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Auch "Treppe hoch" ist irgendwann ein neu zu Erlernender "Trick'. Oder problematisch erlerntes verhalten. Es sollte drum eben auch im Training unterschieden werden zwischen erlernen von neuen Verhaltensketten/ festigen von erlernten/ Löschung (umkonditionieren). Das Video zeigt erlerntes, verfestigtes Verhalten. Insofern muss natürlich das Verhalten provoziert werden, dass verändert werden soll.
Was im Video nicht gezeigt wird ist, wie denn neues verhalten installiert wird. (Ich buche das verhaltene tätscheln auf den Kopf durch die Trainerin als wahlweise Überlegenheitsgeste und als Automatismus. Die Feder-Sache ist ja nur ein einziges Motiv aus dem Bereich.
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Auf das Gequatsche hör ich nicht, aber die Töne, die der Hund von sich gibt, finde ich wichtig. Das vorneweg-Geplänkel hab ich ganz übersprungen, das interessiert mich üblicherweise wenig.
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Selbst das ist irrig - als ob die Wildnis ohne Zwänge wäre.
Es geht hier aber um Erziehung durch den Menschen, und die findet in der Wildnis ja nicht statt. Wenn DU nicht der sein willst, der Zwang und Gewalt ausübt, dann musst du deinen Hund in die Wildnis entlassen, dort übt dann eben die Natur den Zwang und die Gewalt aus. Dort kann man dann verhungern, erfrieren oder gefressen werden.
Natürlich ist das Leben voller Zwänge. Und voller Strafen und Belohnungen.
Das ist ja immer die irrige Annahme, die ganze Lerntheorie bezöge sich nur auf Training, nur auf absichtsvolles Handeln des Trainers. Dabei erklärt sie das Lernverhalten unter jeglichen Bedingungen.
Obs die Strafe durch einen Trainer ist, oder die heisse Herdplatte oder der piksende Dorn, völlig egal. Es entscheidend niemals die Intention dessen, der es ausführt, sondern immer die Wirkung auf den Empfänger darüber, was Belohnung und was Strafe ist, und wie intensiv es wirkt.
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Auf das Gequatsche hör ich nicht, aber die Töne, die der Hund von sich gibt, finde ich wichtig. Das vorneweg-Geplänkel hab ich ganz übersprungen, das interessiert mich üblicherweise wenig.
Ja, das hab ich mir auch teils dann angehört. Der Hund knurrt und ihm wird vehement das knurren untersagt. Hört er auf, wird er von der Person am Kopf gestreichelt, die ihn bedroht. Dass der Hund weiterhin sau böse guckt, aber nur das knurren einstellt interessiert irgendwie nicht.
Eine Passage zeigt, wie der Hund dann einen Mann auf einer Bank( gestellte "Trainings" Situation) bedroht. Der Mann nimmt die ernste Bedrohung des Hundes trotz Maulkorb und ohne Knurren dennoch so wahr, dass er INSTINKTIV aus der Situation will.
Er wird genötigt sich wieder hinzusetzen, der Hund greift ihn an, der Mann hat wieder (berechtige) Angst, muss sich wieder setzten.
Schlimm finde ich auch besonders, dass diese "Trainer" es gar nicht mal so böse meinen. Die haben nur einfach leider keinen Check!
Die versauen hier diesen Hund tiefgreifend und machen einen unberechenbaren Hund daraus, der in meinen Augen dann nur noch später euthanasiert werden kann.
Evt. wird er noch jahrelang mit Maulkorb geführt, irgendwann wird der Hund beissen. und dann aber richtig! Weil er hier direkt "Scharf gemacht" wird....(hätte man früher gesagt....).
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Inhaltlich stimme ich deinem post zu, nur dieser Punkt stimmt so nicht:
Es entscheidend niemals die Intention dessen, der es ausführt, sondern immer die Wirkung auf den Empfänger darüber, was Belohnung und was Strafe ist, und wie intensiv es wirkt.
Natürlich entscheidet auch die Intention des Ausführenden MIT, was beim Empfänger ankommt.
Das ist ja immer die irrige Annahme, die ganze Lerntheorie bezöge sich nur auf Training, nur auf absichtsvolles Handeln des Trainers. Dabei erklärt sie das Lernverhalten unter jeglichen Bedingungen.
ja, genau.
Ein wesentlicher Punkt ist dabei aber auch, welche Beziehung zwischen Ausführendem und Empfänger besteht.
Der Hund kann mir z. B. glauben, dass ich ihm mit dem Krallenschneiden keinen Schaden zufügen will - auch wenn es ihm immer unangenehm bleiben wird und er "da durch" muss.
