Tödlicher Unfall - was sind die rechtlichen Folgen?

  • Heute ist auf dem Fußweg Einer mit Skateboard an uns vorbei gerast. Ich hatte den Hund an der kurzen Leine, aber da laufen auch Leute mit Kleinkindern, die gerade Freude dran haben, selber zu laufen....

    Wenn es einen Radweg neben Fußweg gibt, muss man den frei halten. Aber der Radfahrer, der neben Fußweg fährt, muss auch voraus schauend fahren. Wäre noch die Frage, ob dort Leinenpflicht herrscht?

    Bei Fahrlässigkeit greift die Hundehaftplicht. Geldstrafe wäre abgedeckt. Ich glaube nicht, dass man da auf fahrlässige Tötung plädieren kann.

  • Ganz, ganz, furchtbar, weiß gar nicht, was ich dazu schreiben soll... meine morgentliche Gassirunde führt immer über einen landwirtschaftlich genutzten Weg, der auch Fahrradweg zwischen x und y ist. Das Prinzip "gegenseitige Rücksichtsnahme" gibt es hier nicht, die Radler radeln, als hätten sie 'ne Rennbahn vor sich. Wir haben hier aber keine generelle Anleinpflicht ausserorts, lediglich die Auflage, Hunde bei "Gegenverkehr" mit Personen anzuleinen. Ganz, ganz schlimm finde ich, dass du dir als Hundehalter maximal viel Mühe geben kannst, aber der eventuell absolut rücksichtslose Fahrradfahrer, der den Wirtschaftsweg als Trainingsgelände betrachtet, rücksichtslos und ohne Vorwarnung (Klingeln zum Beispiel) an dir - ohne auch nur einen Hauch von Geschwindigkeit zu reduzieren - vorbeibrettert, im Zweifelsfall im Recht ist. Das darf doch eigentlich nicht sein...???


    Und dann stellt sich mal wieder die Frage, Haftpflichtversicherung für Autos, Hunde ja, aber Fahradfahrer???

  • Haftpflichtversicherung hat man als Person und die gilt vermutlich auch, wenn ich mit Fahrrad unterwegs bin.

    Wir hatten schon mal so einen Fall. eigentlich war die Autofahrerin schuld, weil sie auf Supermarktparkplatz in Einbahnstraße falsch gefahren ist. Ich mit Fahrrad gegen Auto, seitwärts mit Fahrradkorb Schramme ins Auto gemacht. Dann übers Fahrrad geflogen, Knie verletzt. Dann hat sie mir die Ohren voll geheult, Auto war geleast und ich habe alles auf mich genommen. Meine Haftpflicht hat ihren Autoschaden bezahlt, ich bin wochenlang rum gehumpelt.

  • wobei ich ehrlich sagen muss, dass mir die Familie des Fahrradfahrers gerade mehr leid tut, als die Hundehalterin.. da wurde immerhin ein junger Mensch aus dem Leben gerissen..

    richtig.


    ich empfinde hier viele Kommentare wirklich als absolut pietätlos. da ist ein junger Mensch absolut sinnlos und vermeidbar (!) gestorben und hier lamentieren einige darüber, dass Radfahrer ja teilweise sehr schnell fahren? wirklich? Zumal der junge Mann hier scheinbar ja niemanden einfach über den Haufen gefahren und sich dabei verletzt hat, sondern er war auf dem Radweg und der Hund ist ab und ihm ins Rad gelaufen.


    Auch wenn man relativ langsam fährt kann man im übrigen (schwer) stürzen und selbst wenn Radfahrer zu schnell unterwegs sind, ist man trotz allem zuerst ein Mal für sich selbst verantwortlich. Ja, Fehler passieren und Hunde sind eben auch nur Lebewesen, aber genau deswegen verstehe ich Hundehalter wirklich nicht, die in mitten von andern Spaziergängern, Radfahrern und am besten noch nahe von gut befahrenen Straßen leinenlos mit ihren Hunden unterwegs sind.


    Kein Leinenzwang bedeutet übrigens auch nicht, dass man den Hund einfach generell laufen lassen kann.

  • ... und dennoch finde ich, es wird einfach Zeit, Radfahrer mehr zu kontrollieren. Ihnen Nummernschilder zu verpassen und auch Fahrverbote zu erteilen.

    Wie man das aus diesem Fall ableiten kann, verstehe ich nicht. Der Radfahrer hat einen reinen Radweg genutzt und der Hund ist ihm ins Rad gelaufen. Warum sollen Radfahrer auf einem gut ausgebauten explizit beschilderten Radweg extra langsam fahren? Ersetzen wir den Radweg durch eine Straße. Wer würde mit dem Auto so langsam fahren, wenn rechts und links der Straße Wald oder Wiese ist und da Leute mit und ohne Hund spazieren gehen?

