Suche zwecks Austausch: HH mit erwachsenem Hund vom Züchter
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Hallo ihr Lieben,
da unser kleiner Hugh (Bolonka-Zwetna, 2 Jahre alt) nun seit etwas über 8 Wochen bei uns ist und wir trotzdem das Gefühl haben, ihn nicht wirklich zu kennen, würde ich mich über einen Austausch mit Menschen freuen, die ebenfalls einen erwachsenen Hund vom Züchter übernommen haben.
Wir sind absolute Neulinge auf dem Gebiet der Hundehaltung. Im Vorfeld haben wir (mein Männe und ich) uns zwar eingehend informiert, aber zwischen Theorie und Praxis klaffte dann doch eine ziemlich große Lücke. Diese Lücke haben wir mit einer Hundetrainerin geschlossen, die wir nach der gröbsten Eingewöhnung in der dritten Woche dazugeholt haben.
In den Wochen nach der Abholung packte unser Kleiner dann nach und nach seinen Rucksack aus und es waren einige Dinge darin. Manche bekommen wir hin - bei anderen bin ich mir in meiner Unerfahrenheit nicht sicher, ob wir es jemals so gut hinkriegen, dass Hugh möglichst stressfrei sein wird. Das Wohl von unserem Kleinen ist uns am Wichtigsten.
In unserer Blauäugigkeit in Bezug auf "erwachsener Hund vom Züchter dürfte ja keine soooo großen Baustellen haben", hatten wir mit weniger Arbeit gerechnet, aber nun ist es halt einmal so.
Ging es Euch auch so? Hatten Eure Hunde Defizite, mit denen ihr nicht gerechnet hattet? Seid ihr der Situation alleine Herr geworden oder hattet ihr Hilfe?
Ich würde mich über einen regen Austausch freuen.
Viele liebe Grüße
Fritz aka Britta
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Hi
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Ging es Euch auch so? Hatten Eure Hunde Defizite, mit denen ihr nicht gerechnet hattet? Seid ihr der Situation alleine Herr geworden oder hattet ihr Hilfe?
Ja, meine Hündin. Ich hab sie zweijährig übernommen; ein freundlicher, lieber Hund. Sie war stubenrein, konnte alleine bleiben, verträglich mit Artgenossen.
Aber; sie hat ALLES gefressen was sie finden konnte. Und mit alles, meine ich auch wirklich alles. Das ging von Kothaufen, über Essensreste bis hin zu Schnecken.
Sowas hatte ich bei meinen vorherigen Hunden noch nicht erlebt. Drei Monate intensives Training und es war erledigt. Ohne Trainer, aber da hundeerfahren, hat es gut geklappt.
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Ging es Euch auch so? Hatten Eure Hunde Defizite, mit denen ihr nicht gerechnet hattet? Seid ihr der Situation alleine Herr geworden oder hattet ihr Hilfe?
Ja, meine Hündin. Ich hab sie zweijährig übernommen; ein freundlicher, lieber Hund. Sie war stubenrein, konnte alleine bleiben, verträglich mit Artgenossen.
Aber; sie hat ALLES gefressen was sie finden konnte. Und mit alles, meine ich auch wirklich alles. Das ging von Kothaufen, über Essensreste bis hin zu Schnecken.
Sowas hatte ich bei meinen vorherigen Hunden noch nicht erlebt. Drei Monate intensives Training und es war erledigt. Ohne Trainer, aber da hundeerfahren, hat es gut geklappt.
Schnecken?? *wurgs*
Das ist echt nicht schön. Aber toll, dass Du es mit drei Monaten Training hinbekommen hast!
Ich fürchte, dass Hughs Baustellen eher in Jahren als Wochen oder Monaten zu trainieren sind. Wir freuen uns aber total, dass wir seine massive Angst vorm Autofahren mit ganz viel Training schon recht gut in den Griff bekommen haben.
Als er zu uns kam, hat er vor Angst schrecklich gehechelt, gesabbert und war nur ein Häufchen Elend, als wir mit ihm nur Richtung Auto gegangen sind.
Nun springt er von selbst ins Auto und wartet brav, bis wir ihn angeschnallt haben. Und während der Fahrt zerpflückt er seine (von uns zuvor präparierte) Klorolle und zittert nur noch etwas an sehr schlechten Tagen.
LG
Fritz
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Nun springt er von selbst ins Auto und wartet brav, bis wir ihn angeschnallt haben.
