Betrifft Tierärzte und das liebe Geld
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Ich finde daran nix schlimmes, wenn ein TA sich seine Arbeit auch fair bezahlen lässt und sogar gut davon leben kann. Schon irre, über was man diskutieren kann. In der Humanmedizin beschwert sich nahezu niemand über den gut verdienenden Arzt der mitm Porsche vorfährt - ist ja schließlich Arzt und hat sich das verdient.
Warum das in der Veterinärmedizin anders sein sollte... .
Tierarztrechnungen sind zum Teil halt echt teuer, aber so ist das halt. Das weiß ich vorher und das ist für mich aktuell mitunter ein Grund, warum hier kein "größeres" Tier einzieht. Ich bin momentan einfach froh, mir mal keine Gedanken ums Geld machen zu müssen. Ein Tier kann immer mal krank werden und dann MUSS man reagieren.
Als ich Queeny noch hatte, war's finanziell ganz oft wirklich seeehr knapp, durch (wie man so schön sagt) unvorhersehbare Lebensereignisse. Wäre da irgendwas nicht notfallmäßiges eingetroffen, hätte ich definitiv auch Preise vergleichen MÜSSEN. Mir wäre da gar nix anderes übrig geblieben. Finde ich auch legitim in solchen Fällen. Bei einem Notfall wäre ich halt zum bekannten Tierarzt gefahren, dem ich vertraue, auch wenn ich da Gefahr gelaufen wäre, dass die Rechnung vllt höher ist als sonstwo. Das muss man einfach für sich abwägen und zur Not den Rest des Monats halt den Putz von der Wand kauen.
Was ich beim Tierarzt immer unpassend finde, sind die Futterverkaufsgespräche. Ein Futter empfehlen, gut und schön. Aber mir wurde damals so oft versucht irgendein gesponsertes Futter anzudrehen, dass das echt nervig war. Da fehlte auch oft jede Grundlage und Wissen für solche Empfehlungen und da war dann immer recht klar, dass es jetzt nur ums Geld geht. Das hat mich dann wirklich einfach genervt. Queeny war ja auf Dauerdiät und jedes mal bei Tierarzt war's dieselbe Leier. Dass sie ja zu dick ist (ach was), nach dem Wiegen wurde gelobt wie viel sie schon wieder abgenommen hat und dann(!) wurde versucht mir ein Diätplan aufzuschwatzen, mit eben diesem Futter vom Tierarzt . Was daran jetzt besser sein soll, als an meinem Konzept konnte mir nie schlüssig beantwortet werden und generell hat man sich da um jede Auskunft gewunden .
Ansonsten, was diese "Tierarzt ist zu teuer"-Mentalität angeht.. Ich denke viele Leute setzen den Beruf auch mit Tierschutz und grenzenloser Tierliebe gleich und sind dann entsetzt, wie man "aus Krankheit Profit schlagen kann".
Eine ehemalige Bekannte von mir tickte so. Ihr Hund musste notfallmäßig kastriert werden, irgendwas um die 700€ kostete das. Da waren bei ihr schon alle Lichter aus, Wucher und das kann ja nicht sein, usw. Als sie irgendwann später nochmal dort hin musste zur Laborkontrolle, ist sie danach hoch erhobenen Hauptes aus der Klinik spaziert - ohne zu zahlen. Das sah sie nämlich gar nicht ein, das jetzt auch noch zu bezahlen, schließlich hätte sie schon genug Geld dort gelassen und jetzt muss der Tierarzt halt auch mal kulant sein, außerdem geht's ja auch ums Wohle des Tieres und das muss für den ja eh Priorität haben, weil wegen Tierliebe und so.
Rechnung kam dann nach Hause, aber reagiert hat sie erst nach der 2. Mahnung und danach hat sie nie wieder ein gutes Haar an der Klinik gelassen, elende Kapitalistenschweine, die . Das war mir schon arg peinlich, als ich dort wieder hin musste und die Angestellten alle genau wussten, dass ich die gut kenne.
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Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen und in beiden Praxen der letzten Jahre, (also sowohl die "billige" Dorfpraxis, als auch die jetzige, städtische Praxis) kostet der Chip um die 140 Euro für 6 Monate. Das ist hier ein völlig normaler Preis. Allgemeine Untersuchung für ca 15 Euro ist dabei, Injektion kostet auch, Verbrauchsmaterial...Und natürlich gibt der TA den Chip selbst selten zum Einkaufspreis ab ;). Die sind im Einkauf auch einfach teuerer geworden, wie so viele Medikamente auch aktuell.