  • Wie man das aus diesem Fall ableiten kann, verstehe ich nicht. Der Radfahrer hat einen reinen Radweg genutzt und der Hund ist ihm ins Rad gelaufen. Warum sollen Radfahrer auf einem gut ausgebauten explizit beschilderten Radweg extra langsam fahren? Ersetzen wir den Radweg durch eine Straße. Wer würde mit dem Auto so langsam fahren, wenn rechts und links der Straße Wald oder Wiese ist und da Leute mit und ohne Hund spazieren gehen?

    ja wenn man weiß, daß an bestimmten Stellen Fußgänger/Radfahrer kreuzen, fährt man langsam. Häufig ist da dann für Autofahrer ein Zone 30 Schild, auf Radwegen gibts ein "Schrittfahren" leider noch nicht, sollte es aber.

  • Ich rufe meine Hunde jedes Mal ran wenn ein größerer Weg kreuzt. Lasse sie absitzen, schaue links und rechts auf den Weg und erst dann gibts die Freigabe fürs Überqueren. Ich möchte weder dass mein Hund einen Radfahrer umreißt noch möchte ich einen meiner Hunde unterm Fahrrad sehen.

    Jupp, finde das gehört einfach zum normalen Umgang untereinander.

    Wenn ich bei uns im Auslaufgebiet unterwegs bin, ist ein Wald, aber eben ausgewiesenes Auslaufgebiet, dann brettern da immer wieder Fahrradfahrer ungebremst an uns vorbei. Sehe ich ihn zuerst, rufe ich die Hunde und lasse sie absitzen, aber sie kommen ja auch mal von hinten. Und ich hatte es schon, dass so ein Typ mit 40 Sachen zwischen mir und meinen Hunden durch ist. Und da fragt man sich schon, wie blöd man eigentlich sein kann. Hund überfahren, selber fliegen, ausweichen und gegen einen Baum fahren,...alles möglich. Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen.

    Ein Hund ist kein Kind, schon klar, aber wenn ich eben mit meinem Kleinkind im Wald bin, das kann doch genauso erfasst werden.

    Als der Radler mich und meine Hunde quasi getrennt hat, habe ich mich Mordsmäßig erschrocken und habe ihm nachgebrüllt, ob er keine Klingel hätte. Da hat er tatsächlich gebremst und mich angepflaumt, er hätte die Schnauze voll von den Tölen, wäre auf dem Weg zur Arbeit und das wäre ja nicht mein Wald....ne, aber ein ausgewiesenes AUSLAUFGEBIET. Im Zweifel ist das aber leider kein ärgerlicher Zwischenfall, sondern kann den Hund und ja auch den Radler das Leben kosten. Was in solchen Leuten vorgeht verstehe ich nicht.

    Das ist wohlgemerkt nicht auf die o.g. Tragödie gemünzt.

  • @Cindychill Die meisten "rasenden" Radfahrer erreichen die 30 nie.


    Ich habe noch keinen Autofahrer profylaktisch langsam fahren sehen, weil da ein Fußgänger kommen könnte. Wenn da kein Schild steht, dann fahren die mit der erlaubten Geschwindigkeit durch. Ein Beispiel: Dank einer Umleitung ist hier zur Zeit auf einer normalerweise nur spärlichen befahrenden Straße im Wald sehr viel los. Es gibt 3 Stellen an denen Fußwege diese Straße kreuzen - die Autos fahren mit 70km/h durch. Dürfen sie auch. ICH muss aufpassen, wenn ich die Straße überquere.

  • Ich habe noch keinen Autofahrer profylaktisch langsam fahren sehen, weil da ein Fußgänger kommen könnte. Wenn da kein Schild steht, dann fahren die mit der erlaubten Geschwindigkeit durch. Ein Beispiel: Dank einer Umleitung ist hier zur Zeit auf einer normalerweise nur spärlichen befahrenden Straße im Wald sehr viel los. Es gibt 3 Stellen an denen Fußwege diese Straße kreuzen - die Autos fahren mit 70km/h durch. Dürfen sie auch. ICH muss aufpassen, wenn ich die Straße überquere.

    Trotzdem wird es für die Zukunft Regelungen geben müssen, gerade in München ist es ein Irrsinn und es wird leider weiter schlimme Unfälle geben. Aber kann ja jeder so sehen wie er möchte, ich gehe nicht mal mehr auf betonierten GEHwegen wegen der Radfahrer ;-)

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