Qualzuchten III

  • Das Problem beim Silber Labbi ist aber, dass ich immer nur mit anderen Mischlingen weiterzüchten kann, wenn ich die Farbe nicht wieder verlieren will.


    Sprich ich habe immer mehr Weimaraner Erbgut mit dabei und kann nicht wirklich in die Aufzucht gehen.

    Niemand hat in der Zucht Interesse an Carriern, die wollen affected.Deshalb wird da nur so wenig reinrassiger Labrador eingekreuzt, wie zwingend nötig.


    Man sieht beim Dobermann bei dem die Farbe natürlich vorkommt, wie selten solche Hunde fallen, wenn man nicht gezielt darauf selektiert.


    Verpaare ich gezielt nach der Farbe, bleibt auch vom restlichen Erbgut mehr erhalten und es wird nicht mehr ganz Labrador.

    Verpaare ich ohne Selektion auf die Farbe, sondern nur noch nach anderen Gesichtspunkten, verschwindet die Farbe im Großteil der Population wieder.

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    Hi


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    • Das mit den Weimaraner-Labradoren (also denen mit Dilute) ist EXAKT das selbe wie mit den LUA-Dalmatinern.


      Da kann der Weimaraner vor Jahrzehnten eingekreuzt sein. Die Form, der Charakter, alles ist Labbi, nur die Farbe nicht, die ist halt dilute (mit welcher Grundfarbe auch immer), aber für viele ist es dann ein Labrador.

      Nein, ist es nicht. Denn um einen dilute Labbi zu kriegen, muss dilute doppelt vorhanden sein, da rezessiv vererbt. Wenn also nur einmal ein Weimi eingekreuzt worden wäre, hätte man Geschwisterverpaarungen vornehmen müssen, um Silberlabbis zu kriegen, und die Nachkommen immer wieder extrem eng inzüchten müssen. Was mehr vom Weimi in den Nachkommen konserviert hätte als nur die Farbe.

      Rein theoretisch: Wenn vor 50 Jahren mal ein Weimaraner ungewollt und unbeobachtet eine Labrador-Zuchthündin gedeckt hätte, die in der gleichen Läufigkeit auch planmäßig gedeckt wurde, dann könnten da dilute-Träger unerkannt entstanden sein. Wenn von diesen dilute-Trägern einer oder zwei in die Zucht gegangen wären und zufällig von deren Nachkommen auch immer ausreichend viele Dilute-Träger in die Zucht gekommen wären, dann könnte sich das Gen über die Jahre heimlich, still und leise in der Rasse ausgebreitet haben und irgendwann mal könnten zufällig zwei dilute-Träger aufeinander treffen und der Züchter würde eine große Überraschung erleben. Dann wäre da nicht wahnsinnig viel Inzucht nötig, denn die Verbreitung hätte ja über einen langen Zeitraum und über verschiedene Zuchtlinien stattgefunden und es gäbe reichlich dilute-Träger in der Rasse.


      Soweit die Theorie.


      In der Praxis bin ich bisher nur 2 Silberlabbis begegnet. Die sahen beide sehr nach Weimaraner aus und mindestens einer benimmt sich auch so. Den anderen habe ich nur einmal getroffen, da war er ca 4 Monate alt und ich habe mich mit der Frage ob da möglicherweise außer Weimaraner noch was mitgespielt hätte, gewaltig in die Nesseln gesetzt. Außerdem kenne ich (virtuell) einige Züchter, die ihre Hunde haben testen lassen. Erstaunlicherweise ;) wurde bei keinem Hund dilute gefunden.

    • Aber in meinen Augen macht nicht nur die Farbe den Hund, sondern auch/vor allem die Form und der Charakter. Und nur, weil der Hund silber/charcoal/champagne ist, sollte man ihn nicht nicht als (Weimaraner-)Mix bezeichnen, sondern eben dann, wenn Charakter und Form nicht dem Labrador entsprechen.

      Jetzt verstehe ich, was du meinst. Aber da kriegst du das Problem, dass du Wurfgeschwister mal als Labi, und das Brüderchen als Weimimix bezeichnen müsstest. Weil die eben unterschiedlich ausfallen und der Fremdblutanteil durch die Farbzucht ja hochgehalten wird. Aber es wäre interessant zu sehen, wieviele dieser Hunde bei einem fundierten Formwert und Wesenstest als Labbi durchgehen würden. Jetzt mal abgesehen davon, dass sie eine zuchtausschliessende Fehlfarbe haben.


      Die FCI regelt den Fremdblutanteil so, dass bei konstant reinrassiger Auskreuzung der Hund nach 5 Generationen wieder als reinrassig gilt.

    • Man sieht beim Dobermann bei dem die Farbe natürlich vorkommt, wie selten solche Hunde fallen, wenn man nicht gezielt darauf selektiert.

      Oder auch bei den gelben Flats. Bevor es den gentest auf gelb gab, fiel ab und an einer, ganz selten. Ausser bei Dissizüchtern, die damit (und bei den jetzt zu identifizierenden Trägern) Farbzucht betreiben, um einen exotischen Flat vermarkten zu können.

    • Die FCI regelt den Fremdblutanteil so, dass bei konstant reinrassiger Auskreuzung der Hund nach 5 Generationen wieder als reinrassig gilt.

      Genau das meinte ich.