Eine - mir absolut wichtige - Säule in der Beziehung zu meinen Hunden ist genau deshalb deren Gewissheit, dass NICHTS von dem was ich tue die Intention hat, ihnen Schaden zufügen zu WOLLEN.
Ich bin ihnen wohlgesonnen, grundsätzlich, unerschütterlich.
Ohne Bezug auf irgendwas in diesem Thread, aber ich erwähne es trotzdem:
Ganz fatal ist für mich die Entwicklung, wenn jemand (bewusst oder unbewusst) Schaden zufügt, und der Geschädigte dennoch das Empfinden hat: Er/sie tut das weil er/sie es gut mit mir meint.
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Ich behaupte dass es nur seeeeehr wenige Hunde gibt, die auf die im Video gezeigten Bedrohungen mit ner „lmaA“Einstellung (auch innerlich!) reagieren. Je nach Typ Hund könnte man sich da sehr schön die „f‘s“ angucken, wobei der Hund in dem Video fight wählt mit der Intention „Angriff ist die beste Verteidigung“ und nicht „du willst es, du kriegst es“.
Da von Anfang an Alternativverhalten, zurück zu Frauchen, die regelt alles und der fänds heute noch nicht geil mit im Café zu sitzen, würde es aber „ertragen“.
So kann man nur hoffen, dass er die geschätzt 3-5 Jahre die er noch hat gut gemanaged wird.
Für mich ist das Video ganz klar Gewalt am Hund.
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Freunde von uns haben eine Presa-Hündin. Die haben gewusst, was sie sich da zulegen. Da die Eltern allerdings eher gemäßigte Vertreter ihrer Art waren - und die Tochter absolut nicht gemäßigt ist - mussten sie doch auch etwas umdenken. Das ganze genetische Zubehör hat sie aber erst mit so zweieinhalb ausgepackt.
Dieser Hund ist wachsam und geht bei Situationen, die sie als bedrohlich einstuft, nach vorne. Ohne Unsicherheit. Und die meisten anderen Hunde findet sie seeehr überflüssig
Sie wird umsichtig und eng mit viel Ruhe und Konsequenz geführt, so dass das im Alltag kaum zu spüren ist. Sie hat ihre „Schutzaufgaben“ und ist insgesamt ein wirklich toller Hund.Bei so mancher Situation in diesem Video mag ich mir aber nicht vorstellen, wie sie reagiert hätte ...
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Ein wesentlicher Punkt ist dabei aber auch, welche Beziehung zwischen Ausführendem und Empfänger besteht.
Ich stimme dir durchaus zu. Die Wirkung auf den Empfänger ist natürlich größer, wenn auch noch die soziale Komponente dazu kommt.
Immer noch entscheidet aber die Wirkung, nicht die Intention.
Einfaches Bsp: Leute beugen sich "liebevoll" über ihren Hund, tätscheln den Kopf und säuseln was - sehr lieb gemeint, wirkt häufig als Strafe, der Hund kommt nur noch zögerlich näher.
Und natürlich wirkt Strafe noch viel heftiger, wenn sie die überlebensnotwenige soziale Bindung in Frage stellt. Liebesentzug bei Kindern, "Ich bin so enttäuscht von dir", emotionale Kälte.
Schläge sind für sich schon grausam, obendrauf dieses "warum tut mir genau der das an, der mich beschützen soll" macht es noch mal grausamer.
Absolut klar. Wirkung wird verstärkt.
Durch: glaube mir, es ist nicht so schlimm kann sich die Wirkung verringern, auch klar. Je stabiler die Beziehung, desto stärker der Effekt.
Von daher spielt die Intention mit rein, aber darüber, was strafend wirkt, entscheidet am Ende immer nur der Empfänger.
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Von daher spielt die Intention mit rein, aber darüber, was strafend wirkt, entscheidet am Ende immer nur der Empfänger.
Ob etwas eine Strafe IST, oder ob es so WIRKT - das sind zwei unterschiedliche Aspekte.
Ob etwas Gewalt IST, oder ob es so WIRKT - auch das sind zwei unterschiedliche Aspekte.
Eine von mir durchgeführte Handlung macht mich noch lange nicht zu einem Gewalttäter, nur weil der Empfänger dies als Gewalt EMPFINDET.
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Doch, schon. Nur weil ich mir nicht klar mache, dass was ich tue jemanden verletzt, ist es trotzdem die Tat eines (Gewalt-) Täters.
Möglicherweise fahrlässig, aber gewalttätig bleibt es.
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