Mein Hund macht Probleme in der Arbeit

  • Es geht auch, soweit ich den Trainer richtig verstanden habe, bei Domino nicht um schnelle Bewegungsreizge, sondern um die Tatsache, dass sich einfach viele verschiedene Menschen in verschiedene Richtungen bewegen und dass von allen Seiten Stimmen und Geräusche kommen. Das ist im Kopf des Hundes ein Chaos, das er ordnen möchte. Ob das jetzt Hüteverhalten ist, weiß ich nicht. Der Trainer hat es als eine Art Kontrollzwang beschrieben.

  • Kontrollzwang beschrieben

    So etwas gibt es auf der Basis mehrerer Motivationen: Überblickbehaltenwollen/Sichernwollen/Sichsichernwollen/Reizoffenheit, weil der Hund mit dem Zuordnen nicht mehr nachkommt. Dass etwas davon mitreinspielt und es nicht ein angenehmes Hobby. ist wirklich häufig der Fall.

    Das hat dann was Zwanghaftes und bedeutet Stress. (Ein bisschen den Serotoninhaushalt unterstützen kann sicher nicht schaden).

    Da kommen dann mehrere Faktoren zsammen und nicht nur reine "Ordnungsliebe, weil dem Hund das Spass macht" oder "Kontrollfanatiker" oder was dem Hund sonst noch unterstellt wird.

    Der Hund macht das wirklich meist um Überblick zu behalten und nicht aus Machtwahn und ist froh über Hilfe.


    Guck' mal wie weit ihr mit dem Kissen kommt. Wenn es ihm nicht möglich ist auszublenden, wäre der Weg über Z&B eine Alternative oder eben gänzlich den Arbeitsplatz zu ersparen. Ich wünsche euch viel Erfolg.

  • Es geht auch, soweit ich den Trainer richtig verstanden habe, bei Domino nicht um schnelle Bewegungsreizge, sondern um die Tatsache, dass sich einfach viele verschiedene Menschen in verschiedene Richtungen bewegen und dass von allen Seiten Stimmen und Geräusche kommen. Das ist im Kopf des Hundes ein Chaos, das er ordnen möchte. Ob das jetzt Hüteverhalten ist, weiß ich nicht. Der Trainer hat es als eine Art Kontrollzwang beschrieben.

    In die Richtung vermute ich auch. Die Hüterlis können Bewegungsreize nicht komplett ausblenden. die ballern im Kopf immer und das muss man aushalten können ... und da ist irgendwann das Maß voll. Ich kann davon ein Lied bei meinen singen.


    Da muss man jetzt eben gucken wie weit das über Training zu machen ist. Den Ansatz finde ich super. Der Hund wird irgendwann zeigen, ob es für ihn machbar ist oder nicht.


    Ich finde es übrigens gut, dass Du Dich durch die Beiträge nicht kirre machen lässt und beim Fahrplan bleibst. :D

  • Ich habe keinen Hütehund, aber der hätte in der Situation auch ganz große Schwierigkeiten.

    dass sich einfach viele verschiedene Menschen in verschiedene Richtungen bewegen und dass von allen Seiten Stimmen und Geräusche kommen.

    Deswegen poche ich die ganze Zeit darauf, den Hund irgendwie baulich abzuschirmen, Höhle, Zwischenwand, Regal, was auch immer.

    Man kann auch aus Holz eine große Kiste bauen, die nicht hässlich aussieht. Es muss ja keine Plastik-Flugkiste sein.

    Und dann den Ausgang (Hund nicht einsperren!) so bauen, dass er vom Hauptgeschehen weg zeigt.

    Ich glaube, wenn man sich da ein bisschen Mühe gibt, kann man es dem Hund sehr viel leichter machen.


    Ansonsten finde ich eueren Trainingsansatz auch sehr gut.

  • Wenn man Höhle testen möchte, dann würde ich die erste Mal Zuhause zur Verfügung stellen und gucken, ob der Hund überhaupt ein Modell dafür ist. Meine Hunde ticken da alle anders. Während der eine schon die Krise kriegt, wenn er mal ein Wochenende kein Dach über den Kopf hat, ist es für den anderen sehr unangenehm in einer Höhle zu sein. Beides der selbe Rassetyp ...

  • Ich glaub einer Box oder Kiste/Höhle hatte der Chef doch nicht zugestimmt, weil es zu viel Platz in Anspruch nimmt...


    Das hatte ich zumindest noch im Hinterkopf. Mein Hund gehört übrigens zu denen, die keine Höhlen mögen. Sie liegt gern auf ihrem Kissen aber ein Dach braucht sie da nicht.

  • Das stimmt allerdings - hab ich jetzt eigentlich sowieso vorausgesetzt. Das Kissen wird ja auch zuhause geübt.

    Wenn Höhle nicht angenommen wird, wäre aber wenigstens ein Raumteiler, eine Trennwand oä bei der Arbeit sinnvoll.


    Klar will Hund seine strategischen Plätze nicht so gerne aufgeben. Da muss man dann halt ein bisschen rumprobieren, um einen Platz zu finden, wo sich der Hund wohlfühlt, aber nicht wachen kann.


