Qualzuchten III
- Helfstyna
- Geschlossen
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oh gott, wo ist denn "hier"?
Meiner Erfahrung nach (auch derzeit) ist "hier" der ländliche Raum. Also echt ländlich, nicht der Niederrhein-ländlich. Dort waren die Praxen meist relativ voll.
Termine kenne ich nur aus den Tierkliniken. -
- Vor einem Moment
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Also joa, es sind bei weitem nicht alle so umsichtig wie du -Ann- . Leider.
Das liest sich grösser, als es ist. Das ist wie, wenn man selber eingeschränkt ist oder ein Kind hat, wo sich die Dinge, auf die man besonders Acht gibt, in den Alltag integrieren. Für mich/uns ist der Umgang mit meinem Hund also quasi "normal", weil wir aufeinander eingestellt und für die special Bedürfnisse stets gerüstet sind, wenn man versteht, was ich meine.
Übrigens bekomme ich "hier" (ländlich) auch immer zeitnah Termine in unserer TA Praxis; wenn es dringend ist, kann ich auch am gleichen Tag kommen. In unserer Praxis sind 3 TÄ.
Dafür sind sie halt nicht spezialisiert auf Brachys.
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oh gott, wo ist denn "hier"?
Ländliches Schleswig Holstein im Speckgürtel Hamburgs. Auch die Personen in meinem Freundeskreis, die noch näher an Hamburg sind, haben absolut keine Probleme von zu vollen Tierärzten. Anders sieht es mit dem (Fach-)Ärztemangel in der Humanmedizin aus, aber das ist ein anderes Thema.
Auch Tiernotdienste sind hier übrigens nah, immer offen und gut zu erreichen. Mit Spezialkliniken kenne ich mich nicht aus, die musste ich GsD noch nicht in Anspruch nehmen.
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Wisst ich was ich heute auf FB gesehen habe in einer Gruppe.
Hat hat jemand eine , ich schätze, OEB oder CB, deren rute komplett amputiert werden muss... Grund: Korkenzieherrute die so eng am Po anliegt und kaum bewegbar ist, das sich darunter immer alles entzündet, weil ja nichts ordentlich "ablaufen" kann... Kommt sowas öfter vor? Kommt es auch bei anderen Rassen vor die eine kurze Rute haben?
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Kommt sowas öfter vor?
Ja. Bei Hunden mit missgebildeter Rute.
Also wahlweise haben manches Rassen einfach Mal ne Knickrute, und da kanns sein, dass der Knick so ungünstig liegt, dass das eben passiert ist.
Bei einem Großteil der Rassen sind Hunde mit Knickruten (egal wie leicht) von der Zucht ausgeschlossen, weil es sich um eine Wirbelsäulendeformation handelt, die sich theoretisch auch auf die restliche wirbelsäule auswirken kann.
Nicht so bei den Bulldoggen. Die sollen ja mit der Korkenzieherrute (🤦🏼♀️) diese Deformation haben da kommts dann natürlich auch öfter zu solchen problemen.
Es geht hier ja nicht um einen sog "Natural Bobtail", wo manche hunde einfach keine rute haben und fertig, sondern um eine schwere missbildung der wirbelsäule. bei hunden anderer rassen, die normal eine rute haben, und ein einzelfall eben nicht aus welchen gründen auch immer (die sheltie hündin einer freundin hat zb einfach keine rute), kommt das also so nicht vor.
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Im Durchschnitt sitzen bei uns jede Woche 1-6 Bandscheibenbullys auf Station. Pech gehabt.
Gestern ist einer nach seiner HWS-Bandscheiben-OP nicht mehr aufgewacht. Zwerchfell gelähmt. Pech gehabt.
Jeden Tag liegen bei uns nach den Narkosen zwischen 1-10 Brachycephale wach mit Tubus. Pech gehabt.
Mehrmals im Monat operieren wir Hornhautverletzungen, rausgefallene Augen und machen teilweise komplette Bulbusentfernungen bei Brachycephalen aufgrund von Augendefekten, die man nicht mehr heilen kann. Pech gehabt.
Mehrmals in der Woche operieren wir Nasen, Gaumensegel und erklären den Besitzern, dass man eine defekte Anatomie nicht operieren oder heilen kann, sondern nur etwas Linderung verschaffen kann. Pech gehabt eben.
Patient Nr1 in der Hautsprechstunde - trommelwirbel - Französische Bulldogge. Ratet mal .... Pech gehabt.
Ich kann dieses elendige "relativieren" einfach nicht mehr ertragen. Es ist ein Verbrechen an den Tieren. Aber Hauptsache man liebt den Charakter und das Wesen. Davon kann sich ein behinderter Hund nur leider wenig kaufen.
