Qualzuchten III
- Helfstyna
- Geschlossen
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"Brachycephal" ist auch nicht per se gleichzusetzen nicht BOAS = brachycephales obstruktives Atemnot-Syndrom.
(...) drei Verdrängungen der oberen Atemwege unter kurzköpfigen Hunden beobachtet: stenotische (verengte) Nasenlöcher, ein ausgedehntes Gaumensegel und umgestülpte Larynx-Saccules in den oberen Atemwegen. (...) auch eine Stenose (Verengung) in einem inneren (...) Teil des Nasenflügels (...). Ein weiteres Hindernis (...) ist, daβ die (...) gefaltete Schleimhaut, die die Abkühlung des Hundes bewirkt (...) wegen Platzmangel nach vorne dringen kann und die Nasenhöhle verstopfen. Es kann auch nach hinten eindringen und den Weg bis zum Hals verstopfen. Es wurde festgestellt, daβ die Schleimhäute beim Mops auch verdickt sind und daβ sie bei einem Mops mit 10 Kg, doppelt so dick sein können wie bei einem deutschen Schäferhund mit 40 Kg. In Bezug auf das Gaumensegel ist er nicht nur verlängert, sondern hat sich in vielen Fällen auch erheblich verdickt (Oechtering 2010: 3f.).
Der Kehlkopf ist auch von BOAS betroffen. Beim Mops kann er zusammenbrechen, weil der Knorpel im Kehlkopf an Stabilität und Elastizität fehlt. Das gleiche Problem kann in der Luftröhre von Möpsen gefunden werden. (...) Die Schlaffheit kann auch in die Bronchien fortsetzen, die auch zusammenbrechen können (Oechtering 2010: 5f.).
(...) Packer et al. schreiben, daβ Hunde mit schwerem BOAS wenig oder keine Aktivität ausüben, weil sie voll damit beschäftigt sind, genug Sauerstoff zu bekommen (2015: 3). Stress, Erregung oder Bewegung können diese Hunde zu schweren Atemnot und sogar zum Tod führen. (...) Da die gefaltete Schleimhaut, die den Hund abkühlt, nicht genügend Platz in der Nase des Mopses hat, kann sich der Mops nicht wie ein gewöhnlicher Hund abkühlen, und kann daher bei heißem Wetter und bei Aktivität überhitzt werden. Ein weiteres Symptom von BOAS ist Schnarchen und Grunzen. Die Einschränkungen der Atemwege können auch Schlafstörungen verursachen. Darüber hinaus führt der falsche Druck im Thorax nicht nur zu BOAS, sondern auch zu einer Schädigung des Gastrointestinaltrakts, die sich z.B. äußert, durch Regurgitation und Erbrechen (Packer et al. 2015: 2-3; Liu et al. 2017: 2).
Im Allgemeinen kann gesagt werden, daβ die Bedingungen für eine gute Atmung besser werden, je weniger Brachyzephalie vorliegt.
(...)
Zitat massivst gekürzt im Bezug auf meinen Kontext durch mich! Der Original-Text ist viel länger und sehr sehr lesenswert!
Inklusive Abbildungen, und Co.
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Glaube nicht, dass Du einen Fachmann finden wirst, der Dir (oder jemanden, der es so sehen möchte) den Silky unter Brachy-Qualzucht-Merkmal erfüllt einsortieren wird.
Das denke ich auch nicht - aber im Grunde ist das auch gar nicht der Punkt. Punkt ist, bei all dem ganz realen, täglich auf der Straße beobachtbaren schlimmen Leid, muss etwas geschehen. Und an der Vernunft, dem Mitgefühl von Richtern, Züchtern und Käufern anzusetzen, ist offenbar leider keine Option - auch das täglich zu sehen, hören, lesen. So gesehen bleibt nur noch der Weg über gesetzliche Reglungen, wenn dieses unnütze Leid nicht endlos so weiter gehen soll. Denn hinter jedem dieser qualgezüchteten Hunde steckt ein Leben voller Einschränkungen, oft genug auch Schmerz und Angst.
Von daher kann ich gar nicht anders, als das zu begrüßen. Selbst wenn es natürlich stellenweise nicht optimal ist, siehe das Beispiel mit den kupierten Tierschutzhunden. Aber der Unmut über solche sich dabei ergebenden Ungerechtigkeiten sollte m.E. nicht denjenigen gelten, die nun diese Regeln aufgestellt haben und durchführen. Sondern all den o.g. Richtern, Züchtern (und natürlich erst recht den Vermehrern!) und den Käufern, die durch ihre Ignoranz, Geltungssucht, und ihren Egoismus diese ganze Suppe überhaupt eingebrockt haben.
(Wenn sich natürlich hier nun jemand besser fühlt, indem er "selber Yorkie" ruft oder meint, um möglicherweise-vielleicht-Grenzfalloption vorrechnen zu müssen - bitte schön, das ist jedem unbenommen. Ändert aber nichts am dringenden Handlungsbedarf.)
