Betrifft Tierärzte und das liebe Geld

  • Was da das "Also ich hab das noch nicht erlebt, somit kann es nicht stimmen" soll... verstehe ich nicht.

    Ich zweifel bestimmt nicht daran, dass negative Dinge passieren. Nur ich verstehe auch nicht diese Horrordarstellung von wenn man in Vorkasse gehen muss wird das Tier sterben bei einem Notfall, wenn der Geldbeutel vergessen wurde.

    Ich halte das Szenario nun mal für sehr unwahrscheinlich und ist schon irgendwie Anmaßend.

    Warum man bei manchen in Vorkasse muss und sie gegebenfalls ablehnen wenn man aktuell kein Geld da hat, kann ich aber nun mal auch Nachvollziehen. Die Zahlungsmoral bei vielen Menschen ist sehr schlecht. Ich habe es ja bei meinem Patenonkel ja erlebt, er hat am Ende nun mal seine Schlosserei aufgegeben und ist lieber Festangestellter geworden. Einfach weil es nicht nur finanziell fertig macht ständig zum Anwalt zu müssen, sondern es zermürbt einen auch Psychisch.


    Mein Tierarzt macht ja aus diesen Gründen keine Ratenzahlung mehr und das zieht er konsequent durch selbst bei langjährigen, die immer zahlen und zuverlässig sind. Er hat sich bei meiner Mutter und mir entschuldigt, dass er das selbst bei uns nicht mal anbieten könnte. Dabei hatten wir es nie ihn Anspruch genommen.

  • Doch, so ähnlich gab es das. Ein Bekannter von mir hatte die Frechheit, eine Nierenkolik (?) zu bekommen, ohne 10 Euro und Karte dabeizuhaben. Erst nach einer lautstarken Auseinandersetzung war man bereit, ihn zu behandeln.

    Ältere/weniger durchsetzungsfähige Menschen hätten sich wohl wegschicken lassen.

    Aber das ist doch schon wieder nur reines Hörensagen ... (oder von mir aus auch stille Post).


    Es war kein Massenverfahren, man war selbst nicht dabei, "lautstark" und "Auseinandersetzung" ist relativ und "was passiert wäre, wenn", das kannst Du nicht wissen (reine Spekulation also, die nur fehlende Argumente untermauern, aber wie ein Fakt verkauft werden soll). Denn möglich auch, dass man sich bei älteren, schwächeren Menschen erst gar nicht damit aufgehalten hätte (theoretisch durchdacht, als spekulative, aber dennoch wahrscheinliche Alternative). Im Fall eines jungen Menschen aber gedacht hat, das schafft er noch, ohne gleich umzufallen. Hat er ja auch, denn umgefallen ist er ja nicht, sondern hat sich ein - nach Deiner Beschreibung - lautes Gefecht geliefert.


    Davon ab, weiss man nicht mal, wieso es überhaupt laut geworden ist. Es könnte (nur rein theoretisch) auch sein, dass er schon bei der Frage nach der Praxisgebühr pampig wurde und sich das dementsprechend hochgeschaukelt hat. Ein Wort gibt das andere, die Emotionen kochen hoch ... so ist es doch eher häufig.


    Erzählt jemand eine solche Geschichte, wird er wohl eher das Versagen der Anderen unterstreichen und vll. (nur fiktive Story) auslassen, dass er auf eine ursprünglich höfliche Frage geantwortet hatte: "Hab höllische Schmerzen, das interessiert mich gerade auch einen Scheixxdreck, was sie kassieren wollen. Und ich hab auch keine 10 Euro dabei". Zack, hat man schon den Zoff in der Bude ...


    Was ich mir dagegen etwas schwerer vorstellen kann, ist Sprechstundenhilfe Rabiata (ok, wird geben), die wie ein Türsteher und Kassierer in einem fungiert, die Hände aufhält und brüllt: "10 Euro, sonst kummste net nei!!"

  • Ich versteh diese Einstellung nicht.

    Außer als Notfall, muss man beim Arztbesuch die Karte Beihaben


    Soweit ich informiert bin, ist dies nicht mehr richtig. Du musst auch als nicht-Notfall behandelt werden und hast eine Frist von 10 Tagen, deine Karte nachzureichen. Danach kriegst du die Behandlung als Privatrechnung zugeschickt und musst selbst zahlen.

  • Zitat

    Nur ich verstehe auch nicht diese Horrordarstellung von wenn man in Vorkasse gehen muss wird das Tier sterben bei einem Notfall, wenn der Geldbeutel vergessen wurde.

    Ich halte das Szenario nun mal für sehr unwahrscheinlich und ist schon irgendwie Anmaßend.

    Ich habe nicht geschrieben das mein Hund stirbt.

    Aber das nicht gerade berauschend Aussah ist einfach eine Tatsache.

    Genauso das die Tierklinik mich wegen 10 Euro abgewiesen hat.

    Weil ich nicht die volle Anmelde Gebühr dabei hatte und nein das denke ich mir nicht aus.


