Qualzuchten III
- Helfstyna
- Geschlossen
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Es ist einfach verdammt schwer, sich einzugestehen, dass man etwas missbraucht, obwohl man es zu lieben meint.
Fehler einzugestehen ist schwer und auch nicht mehr zeitgemäß.
Merke:
Schuld sind immer die anderen.
So lange andere noch schlimmere Probleme haben, ist bei mir alles gut.
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Was mir - abgesehen davon, dass ich zu viele Rassen und Mischlinge toll finde, um je einer mit Rasse „Haut und Haar“ verfallen zu sein - nicht in den Kopf will, ist, dass man den Wunsch auf das Fortdauern einer leidenden Rasse damit begründet, dass man diese Rasse liebt.
Es erinnert mich an eine an sich recht belanglose Geschichte mit einem grandiosen Titel, die ich in meiner Schulzeit lesen musste: „Lieben heißt loslassen können.“
Das trifft es für mich einfach auf den Kopf - ich hoffe, dass ich es im Kleinen wie im Großen schaffe. Dann loszulassen, wenn es für das geliebte Geschöpf besser so ist. Und um der Liebe willen auf Besitz zu verzichten.
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Ich finde Doodle-Zucht insofern nicht sinnvoll, weil eben das ganze Drum-Herum einer verantwortungsvollen Zucht fehlt.
Aber ist Doodle-Fell wirklich so katastrophal, dass man sie deswegen zu den Qualzuchten zählen sollte?es ging mir als Beispiel drum, mit dem Hund einer Rasse oder Mischung quasi Werbung zu laufen, wie es Mrs.Midnight ja behauptet hat.
Und da war halt der Doodle einfach mein Beispiel, daß ich als Doodlebesitzer mit Hund aus dritter Hand nicht für den Doodlehype verantwortlich bin.
Und wenn jemand einen Bully aus xter Hand hat ist er nicht für den Bullyhype verantwortlich.
Wer sich bewußt eine brachyzephale Rasse beim Züchter kauft, ja, der ist mitschuldig, weil er genau dieses Zuchtziel mit seinem bewußten Kauf unterstützt. Für mich müßten Züchter wie Käufer empfindlich bestraft werden.
Aufklärung wird nichts, gar nichts verändern. Weil es den betreffenden Menschen, die aktiv diese Zuchten unterstützen, schlicht einfach egal ist
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Im Durchschnitt sitzen bei uns jede Woche 1-6 Bandscheibenbullys auf Station. Pech gehabt.
Gestern ist einer nach seiner HWS-Bandscheiben-OP nicht mehr aufgewacht. Zwerchfell gelähmt. Pech gehabt.
Jeden Tag liegen bei uns nach den Narkosen zwischen 1-10 Brachycephale wach mit Tubus. Pech gehabt.
Mehrmals im Monat operieren wir Hornhautverletzungen, rausgefallene Augen und machen teilweise komplette Bulbusentfernungen bei Brachycephalen aufgrund von Augendefekten, die man nicht mehr heilen kann. Pech gehabt.
Mehrmals in der Woche operieren wir Nasen, Gaumensegel und erklären den Besitzern, dass man eine defekte Anatomie nicht operieren oder heilen kann, sondern nur etwas Linderung verschaffen kann. Pech gehabt eben.
Patient Nr1 in der Hautsprechstunde - trommelwirbel - Französische Bulldogge. Ratet mal .... Pech gehabt.
Ich kann dieses elendige "relativieren" einfach nicht mehr ertragen. Es ist ein Verbrechen an den Tieren. Aber Hauptsache man liebt den Charakter und das Wesen. Davon kann sich ein behinderter Hund nur leider wenig kaufen.
Atmen, laufen, fressen und schmerzfrei durchs Leben kommen und sich selbst am Arsch lecken sollte ein Grundrecht für Hunde sein. Kein "nice to have" oder "MEINER ist aber zum Glück gesund " oder "es gibt auch welche, die haben nichts!" - na herzlichen Glückwunsch. Das kann doch einfach nur ein schlechter Witz sein.