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Der Original-Text ist viel länger und sehr sehr lesenswert!
Inklusive Abbildungen, und Co.
Boaaaah, was für eine interessante Seite, da muss ich mich gleich mal reinvertiefen!
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Der Original-Text ist viel länger und sehr sehr lesenswert!
Inklusive Abbildungen, und Co.
Boaaaah, was für eine interessante Seite, da muss ich mich gleich mal reinvertiefen!
Ja oder? Ich hab sie durch Zufall gefunden, weil ich schnell BOAS gegoogelt habe, um nichts Falsches aus dem Gedächtnis dazu zu schreiben.
Und dann bin ich da gelandet und kann da echt ne Lese-Empfehlung aussprechen :)
Insgesamt habe ich bei Google ein paar spannende Seiten gefunden unter dem Suchbegriff "BOAS Hund". Mein Link war der erste Link auf der Seite, aber die Überschriften der anderen Ergebnisse waren auch vielversprechend.
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Und dann bin ich da gelandet und kann da echt ne Lese-Empfehlung aussprechen :)
Ja, kann ich bestätigen!
Da lohnt es sich wirklich, mal etwas mehr Zeit zu investieren, denn da findet man sehr viele interessante, gut fundierte Erklärungen, nicht nur zu BOAS oder generell Brachycephalie. Ich habe mir dafür ein Lesezeichen gesetzt.
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Boaaaah, was für eine interessante Seite, da muss ich mich gleich mal reinvertiefen!
Ja oder? Ich hab sie durch Zufall gefunden, weil ich schnell BOAS gegoogelt habe, um nichts Falsches aus dem Gedächtnis dazu zu schreiben.
Und dann bin ich da gelandet und kann da echt ne Lese-Empfehlung aussprechen :)
Insgesamt habe ich bei Google ein paar spannende Seiten gefunden unter dem Suchbegriff "BOAS Hund". Mein Link war der erste Link auf der Seite, aber die Überschriften der anderen Ergebnisse waren auch vielversprechend.
Dem kann ich mich nur anschliessen
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Dann züchtet man halt alle Rassen nur noch als Nasenbären. Wenns denn der Gesundheit dient.. wichtig wäre aber auch, keine Minigrößen mehr zu züchten.
Die kamen m.W. durch eine Art Negativauslese zustande, indem man die Kleinsten (Schwächsten) für die Zucht genommen hat.
Wenn man sich mal vorstellt, man hätte ausgewachsen einen so kleinen Körper, dass einem praktisch jeder mit einem Handschlag die Knochen brechen könnte, ahnt man, warum sich viele Minis kreischend in die (Flex-) Leine hängen. Für mich sieht das immer nach Dauerstress aus. Die müssen ja ständig Angst um ihr kleines Leben haben.
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https://m.facebook.com/watch/?v=10154995581105930&_rdr
Ist das bei Chinesischen Schopfhunden öfter der Fall, dass sie ihre Hinterläufe kaum nutzen können? Ich war echt erschrocken, als ich die Sendung sah
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Wenn man sich mal vorstellt, man hätte ausgewachsen einen so kleinen Körper, dass einem praktisch jeder mit einem Handschlag die Knochen brechen könnte, ahnt man, warum sich viele Minis kreischend in die (Flex-) Leine hängen. Für mich sieht das immer nach Dauerstress aus. Die müssen ja ständig Angst um ihr kleines Leben haben.
Das hat zum größten Teil mit mangelnder Erziehung zu tun, da ein Großteil der Halter dieser Hunde denkt, man müsste solche Hunde nicht erziehen
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Die kamen m.W. durch eine Art Negativauslese zustande, indem man die Kleinsten (Schwächsten) für die Zucht genommen hat.
Was für ein Unsinn!
Das wird nur bei skrupellosen Züchtern/Vermehrern praktiziert, die um jeden Preis "Mini-Chihuahuas", Mini-Yorkies, Mini-Malteser" etc. produzieren wollen. Dafür gibt es leider noch immer genügend viele desinformierte Käufer, die darauf hereinfallen und sich weiss was darauf einbilden, einen "besonders kleinen" Teacup-Hund zu besitzen.
Du konntest offenbar noch nie Bekanntschaft machen mit einem gesunden, selbstbewussten Kleinhund. Chihuahuas zum Beispiel gab es nie in "gross", die sind seit Jahrhunderten, bzw. Jahrtausenden schon klein, wurden nie kleingezüchtet/runtergezüchtet.
Natürlich müssen Klein(st)hunde aufpassen, dass sie nicht unter die Räder geraten, aber meist sind sie durchaus selbstbewusst genug, um auch grossen Hunden die Stirn zu bieten. Meine alte Morelka stellte sich in "voller Grösse" vor jeden Neufundländer hin, musterte diesen strengen Blickes (ohne Gekläffe) und zeigte ihm selbstbewusst, dass er gefälligst vorsichtig sein solle. Die meisten grossen Hunde verstanden das sofort... selbst die grössten Rüden standen stramm vor ihr.
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