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Allerdings bin ich offenbar generell kreditwürdig, ich darf auch immer auf Rechnung zahlen, wenn ich das wünsche.
Ich denke, das hängt ganz stark von TA / Klinik ab. Bei mir gab es auch schon den Fall, dass ich zum ersten Mal bei einem Arzt oder in einer Klinik war und dann nach der Behandlung gewartet habe, damit ich zahlen kann. Da kam ein lapidares "Was machen Sie denn noch hier?"
"Na, ich muss doch noch bezahlen."
"Nee, Rechnung bekommen Sie doch zugeschickt."
Bei anderen Praxen und Kliniken läuft es eben anders.
Es ist einfach so, dass die TAP oder die TK auf dem Geld sitzen bleibt wenn die Versicherung doch nicht zahlt. Manchmal erzählen TB was sie alles abgeschlossen haben und dann ist die Leistung nicht dabei oder die Beiträge wurden nicht gezahlt und dann bekommt die Praxis das Geld nicht.
Größere TK können sich das Risiko eventuell leisten, kleinerer Praxen eher nicht, deswegen oft mit Vorkasse.
Verdienst ist übrigens laut Tarifvertrag 1730,00 für 40h nach der Ausbildung.
Dass viele Praxen sich natürlich nicht an den Tarif halten, muss wohl nicht erwähnt sein. Erfahrungsgemäß pendelt sich das eher bei 1500/1600 Brutto ein. Zumindest hier in der Region.
Wenn man dann noch Zuschläge für Feiertag oder Nachtschicht bekommt hat man Glück.
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Na man muss aber auch sagen, dass man, wenn man nach monatelangem Durchfall nicht mal auf die Idee kommt, eine Kotprobe zu nehmen, auch als Besitzer der Katze irgendwas verpennt hat...
Ich finde, da steht auch jeder selbst ein bisschen in der Verantwortung.Hm, jain. Wenn ich mit meinem Tier zum Arzt gehe, dem Tierarzt vertraue und fest daran glaube, dass er es am allerbesten weiß - dann komme ich ja der Verantwortung nach, mich um mein Tier zu kümmern. Und es gibt durchaus Menschen, die kommen einfach nicht auf die Idee, mal selbst nachzuforschen. Sei es, weil sie Tieranfänger sind und dadurch die Erfahrung fehlt. Oder weil sie sonst wenige Tierhalter kennen und damit keine Tipps bekommen. Ältere Menschen nutzen das Internet auch nicht in jedem Fall so ausführlich , dass sie auf die Idee kämen mal in einem Forum nachzufragen oder sich etwas über Tiere anzulesen.
Dafür gibt es ja den Tierarzt.
Und sagt dann der Tierarzt: "Okay, das Tier ist entwurmt und bekommt gutes Futter - da können wir auf die Kotprobe verzichten. Da liegt irgendwas ganz schlimmes im Argen und Sie brauchen jetzt gaaaanz dringend die folgenden fünf kostspieligen Untersuchungen." Tja, was machste dann, wenn du dein Tier liebst, dem Arzt vertraust und selbst keine Ahnung hast?
Ich kenne auch viele Tierhalter, denen ist das wahnsinnig unangenehm, den Tierarzt zu wechseln oder eine Zweitmeinung einzuholen. Denn sie vertrauen dem Stammtierarzt ja egentlich. Und Zweitmeinung hat immer was von anzweifeln.
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Tierarztwartezimmergespräche
Ne für solche Unterhaltungen bin ich nicht empfänglich und ja, monatelanger Durchfall da muss sich imho auch der Patientensitzer an seine Nase fassen!
Just wegen dieser Durchfallwartezimmernummer TA A als Abzocker und TA B als kostengünstigen Könner zu benennen, halte ich für sehr überspannt.
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Just wegen dieser Durchfallwartezimmernummer TA A als Abzocker und TA B als kostengünstigen Könner zu benennen, halte ich für sehr überspannt.
Das war nur ein Beispiel von sehr sehr vielen ähnlichen Geschichten, die ich über die Jahre gehört habe. Das hatte ich nur exemplarisch erwähnt und es ging mir auch nicht nur um diese beiden Tierärzte, sondern darum, dass der Ruf "Billig" eben auch auf anderem Wege zustande kommen kann, als durch Dumpingpreise und selbst Tierärzte betreffen kann, die alles ordnungsgemäß abrechnen.
