Tödlicher Unfall - was sind die rechtlichen Folgen?

  • Beim Gerichtsverfahren wird es u.a. auch darum gehen, ob die Geschwindigkeit der Situation angepasst war. - Das kann man finden, wie man will, es wird aber im Rahmen eines Prozesses erhoben und bewertet werden.

    Ja und ich denke in diesem Fall, wird es höchstwahrscheinlich, so man sich an den Tenor der verlinkten Entscheidungen anlehnt, keine Mitschuld angenommen.


    Hatte einige Links gesetzt, dort war die Geschwindigkeit - so beschrieben interpretierbar - von den Hunden geringer, man könnte sogar bewerten, die Situationen grundsätzlich insgesamt sogar absehbarer (zumindest absehbarer, als HH mit Hund am Halsband, der sich dann so plötzlich los reisst, dass HH ihn nicht mehr halten kann ... und nein, gehe nicht davon aus, dass man von einem anderen Verkehrsteilnehmer, von Gesetzeswegen damit rechnen muss) und es wurde dennoch keine Mitschuld verhängt. Bremsbereit sein, Geschwindigkeit anzupassen (dafür ist z.B. der eine Link gut, um das ableiten zu können, in dem der HH davon ausging, der Radfahrer hätte sogar absteigen und schieben müssen, denn sein Hund war schon vorher auf dem Weg; war das nicht sogar München), das ist alles relativ bzw. auf die Reaktionsfähigkeit von Menschen angelehnt.


    (Die Urteile zeigen auch, wie schwer oft die Verletzungen bei Radfahrern sind (bis hin zum Schädelbruch), bei denen es an der Geschwindigkeit nicht das Geringste zu bemängeln gab).


    Wenn etwas plötzlich und schnell kommt, dann kannst Du nicht mehr reagieren. Es ist ein Fehlschluss, dass per "Geschwindigkeit angepasst" das Gesetz verlangen würde, das man immer und in jeder Situation (erfolgreich) bremsen müssen könne (wir wissen nicht einmal, ob das nicht noch versucht wurde). Denn dann dürfte man vermutlich erst gar nicht mehr Rad, fahren sondern müsste nahezu immer im städtischen Bereich - so auch auf Radwegen, die man sich mit anderen Verkehrsteilnehmern teilt, schieben (und selbst dann könnte man nicht alles verhindern, das weiss der Gesetzgeber natürlich auch).


    Was man aber auch an vielen Urteilen ablesen kann, ist die Rechtsauffassung und Erwartungshaltung von vielen HH an andere Verkehrsteilnehmer. Denn die steht ja auch oft in solchen Urteilen mit drin, also was sie dachten, was unter Rücksicht nehmen, auf den eigenen Hund so alles verstanden wird.

  • Das ist einer der Fälle bei denen es nur Verlierer gibt.

    Schrecklich und wirklich traurig die ganze Sache.



    Es besteht keine Helmpflicht. Meiner Ansicht nach ist die Hundehalterin ganz klar für den Unfall alleinverantwortlich. Sehr, sehr traurig, dass ein Mensch zu Tode gekommen ist.

    Puh, es geht doch dabei gar nicht um irgendeine Pflicht. Und dass er keinen Helm trug (möglicherweise) macht seinen Tod doch nicht weniger tragisch.

    Es ist aber nun mal so, dass ein Helm extrem schützen kann. Setzt man keinen auf, gefährdet man sich freiwillig selbst. Und sobald ich mich ohne Helm aufs Radl setze, Ski fahre etc., nehme ich in Kauf, dass ich - im Fall des Falles, von dem man hofft, dass er natürlich nie eintritt - ggf. arg viel schlimmer dran bin als mit Schutz...

    (Ich fahre selber auch ohne Helm und gehe damit eben dieses gewisse Risiko ein... )


    Das (möglicherweise) kein Helm getragen wurde macht das Ganze in meinen Augen nur noch tragischer.

    Ein lieber Freund und Nachbar von mir hatte vor 15 Jahren einen schweren Fahrradunfall und ist seitdem schwerbehindert. Hier hätte ein Helm die schwere der Verletzungen deutlich mindern können. Damals lief eine Katze über die Straße und er verlor beim Ausweichen die Kontrolle und stürzte.

    Niemand im Familienkreis schimpfte über die Katze. Aber die Frage warum er keinen Helm trug kam immer wieder auf.