Atmen, laufen, fressen und schmerzfrei durchs Leben kommen und sich selbst am Arsch lecken sollte ein Grundrecht für Hunde sein. Kein "nice to have" oder "MEINER ist aber zum Glück gesund " oder "es gibt auch welche, die haben nichts!" - na herzlichen Glückwunsch. Das kann doch einfach nur ein schlechter Witz sein.
Ich wünsche diesen Leuten, die das immer noch rechtfertigen und alles "nur halb so schlimm finden", dass sie mal eine Woche mit in den Praxisalltag kommen und sich das Leid dieser Tiere mal live und in Farbe antun. Mal neben einer Bulldogge beim Aufwachen sitzen, der man gleich den Tubus ziehen muss, nachdem sie das erste mal in ihrem Leben das Gefühl kennengelernt hat, wie die Luft ohne Behinderung durch zu enge Atemwege in die Lunge strömt.
Oder mal eine hysterische Bandscheiben-Bulldogge behandeln, die vor lauter Schmerz schreit wie ein skalpierter Säugling.
Vielleicht würden manche ihre Meinung dann ändern. JEDER Hund/Bulldogge/Mops/extrem Brachycephale mit Problemen ist schon der eine zuviel und kein bedauernswerter Kollateralschaden, den man einfach in Kauf nehmen kann!
Man muss aber auch sagen, dass das meistens recht junge Hunde sind mit den ganzen Problemen. Nicht 10+ sonder sie sind ja eher zwischen 3-7 Jahre alt..
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Ich unterstelle den Behörden nicht mal so sehr, dass sie nicht wollen, sondern dass sie tatsächlich schlicht nicht können, weil ihnen - unabhängig von der miesen Besetzung - das nötige „Futter“ zum Handeln fehlt. Eben auch dafür, dass solche Entscheidungen keine Einzelfälle mehr sind.
Wenn ein Mitarbeiter einer Behörde etwas wegen Tierschutzfragen unternehmen soll, dann braucht er (neben Manpower natürlich) Vorgaben, um das effizient tun zu können. Die kommen aus Verordnungen, rechtlichen Präzedenzfällen, Gutachten, internen Leitfäden … Das Gesetz ist viel zu grob, fürs Handeln braucht es klare Definitionen. Das war ja bei ganz vielen Bereichen des Tierschutzes so.
Aber damit es sowas gibt, muss erstmal der Druck dafür da sein. So lange Qualzucht und ihre Folgen nicht angezeigt werden, ist dieser Handlungsdruck nicht da. So lange bleibt es halt dabei, dass man geduldig auf die Regulierung von oben warten muss. Und die lässt sich halt gerne mal Zeit. Bzw. wie z. B. beim aktuellen Referentenentwurf: Da hat, wenn ich mich recht erinnere, der Bundesrat sogar kritisiert, dass es an einheitlichen Kriterien fehlt, die die Passagen zur Qualzucht auch praktisch umsetzbar machen.
Ich denke, da ist es im Politischen nicht anders als wie im Betrieb: Man kann darauf warten, dass die Chefetage bei für schnelle Arbeitsabläufe vernünftige Infos bereitstellt. Wenn die aber schnell verfüg- und nutzbar sein sollen, dann ist es sinnvoll, dass der Druck von der Basis kommt. Und das fängt beim Kunden an. Heißt übertragen von der Gesellschaft auf die Ämter, und die müssen ihn „nach oben“ weitertragen.
Dann ist aber tatsächlich breites Engagement gefragt. Nicht das Warten darauf, dass andere etwas tun. Und umso mehr, wenns um zumindest zum Teil sehr unpopuläre Maßnahmen geht, die Kosten, aber keinen gleich ersichtlichen wirtschaftlichen Nutzen bringen.
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Der Boston meiner Freundin hat auch wiederholt Probleme mit der "Rute". Die Falten am Ansatz entzünden sich wohl gern..
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Dann ist aber tatsächlich breites Engagement gefragt. Nicht das Warten darauf, dass andere etwas tun. Und umso mehr, wenns um zumindest zum Teil sehr unpopuläre Maßnahmen geht, die Kosten, aber keinen gleich ersichtlichen wirtschaftlichen Nutzen bringen.
Absolut sogar ist breites Engagement gefragt!
Bei Aufdeckungen illegaler Welpen z.B. hier in Berlin, ist auch nicht die Pol Behörde alleinig involviert, TA/Tierschutzvereine spielen im Vorfeld die große, entscheidende Rolle. Ab und an werden sie (TA & Tierschutz, nicht die Pol) von zurückschreckenden Käufern informiert, doch das ist eher selten.
