Betrifft Tierärzte und das liebe Geld
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Eine Tiermedizinische Fachangestellte verdient frisch ausgelernt 1.730€ brutto monatlich. Vorgesehen ist eine 40h Woche - in der Realität sind es oft mindestens 45-55h in der Woche.
Damit die Tierbesitzer auch die Möglichkeit haben ihre eigene Arbeit zu verrichten und danach zum Tierarzt zu gehen, arbeiten TFAs (und Tierärzte) mit einer Mittagspause. Das heißt, dass der Arbeitstag sich von morgens bis abends zieht, bis man tatsächlich zu Hause ist.
Meistens ist die Mittagspause so kurz, dass man nicht wirklich was sinnvolles schaffen kann und es sich nicht wie Freizeit anfühlt.
Würden die Behandlungskosten noch geringer sein, würde sich das auch wieder auf die Gehälter der Mitarbeiter auswirken - ohne Mitarbeiter keine Tieraeztpraxis.Und dennoch nicken wir verständnisvoll, wenn die Tierbesitzer sich bei uns über die hohen Kosten beschweren und am Ende habe ich ein Kaninchen mehr, damit es nicht aus Kostengründen woanders eingeschläfert wird.
Bei meinem letzten Zahnarztbesuch kam ich mit der ZFA in`s Gespräch. Sie erzählte mir, dass sie von ihrem Einkommen keine eigene Wohnung finanzieren kann und bei ihren Eltern lebt!! Ihr Chef hingegegn hat die Praxis regelmässig erweitert, beschäftigt inzwischen drei Zahnärzte und kann sich über sein Einkommen wahrscheinlich nicht beklagen. Ähnlich sieht es wohl bei den Vet. ärzten aus. Warum die Helfer/innen einen so miesen Tarif haben ist nicht nachvollziehbar! Aus meiner Sicht sind die Behandlungskosten in der Tiermedizin nicht gering.
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Edit: Ah. Ich seh gerade das mit dem Lohn etc überschneidet sich gerade.
Das ist auch einfach ein persönliches Empfinden, denke ich.
Wenn es mir reicht bei meinem Rüden bspw in der Kastration eine Injektionsnarkose zu haben ohne Monitoring, dann ist das doch ok
Ich habe eine ganze Weile in so einer Praxis gearbeitet und es gab so gut wie keine Narkosezwischenfälle. Das ist natürlich auch günstiger. Dann zahlt man nur den Venenzugang, die Infusion, die Kastration und Verbrauchsmaterial.
Wenn ich damit nicht leben kann und das rundum Programm möchte, dann kostet es eben auch das Doppelte.
Was natürlich nicht heißt, das da nix schiefgehen kann.
Allerdings kenne ich auch Praxen, die auch einfach mal Einmalfädenreste wiedervewenden, Spritzen auswaschen oder mal die ganz andere Seite: ihre Angestellten unterirdisch bezahlen. Das ist super für die Kunden, weil richtig günstig und super für den Chef, weil trotzdem Gewinn. Aber eben richtig blöd für die Angestellten. Und das ist leider nach wie vor eine der Branchen mit der schlechtesten Bezahlung, unterirdischen Tarifverträgen, wenig Wertschätzung etc..
Das muss man eben auch bedenken wenn es günstig sein soll.
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Ich habe das Gefühl wir reden hier ziemlich aneinander vorbei. Ich sehe hier niemanden der davon spricht das jemand mit weniger Geld keine Preise vergleichen darf und zu dem günstigeren Tierarzt gehen sollte. Sondern es geht eher darum das bei aller Ersparnis nicht die Qualität auf der Strecke bleibt.
Was nutzt es mir, wenn ich aus Geldmangel zum billigsten Tierarzt gehe, den ich finden kann, dieser aber dann, dank fehlender Möglichkeiten oder Kompetenz, meinem Tier schadet?
Ich verstehe, was du meinst. Aber ich hab auch schon mehr als einmal die Erfahrung gemacht, dass die voll ausgestattete Praxis mit den horrenden Preisen für geringe Leistung und quasi nicht vorhandener Kompetenz bei vielen einen besseren Ruf hatte, als der vermeintliche Billig-TA.
