Qualzuchten III

  • Laktosetoleranz bspw ist ein Gendefekt

    Du wolltest wohl eher schreiben LactoseINtoleranz...


    Eine Lactosetoleranz wäre ja völlig normal und problemlos.

    Nein, ich hab's schon richtig geschrieben ^^


    Ursprünglich war der Mensch mal intolerant, die Toleranz ist eine Anpassung in Laufe der Evolution und damit eine Genveränderung ( ich hoffe das klingt besser xD).

    • Neu

    Hi


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    • Dass "Gendefekt" keine vernünftige (einheitliche) Definition hat, hatten wir ja vor ein paar Seiten schon. Wir drehen uns im Kreis.


      Beispiel:

      Ich weiß nicht genau, welche Signalkaskade wie die Laktasebildung hemmt/nicht hemmt. Aber wenn wir Laktosetoleranz als Gendefekt sehen, (obwohl die Veränderung ja einen positiven Effekt auf den Organismus hat) dann ist alles, was vom "Wildtyp" abweicht, genau das. Dann sind rote Haare ein (oder mehrere) Gendefekt(e), blaue Augen, helle Haut und vieles mehr.

      Quasi alles, was nicht so ist, wie es früher mal war. So. Wo setzen wir jetzt aber unser "früher" an? (Beispiel Hund) Beim Wolf? Bei Vorfahren des Wolfes? Vor 2000, 100000, 2 Millionen Jahren? Je nachdem, womit wir unsere Gene vergleichen, sind wir, wenn man die Definition "Gene, die nicht wie ursprünglich funktionieren" verwendet, quasi fast ausschließlich Gendefekt.


      Das ändert sich mit "Mutation" auch nur bedingt. Fakt ist, dass wohl kaum jemand anfangen wird, alles, was nicht Wildtyp ist, aus der Hundezucht auszuschließen, weil das "Gendefekte" sind. Deswegen finde ich diese Diskussion und den Vergleich damit, wieviele "Gendefekte" Menschen denn nun haben, total müßig. Natürlich muss man bei jedem einzelnen Gen eine eigene Entscheidung treffen und das wird in Zukunft auch sicher passieren.

    • Genau, richtig, die (primäre) Lactoseintoleranz ist der Normalzustand. Milch musste ursprünglich nur von Kleinkindern vertragen werden, Milch gehörte nicht zum Ernährungsprogramm Erwachsener. Das heißt, das Gen wurde im Laufe des Erwachsenwerdens normalerweise inaktiviert.

      Aufgrund der Ernährung, die immer auch von der Umgebung abhängt, waren Menschen, die auf einmal auch als Erwachsene Lactose/Milch vertragen haben (v.a. in kühleren Regionen), plötzlich bevorteilt, als milchgebende Tiere domestiziert wurden und wiedermal konnte sich dieser Gendefekt zum Vorteil dieser Menschengruppen durchsetzen.

      Die meisten afrikanischen und viele asiatische Völker hatten dieses Gen nicht nötig und deshalb sind sie lactoseintolerant geblieben. Wenn ich mich jetzt recht erinnere, sind mongolische Völker und Massai nicht intolerant, kanns aber grad nicht nachprüfen…..

    • Eine Mutation ist aber nicht das Gleiche wie ein Gendefekt.

    • Ein in bestimmten Gegenden kein Defekt im Sinne von kaputt, sondern eben ein Überlebensvorteil.

      Deshalb konnte er sich auch so gut verbreiten und durchsetzen.


      Mutation klingt soviel neutraler.

      Eine Mutation ist aber nicht das Gleiche wie ein Gendefekt.


      In dem Fall ist es ja eben auch kein Defekt, sondern eine positive Mutation.

      Weil es eben keine schädlichen Auswirkungen hatte.


      Mutation ist halt erstmal nur die Veränderung. Es ist nicht zweckführend, wenn man sämtliche Mutationen als Gendefekte bezeichnet.

    • Und dann ist da ja auch noch die Frage was man als Rasse bezeichnet und wann diese als gesund gilt.


      Es ist ja nochmal ein Unterschied, ob ein Individuum gesund ist, oder man eine ganze Zuchtlinie als gesund bezeichnet.

      Das zweite setzt mMn nicht 100% Gesundheit bei jedem Individuum voraus.

    • Es ist auch nicht zweckführend das Wort Defekt emotional zu besetzen.

      Mutationen müssen die Funktion eines Gens nicht unbedingt stören, viele Mutationen haben überhaupt keine Auswirkungen wenn sie die gleiche AS codieren. Gendefekt heißt einfach nur, dass diese Störung durch die Mutation eingetroffen ist.


      Bei der Laktosetoleranz gab es eine Mutation die dafür sorgt, dass die Toleranz auch im adulten Stadium weiter besteht. Heißt, das Gen das dafür verantwortlich ist diese Fähigkeit der Säuglinge abzuschalten, ist defekt. Es funktioniert nicht/nur eingeschränkt. Dass das für den Organismus dann in gewissen Umgebungen sogar so große Vorteile hatte, dass so klar darauf selektiert wurde ist eine ganz andere Geschichte. Gendefekt heißt eben nicht automatisch Organismus defekt.


    • Die Definition von Gendefekt ist, dass es schädliche Auswirkungen auf den Organismus hat :ka:

      Insofern ist es eben nicht egal.

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