Ich wünsche diesen Leuten, die das immer noch rechtfertigen und alles "nur halb so schlimm finden", dass sie mal eine Woche mit in den Praxisalltag kommen und sich das Leid dieser Tiere mal live und in Farbe antun. Mal neben einer Bulldogge beim Aufwachen sitzen, der man gleich den Tubus ziehen muss, nachdem sie das erste mal in ihrem Leben das Gefühl kennengelernt hat, wie die Luft ohne Behinderung durch zu enge Atemwege in die Lunge strömt.
Oder mal eine hysterische Bandscheiben-Bulldogge behandeln, die vor lauter Schmerz schreit wie ein skalpierter Säugling.
Vielleicht würden manche ihre Meinung dann ändern. JEDER Hund/Bulldogge/Mops/extrem Brachycephale mit Problemen ist schon der eine zuviel und kein bedauernswerter Kollateralschaden, den man einfach in Kauf nehmen kann!
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Naja solange auch noch mit Keilwirbeln fröhlich gezüchtet wird:
"Viele kritisieren uns, weil wir auch mit Keilwirbeln züchten. Der folgende Vergleich soll deutlich machen, dass die Definition Keilwirbel alleine noch gar keine Aussage über die Stabilität und den Krankheitswert der Wirbelsäule aussagt. Drei Keilwirbel können eine Katastrophe für den Hund sein, wenn sie extrem stark ausgeprägt, verschoben sind und an den empfindlichen, stark beweglichen Stellen der Wirbelsäule sitzen, beispielsweise im Übergang oder der Lendenwirbelsäule. Drei Keilwirbel können aber auch die Stabilität der Wirbelsäule kaum beeinflussen und als moderate Veränderungen für die Zucht akzeptabel sein. Weiterhin kommt es auf weitere Veränderungen wie Kissings Spines, Spondylosen und auch gut ausgebildete Rutenwirbel an. Eine befundfreie Hüfte, gute Winkelung und ausgeglichene Balance ist für die Gesundheit der Hunde sicher noch wichtiger als wenige leichte Deformationen der vorderen Wirbelkörper, die man auf dem Röntgenbild monieren kann, die aber keine klinische Relevanz für den Hund aufzeigen."
https://www.gesunde-bulldoggen.de/laufen/keilwirbel.html
Ach 3 Keilwirbel sind ja nicht so schlimm wenn der Hund noch laufen kann
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Vielen Dank für diese klaren Worte.
Ich finde dass jemand der Hunde liebt (was wir ja hoffentlich alle tun) kann doch wahrhaftig nicht riskieren wollen, dass sein geliebter Hund dieses Schicksal erleiden könnte was Bonadea da beschrieben hat...
Und vielleicht die Chance hat, weil aus "guter" Zucht, etwas weniger zu leiden??? Weil, wenn's kühl ist röchelt das Tier fast nicht und eigentlich läuft es ja gar nicht schlecht nur nicht so gerne??? Und dann ist ja alles gut?
Aber mal abgesehen von den Kurzschnauzen, sollte jeder Rasse-Fan mal selbstkritisch auf "seine" Rasse schauen. Wo gibt's da Probleme, oder wo muss aufgepasst werden dass nicht noch mehr Rassen "vor die Hunde gehen".
Ich denke, dass wäre doch auch mal ein Ansatz. Statt immer nur auf die anderen zu schauen....
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Das Argument "der Rasse nunmal verfallen" (als Teil einer Rechtfertigung, warum es wieder und wieder Bully, Mops etc sein muss) verstehe ich nicht.
Klar, dass man eine bestimmte Verbindung aus Phänotyp und bestimmten Eigenschaften prinzipiell so toll findet, dass man dabei bleibt, ist jetzt nicht besonders rätselhaft, aber:
Wenn ich mir verschiedene Hunde innerhalb einer Rasse anschaue, dann sind doch das bei weitem keine Klone.
Es gibt doch (abseits vom Phänotyp) immer Wesenstendenzen, die sich mehrere Rassen oder Hundeindividuen teilen - das Plus einer wesentlich besseren gesundheitlichen Ausgangslage inklusive.
Man holt sich ja nicht Frenchie 1 bis 8 mit unterschiedlich ausgeprägten körperlichen Defiziten aber dafür dem einzig selig machenden Standard-Frenchiecharakter. Die sind doch trotzdem unterschiedlich und einzigartig, das kann kein Argument sein.
Läuft es dann nicht letztendlich eher auf die Optik hinaus? Die ist ja nun wesentlich starrer als der Spielraum im Wesen.
