Qualzuchten III
- Helfstyna
- Geschlossen
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Generell ist der Tenor ja das Hunde "im Jetzt" leben. Allein dadurch kommen sie mit "Leid" besser klar weil ihnen dadurch das "Aber damals, als ich noch xy konnte! Da war alles besser!" fehlt.
Ich habe mich schon oft gefragt, ob beim Junghund die Schleimhautlappen im Hals und in der Nase und die Gesichtsfalten vielleicht noch nicht so ausgeprägt sind wie später
Bindegewebe. Ist ja beim Mensch nicht anders, je älter desto schlapper.
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Alleine die Erfahrung, wie zufrieden manche Hunde - WACH - mit Tubus nach einer Narkose atmen und sie den Fremdkörper in ihrer Luftröhre tolerieren, lässt wohl darauf schließen, wie groß ihre Not oft eigentlich ist und welche Erleichterung es ihnen verschafft, wenn sie plötzlich ohne Hindernis Luft bekommen.
Das ist immer ein trauriger Moment, sie extubieren zu müssen
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Nicht nur traurig, sondern auch kritisch - weil viele ja gleich wieder vollschleimen. Kommt regelmäßig vor, dass man sie dann doch wieder sedieren und intubieren muss ...
Bzgl. Bindegewebe - das Problem ist, das Hunde mit extremer Brachycephalie mit einem Unterdruck atmen, mit dem sie die Luft in den Körper ziehen müssen. Dies führt zu einer chronischen Reizung der Schleimhäute, die Schleimhäute verdicken sich dadurch, die Luftwege werden in der Folge also noch enger, der Hund zieht noch mehr nach Luft .... und so weiter und so weiter. Ein Teufelskreislauf!
Eine Nasenerweiterung, eine Gaumensegel-OP und Stimmtaschenentfernungen sind nur Schadensbegrenzungen und keine OPs, die einen Hund gesund machen. Durch die Verdickung der Schleimhäute ist der Effekt einer OP meistens zeitlich begrenzt. Wenn es ganz bescheiden läuft, kollabiert irgendwann der Kehlkopf und spätestens dann ist in der Regel Ende.
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Nicht nur traurig, sondern auch kritisch - weil viele ja gleich wieder vollschleimen. Kommt regelmäßig vor, dass man sie dann doch wieder sedieren und intubieren muss ...
Mist, dass man so ein Ding (oder ähnliches) nicht einfach drin lassen kann, wie eine stabilisierende Prothese (und traurig, dass man über solch ein abstruses Zeug überhaupt nachdenkt).
Wenn es ganz bescheiden läuft, kollabiert irgendwann der Kehlkopf und spätestens dann ist in der Regel Ende.
Furchtbar und ich gehe zusätzlich von einer Dauer-Sauerstoffunterversorgung sämtlicher Organe, inkl. des Gehirns aus ...
PS: Das Like natürlich nur wg. der anschaulichen Darstellung ... nicht, weil es so ist ...
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Alleine die Erfahrung, wie zufrieden manche Hunde - WACH - mit Tubus nach einer Narkose atmen und sie den Fremdkörper in ihrer Luftröhre tolerieren, lässt wohl darauf schließen, wie groß ihre Not oft eigentlich ist und welche Erleichterung es ihnen verschafft, wenn sie plötzlich ohne Hindernis Luft bekommen.
zumal das ja kein Einzelfall bei ein paar Plattnasen ist.
ne gute Freundin von mir ist Tierarzthelferin und die hat erzählt, dass sie noch nie eine Plattnase hatten, die nicht komplett wach den Tubus toleriert.. (wo normale Hunde schon viel früher anfangen, sich gegen den Tubus zu wehren)
es ist einfach für jede einzelne Plattnase eine riesige Erleichterung, einmal wie ein normaler Hund atmen zu können.
Und dann muss der Tubus ja raus.
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Nein, kein Einzelfall. Bittere Realität.
Ich bilde mir manchmal ein, eine gewisse "Verwunderung" in den Gesichtern, dieser Hunde zu sehen, wenn sie plötzlich dasitzen mit ihrem Tubus. Wie jemand, der taub ist und dann durch ein Hörgerät plötzlich Töne wahrnehmen kann. So ähnlich stelle ich mir das vor.
