Qualzuchten III
- Helfstyna
- Geschlossen
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Das was du unter offenen Zuchtbüchern verstehst, wäre eben kein wirklicher Outcross, weil die Rassen zu nah miteinander verwandt sind.
Das bringt dann eben wirklich nicht viel.
Es muss schon was "anderes" sein, was wirklich "frische" Gene mitreinbringt.
Und manche Krankheiten entstehen einfach auch weil die Genvariabiliät immer geringer wird und dadurch die Vitalität ganz allgemein sinkt.
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Weil die ja auch erst seit gestern getrennt von einander gezüchtet werden und die Rasse total jung ist ^^
Ich finds cool wie du Beiträge liest. Man könnte fast meinen du willst nichts verstehen und driftest lieber ins OT.
Ein Schelm wer böses dabei denkt 👀
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Gerade habe ich diese interessante Diskussion gelesen.
Bei allem vorhandenen Fachwissen fehlt mir eins, woran ich mich aus der Populationsgenetik erinnere:
In einer ausreichend großen, durchmischten Population gibt es normalerweise viele rezessiv vererbte Krankheiten. Diese sind aber selten und bleiben es auch, weil das Zusammentreffen zweier Träger eben unwahrscheinlich ist.
Bei den Menschen in Deutschland, als Beispiel für so eine durchmischte Population mit Austausch nach außen, gibt es hunderte von möglichen Erbkrankheiten, aber alle sind und bleiben selten. Mukoviszidose ist bei uns mit 1:2000 Neugeborenen die häufigste Erbkrankheit, zusätzlich hat man auf die 2000 Kinder zwei Träger. Die anderen Erbkrankheiten sind viel seltener. Hier lohnt es sich nicht, alle zu testen, weil die Fehler, die alle diagnostischen Tests machen im Verhältnis zu den tatsächlich vorhandenen Trägern zu häufig sind (mit anderen Worten: die meisten "Träger" im Test wären falsch-positiv).
Das wäre aus meiner Sicht das Ziel für eine gesunde Rasse (oder gesunde Mischlinge): Nicht, dass es keine Erbkrankheiten mehr gibt (das ist, wie viele hier geschrieben haben, utopisch) sondern dass sie so selten werden, dass sie von selbst auf diesem Niveau bleiben und Testen nicht mehr nötig ist.
Wenn man dann hier liest, dass bei manchen Rassen 85% der Zuchtrüden Träger weniger Erbkrankheiten sind, ist das schon eine Katastrophe, die man keiner Rasse antun sollte. Und es sollte schon helfen, wenn man mehrere Rassen mischt, die unterschiedliche Erbkrankheiten tragen, jedenfalls wenn die Populationen groß genug sind. Denn dann hat man zwar mehr mögliche Erbkrankheiten insgesamt, aber alle sind so selten, dass sich das System auf niedrigem Niveau stabilisieren könnte. Aber nur, wenn das Ziel ist, die entstandene Vielfalt auch zu erhalten. Wenn man danach wieder versucht, möglichst schnell den "Mittelschnauzer" oder "Malinois" rückzuselektieren, hat es keinen Sinn.
Das wäre meine Kritik an den Maßnahmen: Man sollte zuerst einmal das Ziel formulieren, das man erreichen möchte, und erst dann entscheiden, welche Maßnahmen wahrscheinlich zu diesem Ziel führen.
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Es muss schon was "anderes" sein, was wirklich "frische" Gene mitreinbringt.
Wo möchtest du denn die Hunde hernehmen, die frische Gene haben? Von Straßenhunden? Glaubst du wirklich, dass es irgendwo eine Hundepopulation ohne Gendefekte gibt?
Ich bin sehr dafür, die Zuchzulassungen durch verpflichtende Gentests, wo es sie noch nicht gibt, "strenger" zu gestalten. Aber nur, weil Hunde (wie z.b. aus dem Tierschutz) nicht getestet werden oder viele Gendefekte einfach noch nicht bekannt sind, bedeutet das nicht automatisch, dass es keine Gendefekte unter diesen Hunden gibt.
