Qualzuchten III
- Helfstyna
- Geschlossen
-
-
Im Prinzip sollte bei den Rassen, die noch zu retten sind (also die extremen Wracks wie Bulldoggen und Co mal ausgenommen) alles dafür getan werden, um eine möglichst hohe genetische Vielfalt zu erreichen oder zu erhalten, jenachdem.
Dazu verlinke ich noch mal das hier:
ZEIT ONLINE | Lesen Sie zeit.de mit Werbung oder im PUR-Abo. Sie haben die Wahl.
Je mehr Allele es gibt, desto seltener treten rezessive Krankheiten auf (und die meisten Krankheiten, die dominant-rezessiv vererbt werden, vererben sich rezessiv) und desto gesünder ist die Population ansich.
Zusammenfassung einer Zusammenfassung (die eigentliche Zusammenfassung darf ich nicht zitieren, ich darf sie aber umformulieren und "abschreiben"... also sie ist nicht auf meinem Mist gewachsen). Irgendwo in diesem Thread hatte ich das schon Mal geteilt, finde es aber nicht mehr und jetzt hat es einfach auch noch Mal an Relevanz gewonnen:
Es wurden Hunde aus 227 verschiedenen Rassen hinsichtlich ihres genomischen Inzucht-Koeffizienten untersucht, und die Werte wurden in Korrelation zu Daten über die „Krankheitsanfälligkeit“ (Morbidität) der jeweiligen Rasse gesetzt:
• das Maß an Inzucht war sehr hoch – der durchschnittliche (!) genomische Inzuchtkoeffizient bei dieser Stichprobe (insgesamt knapp 50000 Hunde) lag bei ungefähr 25 %. Das entspricht der genetischen Übereinstimmung von Vollgeschwistern.
• Inzuchtgrad und Hundegröße haben einen Einfluss auf die Krankheitsanfälligkeit: Je größer und je stärker ingezogen, desto höher die durchschnittliche Morbidität einer Hunderasse
• Einfluss auf die Morbidität hat zudem, ob es sich um eine brachyzephale (kurzköpfige) Hunderasse handelt oder nicht.
Hunderassen, die noch deutlich über dem festgestellten durchschnittlichen Inzuchtgrad lagen, waren unter anderem Cavalier King Charles Spaniel mit 41,1 %, Deerhound mit 42,4, Airedale Terrier und Entlebucher Sennenhund mit jeweils 44,5 % und Langhaar-Collie mit 50 % (!)
Einen geringeren durchschnittlichen Inzuchtgrad im Vergleich zum Mittelwert aller geprüften Hunderassen finden wir hingegen beispielsweise beim Parson Russel Terrier mit 7,9 %, beim Bologneser mit 9 %, beim Miniature American Shepherd mit 10,4 % oder beim Galgo Espanol mit 10,7 %.
Es wurden auch ein paar interessante Ausnahmen von der grundsätzlich festgestellten Korrelation zwischen Inzuchtgrad und Gesundheit gefunden:
So weisen Hunderassen wie Border Terrier, Basenji, Collie und English Setter zwar einen hohen Inzuchtgrad auf, aber offenbar eine geringe Krankheitsanfälligkeit.
Umgekehrt finden wir beim Malinois, Zwergspitz und Russischem Toy Terrier einen niedrigen Inzuchtgrad, aber eine hohe Morbidität.
So.
In meinen Augen bedeutet das, die Rassehundezucht dahingehend zu verändern, dass das oberste Ziel eben NICHT sein darf, Rassen so homozygot wie möglich zu halten, sondern für genetische Vielfalt zu sorgen.
