es klappt gut, damit ich mir da keine großen Gedanken machen muss. -
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Herzlichen Glückwunsch, Anja.
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Herzlichen Glückwunsch
Aber wo ist der Unterschied zwischen Treib- und Drückjagd?
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Herzlichen Glückwunsch, Anja.
Danke!
Herzlichen Glückwunsch
Aber wo ist der Unterschied zwischen Treib- und Drückjagd?
Treibjagden sind eher laut und es wird eben viel getrieben. Schalenwild, außer Schwarzwild darf dabei nicht bejagt werden (in Bayern).
Bei drückjagden dürfen maximal 4 Treiber durchgehen. Die machen das auch eher ruhiger. Auf rehdrückjagd kann man zum Beispiel gut mit dackeln gehen.
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Maximal vier Treiber? Dann sind das bei uns wohl doch Treib- und keine Drückjagden. Hier rennen sie nämlich im guten Dutzend durch die Gegend und haben große Jagdhunde aller Coleur dabei.
Glückwunsch zum Etappensieg.
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Herzlichen Glückwunsch, Anja.
Danke!
Herzlichen Glückwunsch
Aber wo ist der Unterschied zwischen Treib- und Drückjagd?
Treibjagden sind eher laut und es wird eben viel getrieben. Schalenwild, außer Schwarzwild darf dabei nicht bejagt werden (in Bayern).
Bei drückjagden dürfen maximal 4 Treiber durchgehen. Die machen das auch eher ruhiger. Auf rehdrückjagd kann man zum Beispiel gut mit dackeln gehen.
Maximal 4 Treiber bei einer Drückjagd? Wo hast du das denn her??
Hauptunterschied der beiden Jagdarten ist, dass bei der einen mit Schrot kleines Niederwild gejagt wird, meist Hase, Fasan oder Raubwild (Treibjagd)
und bei der anderen mit der Kugel Schalenwild wie Hirsch, Schwein o. Reh (Drückjagd).
Drückjagden finden nur im Wald statt.
Es werden ausserdem unterschiedliche Jagdhunderassen eingesetzt, bzw. sollten eingesetzt werden.
Bei DJ niederläufige Hunde, die das Wild aus der Dickung drücken und langsam laut bellend verfolgen, sodass es langsam vor den Schützen getrieben wird (Bracken, Stöberhunde, Terrier, Dackel etc., Schweisshunde zur Nachsuche)
Bei TJ werden meist Vorstehhunde oder Retriever benutzt.
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Ist hier in bayern eben so Steht im BayJG
Ist ja jetzt nicht unbedingt was anderes als ich meinte, aber hier in BY gibts eben die Regelung mit max 4 Treibern. Und bei mehr Treibern ist schalenwild (außer Schwarzwild) tabu.
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hier sind gesellschaftsjagden auf sauen fast immer treibjagden. Willst du rehwild dazu nehmen, muss die treiberzahl reduziert werden.
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Interessant, was ist der Grund dafür, dass die Treiberzahl bei Schalenwild reduziert sein muss?
Liebe Grüße Ludmilla
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