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Diese Tubusgeschichten sind echt traurig.
Ich hab hier mal den Link auf eine Studie (in englischer Sprache). Untersucht wurden die BesitzerInnen brachycephaler Rassen und deren für Außenstehende paradoxe Einschätzung der Gesundheit ihrer Hunde. So berichten lt. Untersuchung viele der BesitzerInnen über Gesundheitsprobleme ihrer Hunde, nämlich über "allergies, corneal ulcers, skin fold infections and Brachycephalic Obstructive Airway Syndrome (BOAS)". Rund ein Fünftel der Befragten hat ihren Hunden auch eine Atemwegs-OP verpassen lassen. Gleichzeitig schätzten mehr als 70 Prozent der Befragten die Gesundheit ihrer Hunde als gut ein und weniger als 7% waren der Meinung, die Gesundheit ihrer Hunde sei schlechter als der Rassedurchschnitt. Und dabei ist wiederum die emotionale Bindung der Menschen zu den Hunden überdurchschnittlich hoch!
Nach dieser NDR-Doku, die ich wirklich sehr gut fand, glaube ich mehr denn je, das man bei den BesitzerInnen und InteressentInnen ansetzen muss. Wenn Aufklärung nicht hilft und es keine Ansätze auf offizieller Ebene gibt, eben indem man den Besitz von Qualzuchten schmäht, das Image der Rassen versaut. Steter Tropfen und so.
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Zur zweiten Aussage: solche Fragen stellen sich für mich gar nicht erst, mehr oder weniger leiden als ein Mensch.
Wie war denn das dann gemeint?
Es sind eben Hunde, unseren Vierbeiner fällt es m.E. wesentlich leichter, sich mit den Gegebenheiten abzufinden, bzw. sie als "Ist so" anzunehmen (zumindest irgendwann).
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Ich frag mich ja schon ne Weile ob man den Hunden da nicht ähnliche Medikamente wie Asthmatikern oder COPDern geben könnte.
99% meiner Medikamente dient ja nur dazu das die Luftwege schön brav sind, sich so wenig wie möglich Schleim bildet, keine Entzündungen kommen, etc.
Andererseits fürchte ich das es nur dazu führen würde das noch mehr Leute die Rassen kaufen, weil dann es eben ja "nur" ein paar Medikamente zusätzlich sein müssten.
Also diesen Notbehelf ausnutzen würden für immer anstatt die Rassen wieder gesünder zu machen.
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Ich frag mich ja schon ne Weile ob man den Hunden da nicht ähnliche Medikamente wie Asthmatikern oder COPDern geben könnte.
99% meiner Medikamente dient ja nur dazu das die Luftwege schön brav sind, sich so wenig wie möglich Schleim bildet, keine Entzündungen kommen, etc.
Andererseits fürchte ich das es nur dazu führen würde das noch mehr Leute die Rassen kaufen, weil dann es eben ja "nur" ein paar Medikamente zusätzlich sein müssten.
Also diesen Notbehelf ausnutzen würden für immer anstatt die Rassen wieder gesünder zu machen.
ich bin kein Mediziner, aber irgendwie kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass das funktionieren könnte..
bei einem Asthmatiker sind die Atemwege ja grundsätzlich weit genug. Nur durch eine 'Reaktion' 'schwellen' sie an und verengen sich. Ich nehme mal an, die Medikamente wirken gegen dieses Verengen..
bei brachyzephalen Hunden sind die Atemwege ja schon von vorne herein nicht weit genug, also schon ohne Schwellung..
wir hatten in der Familie eine Person, die einen Tumor im Hals hatte. Der hat dann irgendwann auf die Luftröhre gedrückt. Damit der Tumor die Luftröhre nicht eindrückt, wurde dann ein Luftröhrenschnitt gemacht und ein Tracheostoma eingesetzt. Mit Medikamenten hätte man nichts gegen die mechanische Verengung der Luftröhre tun können.
so ungefähr stelle ich mir das bei brachyzephalen Hunden auch vor. Nur dass die Verengung nicht erst an der Luftröhre anfängt, sondern schon Nase und Rachen davon betroffen sind.
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