Einfach, weil sie so viel wie nötig und so wenig wie möglich machen. Einfach, weil sie vielleicht erstmal Kot, Blut, Urin kontrollieren und dann schrittweise weitergehen, wenn die Ergebnisse daraus noch keine Diagnose ermöglichen. Und das Tier eben nicht direkt durchs CT jagen. Jetzt mal ganz überspitzt gesagt.
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Übrigens, da der Suprelorinchip erwähnt wurde: wenn das Tier dem Tierarzt bekannt ist, und der Chip, der ja nun erst nach einem gewissen Verlauf gesetzt wird, der sicherlich einige Gespräche darüber zwischen Halter und Tierarzt beinhaltet hat, ist es doch durchaus möglich, dass am Tag des Chip setzens selbst nur eine aktuelle körperliche Untersuchung und der Chip plus setzen berechnet wird...
Aber wenn man in verschiedenen Praxen nach dem Preis fragt, ist doch gar nicht mehr sicher, dass dann auch die Praxis den Chip setzt, mit der man vorher die ganzen Gespräche geführt hat.
Das wird doch dann wahrscheinlich die Praxis, die am wenigsten Geld dafür verlangt, machen.
Und ich finde es ein Unding, dem Hund etwas zu spritzen, ohne ihn zu untersuchen.
Da fängt verantwortungsvolles Arbeiten für mich schon an.
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Übrigens, da der Suprelorinchip erwähnt wurde: wenn das Tier dem Tierarzt bekannt ist, und der Chip, der ja nun erst nach einem gewissen Verlauf gesetzt wird, der sicherlich einige Gespräche darüber zwischen Halter und Tierarzt beinhaltet hat, ist es doch durchaus möglich, dass am Tag des Chip setzens selbst nur eine aktuelle körperliche Untersuchung und der Chip plus setzen berechnet wird...
Aber wenn man in verschiedenen Praxen nach dem Preis fragt, ist doch gar nicht mehr sicher, dass dann auch die Praxis den Chip setzt, mit der man vorher die ganzen Gespräche geführt hat.
Das wird doch dann wahrscheinlich die Praxis, die am wenigsten Geld dafür verlangt, machen.
Und ich finde es ein Unding, dem Hund etwas zu spritzen, ohne ihn zu untersuchen.
Da fängt verantwortungsvolles Arbeiten für mich schon an.
Ich habe nichts von Spritzen ohne Untersuchen geschrieben.
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Engagierte Tierärzte dürfen gerne gutes Geld verdienen. Nur leider sind viele nicht engagiert, nicht kompetent oder scheinen nur darauf zu schauen, dass das Geld sofort fließt. Hat eigentlich schonmal jemand seinen Rechtsanwalt sofort bar bezahlt?
Ja, weshalb nicht.
Tätigkeiten anderer Freiberufler fließen ja gerne in solche Diskussionen ein.
Es gibt nicht wenig Rechtsanwälte die nach Mandatsabschluss nur gegen Vorkasse und/oder einer Pauschalzahlung arbeiten, die jedes Telefonat (ist ja auch ihre Arbeitszeit!) in Rechnung stellen. Steuerberater ebenso selbst Zahnärzte (die wurden ja auch genannt) verfahren so, auch Architekten usw.
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In der Humanmedizin beschwert sich nahezu niemand über den gut verdienenden Arzt der mitm Porsche vorfährt - ist ja schließlich Arzt und hat sich das verdient.
Da kennen viele Leute absolut keinen Anstand mehr, wenn es um ihren Tierarzt geht.
Ich kenne SO viele Tierärzte, die sich beispielsweise ihr Traumauto nicht kaufen, obwohl sie sich es mit hart erarbeitetem Geld zusammengespart haben, weil sie wissen, dass es sie unfassbar viele Kunden kosten wird, wenn sie wer mit einem Porsche durch die Stadt fahren sieht. Weil "Na, dem kanns ja dann nur ums Geld gehen. Der muss ja dann uns Abzocken, sonst könnte der sich das ja nicht leisten".
Oder Leute die in wirklich pissigem Ton bei der Info "Ja, wir sind im August eine Woche im Urlaub, da ist dann Vertretungsarzt XYZ hier" mit einem "Na, da weiß ich ja wo mein Geld hingeht" reagieren.
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