Für mich bedeutet das beispielsweise:
- gesunde Träger von Krankheiten in der Zucht unbedingt behalten (und natürlich dann bei Verpaarungen berücksichtigen)
- affected Hunde (zB durch Importe) unbedingt behalten und entsprechend so verpaaren dass nur Träger fallen, so weit kontrollierbar
- phänotypisch nicht "perfekte" Hunde in die Zucht nehmen (vor allem Farb"fehler" und "Fehlfarben" (so weit sie kein erneutes Krankheitsrisiko darstellen), aber auch zB Stehohren bei den Collies, Knickohren bei Schäferhunden, "deer type" beim Chihuahua)
- Hunde nach Phänotyp und Verhalten in der Zucht einsetzen (das Projekt gibts bspw beim Kromfohrländer, dass irgendwelche Mischlinge, die aussehen wie ein Kromi und sich halbwegs verhalten wie ein Kromi auch eine Zuchtzulassung als Kromi bekommen)
- das heißt auch, Hunde aus "der Dissidenz" mit zuzulassen
- Hunde rein nach "rassetypischer Leistung" in der Zucht einsetzen unabhängig vom Phänotyp (beim Border Collie habe ich davon schon gehört (arbeitet wie ein sehr guter Border Collie, ist ein Border Collie, auch wenns aussieht wie ein Dackel))
- Erlauben von vermischen von Farben (Schnauzer, Pudel, Cocker Spaniel zb werden ja getrennt nach Farbe gezüchtet) und Varietäten (Lang- und Kurzhaar, zb bei DSH, Collie, Belgische Schäferhunde)
- ausführlichere Gentests und Untersuchungen, deren Ergebnisse zentral gesammelt und einsehbar sind
- beschränken der Anzahl der Zuchteinsätze bei Rüde und Hündin, abhängig von den DLA Haplotypen (seltene Haplotypen dürfen öfter, als häufige; vielleicht sogar an ein "müssen" gekoppelt inkl Strafzahlung, wenn ein Hund mit einem sehr seltenen DLA Haplotyp nicht mindestens einmal eingesetzt wird oder so, der Gedanke ist aber bei mir noch nicht fertig gedacht)
- zentrales, unabhängiges Hinterlegen von DNA Proben, sodass sie der Forschung zur Verfügung stehen, auch nach Jahrzehnten, um neue Gentests zu entwickeln, wenn man so weit ist
Ich denke, dieser Weg wäre deutlich effektiver und zielführender, als der derzeitig angestrebte Weg der weiteren Verknappung von Genmaterial.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Das Problem mit den Traegern ist einfach, dass sie (die Vet-Aemter) eben nicht JEDEN kontrollieren koennen. Das ist ja (indirekt) die Argumentation.
Der Zuechter achtet darauf Traeger nur mit freien Hunden zu verpaaren. Alle Hunde sind gesund, alles ist schick. Kein Verstoss gegen das TierSchG. Aber es entstehen ja wieder Traeger (statistisch gesehen). Und DIE sind das Problem. Weil die kann dann ja jemand ungetestet verpaaren oder mit einem Traeger, weil es ihm egal ist o.ae. Und weil da dann kranke Hunde entstehen und Leiden/Schmerzen durch das TierSchG verboten ist, verbietet man einfach Traeger.
Die Aemter bekommen es also nicht gebacken, Vermehrer und Vollpfosten zu kontrollieren, also greifen sie sich eben die, auf die sie Zugriff haben. Egal wie verantwortungsbewusst die handeln..
Das ist so unfassbar dumm...
-
Dann frage ich mich nur ernsthaft wie der längerfristige Plan ist? Gesamte Rassen einstampfen? Weil auf DER Basis bleibt net mehr viel übrig
-
Das ist so unfassbar dumm...
Passende Zusammenfassung dafür....
Aber ja.
Wenn man sich danach richtet und danach geht, dann ist die einzige Alternative zu jetzt, dass man eine Kastrationspflicht einführen müsste (vor der Geschlechtsreife) und nur Hunde die an staatlich zertifizierte Züchter gehen dürfen intakt bleiben.
Wäre ja auch noch ein (genau so absurder) Weg.
Meine Ideen oben sind auch eher als Alternative gedacht, unabhängig von dieser beknackten Argumentation. Die schließt natürlich jeden anderen Ansatz aus.
-
Das ist so unfassbar dumm...
Passende Zusammenfassung dafür....
Aber ja.
Wenn man sich danach richtet und danach geht, dann ist die einzige Alternative zu jetzt, dass man eine Kastrationspflicht einführen müsste (vor der Geschlechtsreife) und nur Hunde die an staatlich zertifizierte Züchter gehen dürfen intakt bleiben.
Wäre ja auch noch ein (genau so absurder) Weg.
Meine Ideen oben sind auch eher als Alternative gedacht, unabhängig von dieser beknackten Argumentation. Die schließt natürlich jeden anderen Ansatz aus.