    Was habe ich denn davon ?


    Wie gesagt ich kenne auch die andere Seite.

    Die netten Tierärzte wo ich gerne mein Geld lasse

  • Flauschig


    Das war nicht deine Situation, die ich meine. Jemand hat aber ein Szenario geschrieben gehabt, dass ein Tier nicht behandelt werden würde obwohl es lebensbedrohlich wäre. Ich meine das war vor deiner Geschichte und dieses Szenario finde ich unrealistich. Wie schon geschrieben wenn so was Vorfallen würde dann würde es sich auch herumsprechen bei Gassibekannschaften, Internet und Zeitung.

  • Als die Betreiber meiner Klinik gewechselt haben, wurde nach ein paar Wochen ein großes Schild aufgehängt. "Keine Rechnung mehr, nur noch sofortige Barzahlung oder Karte." selbst für langjährige Kunden. Das wussten wir nicht, irgendwie waren wir des Lesens nicht mächtig.


    Das hat dazu geführt, dass wir - als der Kater meiner Mama so schwer krank war - sehr überrascht waren. REchnung lag bei 1200 Euro. Wir hatten 600 Euro Anzahlung dabei und wollten halt den Rest als Rechnung, ging bis dahin ja problemlos. Am Empfang wurde uns dann gesagt, dass das nicht geht und wir den Kater so nicht wieder kriegen. Wir hatten jetzt zwei Möglichkeiten: entweder den gesamten Betrag sofort bezahlen oder meine Mama hätte eine Verfügung zum Abbuchen vom Konto unterschreiben müssen. Durchaus auch auf Raten, dazu wären sie bereit gewesen.


    Im Endeffekt habe ich die Rechnung bezahlt, meine Mama hat ihren Kater bekommen und hat mir das Geld langsam abgestottert.


    Als meine zwei Katzen eingeschläfert wurden, bin ich - mit toter Katze - aus dem Behandlungsraum raus und mir wurde gesagt, dass ich gehen könnte, das Finanzielle mache man später. Die Rechnung kam in beiden Fällen knapp 3 Wochen später.


    Mittlerweile ist es so, dass Stammkunden, die auch beim jetzigen Betreiber Stammkunden sind, auch auf Rechnung bezahlen können. Alle Anderen nicht. Hintergrund ist ganz einfach: Die Betreiber haben teilweise sehr hohe Rechnungen ( teils 5 Stellig weil Pferdeabteilung) schlicht und einfach nicht bezahlt bekommen. Und wenn dann plötzlich Löcher mit 10000 Euro und mehr klaffen, kann es halt eng werden. Da wurde den Leuten hinterher telefoniert, abgemahnt, mit Anwalt gearbeitet und trotzdem fehlte das Geld.


    Die Klinik weißt niemanden ab, es findet sich auch immer eine Ratenvereinbarung, halt schriftlich, mit Kontonummer aber es wird kein Tier mehr auf gutes Vertrauen raus gegeben. Die Unterbringung wird im übrigen dem Tierhalter in Rechnung gestellt.


    Meine Klinik ist nicht billig, definitiv nicht. Ich habe zwei Stammtierärzte dort, mit denen ich super klar komme, mit denen ich bei vielen Dingen auf einer Welle bin und die mich und meine Probleme auch ernst nehmen aber auch keine Scheu haben mir die Wahrheit ins GEsicht zu sagen. Es wird ehrlich gesagt, wann eine Untersuchung Sinn macht und wann nicht. Es wird offen gesagt wenn man gerade keine Ahnung hat.


    Meine Klinik ist bekannt dafür, dass sie nicht billig ist. Ich ernte regelmässig entsetzte Blicke wenn ich sage, wo ich alles an Viehzeug behandeln lasse. "Das ist doch beim Dr. xxx sooo viel billiger." Ja, ist es. Ja, der Weg ist weit. Und nein, deswegen gehe ich trotzdem nicht zu Dr. xxx oder einem Anderen. Ich vertraue meinen Ärzten und sie leisten hervorragende Arbeit und hervorragende Arbeit muss entsprechend entlohnt werden.


    Ich hatte jetzt erst eine sehr teure Zahnsanierung bei meiner Katze (Ende November gleich nochmal eine bei meiner alten, kranken KAtze) und ja, die hätte ich hier im Eck sehr viel billiger bekommen. Aber ohne die Punkte, die mir total wichtig sind.


    Zusatz: Bei meiner Klinik wird auch nciht am Empfang gefragt, ob und wie man zahlen kann und will. Erst wird das Tier behandelt, dann werden die Formalitäten geklärt. Aber man bekommt zu jeder Zeit Auskunft, was wie viel kostet wenn man das möchte.

  • Ich wüsste auch nicht, warum ich solche Berichte nicht glauben sollte, erstrecht nicht, wenn ich die Leute kenne. Auch die detailreichen Erfahrungsberichte auf jameda, Google-Bewertungen, usw. halte ich nicht für frei erfunden. Wenn sie nicht stimmen, können Ärzte die auch löschen lassen.