Die Polizei selbst kommt erst, bzw. fast nur im Zugriff nach vorgetäuschtem Kaufinteresse ins Spiel.
Die Stadt weiß ob der kriminellen Energie dieser Machenschaften, sie weiß ob der Verdienstspanne und sachlogischerweise auch ob des Gesetzesbruchs, doch und das ist das traurige daran, es entstehen enorme Kosten und es werden strafrechtlich kaum populäre Maßnahmen (ich habe mich rasch einiger deiner Worte bedient Phonhaus ) angewandt. Eine Fahndungsgruppe 'Welpen-Mafia' gibt es hier nicht!
Der Zoll hat auch mehr Zufallsfunde auf Rastplätzen o.ä. Anlagen, als gezielte Fahndungserfolge, allerdings zeitweise noch immer mehr, als Pol Behörden innerstädtisch.
Ändern tut sich leider wenig bis nichts, die kleinen Seelen haben keine Lobby und werden gekauft wie warme Semmeln
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Im Durchschnitt sitzen bei uns jede Woche 1-6 Bandscheibenbullys auf Station. Pech gehabt.
Gestern ist einer nach seiner HWS-Bandscheiben-OP nicht mehr aufgewacht. Zwerchfell gelähmt. Pech gehabt.
Jeden Tag liegen bei uns nach den Narkosen zwischen 1-10 Brachycephale wach mit Tubus. Pech gehabt.
Mehrmals im Monat operieren wir Hornhautverletzungen, rausgefallene Augen und machen teilweise komplette Bulbusentfernungen bei Brachycephalen aufgrund von Augendefekten, die man nicht mehr heilen kann. Pech gehabt.
Mehrmals in der Woche operieren wir Nasen, Gaumensegel und erklären den Besitzern, dass man eine defekte Anatomie nicht operieren oder heilen kann, sondern nur etwas Linderung verschaffen kann. Pech gehabt eben.
Patient Nr1 in der Hautsprechstunde - trommelwirbel - Französische Bulldogge. Ratet mal .... Pech gehabt.
Ich kann dieses elendige "relativieren" einfach nicht mehr ertragen. Es ist ein Verbrechen an den Tieren. Aber Hauptsache man liebt den Charakter und das Wesen. Davon kann sich ein behinderter Hund nur leider wenig kaufen.
Atmen, laufen, fressen und schmerzfrei durchs Leben kommen und sich selbst am Arsch lecken sollte ein Grundrecht für Hunde sein. Kein "nice to have" oder "MEINER ist aber zum Glück gesund " oder "es gibt auch welche, die haben nichts!" - na herzlichen Glückwunsch. Das kann doch einfach nur ein schlechter Witz sein.
Ich wünsche diesen Leuten, die das immer noch rechtfertigen und alles "nur halb so schlimm finden", dass sie mal eine Woche mit in den Praxisalltag kommen und sich das Leid dieser Tiere mal live und in Farbe antun. Mal neben einer Bulldogge beim Aufwachen sitzen, der man gleich den Tubus ziehen muss, nachdem sie das erste mal in ihrem Leben das Gefühl kennengelernt hat, wie die Luft ohne Behinderung durch zu enge Atemwege in die Lunge strömt.
Oder mal eine hysterische Bandscheiben-Bulldogge behandeln, die vor lauter Schmerz schreit wie ein skalpierter Säugling.
Vielleicht würden manche ihre Meinung dann ändern. JEDER Hund/Bulldogge/Mops/extrem Brachycephale mit Problemen ist schon der eine zuviel und kein bedauernswerter Kollateralschaden, den man einfach in Kauf nehmen kann!
Man muss aber auch sagen, dass das meistens recht junge Hunde sind mit den ganzen Problemen. Nicht 10+ sonder sie sind ja eher zwischen 3-7 Jahre alt..
Aktuell von heute. 3 Jahre alt.
[Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=QUSSz1wtH14]Ich habe extra nicht auf den Hund drauf gehalten, damit man ihn nicht erkennen kann. Er trägt einen Bullymaulkorb (falls sich jemand wundert). Bereits letztes Jahr schon mal operiert worden wegen Bandscheibe.
Joh. Halt Pech gehabt, ne?
Und jetzt stellt euch vor, ihr seht das von Woche zu Woche, Tag für Tag und dann will euch irgendjemand - am besten im Internet - erklären, DASS DAS JA NICHT ALLE SIND. UND ES GIBT AUCH GESUNDE FRENCHIES! UND MAN MUSS SIE EBEN NUR LANGSAM WIEDER GESÜNDER ZÜCHTEN!
Wie um Himmels Willen kann man das nicht Tierquälerei nennen?!
Wie soll man da keinen Puls kriegen???!!!
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