Qualzuchten III

    Für mich persönlich fängt das Problem - ob nun Übertypisierung (mMn) oder als Qualzucht betitelt erst dann an, wenn die Pflege eben nicht mehr ausreicht um dem einzelnen Hund helfen zu können - aber doch nicht vorher schon.


    Wenn der Hund zum Beispiel trotz täglicher Pflege und regelmäßig Groomer aufgrund der schlechten Fellstruktur "leidet", dann ist das für mich eine Übertypisierung welche ich nicht gutheiße. Gibt solche Hunde, betrifft aber soweit ich weiß nicht direkt eine ganze Rasse - da kenne ich auch wesentlich mehr Mischlinge welche davon betroffen sind als Rassehunde.


    Die Sache ist, dass der Halter das Fell oft einfach abschneiden kann und dem betroffenen Hund ist wunderbar geholfen. Wie so schön gesagt wurde - Qualhaltung und "nicht-wollen" trifft es wohl eher.


    Wobei bei der "Designervermehrung" ja durchaus solche schlecht pflegbaren Fellstrukturen inkauf genommen werden.


    Kastraten, alte Hunde oder Krankheiten mit schlimmen Fell möchte ich davon natürlich ausdrücklich ausnehmen! Mir geht es darum, wenn das bei gesunden, intakten Hunden im besten Alter auftritt.


    Dass man einen Hund jeder Rasse so pflegt dass der Hund sich wohl fühlt finde ich irgendwie selbstverständlich. Völlig egal ob Ohrenpflege, rissige Ballen cremen, Krallen kürzen, baden/blowern/bürsten, Pulli im Winter, Mantel bei Regen, Schuhe bei empfindlichen Pfoten,...

    • Vor einem Moment
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    Hi


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      Zitat von Rappelina

      Für mich ist zu viel Fell auf jeden Fall ein NoGo und Qualzucht.

      Definiere "zu viel".


      Wenn Hund nicht mehr klar kommt ab, k.A. 25 °C? Hm, ich habe mehrere Kunden mit Kurzhaarhunden, Terrier, Labbis, etc, wo ich dann höre, dass sie im Sommer nur noch um 6 Uhr morgens Gassi gehen, weil Hund das nicht erträgt, das nicht aushält. Eine andere hat einen Tibi und schert den kurz, weil er langhaarig so leidet. Ich kenne ihn nur kurzhaarig UND leidend. Der kommt hier an bei gut 20 Grad, die Zunge quasi auf der Erde.

      So erlebe ich Fiete NIE.

      Will nicht sagen, dass er als KHC nicht vllt noch agiler und fröhlicher wäre, aber ich habe in seinem Verhalten keinen Unterschied zwischen Sommer und Winter. Ab 30 Grad liegt er lieber auf den Fliesen im Flur und ihm ist weniger nach spielen, aber das empfinde ich als völlig unauffällig und war hier bisher bei jedem Hund so.


      Wenn ich mir dann also die ganzen hechelnden Kurzhaarigen so angucke, dann denke ich mir, dass es möglicherweise zum einen sehr individuell ist wieviel Hitze ein Hund verträgt, zum anderen ist es definitiv abhängig davon wie trainiert sein Herz- Kreislaufsystem im Allgemeinen ist. Ist der Hund aktiv und fit steckt er Hitze insgesamt besser weg, als ein Hund, der den Tag auf der Couch verbringt. Ist schon vergleichbar mit dem Menschen was das angeht.

      Zitat von Rappelina

      Dennoch seh ich bei den aller meisten Spitzen viiiiiel zu viel Fell besonders im Sommer, aber dann frage ich mich, ob das Winterfell wirklich komplett raus gebürstet wurde.

      Ja, das sehe ich genau so. Da wird einfach zu wenig gebürstet.

      Zitat

      Die Sache ist, dass der Halter das Fell oft einfach abschneiden kann und dem betroffenen Hund ist wunderbar geholfen. Wie so schön gesagt wurde - Qualhaltung und "nicht-wollen" trifft es wohl eher.

      Auch hier muss ich Dir Recht geben. Abschneiden, Scheren geht eben schneller und wenn man ihn beim Cromer abgibt hat man keine Arbeit damit. Wobei viele Cromer der Zeit wegen eben ganz schnell zur Schermaschine greifen. Die "Handarbeit" beim Ausbürsten ist viel zu schlecht bezahlt, oder will keiner zahlen.

      Zitat von Grinsekatze1
      Zitat von Rappelina

      Dennoch seh ich bei den aller meisten Spitzen viiiiiel zu viel Fell besonders im Sommer, aber dann frage ich mich, ob das Winterfell wirklich komplett raus gebürstet wurde.

      Ja, das sehe ich genau so. Da wird einfach zu wenig gebürstet.

      Zitat

      Die Sache ist, dass der Halter das Fell oft einfach abschneiden kann und dem betroffenen Hund ist wunderbar geholfen. Wie so schön gesagt wurde - Qualhaltung und "nicht-wollen" trifft es wohl eher.

      Auch hier muss ich Dir Recht geben. Abschneiden, Scheren geht eben schneller und wenn man ihn beim Cromer abgibt hat man keine Arbeit damit. Wobei viele Cromer der Zeit wegen eben ganz schnell zur Schermaschine greifen. Die "Handarbeit" beim Ausbürsten ist viel zu schlecht bezahlt, oder will keiner zahlen.

