Qualzuchten III

  • Aber ist es nötig ein Tier zu züchten, das so derart verfilzen kann, dass es Bewegungsunfähig wird?

    Wie gesagt, bürsten, waschen, Krallen schneiden...das ist alles normale Pflege eines Haustieres.

    Hm, dann müsste man theoretisch auch fragen ob es o.k. ist ein Tier so zu züchten, dass die Krallen derart wachsen können, dass sie bewegungsunfähig werden.

    Ich denke, man muss da einfach mehr differenzieren.

    Es gibt Rassen wie den Pudel, den Barbet, den Lagotto, den spanischen Wasserhund - die gibt es schon seit tausenden von Jahren mit ihrem nichthaarenden Fell, dass halt irgendwann mal abgeschnitten wird, wenn es zu lang wird. Vor tausenden von Jahren haben die Menschen sich aber sicher nicht überlegt, dass sie auf das Nichthaaren und das Scheren/Schneiden müssen selektieren, sondern sie haben da eher auf die Eignung des Hundes geguckt. Ich denke, da war die Evolution schon einen Großteil dran beteiligt die Hunde so zu gestalten, dass sie gut an ihren Lebensraum angepasst waren.

    Und dann kam dieser Wandel, wo die Leute ihre Hunde gern vorführten, man mehr auf das Äußerliche achtete und es dann eben auch zu völligen Übertreibungen kam (da hatten aber die oben genannten Rassen ihr Fell schon seit tausenden von Jahren und da hat sich nichts dran geändert).

    Ich denke, Probleme mit dem Fell haben hauptsächlich die Hunde, die übertrieben auf Show gezüchtet wurden und wo es nur noch um das Aussehen geht - alles muss dichter sein, plüschiger etc.

    Und das kann dann natürlich wirklich beeinträchtigen, wie bei deiner Katze, wo man machen kann was man will und nichts hilft richtig.

    Wenn man den Hund aber normal pflegt und er damit nicht beeinträchtigt ist, ist das für mich egal, ob die Pflege mit einem Kamm, einem Striegel, einfach nur einem Handtuch oder mit einer Schermaschine stattfindet. Ich kann z.B. bei meiner Rasse auch mal 1 Jahr gar nicht scheren und während in diesem Jahr viele ihre Hunde bürsten, kontrolliere ich 1x wöchentlich die Locken und ziehe wenn nötig die Schnüre auseinander. Es gibt auch Spanier die schneiden mit der Schere nur die Dreads kurz, ohne Schermaschine.

    Irgendwas wird sich die Natur schon dabei gedacht haben, dass sie Hunde mit Vibrissen ausgestattet hat.

    Ja, aber da ist die Frage, ob die Natur wirklich jeden Hund gleich betrachtet hat oder da bei den unterschiedlichen Rassen je nach Herkunft, Leben und Verwendungszweck auch unterschiedliche Merkmale hat einfließen lassen. Auch wir Menschen haben uns ja völlig unterschiedlich entwickelt, nicht nur auf den Kontinenten, sondern sogar in den einzelnen Ländern - je nach Kima, Lebensweise etc. Es gibt verschiedenste Hautfarben, gekräuselte Haare, glatte Haare, ein Volk das laktoseintolerant ist, Völker mit kleineren Menschen, viel blondanteil, nordisches Aussehen, südländisches Aussehen usw.

    Z.B. könnte ich mir vorstellen, dass die Vibrissen bei Jagdhunden durchaus noch eine höhere Funktion haben als bei den Wasserhunden, die viel tauchen mussten und ständiger Wasserwiderstand, der gegen drückt, bei zu empfindlichen Vibrissen vielleicht auf Dauer nervig sein kann.

    • Neu

    Hi


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    • Auch Langstockhaar DSH ist mir zu viel Fell und einfach nicht mein Geschmack. Aber darunter leidet gewiss kein Hund!

      Jein.


      Ich kenne zB keinen einzigen Langstockhaar aus der Diss, der nicht massive, chronische Hautprobleme hat, was durchaus von der gezielten Zucht auf die Fellmasse kommen kann.

      Bei den deutlich gemäßigteren FCI Langstockhaar konnte ich eine solch überdurchschnittliche Betroffenheit nicht beobachten, während die Diss Hunde spätestens mit 5, 6 Jahren alle ständig mit Hotspots und Co zu kämpfen hatten.

    • Auch Langstockhaar DSH ist mir zu viel Fell und einfach nicht mein Geschmack. Aber darunter leidet gewiss kein Hund!

      Jein.