Oder warum ist es scheinbar so unmöglich, von dieser Verfallenheit abzurücken?
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Zu dem Rasse verfallen Ding schreib ich mal was :
Ich bin zB allgemein recht kritisch was Rasse Gesundheit betrifft.
Hier wird zB nie wieder ein West Highland Terrier einziehen, nachdem Susi Alles Mögliche an Rassetypischen Krankheiten mitgenommen hat - wobei für mich die Allergie Anfälligkeit schon reicht.
Wäre sie der Einzige Hund dieser Rasse, könnt ich drüber weg sehen, aber ich kenne kaum gesunde Westies. Bis auf Ausnahmen sind die eigentlich alle auf irgendwas allergisch, oder habens mit den Knien, oder irgendeinem Organ.
Ich bin unter Anderem zum Schnauzer gekommen weil sie relativ gesund sind.
HD kann mal vorkommen - darauf wird jedoch getestet und es ist eher die Ausnahme wenn man mal einen Hund mit C Hüfte erwischt.
Juvenile DCM kann vorkommen - is auch eher die Ausnahme und lässt sich testen.
Das Einzige Problem das diese Rasse hat, sind diese verfluchten Schwarzpigmenttumore.
Nun kann man auch das abmildern, indem man sich für einen Hund entscheidet, der nicht schwarz ist.
Nunja, nun kams wie es kommen musste - meine Hündin bekam mit jetzt grad mal 2,5 Jahren so ein Teil. Zwar Gott sei dank kein Plattenepithelkarzinom, aber ein Melanom is ja auch schon eher semi toll.
Nun ist es auch so, dass diese Rasse keine QZ Merkmale aufweist ( wenn man vom extremen Bartwuchs und dem bei manchen Rasse Vertretern gefühlt immer kürzer werdenden Rücken mal absieht), und diese Tumore auch kaum einschränken. Sind zwar evtl bissl unangenehm, lassen sich jedoch problemlos entfernen und haben auch bösartig oft keine Folgeprobleme.
Was es mit diesem Thema zu tun hat?
Bei mir reicht so eine Kleinigkeit aus, um nochmal zu überdenken ob ich bei dieser Rasse zukünftig bleiben werde.
Allein deshalb weil ich es nicht wieder haben will.
Und ich kann definitiv von mir sagen, dass ich mich auf den Schnauzer eingeschossen hab, ja. Es ist eine Rasse, die ich mir immer wieder vorstellen kann - das kann ich von anderen Rassen nicht behaupten.
Die Rasse muss also nicht von Krankheiten durchseucht sein, es kann eine "kleine" Rassetypische Krankheit ausreichen um selbst von seiner Lieblingsrasse Abstand halten zu können - es ist nur individuell verschieden.
Ich sehe es prinzipiell so wie die meisten hier : Eine Rasse die anatomisch bereits krank ist, sollte man nicht unterstützen.
Jedoch verurteile ich keinen Besitzer, wenn ich den Eindruck habe dass diese Person sich bemüht Alles richtig zu machen. Wenn sich jemand zumindest intensiv damit auseinandersetzt und es begreift, bzw ich den Eindruck hab dass das jemand tut.
Jemand der sich nicht einfach so trotzdem ne total verbaute Bulldogge kauft, sondern erstmal guckt ob es die nicht doch in gesund gibt, dann habe ich dafür Verständnis.
Und ich finde auch die ein oder anderen QZ's süß - allerdings in der Regel wegen des Individuums.
Zwerg Griffons bspw - QZ, Hunde die ich alles Andere als hübsch finde. Aber wenn ich da mal auf Ausstellung wahnsinnig nette Hunde treffe, dann finde ich die tatsächlich relativ oft niedlich.
Was die Situationen in den Tierarztpraxen jedoch anbelangt...
Da bin ich erschrocken wie oft man selbst gemäßigtere Bulldoggen im Wartezimmer sitzen hat.
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Ich bekomm die Liste nicht verlinkt, versuch es spaeter am PC mal.
Im Grunde wird da naemlich bei jedem Merkmal u.a. auf den Verstoss hingewiesen (Verbot von Zucht, Verkauf, Erwerb, usw. von Hunden mit Qualzuchtmerkmalen)...
die Liste würde mich auch mal interessieren...
Ansonsten auch interessant: Datenbank Quen
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