Qualzuchten III

  • So sieht das dann eben aus, wenn der Staat sich in jeden Lebensbereich einmischt.

    Die Missstände in der Zucht, nicht nur bei Hunden, sind an sich seit Jahren bekannt. Geändert hat sich nur relativ wenig. Mit einiger Verspätung hat nun der Staat reagiert und das Tierschutzgesetzt überarbeitet.


    Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann dass fachfremde Politiker Entscheidungen treffen ohne auf den Rat von entsprechenden Experten zu hören und vollkommen übers Ziel hinausschießt.


    Die jetzige Politik kriegt nicht nur die Hundezucht kaputt, sondern zerstört auch alles andere. Aber die Mehrheit will es ja so.

    Ich denke mal, die Mehrheit will nicht die Hundezucht an sich zerstören, sie hat aber auch nicht unbedingt die Kenntnisse, die Zucht ordentlich zu bewerten.

    Aber wie in vielen anderen Bereichen gibt es eben massiv "Experten", die meinen mitreden zu können, in den letzten Jahren haben ja auch jede Menge Sofafußballtrainer auf Virologe bzw. nun auf Außenpolitiker umgeschult.

    • Neu

    Hi


    hast du hier Qualzuchten III* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Was ist mit den Dalmatinern und den Cattle Dogs, taub ist da eine Folge der Farbe. Ebenso Dogos, wurde da was zu gesagt? Die müssten ja komplett gesperrt werden, einfach so, jetzt, wenn bei Merle schon die möglichkeit einer Vrpaarung reicht, ist das Risiko, dass sich bei jeder! verpaarung zeigt, ja wohl ein No Go.

      Ich bin jedenfalls gespannt, wieviele der echte Qualzuchtrassen mit Attesten auftauchen und fröhlich so weitermachen können, wie bisher. Willkommen in Absudistan.

      Von den ganzen Nutztierrassen gar nicht zu reden, die durch die Zucht auf Leistung leiden, wird da auch jetzt plötzlich radikal durchgegriffen?

      Dass von Tierärzten ein solcher Schmuh veranstaltet wird ... man möchte nachfragen, ob man Genetik abwählen konnte ...

    • Was ich bspw auch interessant finde ist dass der West Highland Terrier zum Beispiel nur bei den Augen Krankheiten gelistet sind ( und bei der pösen pösen Niederläufigkeit mit inbegriffen).

      Allergien, Herzkrankheiten, organische Probs, Knieprobleme und andere häufige Probleme dieser Rasse sind da einfach mal nicht ansatzweise der Rede wert.


      Also vor allem bspw bei Allergien. Klar ist ein Hund mit Allergie keine QZ, aber es gibt Rassen und Farbschläge die tendenziell häufiger betroffen sind, es handelt sich um eine unheilbaren, massiv einschränkende "Krankheit" die richtig Leid verursachen kann, und sowas wird bspw überhaupt nicht gelistet.


      Aber vollkommen gesunde Träger und Nackis bekommen knackige Einschränkungen.


      Das Problem an der Sache ist ja nicht, dass etwas passiert, sondern wie es passiert.

      Das Schreiben glänzt durch Unwissen, durch massivem Unwissen.

      Was wäre so verdammt schwer dran gewesen sich mit Experten auseinander zu setzen, bevor man sowas aufsetzt?


      DAS ist der Abfuck daran.


      Wenn bspw keine Pekingesen mehr ausgestellt werden, würde ich das sehr begrüßen.

      Auch eine Testpflicht relevanter Rassetypischer Krankheiten - da dürfte niemand etwas dagegen einzuwenden haben der gesunde Hunde möchte.


      Aber stattdessen wirft man alles Mögliche in einen Topf, gesunde Hunde macht man krank, man soll auf Krankheiten und Gene testen lassen vollkommen unabhängig ob sie die eigene Rasse betriffen, und dabei sind die nichtmal in der Lage vorher mal den Text nach Rechtschreibfehlern abzusuchen.



      Es ist vollkommener Bullshit.

      Keine saubere Regelung.

      Zwar ne gute Idee,

      Aber ne echt miserable Umsetzung...

    • Am Ende also hoffentlich viel Wind um nix.

      Die Hoffnung stirbt zuletzt.


      Ich verstehe einfach nicht warum man ohne not einen gendefekt mitschleppen muss.

      Es fallen auch immer gesunde Geschwister ohne diesen die die gleichen Eltern haben.