Weil: Ist teurer als andere - muss also besser sein.
Weil: Viele Geräte - muss also besser sein.
Weil: Viele Mitarbeiter - müssen also besser sein.
Obwohl da der Umgang mit den Tieren miserabel ist. Obwohl keiner Ultraschall oder Röntgenbilder richtig auswerten kann. Obwohl sogar beim Impfen Fehler gemacht werden oder überdurchschnittlich viele Tiere bei simplen Eingriffen mit moderner Narkose auf dem Tisch bleiben.
Da wird genauso wenig auf Kompetenz und Qualität geachtet, wie im entgegengesetzten Fall. Aber es war ja teurer, also muss es auch besser für das Tier gewesen sein... Diese Meinung - finde ich - klingt hier und da schon in diesem Thread durch.
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Ehrlich gesagt , wenn Hund krank ist habe ich keinen Kopf dafür noch Preise zu vergleichen. Ich gehe dahin wo ich mich wohl fühle. Ich war jahrelang Tierklinikkunde und als ich zum Dorftierarzt in unserer Straße wechselte war ich überrascht das man auch mal nur 15 Euro bezahlen kann. Trotzdem bin ich froh sowohl einen Tierarzt sowohl auch eine Klinik in der Nähe zu haben, der ich vertraue.
Ich empfinde es eher so das es den Dorftierärzten unangenehm ist eine teure Behandlung vorzuschlagen. Wenn ich dann recht schnell sage … machen wir, kuckte sie anfangs so . Wenn einer meiner Hunde etwas moppelig war und mich der TA darauf hingewiesen hat und ich beim nächsten Mal wiegen wollte und von unseren Abnehmversuchen berichtete, meinte die Tierarzthelferin das es ihnen noch nie untergekommen ist das jemand tatsächlich seinen Hund auf Diät setzt . Sie sind einfach froh wenn jemand seinen Hund dauerhaft behandeln lässt, das ist auf dem Dorf noch nicht unbedingt üblich. Die Ohrentropfen kosten was ? Och nö, dann nicht. Der Hund muss operiert werden, nö , dann schläfern wir ein. Für den Tierarzt ist das alles andere als einfach, er kann helfen, darf aber nicht. Deshalb versucht er so günstig wie möglich zu sein. Dann kommen Menschen wie ich, die auf Qualität bestehen und auch bereit sind dafür zu zahlen. Wobei ich für den Tierarzt auch ein anstrengender Kunde bin , da ich genau weiß was ich will. Am allerwichtigsten ist mir sogar der Umgang mit meinen Tieren. Aber so hat jeder seine Prioritäten.
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Ich bin bei wirklich wichtigen Sachen wo nen Spezialist dran musste nie auf die Idee gekommen die Preise erst noch zu vergleichen. Empfehlung eingeholt, beraten lassen , OP Termin zack. Und immer mit allen Absicherungen die möglich sind/waren , was sich natürlich im Preis zeigte aber wie gesagt, da hab ich ne "ist mir egal, höchstmögliche Sicherheit" Einstellung.
Generell versteh ich nicht wieso man in dem Bereich Preise vergleicht.
Qualifikationen / Kompetenzen , ja. Aber Preise? Das mach ich bei Zubehör wie HBs , Spielis, Futter weil ich da durchaus Sparfuchs bin und mir denk- wieso für die gleiche Qualität mehr zahlen als nötig. Aber im medizinischen Rahmen , ne.
Bei unserm anstehenden röntgen hab ich 2 Tipps bekommen und werde da einfach abwägen was sinnhafter ist in Bezug auf Anfahrt etc.
Weil es - wie in jeder anderen Branche auch - schwarze Schafe gibt. Wenn man als Kunde, und ja das ist man als Hundehalter beim TA nunmal, nicht vergleicht bekommt man auch nie ein Gefühl für Preise. Gerade bei wichtigen Sachen wo ein Spezialist dran muss, sind die Preise teilweise immens(!) und da frage ich mich durchaus, warum, wenn die Qualifikation und Ausstattung der Praxen/Kliniken vergleichbar ist.