Denn im schlimmsten Fall hast du Merle oder MDR1 ausgemerzt und stattdessen Herzfehler oder Taubheit (oder anderes) vererbt. Klingt super, ein Sieg für den Tierschutz
Es ist einfach völliger Blödsinn, das Wissen über rassetypischer Gendefekte und das Nutzen von Tests vor Verpaarungen abzustrafen, und damit die zu bevorteilen, die sich Tests bzw. der Forschung verweigern. Damit wird das genaue Gegenteil bezweckt.
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Und das wird wieder nicht möglich sein weil - keine Träger erlaubt ^^
Edit - Bezogen auf die Durchmischungs These
Aber ernsthaft - Wie viele gesunde Menschen kennt ihr? Da hat doch auch jeder irgendwas. Ganz ohne "Zucht".
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In einer ausreichend großen, durchmischten Population gibt es normalerweise viele rezessiv vererbte Krankheiten. Diese sind aber selten und bleiben es auch, weil das Zusammentreffen zweier Träger eben unwahrscheinlich ist.
Und deshalb gibt es ja die Möglichkeit bei bestimmten Erbgängen (sind ja noch nicht alle Krankheiten erforscht) den Hund testen zu lassen. Handelt es sich um ein Trägertier, dann kann so ein Tier immer noch in die Zucht gehen mit einem trägerfreien Tier. Aus so einer Verbindung fallen dann wieder Tiere, die entweder trägerfrei oder eben Träger für diese spezielle Krankheit sind. Aber: es fallen niemals Tiere die an dieser Erkrankung leiden.
Wenn man dann hier liest, dass bei manchen Rassen 85% der Zuchtrüden Träger weniger Erbkrankheiten sind, ist das schon eine Katastrophe, die man keiner Rasse antun sollte
Wie oben beschrieben: die Krankheit bricht erst dann aus, wenn sich 2 Trägertiere miteinander verpaaren. Da können mit hoher Wahrscheinlichkeit erbkranke Tiere fallen. Deshalb gibt es ja die verschiedensten Gentests. Leider noch nicht für alle Erkrankungen; aber das wird die Zeit noch hervor bringen.
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Das wäre aus meiner Sicht das Ziel für eine gesunde Rasse (oder gesunde Mischlinge): Nicht, dass es keine Erbkrankheiten mehr gibt (das ist, wie viele hier geschrieben haben, utopisch) sondern dass sie so selten werden, dass sie von selbst auf diesem Niveau bleiben und Testen nicht mehr nötig ist.
Wenn man dann hier liest, dass bei manchen Rassen 85% der Zuchtrüden Träger weniger Erbkrankheiten sind, ist das schon eine Katastrophe, die man keiner Rasse antun sollte.
Achtung, nicht vermischen: das Tragen von Gendefekten ist NICHT automatisch gleichzusetzen mit einer Erbkrankheit! Genau deswegen finde ich den Begriff "Gendefekt" so gefährlich.
Wenn wir von Merle reden (wie in dem Bsp mit den 85% der Deckrüden), sind das zu etwa 50% Gendefekte, die auch homozygot keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit haben.Gendefekt bedeutet nur, dass die ursprüngliche Funktion eines Gens eingeschränkt wird, trifft aber keine Aussage darüber, ob die Funktion dieses Gens für den Körper nützlich, egal oder schädlich wäre (im letzten Fall wären Gendefekt-Träger also sogar von Vorteil für die Population).
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trifft aber keine Aussage darüber, ob die Funktion dieses Gens für den Körper nützlich, egal oder schädlich wäre (im letzten Fall wären Gendefekt-Träger also sogar von Vorteil für die Population).
Du meinst im ersten Fall (waere nuetzlich), oder?
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Du meinst im ersten Fall (waere nuetzlich), oder?
Nee, ich meine wenn die ursprüngliche Funktion des Gens schädlich für den Körper ist, dann sind Gendefekt-Träger nützlich für die Population. Sorry, wahrscheinlich war meine Formulierung etwas verworren.
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Aaaaah ok. Ja so macht's Sinn. Hab ich falsch verstanden Sorry!
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