      Nein, es fallen nicht immer Geschwister ohne den Gendefekt. Das ist nur statistisch richtig. In einem konkreten Wurf kann alles passieren: es können alle Welpen ohne den Defekt zur Welt kommen, es können alle Welpen Träger sein, es kann jede Verteilung zwischen diesen beiden Eckpunkten vorkommen. Erst bei sehr hohen Zahlen nähert sich das Ergebnis zuverlässig der 50/50-Aufteilung. Das einzige was bei der Verpaarung von Träger x Frei feststeht: es fallen keine kranken Welpen.


      Wenn man nur ein einzelnes Problem betrachtet, dann könnte man natürlich trotzdem auf diese Weise anstreben, das Problem komplett zu eliminieren. Aber es gibt kein Lebewesen, das mit nur einem Gen auskommt. Es gibt kein Lebewesen, das nur einen Gen-Defekt hat. Die meisten potentiellen genetischen Probleme sind nicht bekannt. Eine etwas kleinere Gruppe von potentiellen genetischen Problemen ist zwar bekannt aber noch nicht testbar. Und eine ziemlich kleine Gruppe von potentiellen genetischen Problemen kann derzeit mittels Gen-Test überprüft werden.


      Selbst diese ziemlich kleine, testbare Gruppe von genetischen Problemen ist größer als 1. Nehmen wir an, in einer Rasse gibt es mehrere mögliche Gentests für rezessiv vererbte Probleme. Nehmen wir weiter an, die Hündin hat in einem Fall ein krankes Allel und der Rüde hat ein potentiell problematisches Allel für eine andere Krankheit. Dann ist statistisch gesehen zu erwarten, dass die Hälfte der Welpen den einen und die Hälfte der Welpen den anderen Gendefekt hat. Wenn die Verteilung dieser Defekte auch nach Statistik-Lehrbuch klappt, dann hat die Hälfte der Welpen genau einen der beiden Defekte, ein Viertel der Welpen hat beide Defekte und ein Viertel der Welpen ist frei. Für einen konkreten Wurf mit statistisch gesehen winziger Welpenzahl ist wieder jede Kombination möglich. Schon bei zwei gesundheitlichen Problemen wird es also ziemlich kompliziert mit den Geschwistern ohne Defektgen. Je weiter die Forschung an den genetischen Krankheiten voranschreitet, umso mehr solcher Tests gibt es, umso komplizierter wird es. Nicht weil die Hunde immer kränker werden. Diese Überlegung gilt schon für den Fall, dass die schon lange vorhandenen Krankheiten immer besser und immer früher erkannt werden können.


      Wenn man in relativ kurzer Zeit alle Träger aller bekannten Gendefekte aus der Zucht nimmt, dann kann man davon ausgehen, dass diese Krankheiten nicht mehr auftreten. Man kann aber auch davon ausgehen, dass wegen des noch mehr eingeschränkten Gen-Pools tatsächlich neue, bisher unbekannte genetische Erkrankungen häufiger vorkommen, für die man wieder Gentests braucht und die man wieder mühsam eliminieren soll, was wiederum den Genpool verkleinert und wieder bisher unbekannte Gendefekte zutage treten lässt ...


      Gendefekte völlig aus einer Population zu eliminieren ist nur dann sinnvoll, wenn es keinen Nebeneffekt gibt. Es gibt z.B. dann ziemlich sicher keinen Nebeneffekt, wenn der Defekt so selten ist, dass man ihn mit großer Wahrscheinlichkeit noch gar nicht entdeckt hat. Fazit: egal von welcher Seite man es betrachtet, alle Träger von bekannten Gendefekten aus der Zucht zu nehmen birgt viel mehr Risiken als es nützt.


      Apropos fortschreitende Forschung: Bei Rassen, deren Zuchtvereine sich in den letzten Jahren/Jahrzehnten schon Mühe gegeben haben, gibt es idR mehr Tests als in den Rassen, deren Zuchtvereine den Kopf in Sand gesteckt haben. Nun argumentieren einige, dass die Vereine ja nichts gemacht hätten und deshalb jetzt eine Regelung von oben her muss. Da bin ich sogar dabei. Dann soll es aber bitte genau die Vereine und Züchter treffen, die wirklich nichts verändert haben.

      Aber jetzt wird es ganz fies: genau die Vereine, die sich schon seit Jahren um Verbesserung bemühen, die Gentests fordern und die Entwicklung solcher Tests unterstützt haben, die schon länger dafür sorgen, dass es keine betroffenen Hunde mehr gibt, DIE dürfen jetzt keine gesunden Träger mehr verpaaren. Die Vereine, die sich aus dieser Entwicklung rausgehalten haben, mögliche Studien nicht unterstützt haben, keine Gen-Tests zur ZZL vorschreiben, die nur phänotypisch nach Krankheiten schauen und nur die betroffenen Hunde aus der Zucht nehmen (sofern das rechtzeitig klappt), die dürfen weiterhin mit ihren ungetesteten Defektgen-Trägern und vollem genetischen Risiko züchten.


