Qualzuchten III
- Helfstyna
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Hieß es nicht Merle ist nur bei Doppelmerle gefährlich bzw von Nachteil? Hier liest sich das etwas anders Facebook Dr. Allgoewer
Ich selbst habe davon gar keine Ahnung. Da es Merle bei "meinen" Rassen nicht gibt, habe ich mich damit nie auseinander gesetzt und bin da gerade nur zufällig drüber gestolpert.
Das ist schon so wie das da steht.
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Hachja, Merle und die Taubheit...
Grundsätzlich: Merle ist nicht gleich Merle, mit dem Wildtyp gibt es sieben verschiedene Allele und dementsprechend viele Kombinationen.
Was mich jetzt alles an der Studie von Strain et all stört:
153 Hunde sind nicht viele, wenn man bedenkt, wie groß die darzustellen Population ist.
Große Rasseanteile der Studie sind Catahoulas, Aussies, Chis und Collies. Bei allen ist weiß erlaubt - gerade in den USA (wir die Studie gemacht wurde) auch außerordentlich viel weiß erlaubt. Nirgendwo wird aber erwähnt, ob die Hunde unterdurchschnittlich, durchschnittlich oder überdurchschnittlich viel Weiß hatten. Und Weiß macht taub. Auch bei Merle macht die Aufhellung zu weiß taub.
Außerdem stört mich das Alter der Studie. Die Hunde wurden zwar alle auf Merle getestet, aber 2009 waren die Tests sehr unzuverlässig und konnten die Allele nicht bestimmen. Vielleicht waren 120 der 150 getesteten Hunde Harlekin-Merle, gerade in den USA ist der Anteil von Harlekin in der Population sehr groß. Und Harlekin steht auf Grund seiner unvorhersehbaren Ausprägung deutlich stärker als normales Merle im Zusammenhang mit Taubheit. Genauso kann es sein, dass die zehn nicht-Merle getesteten und deshalb ausgeschlossenen Hunde doch Merle waren, nur halt cryptic oder atypical. Das wurde "damals" einfach noch nicht zuverlässig erkannt.
Mit der in dem Post angesprochenen Augenproblematik kenne ich mich nicht aus; der Begriff ist mir im Zusammenhang mit Merle noch nie begegnet. Da muss aber halt auch abgegrenzt werden, ob Merle da der entscheidende Punkt ist oder das relativ neu gefundene Blue Eye Gen in Aussies (und Huskies)
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Das ist von der renommierte Praxis für Augenerkrankungen bei Hunden in Berlin.
Das hat Hand und Fuß.. Oder Auge und Fuß.....
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Eine alte TÄ von mir hat Merle auch generell angelehnt und auch die Gründe dafür genannt.
Mir ist irgendwie im Kopf geblieben das Red Merle größere Probleme macht? Kann das sein?
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Ich bin müde.
Aber nein, ganz so einfach wie das da geschrieben wird mit dem Merle ist es nicht! Wenn ich Zeit habe, dann kann ich dazu gerne nochmal Genaueres schreiben. Oder vielleicht aauch corrier - wenn sie Lust hat.
Nochmal zur Erinnerung:
EDIT: Der Bezug auf eine Studie von 2009, die mittlerweile durch die neuere Forschung eigentlich obsolet geworden ist, bringt halt insgesamt auch nicht so viel ...
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Oder vielleicht aauch corrier - wenn sie Lust hat.
Lust evtl ja, aber keine Zeit.
Du hattest es aber schon mal in einem Beitrag hier super erklärt, das ist gar nicht so lange her. Evtl findet das jemand über die Suche und kann ihn hier zitieren.
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Gerade beim HZ DSH geht es um richtig viel Geld, und bei anderen Ausstellern will ich es nicht ausschließen, wenn auch nicht im Umfang, wie bei den DSH.
Sorry, das DSH-Thema ist ja eigentlich schon durch, aber hier möchte ich nochmal nachfragen - warum ist denn ausgerechnet bei den DSH soviel Geld im Spiel?
Soweit ich vom Hörensagen weiß, sind doch DSH-Welpen immer noch für mittleres dreistelliges Geld zu haben, im Gegensatz zu z.B. den ebenfalls recht wurfstarken 1400€-Leonbergern - wo kommt der finanzielle Druck denn da her? Werden Ausstellungssiege so hoch dotiert?
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Die Störung eines Gleichgewichtsorgans wirst du einem Hund nicht ansehen. Das lässt sich nur mit Frenzelbrille und Wasser im Ohr testen.
Schwerhörigkeit muss mit EEG und Narkose nachgewiesen werden, auch das muss klinisch nicht apparent sein.
Die Melanozyten der Haut verhalten sich gestört, warum soll sich das ausgerechnet nur an den Haaren und Auge manifestieren? Alle anderen Melanozyten im Körper funktionieren normal? Das Merle-Gen ist unstrittig ein defektes Gen und Gendefekte haben nie nur eine einzige Auswirkung auf eine einzige Sache, das ist in der Genforschung schon lange anerkannt. Oft sind die Zusammenhänge halt nicht genau bekannt.
Hunde bieten auch nicht genug Gewinnpotential daher ist das Studiendesign niemals mit dem aus der Humanmedizin zu vergleichen. Da muss man sich eigentlich immer mit weit weniger zufrieden geben, außer die Untersuchungen sind sehr sehr einfach durchzuführen, billig und in einer sehr großen Menge vorhanden.