    Ich finde ein solches Platztraining sinnvoll, aber eben NUR, wenn man sich diese Mühe wirklich gemacht hat. Ich hab da schon einige umgeräumte Wohnzimmer erlebt.

    Den Hund auf einen Platz drauf zu trainieren, den er nicht mag, bringt gar nix. Ebenso, wie einen strategischen Bewacherplatz zum Ruheplatz umdeklarieren zu wollen. Bringt auch nix. Verstärkt nur, dass der Hund Wachen als seinen Job ansieht.

  • Ebenso, wie einen strategischen Bewacherplatz zum Ruheplatz umdeklarieren zu wollen. Bringt auch nix. Verstärkt nur, dass der Hund Wachen als seinen Job ansieht.

    Kann das nicht auch genau den umgekehrten Effekt haben?


    Ein Platz, von dem aus alles gesehen werden kann, gibt die Möglichkeit, Geschehen einzuordnen.

    Ein Hund der alles HÖRT, aber nicht sehen kann - kann sich möglicherweise mehr aufregen, weil er das Gehörte schlechter einsortieren kann.


    Ich meine, Domino ist zu Beginn einfach überfordert worden mit den übermäßigen Reizen, die DIESER Arbeitsplatz nun mal typischerweise mit sich bringt.

    Da er damit aber scheinbar zunächst gut klar kam, wurde auch versäumt, ihm Hilfen zu geben, Erklärungen und auch Anweisungen, wie er sich wann zu verhalten hat.


    Den jetzt gewählten Trainingsansatz finde ich sehr gut.

    Hier müssen sich die neuen Lernerfahrungen für Pawsome und Domino erst einmal etablieren und FESTIGEN, bevor an weitere Schritte gedacht werden kann.


    Weitere Schritte (in nicht ganz so naher Zukunft) KÖNNTEN sein, den Hund stundenweise an den freien Tagen von Pawsome erneut an den Betrieb am Arbeitsplatz zu gewöhnen. An den freien Tagen deshalb, damit Pawsome sich ausschließlich auf Domino konzentrieren KANN, und hier (mit einer Art Zeigen und Benennen) Domino heranführt an die üblichen Arbeitsabläufe mit dem Fokus: Das ist ALLES völlig normal, und nicht schützenwert.

  • Wow, hier gab es ja mal richtige Grundsatz- und Rassediskussionen....

    Ich war von Anfang an stiller Mitleser, jetzt möchte ich mich doch mal drunter mischen.

    Pawsome ich hab mich total über diese tolle Lösung mit deiner Nachbarin gefreut! schon alleine dass du einfach entspannter bist und dich ganz in Ruhe dem Training mit Domino widmen kannst, ohne Druck im Nacken zu haben :nicken:

    Ich arbeite in einer Mischung aus Sekretariat und Büro, also sehr viele Menschen vor dem Tresen, aber auch oft Menschen bei mir am Schreibtisch und generell im Büro.

    Und mein Schäfi-Mix bleibt mittlerweile bei jedem Trubel entspannt, außer es gibt Auseinandersetzungen, das hatte ich leider auch vor kurzem und musste mich ziemlich anpampen lassen.

    Seine Reaktion darauf war, dass er sich demonstrativ vor mich gesetzt hat. Ruhig aber bestimmt, fand ich völlig in Ordnung und angebracht von ihm :bindafür:


    Ich bin da völlig Hummel s Meinung!

    Ein Hund dieser Rasse kann das lernen und kann auch glücklich und entspannt dabei sein. Natürlich muss er genügend Ausgleich haben und es kommt auch auf den einzelnen Hund an, wie er seinen Schutz-/ Wachtrieb ausleben kann.

    Meiner Meinung nach spielt dabei aber die Bezugsperson mit die größte Rolle.

    Wenn ich meinen Hund auslasten kann und ihm vermitteln kann, dass ich die Situationen im Griff habe und er sich entspannen kann, kann selbst ein Schäferhund entspannt an der Arbeit sein, an der es potenziell viel zu "managen" gibt.

    Mein Rüde hat durchaus deutlichen Wach- und Schutztrieb aber fragt bei mir an ob es was zu klären gibt (sei es an der Arbeit, zuhause oder draußen).

    Und ja ich lasse ihn seinen Trieb ausleben, aber in Grenzen und ohne Eskalationen (Pferdehof, Garten etc.)


    Und genau das ist das was Domino lernen soll und ich finde die Ansätze von deinem Trainer Pawsome sehr einleuchtend und meiner Meinung nach zielführend.

    Bleib dran, hör auf dein Bauchgefühl und lass dich nicht von anderen Meinungen beirren. Du kennst deinen Hund am Besten.

    Und es kann sehr gut klappen auch bei viel Trubel und Büros mit "Tresen". :nicken:

  • Ich werde dann, wenn es so weit ist, zusammen mit dem Trainer entscheiden wo Domino am besten seinen Platz haben sollte. Wegen Abtrennung oder selbstgebastelter Box müsste ich mit dem Chef reden. Ich befürchte jedoch, dass er davon nicht so begeistert sein wird.


    Das Kissen mag er übrigens sehr gerne. Da liegt er auch freiwillig gern drauf. Ist auch kein richtiges Kuschelkissen, so dass ihm warm wird, sondern eines mit glatter Oberfläche.

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