      Das kann nicht richtig sein.

    • just2dun Hunde gibts schon noch. Nur woher ist die Frage ;)

      Mir waer es z.B zu bloed wegen der Registerpappe und Pruefungen ins Ausland zu muessen..

      Ich zitiere mal OT Diana Plange "... Wir unterstützen Bestrebungen dass Qualzuchten nicht nur nicht gezüchtet und ausgestellt werden, sondern auch nicht gehandelt, importiert und gekauft werden dürfen. Solche Bestimmungen werden für ALLE Hundezüchter, gleich in welchem Verband oder ohne Verband oder wo auch immer gezüchtet oder vermehrt werden. Anders ist es nicht möglich-..."


      Thema war MDR Träger müssen aus der Zucht eleminiert werden. So sehen die die Zukunft.

    • Ich zitiere mal OT Diana Plange "... Wir unterstützen Bestrebungen dass Qualzuchten nicht nur nicht gezüchtet und ausgestellt werden, sondern auch nicht gehandelt, importiert und gekauft werden dürfen. Solche Bestimmungen werden für ALLE Hundezüchter, gleich in welchem Verband oder ohne Verband oder wo auch immer gezüchtet oder vermehrt werden. Anders ist es nicht möglich-..."

      Nur wie will man den Handel und Ankauf von Qualzuchten kontrollieren? Ein Großteil aller Hunde kommt nicht von Verbandszüchtern.

    • Shantipuh


      Die Arche wurde von Laien gebaut. Fachleute bauten die Titanic.


      Normalerweise bin ich kein Fan von dem Satz. Aber von engagierten Menschen mit fundiertem Fachwissen erwarte ich, Außenstehenden und den eigenen Vereinskollegen verständlich erklâren zu können.


      Die mag es geben. Aber ich find es wenig überzeugend, wenn sich eine Meinungsblase diese Kompetenz nur gegenseitig attestiert.


      Fehlende Regelungen für Brachys und Verbandslose werden schon noch ergänzt werden.


      Nein, Deutschlands Hunde werden nicht ausgerottet oder ausgelöscht.


      Darauf kommt doch jeder Ü25 mit etwas gesundem Menschenverstand und Lebenserfahrung.


      War das bei Einführung der Rasselisten auch so eine Überreaktion?


      Vielleicht hole ich in nem Jahr diese Beiträge wieder hervor, damit wir was zu lachen haben.

    • Zitat

      War das bei Einführung der Rasselisten auch so eine Überreaktion?

      Ja. Also wenn die Stellen gemeint sind, die sie voneinander kopierten.


      Von Hunde beschlagnahmen bis Hunderassen, die es nicht gibt, auf Listen setzen, Maßnahmen auf Basis von Bürgerbefragungen, Hunde, die auf der einen Seite der Brücke gefährlich sind , auf der anderen nicht, Argumentation mit Statistiken, die nie veröffentlicht wurden undsoweiterundsofort.

    • just2dun Hunde gibts schon noch. Nur woher ist die Frage ;)

      Mir waer es z.B zu bloed wegen der Registerpappe und Pruefungen ins Ausland zu muessen..

      Ich zitiere mal OT Diana Plange "... Wir unterstützen Bestrebungen dass Qualzuchten nicht nur nicht gezüchtet und ausgestellt werden, sondern auch nicht gehandelt, importiert und gekauft werden dürfen. Solche Bestimmungen werden für ALLE Hundezüchter, gleich in welchem Verband oder ohne Verband oder wo auch immer gezüchtet oder vermehrt werden. Anders ist es nicht möglich-..."


      Thema war MDR Träger müssen aus der Zucht eleminiert werden. So sehen die die Zukunft.

      Dennoch wird es weiterhin Hunde geben.

      Dann sinds Mischlinge, die man eben (weil Mixe) nicht testen kann auf alles was bekannt ist.

      Oder es laeuft wie mit den Welpen, die erst legal nach 15 Wochen einreisen duerfen. Es kommen dennoch mehr als genug Welpen illegal mit 8 Wochen ins Land. Selbst im DF gabs User, die das fleissig tun (getan haben) und auf's Gesetz pfeifen ;)


      Ganz ehrlich? Ich warte ja nur auf die ersten Klagen :hust:

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!