Und ja, ich bin davon überzeugt, dass man auch bei TÄ sowas wie die Lage (Miete), Ambiente der Räumlichkeiten (und ich rede nicht von den medizinischen Gerätschaften, etc.) mitbezahlt.
Die Prio bei der Auswahl von TÄ ist bei mir
1. Empfehlung/Ruf/Qualifikation
2. Preisvergleich
3. Bauchgefühl vor Ort
Es geht ganz sicher nicht um billig und es geht nicht um Geiz ist geil, sondern es geht um ein angemessenes Preis-Leistungsverhältnis.
Ich bin bereit sehr viel Geld dafür zu zahlen, dass es meinen Tieren gut geht. Aber ich bin nicht willens einen überteuerten Preis zu zahlen, was durchaus vorkommt wenn man nicht vergleicht. Ist bei Humanmedizinern ja nicht anders. Die Preisunterschiede bei Zusatzleistungen sind ennorm und ja - auch da vergleiche ich, insbesondere beim Zahnarzt. Warum sollte ich das bei einem TA nicht machen?
NACHTRAG: ich rede nicht von Notfällen/Noteingriffen. Da bleibt keine Zeit irgendwas zu vergleichen.
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Ich bin bei wirklich wichtigen Sachen wo nen Spezialist dran musste nie auf die Idee gekommen die Preise erst noch zu vergleichen. Empfehlung eingeholt, beraten lassen , OP Termin zack. Und immer mit allen Absicherungen die möglich sind/waren , was sich natürlich im Preis zeigte aber wie gesagt, da hab ich ne "ist mir egal, höchstmögliche Sicherheit" Einstellung.
Generell versteh ich nicht wieso man in dem Bereich Preise vergleicht.
Qualifikationen / Kompetenzen , ja. Aber Preise? Das mach ich bei Zubehör wie HBs , Spielis, Futter weil ich da durchaus Sparfuchs bin und mir denk- wieso für die gleiche Qualität mehr zahlen als nötig. Aber im medizinischen Rahmen , ne.
Bei unserm anstehenden röntgen hab ich 2 Tipps bekommen und werde da einfach abwägen was sinnhafter ist in Bezug auf Anfahrt etc.
Wer nicht so viel Geld über hat muss damanchmal halt gucken jedermann mal in eine Lebenslage kommen wo zum ungünstigen Zeitpunkt nicht so viel Geld da ist wie sonst oder wie nötig wäre. Also guckt man wo es für einen preislich am machbarsten wäre.
Deshalb sollte man entweder gegen/für gewisse Fälle versichern und/oder monatlich was auf Seite packen.
Meine Hündin hat mit komplizierter Augen OP (Versicherung ) und Nachbehandlung (selber) im ersten Jahr gute 10.000 gekostet. Unvorhersehbar.
Da es aber notwendig war frag ich halt nicht erst rum wo isses denn schön günstig sondern wer ist kompetent und empfehlenswert.
Ist ggfalls auch ne Einstellungssache , mir ist wichtig das der Hund gescheit medizinisch versorgt ist/wird und wie gesagt , da spielt aus diversen Gründen der Preis erstmal ne untergeordnete Rolle.
Und das hat bei mir nix mit "mal eben über haben " zu tun aber Tiere kosten halt Geld.
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Eine Tiermedizinische Fachangestellte verdient frisch ausgelernt 1.730€ brutto monatlich. Vorgesehen ist eine 40h Woche - in der Realität sind es oft mindestens 45-55h in der Woche.
Damit die Tierbesitzer auch die Möglichkeit haben ihre eigene Arbeit zu verrichten und danach zum Tierarzt zu gehen, arbeiten TFAs (und Tierärzte) mit einer Mittagspause. Das heißt, dass der Arbeitstag sich von morgens bis abends zieht, bis man tatsächlich zu Hause ist.