      Ich wusste, wir reden aneinander vorbei. Ich war heute mit meinen Hunden von ca 11 - 15 Uhr bei über 30 Grad laufen und ich glaube, mein Gehirn ist noch nicht wieder auf Normaltemperatur :hot:



      Btw: ja, wenn es (Dilute) regulär vorkommt (beim Mali ja zB auch), aber eine Fehlfarbe ist, wird es ja automatisch von der Zucht ausgeschlossen (Dobermann ist aber eh das Paradebeispiel für CDA, nennt man nicht umsonst "Blue Doberman Syndrome" ^^ das ist schon gut, dass die ausgeschlossen sind... bei den Deutschen Pinschern muss man mWn einen Dilute-Test vor dem Zuchteinsatz machen, wie das beim Dobi ist, weiß ich nicht).


      Aber wenn man es nicht ausschließt, dann könnte es sich ja weiter verbreiten mit Trägern und Co.


      Also ja, ich verstehe den Vergleich und ja, ich gehe absolut konform damit, dass es zu viele sein, um genetischer Zufall zu sein ^^ Es ist auch viel einfacher, ab und zu einen Weimaraner reinzumixen, als sich mit genetischer Vielfalt, Gesundheit und Co bei so einer Farbzucht zu achten.

      Ich habe ja auch zugestimmt, dass die meisten/alle die ich kenne sich nicht nur verhalten wie Weimaraner-Mischlinge, sondern auch danach aussehen.


      Aber ganz theoretisch würde ich zumindest den amerikanischen "anerkannten" dilute Labradoren zutrauen, Labradore zu sein. Nur vom Potential her, weil sie da zugelassen sind und sich in der Labradorzucht bewegen. Ich kenne mich nicht aus und weiß nicht, wie die in den USA sind, die nachweislich auf diesen einen Ursprungskennel zurückgehen.

    • Rein theoretisch: Wenn vor 50 Jahren mal ein Weimaraner ungewollt und unbeobachtet eine Labrador-Zuchthündin gedeckt hätte, die in der gleichen Läufigkeit auch planmäßig gedeckt wurde, dann könnten da dilute-Träger unerkannt entstanden sein. Wenn von diesen dilute-Trägern einer oder zwei in die Zucht gegangen wären und zufällig von deren Nachkommen auch immer ausreichend viele Dilute-Träger in die Zucht gekommen wären, dann könnte sich das Gen über die Jahre heimlich, still und leise in der Rasse ausgebreitet haben und irgendwann mal könnten zufällig zwei dilute-Träger aufeinander treffen und der Züchter würde eine große Überraschung erleben. Dann wäre da nicht wahnsinnig viel Inzucht nötig, denn die Verbreitung hätte ja über einen langen Zeitraum und über verschiedene Zuchtlinien stattgefunden und es gäbe reichlich dilute-Träger in der Rasse.

      Rein theoretisch vielleicht. Ich weiss jetzt grad nicht, wie gross die Labradorpopulation in den USA ist - geht vermutlich gegen 100'000 AKC registrierte..... Damit sich EIN Träger da unerkannt merklich verbreitet, wären entweder zig Generationen notwendig, oder es wären immer wieder Popular Sires dabei (würde aber immer noch lange dauern). Und die dilute Hunde würden dann immer mal wieder, aber sehr selten, aufpoppen. Wie die gelben Flats, oder die blauen Dobermänner. Die historische Entwicklung sah aber anders aus.

    • Btw: ja, wenn es (Dilute) regulär vorkommt (beim Mali ja zB auch), aber eine Fehlfarbe ist, wird es ja automatisch von der Zucht ausgeschlossen

      Nur kurz dazu:

      Nicht immer :hust: Es gibt immer mal blaue Malis, die es in die FCI-Zucht schaffen. Auch wenn das eigentlich gar nicht moeglich sein sollte. In DE ist mir keiner bekannt, aber in Oesterreich (oder der Schweiz :???: ) und in Belgien...

    • Früher (und auch heute noch in den USA) waren auch die blauen Dobermänner zur Zucht zu gelassen.

      Hat auch nichts daran geändert, dass sich die Farbe schon damals nicht richtig etablieren konnte.

      Sie bleibt nunmal rechnerisch immer im Nachteil, denn selbst bei gezielten Carrierverpaarungen erreicht man nicht stabil die theoretischen 25% von Mendel. Wenn ich nicht regelmäßig affected mit affected paare und gezielt diese Hunde auch wieder in die Zucht nehme, wird der Faktor immer eine untergeordnete Rolle spielen.

      Und man müsste schon immer bewusst und gezielt die Carrier und nur die Carrier in der Zucht halten, um die Chance auf affected zu erhöhen.

    • Aber ganz theoretisch würde ich zumindest den amerikanischen "anerkannten" dilute Labradoren zutrauen, Labradore zu sein. Nur vom Potential her, weil sie da zugelassen sind und sich in der Labradorzucht bewegen. Ich kenne mich nicht aus und weiß nicht, wie die in den USA sind, die nachweislich auf diesen einen Ursprungskennel zurückgehen.

      Also es war doch vor ein paar Seiten ein Link ...

      Ich hab gerade diesen "Labrador-Züchter" gefunden. Sonwie die sich präsentieren, kann ich mir schon vorstellen, dass da viele Leute interessiert sind... Aber dieses diluted führt doch immer zu Problemen oder?

      https://www.mingan-labrador.de/wurfplanung-1/

      Hatte mich durch die Seite gehangelt und bin dann über den Import eines Zuchtrüden (2019) aus den USA gestolpert:

      https://www.mingan-labrador.de/deckr%C3%BCden-studs/taylor/


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