      Dazu muss ich noch sagen, dass ich wirklich Extreme meine. Also Hunde, welche im Grunde täglich gebürstet werden müssen, x-Mal im Jahr zum Groomer fahren und trotzdem filzt das Fell direkt wieder - als Beispiel. Also eben wirklich Fälle, wo selbst professionelle Hilfe versagt.


      Kein sparen am falschen Ende, kein Unwille, kein "der braucht das nicht". Wirklich beschissene Fellstrukturen.


      Aber du hast schon Recht damit, dass sowas oft der Arbeit wegen passiert. Bis man die richtige Ausstattung für sich und seinen Hund gefunden hat ziehen ja ggf viele Euros und Stunden ins Land. Das wollen viele einfach nicht bezahlen.

      Wenn Fiete beim Groomer richtig entwollt wird, dann sind wir insgesamt 3 Std da (beim ersten Mal war es noch länger). Ich bleibe dabei, weil der Herr ja speziell ist und ich meine Hunde auch beim TA nicht aus der Hand gebe. Ich zahle dafür 150 Euro und gebe noch mindestens 20 Euro Trinkgeld, man macht sich keine Vorstellung, wie ihr Laden nach der Aktion aussieht. Halloween-Deko Deluxe. Kein Fleckchen ohne Unterwolle. Boden, Wände, einfach überall. Sie schert solche Hunde grundsätzlich nicht, da hält sie nichts von. Ob es nun dringend nötig ist dem Collie einen Apfelpo zu schneiden, oder nicht, da haben wir unterschiedliche Meinungen, ich habs lieber natürlicher von der Optik, aber ich bin ja dabei und kann solche "Ausrutscher" vermeiden.

      Ich finde es nicht zu teuer, denn das ist richtig Arbeit, ich find schon das Stehen an Fietes Kopf anstrengend. Aber solche Kosten entstehen halt mit so einem Hund. War mir vorher nicht klar, da Emil als doublecoated Hund extrem pflegeleicht ist, aber nu isses halt so.

      Zitat von Grinsekatze1
      Zitat von Rappelina

      Dennoch seh ich bei den aller meisten Spitzen viiiiiel zu viel Fell besonders im Sommer, aber dann frage ich mich, ob das Winterfell wirklich komplett raus gebürstet wurde.

      Ja, das sehe ich genau so. Da wird einfach zu wenig gebürstet.

      Die Vermutung habe ich tatsächlich auch, und weiß nicht, ob ich damit vllt. falsch liege.


      Aber:


      Ich habe bei Julie (36cm Hund !!!) mindestens 4-5x für 1-1.5h gebürstet im Fellwechsel.

      Waschen dauert auch gut 1h: das ist dann aber auch das volle Programm: 2 Shampoos, Conditioner, After Bath, Anti Filz und so weiter und sofort :pfeif:

      Ich lass mir da wirklich Zeit, weils Spaß macht. =)

      Aber wenn man mal nur das Bürsten zusammen rechnet, habe ich diese kleine Fußhupe :p mindestens 4 - 6 h lang gebürstet :shocked: Klar, weil ich das Abends gemütlich vorm Fernsehen mache, bin ich sehr langsam und lass mir dabei alle Zeit der Welt. Aber das ist anstrengend und Arbeit ! Wie ist das erst bei einem großen Hund? :D


      physioclaudi


      Bitte fühl dich auf keinen Fall angegriffen, mein Text war gar nicht auf dich oder deinen Hund bezogen.


      Ich find das Argument "dem Labbi geht's auch schlecht bei der Hitze" zieht nicht - denn dann würde ich behaupten, der Labbi ist wahrscheinlich einfach zu dick, oder es hat andere Ursachen, warum er damit nicht klar kommt.


      Es ist vllt. schwer zu pauschalisieren, aber ich würde mal behaupten, ein Hund sollte bei 25°C überhaupt nicht eingeschränkt sein in Bezug auf normales Gassi gehen.

      Sport ist nochmal eine andere Geschichte, aber normales Gassi sollte da doch definitiv möglich sein ! Und wenn das nicht möglich ist - fällt das für mich persönlich schon unter "zu viel Fell".


      Und zu behaupten, zu viel Fell würde die Hitzeempfindlichkeit nicht negativ beeinflussen, denn kurzhaarigen Hunden geht es auch schlecht mit der HItze - erinnert mich an die Frenchie/Mops-Besitzer, die sagen, ihre Hunde können doch atmen, denen geht es gut....

      Natürlich kann man jetzt noch Argumente bringen, wie dass die körperliche Fitness auch eine große Rolle spielt, aber Butter bei de Fische: viel Fell = wärmer als wenig Fell. :smile:


      Und mich nervt es zB schon, dass wenn ich mit Julie spazieren gehe, sie teilweise den halben Wald in der Hose hängen hat. Das ist doch nicht funktional? Sorry , das ist mega unangenehm für den Hund und ich musste jetzt schon 2x mal vom Pferd absteigen, weil Julie sich wieder irgendeinen Dornen Strauch eingefangen hat und damit kann das kleine Prinzesschen ja unmöglich weiter laufen :lol: Sowas hatte ich beim Mali nie, da bleib nichts hängen... Ist natürlich meckern auf hohem Niveau, aber ich seh viel Fell einfach sehr kritisch - besonders im Sommer. Im Winter hilft es meinem Hund, weil sie ein Stallhund ist.

      Aber wenn man den Hund nicht nutzt, wofür er gezüchtet wurde, dann ist extrem viel Fell doch eigentlich eine Behinderung. Das muss man sich doch ehrlich eingestehen können :ka:

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