  • Ich wüsste auch nicht, warum ich solche Berichte nicht glauben sollte, erstrecht nicht, wenn ich die Leute kenne

    Naja die Erfahrung durfte ich halt machen, dass egal wie lange du die Menschen kennst und ihnen Vertraust, die Wahrheit sagen sie nicht immer zu 100%.

    Mein Vater hat etwas gemacht was mich sehr verletzt hat. Er hat aber nicht von Anfang an die Wahrheit gesagt sondern sagen wir mal verharmlost. Blöd nur es gab Beweise, dass seine Geschichte zum größtenteil nicht stimmte und diese Person, die die Beweise hatte, war mir gegenüber nun mal loyaler.


    Seit dem weiß ich man sollte nicht alles glauben egal wie gut man die Person zu kennen glaubt...


    Auch die detailreichen Erfahrungsberichte auf jameda, Google-Bewertungen, usw. halte ich nicht für frei erfunden

    Naja wenn man weiß wie schnell man sich Erfahrungsberichte erkaufen kann :ka: Die guten Erfahrungen für sich und die schlechten für die Konkurrenz. Es gibt sogar Mengenrabatt...

  • Ich wüsste auch nicht, warum ich solche Berichte nicht glauben sollte, erstrecht nicht, wenn ich die Leute kenne.

    Es geht nicht darum, dass sie nicht stimmen, sondern dass man sich stets darüber bewusst sein sollte, dass solche Geschichten immer subjektiv verfärbt sind. Und jeder, der so eine Geschichte hört und weiter erzählt, verfärbt sie wiederum ein wenig weiter. Das machen Menschen nicht einmal mit Absicht, sondern so arbeitet eben unser Gehirn.


    Das gilt auch für die dortigen Geschichten, immer nur eine subjektive Sicht (und wie man das verarbeitet, was man liest, welches Fazit man zieht, auf welche Informationen mein sein Gewicht legt ... u.s.u.s.f. alles subjektiv, das gilt selbstverständlich auch für Jubelberichte, nicht, dass wir uns falsch verstehen):

    Auch die detailreichen Erfahrungsberichte auf jameda, Google-Bewertungen, usw. halte ich nicht für frei erfunden.


    Wenn sie nicht stimmen, können Ärzte die auch löschen lassen.

    Wenn sich jemand darum kümmern würde. Und selbst dann muss man es sich gut überlegen, ob man das raus löschen lässt, selbst wenn es so nicht korrekt ist. Oder sich gar dazu herablässt, eine Gegendarstellung zu schreiben. Das kann einen u.U. wieder einholen, a la: "getroffene Hunde bellen halt" oder: "alles was ihm nicht in den Kram passt, schmeisst er raus" (so etwas sieht man auch schnell hier im DF, wer sich rechtfertigt hat eigentlich fast schon "verloren" ... alles menschlich, so etwas).


    Und so lange sie dort drinne stehen, jedoch keinen nennenswerten Einfluss auf den Tagesablauf haben, würde ich auch dazu neigen, sie einfach stehen zu lassen. Es ist also keine Wahrheitsgarantie oder ein Objektivitätssiegel, wenn sie denn stehen bleiben. Vll. hat man so viel zu tun, dass keine Ressourcen dafür abgestellt werden und vll. ist es einem auch schlicht egal, was andere so schwätzen und/oder, wie schon ausgeführt, einfach eine politisch-taktische Entscheidung.


    Und meine persönliche Einschätzung ... (aus mehreren Gründen), solche Internetbewertungen verlieren in meinen Augen immer mehr ihren Entscheidungshilfenutzen ... Zu oft wird das missbraucht. Um jemanden schlecht aussehen zu lassen oder jemand sich halt was aufhübschen lässt. Je emotionaler der Themenkern (und das dürfte bei der Vetmedizin schon so sein), desto eher überlagern die Emotionen die Faktenlage.

  • Ich halte das Szenario nun mal für sehr unwahrscheinlich und ist schon irgendwie Anmaßend.

    Und ich finde es anmaßend, anderen Lügen zu unterstellen. Was du gerade tust.


    In Berlin hatte ich beispielsweise den Fall, dass ich mich telefonisch erkundigt habe, wie ich zahlen kann und wie viel ich in etwa einplanen sollte. Die Antwort war "Anzahlung xy bar, der Rest geht auch per Rechnung." EC-Karte nehmen wir nicht (war ein planbarer größerer Betrag)

    Ich wollte die Anzahlung wie besprochen bar begleichen, stehe an der Kasse und lese das Schild "Bezahlung nur mit EC-Karte - bar nur in absoluten Ausnahmen". Und ich habe vorher extra angefragt, damit ich ausreichend Bargeld dabei habe. Und habe dafür mein Konto fast leergeräumt.


    Was es da für ein hin und her gab, obwohl ich das Geld komplett bar dabei hatte - würde wohl kaum einer glauben. Passiert ist es dennoch.

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