Die Spanier versuchen den Weg mit der Kastrationspflicht für Hunde bereits. Übers stark beklatschte Tierschutzgesetz (noch nicht ganz durch ist, glaub ich) das im Detail ein paar ziemliche Hammer enthält, die sich viele dann womöglich doch nicht gewünscht haben und wo mir auch eher schlecht wird, wenn das in der Form kommt.
-
-
Der Chihuahua ist eigentlich frei von Merle, da das die einzige verbotene Zeichnung/Färbung ist und in der Rasse auch nie vorhanden war.
Sämtliche Merle-Chis sind nicht reinrassig, weil das nur über andere Rassen (Dackel, Frenchies, Shelties, was halt gerade gut greifbar war für den Vermehrer) eingebracht wurde.
Daher wird man bei einem nach Standard gezogenen Chi ohnehin nie ein Problem mit Merle x Merle haben, einfach weil es das dort nicht gibt.
Dafür gibt's da andere Probleme.
-
Der Chihuahua ist eigentlich frei von Merle, da das die einzige verbotene Zeichnung/Färbung ist und in der Rasse auch nie vorhanden war.
Sämtliche Merle-Chis sind nicht reinrassig, weil das nur über andere Rassen (Dackel, Frenchies, Shelties, was halt gerade gut greifbar war für den Vermehrer) eingebracht wurde.
Daher wird man bei einem nach Standard gezogenen Chi ohnehin nie ein Problem mit Merle x Merle haben, einfach weil es das dort nicht gibt.
Dafür gibt's da andere Probleme.
Wobei es in Anbetracht der Vielfalt und der Unbedenklichkeit von Merle, wenn man testet, nicht die Frage ist, ob diese Hunde der Rasse gut tun könnten.
-
Der Chihuahua ist eigentlich frei von Merle, da das die einzige verbotene Zeichnung/Färbung ist und in der Rasse auch nie vorhanden war.
Sämtliche Merle-Chis sind nicht reinrassig, weil das nur über andere Rassen (Dackel, Frenchies, Shelties, was halt gerade gut greifbar war für den Vermehrer) eingebracht wurde.
Daher wird man bei einem nach Standard gezogenen Chi ohnehin nie ein Problem mit Merle x Merle haben, einfach weil es das dort nicht gibt.
Dafür gibt's da andere Probleme.
Wobei es in Anbetracht der Vielfalt und der Unbedenklichkeit von Merle, wenn man testet, nicht die Frage ist, ob diese Hunde der Rasse gut tun könnten.
Naja, ein Dackel oder ein Frenchie tut dem Chi jetzt ganz sicher nicht gut, ganz abgesehen von Merle...
Shelties wären da, wenn man soviel Fell mag, ein ganz anderes Thema!
Ich würde beim Chi eher Ratonero einkreuzen. Längere Beine und Schnauzen, mehr Körpergröße.
-
Wobei es in Anbetracht der Vielfalt und der Unbedenklichkeit von Merle, wenn man testet, nicht die Frage ist, ob diese Hunde der Rasse gut tun könnten.
Naja, ein Dackel oder ein Frenchie tut dem Chi jetzt ganz sicher nicht gut, ganz abgesehen von Merle...
Shelties wären da, wenn man soviel Fell mag, ein ganz anderes Thema!
Ich würde beim Chi eher Ratonero einkreuzen. Längere Beine und Schnauzen, mehr Körpergröße.
Gut, ein Frenchie hat ja nun eigentlich auch kein Merle. Dackel kann man nun streiten, mir ging es eher allgemein um den Fakt, neue Farben zu erlauben.
-
Naja, ein Dackel oder ein Frenchie tut dem Chi jetzt ganz sicher nicht gut, ganz abgesehen von Merle...
Shelties wären da, wenn man soviel Fell mag, ein ganz anderes Thema!
Ich würde beim Chi eher Ratonero einkreuzen. Längere Beine und Schnauzen, mehr Körpergröße.
Gut, ein Frenchie hat ja nun eigentlich auch kein Merle. Dackel kann man nun streiten, mir ging es eher allgemein um den Fakt, neue Farben zu erlauben.
Naja, Merle ist ja die einzige nicht erlaubte Farbe, sonst gibt's alles. Ob man Merle also immer unbedingt braucht
Ich bräuchte es nicht, Chis sind nun nicht besonders problematisch was Inzucht angeht, also ich sehe da einfach keine Bereicherung drin.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!