Ich denke das trifft auf Merle nicht zu, habe aber keine absoluten Zahlen dazu gefunden wieviel Merle es so gibt. Ich kann in Datenbanken nicht verlinken wo die Artikel kostenpflichtig sind.
Wo sind denn deine Quellen das dem nicht so ist? Züchter der betroffenen Rassen? Das ist weit weniger seriös als die schlechteste Studie. Wo sind Studien mit „gesunden“ Merlehunden? Ich habe keine einzige gefunden? Würde ich auch gerne lesen. Interessiert mich sehr. Ich habe aber nur auf deutsch und englisch gesucht.
Bis zu dem Beweis das es nicht so ist halte ich mich an das was bis jetzt festgestellt wurde und plakativ gesprochen finde ich „bunte“ Flecke und blaue Augen nicht wichtig genug um auch nur ein krankes Tier zu riskieren genau wie bei allen anderen Merkmalen der Qualzucht.
Genau, dazu gibt es keine vernünftige Studie.
Also ist es auch erstmal nicht bewiesen. Ich schließe nicht aus, dass man ggf. Abweichungen finden würde, wenn man vernünftig danach forscht - aber das jetzt einfach so plakativ in den Raum zu schmeißen und so zu tun, als wäre das ein FAKT - das ist eben Blödsinn. Wir wissen es nicht!
Insbesondere wenn man sich dann mal wirklich Merle-Hunde anschaut und man dort überhaupt keine signifikante Abweichung sehen kann. Alle mir bekannten Merlehunde sind im Vergleich zu ihren solidfarbenen Kollegen nicht mehr oder weniger behindert in punkto Gleichgewicht. Sie schwimmen, klettern und balancieren genauso wie Non Merles.
Es gibt Studien, die sich mit Merle und mit Taub- und Blindheit auseinandergesetzt haben. Leider haben die Studien aber echte "Schwächen", die die Aussagekraft etwas relativieren.
1) Diese Studien sind schon sehr alt und dadurch wurden die Hunde auf einige wichtige Dinge gar nicht erst untersucht
2) Die Studien berücksichtigen nicht den Weißanteil der Hunde, Taubheit kommt auch OHNE Merle vor!!!!! Weiß kann auch über andere Gene, völlig unabhängig von Merle ausgelöst werden. Es gibt überhaupt keine Kontrollgruppen in den Studien mit Non-Merles! Nicht jede diagnostizierte Taubheit muss mit Merle zusammenhängen, nur weil Merle auch vorliegt.
3) Man hat die Hunde nicht genetisch auf ihre Merle-Allele und bp-Längen getestet, man wusste zum Zeitpunkt der Studien nichts über die Auswirkungen der SINE-Insertion
Damit Taubheit/Blindheit entsteht, müssen die Melanozyten fehlen. Das heißt das Pigment muss komplett reduziert sein zu weiß!
Alle untersuchten Hunde mit Hör- und Sehbeeinträchtigungen haben bestimmte Kombinationen von Merleallelen bzw. bp-Längen, die Pigment zu weiß reduzieren!
bp-Längen von den man weiß, dass sie kein Pigment zu weiß reduzieren, machen auch keine Schäden!
Fakt ist:
- man weiß das Mh Pigment zu weiß reduzieren kann -> kann Probleme machen, auch HETEROZYGOT
- Kombinationen ab der bp-Länge mit Ma, Ma+ sind risikobehaftet bzgl. Reduktion zu weiß
Teste ich meine Zuchttiere, kann ich ziemlich sicher ausschließen, dass durch Merle Beeinträchtigungen entstehen, in dem ich Zuchtpartner wähle, die in Verbindung mit meinem Hund kein erhöhtes Risiko generieren.
Beispiel aus Mary Langevins ursrünglicher Studie, da wurde am Ende mal noch geschaut wie viele Hunde Beeinträchtigungen haben und diese wurden auf ihren Genotyp getestet. Was fällt auf? Mh = längstes Merle-Allel.
Und Doublemerles mit langen Merle-Allelen. Die Graphik stammt von Mary Langevin!
Ich zitier es jetzt einfach nochmal hierher, ich denke dieser Beitrag ist gemeint corrier
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Danke für eure Ausführungen.
Ich stecke da wir gesagt überhaupt nicht drin und war daher über den FB Post etwas überrascht. Mit dem Hintergrundwissen relativiert sich das natürlich deutlich.
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Danke für eure Ausführungen.
Ich stecke da wir gesagt überhaupt nicht drin und war daher über den FB Post etwas überrascht. Mit dem Hintergrundwissen relativiert sich das natürlich deutlich.
Also ich hatte vermutet, weil es sich um einen Aufruf von Freiwilligen in FB handelt, der auf Informationen auf der Hompage verweist, die dort in nächster Zeit noch kommen sollen, man hat einfach etwas kurzes (eingängiges) gewählt, damit der Aufruf nicht untergeht. Wenn man das detailliert schildert (wie bspw. jetzt von Iluri zitiert, oder noch weiter gehend), klicken vermutlich die meisten direkt weg. So hat sie quasi einen kurzen Text, über dessen Inhalt man sagen kann, ist nicht mal falsch, nur nicht differenziert, aber es erweckt Interesse.
Finde es trotzdem eine falsche Entscheidung. Das hätte man erst posten sollen, wenn auf der Homepage mehr dazu stünde. Zwischendrin, weil 1. April, dachte ich auch, vll. ein Scherz unter Kollegen (aber das wäre eben kein guter Aprilscherz und führt, wie man hier im Thread sieht, zu Verwirrung).
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