    Für mich ist es einfach unbegreiflich ohne Helm aufs Rad zu steigen.


    Mir tun hier wirklich alle leid. Die Familie des Radfahrers aber eben auch die junge Frau.

  • Danke :gott:


    Sagt mal, habt ihr sie noch alle? Hier wird sich erst über die User ausgelassen die sich über Radfahrer und die Nutzung eines Helmes austauschen und nun steckt man selbst in einer Schlammschlacht?


    Könnte man sich jetzt bitte mal wieder zusammenreissen und die Diskussion hier beenden?!

    DAS ist pietätlos, die paar anfangs Beiträge waren ein Witz dagegen!

    Die Kommentare über Radfahrer und wo wer fahren darf, mit wie viel Tempo usw und HH die sich Jagthunde in der Grossstadt halten ist komplett hirnrissig und wohl bitte nicht eure Entscheidung.


    Also bitte lasst das Thema ruhen, hört auf alles überspitzt darzustellen um zu verdeutlichen was ihr meint.


    Hier hat ein junger Mann sein Leben verloren und ein Mädchen muss mit dieser Schuld leben. Es wurden hier zwei Leben zerstörrt, weil jemand einen fatalen aber nicht ungewöhnlichen Fehler begangen hat. Ein Junghund ist ab, etwas was 1000x passiert, was vielen Usern hier auch schonmal passiert ist. Also hört doch bitte auf HH gegen Radfahrer zu stellen, beide machen Fehler, beide sind hier nicht zu verurteilen!


    @Das Rosilein Dir war zum kotzen als du hier die Beiträge gelesen hast, mit geht es jetzt genauso. Das ist übrigens der Unterschied den ich meinte. Am Anfang war es für mich noch sehr sachlich, so wie es jetzt hier abgeht ist es aber nur noch zum :kotz:


    Den Thread werde ich melden und um Schliessung bitten.

  • Du siehst eine Mitschuld beim Radfahrer ohne zu wissen wie schnell er unterwegs war? Wow

    Nein. Ich sehe mit den Informationen, die ich habe, nur keine Alleinschuld beim HH/Hund.

    Das hier ist bekannt:

    "Die 18-jährige Besitzerin hatte ihre Hündin am Isarufer auf Höhe der Braunauer Eisenbahnbrücke auf einem Grünstreifen frei laufen gelassen, wie die Polizei berichtet hatte. Als sie versuchte, ihren Hund anzuleinen, riss sich dieser demnach los und lief auf den Radweg.

    Der 33-jährige Radfahrer stieß mit der Hündin zusammen und stürzte. Er prallte mit dem Kopf auf den Radweg."

    https://www.abendzeitung-muenc…f0-9299-326fb0ae9718.html


    Oder hast du weitere Informationen?

  • Nachtrag, Ergänzung zu meinem Posting an Pueppi vorhin:

    Geschwindigkeit flitzender Hund: 50 km/h, oder mehr?

    Geschwindigkeit Kind: ?

    Also ich konnte dem Artikel das so nicht entnehmen.

    So leid es mir tut, ich sehe da eine Mitschuld beim Radfahrer.

    Du hattest geschrieben: "kann ja auch statt Hund ein Kind sein."

    Dass ein rennender Hund ca. 50 km/h schnell läuft, war meine Erläuterung dazu, dass ein Hund viel schneller ist als ein Kind.

    Also eine (eigentlich überflüssige) Erklärung, dass die Situation "Kind läuft auf Radweg" eine ganz andere ist als "Hund läuft über Radweg".

    Und wenn im Artikel steht, Hund reißt sich los und läuft weg, dann ist vermutlich nicht davon auszugehen, dass er gemütlich vor sich hin getrottet ist.

  • Ich weiß nicht, was der Antrieb für solche Diskussionen ist - aus so wenigen Infos solche Gedankenkonstrukte zu bilden und dabei offensichtlich zu vergessen, dass man über echte Menschen und echte Tragödien diskutiert.

    Wenn ich mir die Frage stelle, ob solche Threads in Ordnung sind oder doch unangemessen, überlege ich mir immer, wie es wäre, wenn es da in der Meldung um mich oder einen Angehörigen von mir ginge und dann solche Diskussionen stattfänden.


    Entsprechend ist hier nun geschlossen.

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