Meistens ist die Mittagspause so kurz, dass man nicht wirklich was sinnvolles schaffen kann und es sich nicht wie Freizeit anfühlt.
Würden die Behandlungskosten noch geringer sein, würde sich das auch wieder auf die Gehälter der Mitarbeiter auswirken - ohne Mitarbeiter keine Tieraeztpraxis.Und dennoch nicken wir verständnisvoll, wenn die Tierbesitzer sich bei uns über die hohen Kosten beschweren und am Ende habe ich ein Kaninchen mehr, damit es nicht aus Kostengründen woanders eingeschläfert wird.
Bei meinem letzten Zahnarztbesuch kam ich mit der ZFA in`s Gespräch. Sie erzählte mir, dass sie von ihrem Einkommen keine eigene Wohnung finanzieren kann und bei ihren Eltern lebt!! Ihr Chef hingegegn hat die Praxis regelmässig erweitert, beschäftigt inzwischen drei Zahnärzte und kann sich über sein Einkommen wahrscheinlich nicht beklagen. Ähnlich sieht es wohl bei den Vet. ärzten aus. Warum die Helfer/innen einen so miesen Tarif haben ist nicht nachvollziehbar! Aus meiner Sicht sind die Behandlungskosten in der Tiermedizin nicht gering.
Interessanterweise hat mein Tierarzt vor Jahren mir abgeraten Tiermedizinische Fachangestellte zu lernen, eben weil so schlecht bezahlt wird. Dazu ist auch noch das Problem das viel ausgebildet wird, aber kaum einer Angestellt wird in dem Beruf.
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Bei den unattraktiven Arbeitszeiten kann man auch in die Pflege gehen. Bezahlung ist dort genau so schlecht; als Tierarztfachangestellte genießt man aber den besseren Ruf.
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Die, sorry, beschissene Bezahlung plus teils absolut unmenschliche Arbeitszeiten wenn man noch ein Privatleben erhalten möchte haste halt überall im medizinischen Bereich. Mal mehr mal weniger.
Arzt, MFA, Pflege, TA, PT, etc. Egal ob Human oder Veterinär.
Und dann noch gerne so Patienten / Tierhalter die sich mockieren das ja so früh zu ist / nicht früh genug auf.
Mittlerweile gibt es zumindest in der Physio Modelle von 6 bis 22 (oder 23) Uhr in Praxen. Wechselschicht.
Ich versteh jeden der nen Job in dem Bereich schmeißt / sich anderweitig umguckt.
Es wird viel zu wenig wert geschätzt auch von den "Kunden ".
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Bei meinem letzten Zahnarztbesuch kam ich mit der ZFA in`s Gespräch. Sie erzählte mir, dass sie von ihrem Einkommen keine eigene Wohnung finanzieren kann und bei ihren Eltern lebt!! Ihr Chef hingegegn hat die Praxis regelmässig erweitert, beschäftigt inzwischen drei Zahnärzte und kann sich über sein Einkommen wahrscheinlich nicht beklagen. Ähnlich sieht es wohl bei den Vet. ärzten aus. Warum die Helfer/innen einen so miesen Tarif haben ist nicht nachvollziehbar! Aus meiner Sicht sind die Behandlungskosten in der Tiermedizin nicht gering.
Interessanterweise hat mein Tierarzt vor Jahren mir abgeraten Tiermedizinische Fachangestellte zu lernen, eben weil so schlecht bezahlt wird. Dazu ist auch noch das Problem das viel ausgebildet wird, aber kaum einer Angestellt wird in dem Beruf.
Das ist jetzt OT aber es ist aktuell eher so, dass TFAs gesucht werden wie nix Gutes, aber keine(r) mehr den Job machen möchte. Bezahlung, Arbeitszeiten, Wertschätzung seitens des Chefs etc pp.
Deswegen entscheiden sich viele nach der Ausbildung für eine andere Arbeit. Azubis werden natürlich immer gern genommen. Da ist man in der Branche einfach billige Arbeitskraft. Nicht wenige Betriebe werden fast nur durch Azubis gestemmt.
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