      Ich kenne zB keinen einzigen Langstockhaar aus der Diss, der nicht massive, chronische Hautprobleme hat, was durchaus von der gezielten Zucht auf die Fellmasse kommen kann.

      Bei den deutlich gemäßigteren FCI Langstockhaar konnte ich eine solch überdurchschnittliche Betroffenheit nicht beobachten, während die Diss Hunde spätestens mit 5, 6 Jahren alle ständig mit Hotspots und Co zu kämpfen hatten.

      Oh, das wusste ich nicht, so sollte das ja nun auch nicht sein. Wir haben bei uns nur FCI Langstockhaar (einen Züchter im Verein) und mehr Langstockhaar als Stockhaarhunde im Verein. Ich finde die Spanne schon echt hoch was die Fellmenge angeht, zum kratzen und Hotspots neigt auf jeden Fall einer der Langstockhaar. Dieser Hund ist sehr moderat Langstockhaar, von der Struktur aber deutlich anders als meine Stockhaarhündin.

    • Der "Altdeutsche" Diss DSH wurde ja ausschließlich auf Farbe und Fellmenge gezüchtet für die Optik.

      Ich kenne auch bei den FCI Hunden durchaus Allergiker in beiden Fellvarianten, aber wie gesagt bei den Diss Langstockhaar zieht sich das Thema durch wie ein roter Faden und das egal, wie akkurat die Halter pflegen.

    • Schön für Dich und Mulder. Trotzdem ist die Schussfestigkeitsprüfung in der BH abgeschafft worden, weil ein Grossteil der Agilityborder sie nicht geschafft hätte. Aber die BH Vorausetzung für die Turniere wurde.


      Und wenn ich lese, wie krass reiz- und bewegungsarm Hütijunghunde allgemein aufgezogen werden sollen (euphemistisch mit "Ruhe lernen" umschrieben), dann ist das für mich eine ähnliche Form von Qualzucht wie die des Mastiffs, der wegen seines gigantischen Skelettes reiz- und bewegungsarm aufgezogen werden soll. Als normal im Sinne von gesund empfinde ich beides nicht.

    • Hast du den Absatz sinnerfassend gelesen?

      Ja habe ich. Und nu, du Unterstützt im Prinzip wenn auch indirekt die Zucht von Chihuahas.

      Besser wäre eine andere Rasse sich zu holen.

      Nach der Logik unterstützt also jeder Hundehalter die Zucht der Rasse, Vermehrer, unseriösen Tierschutz - sobald er einen Vertreter dieser Rasse, einen Mix, einen Tierheimhund hält? Denn andere sehen das Tier, wollen auch so eins haben und Züchter, Vermehrer, TS, fühlen sich dadurch bestätigt und legen nach?


      Und selbst wenn ChiBande sagt, dass sie die Entwicklung der Zucht kritisch betrachtet und eben nicht extreme Exemplare in Hinblick auf Größe/Gewicht und Kopfform will, unterstützt sie damit die Zucht von eben diesen?

    • Ja habe ich. Und nu, du Unterstützt im Prinzip wenn auch indirekt die Zucht von Chihuahas.

      Besser wäre eine andere Rasse sich zu holen.

      Nach der Logik unterstützt also jeder Hundehalter die Zucht der Rasse, Vermehrer, unseriösen Tierschutz - sobald er einen Vertreter dieser Rasse, einen Mix, einen Tierheimhund hält? Denn andere sehen das Tier, wollen auch so eins haben und Züchter, Vermehrer, TS, fühlen sich dadurch bestätigt und legen nach?


      Und selbst wenn ChiBande sagt, dass sie die Entwicklung der Zucht kritisch betrachtet und eben nicht extreme Exemplare in Hinblick auf Größe/Gewicht und Kopfform will, unterstützt sie damit die Zucht von eben diesen?

      Und sie will aber trotzdem einen Chihuaha haben.

      Und von Tierschutz habe ich da nichts gelesen.

      Ist mir aber auch egal, da sich jeder den Hund holen soll den er will. Nur muss man sich aber bewusst machen, dass man auch wenn man kritisch schaut indirekt sowas unterstützt.

    • Ich denke, da war die Evolution schon einen Großteil dran beteiligt die Hunde so zu gestalten, dass sie gut an ihren Lebensraum angepasst waren.

      Nein, das muss überwiegend durch künstliche Zuchtselektion passiert sein. Evolutiv passieren so krasse Veränderungen niemals in tausend oder gar ein paar hundert Jahren, das ist viel zu wenig Zeit.


      Was jetzt übrigens nicht negativ gemeint ist, ich finde nicht, dass es dadurch irgendwie "schlechter" wird oder so.

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