Na siehste, das sind doch schöne Fortschritte.
Und was stört euch am meisten, womit kommt ihr nicht voran?
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Wenn man zu Zweit fährt, kann man sich auch daneben setzen. Unserer fährt nicht oft Auto, wenn Taxi. Da sitzt er im Fußraum. Da ist er ganz lieb. Manchmal ist es besser, wenn der Hund nicht soviel sehen kann.
Box wäre vielleicht auch eine Alternative?
Was kennt oder kann er denn sonst nicht? Bolonkas sind eigentlich sehr gelehrig und anpassungsfähig.
Vielleicht macht ihr auch zu viel. Die Bindung ist das Wichtigste. Und darin sind Bolonkas eigentlich gut.
Meiner würde mit jedem Menschen mit gehen. ;-)
Die Rasse spielt eine Rolle und auch wie er vorher gelebt hat und jetzt leben soll.
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Ich möchte bezweifeln, dass es einen Unterschied macht, aus welcher Quelle (Züchter vs. Tierheim) man den Hund hat. Jeder Hund gleich welchen Alters braucht Zeit für die Eingewöhnung.
Wir haben bereits den 4. erwachsenen Hund vom gleichen Züchter und jeder war anders. Zwischendrin auch einen Hund aus dem Tierheim. Jeder Hund hatte andere "Problemchen ". Einfach Geduld haben. Hunde sind seht anpassungsfähig.
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Ich hatte Sorge das sie bellt und nicht alleine bleiben kann.
Kein Grund zur Sorge, sie hasst nur Auto fahren und staubsaugt draussen
Abgesehen davon ist sie sich selbst in letzter Instanz die sicherste Option, blindes Vertrauen ist hier nicht.
Und ne treulose Tomate ist sie auch, dass finde ich aber eigentlich gar nicht so schlecht.
Sie ist einfach eine ernsthafte ältere Dame die sich nicht ausgesucht hat mit uns zusammen zu leben und dafür scheint sie uns nicht ungern zu haben und weiß auch das wir uns um Kram kümmern. Man kann sich zb hinter dem Freund verstecken, wenn auf einmal Handwerker in der Wohnung stehen
Macht ihr vielleicht irgendwas zusammen?
Darin geht Pixel auf, wenn sie was arbeiten darf und der beiderseitige Spass sorgt nochmal für nen gute Stück Bindung -
Nun springt er von selbst ins Auto und wartet brav, bis wir ihn angeschnallt haben.
Na siehste, das sind doch schöne Fortschritte.
Und was stört euch am meisten, womit kommt ihr nicht voran?
Wir haben uns vorher eingehend mit der Rasse befasst und auch einige Hunde kennengelernt. Und alle (wirklich ALLE!) waren begeistert von Menschen und fanden es toll neue Menschen kennenzulernen und haben sich quasi an alle freudig erregt "rangeschmissen".
Hugh ist da anders - das haben wir dann mittlerweile festgestellt.
Wir waren vorher zwei Mal einen ganzen Tag bei der Züchterin und einmal hat sie ihn mit uns zu Hause besucht. Als wir bei ihr waren, war er sehr aufgeschlossen und hat sich gefreut uns kennenzulernen - uns durchs Gesicht geleckt und bei uns gelegen. Als er bei uns war, war er etwas schüchtern, taute dann aber auf und guckte sich alles an. Später kam er sogar so zur Ruhe, dass er tief und fest auf unserem Sofa eingeschlafen ist.
Wir hatten also in dieser Hinsicht nicht mit einer Baustelle gerechnet. - Es ist aber leider eine sehr große.
Nach der ersten Woche fing er an vor anderen Menschen Angst zu haben. Er traut sich ein bißchen ran, aber nach ein bißchen schnüffeln, versteckt er sich sofort hinter mir oder meinem Männe.
Wir sind uns durchaus bewusst, dass etwas mehr als 8 Wochen bei uns noch keine Zeit ist und es sich vielleicht mit viel Training auch abmildern lassen wird, aber er wird nie ein Hund sein, der freudig auf andere zugeht und durch seine bloße Anwesenheit Fröhlichkeit verbreitet. - Das hatten wir gehofft.
Wir denken mittlerweile, dass es mit seiner Herkunft zu tun hat.
Die Züchterin lebt auf dem Land. Wirklich sehr abgeschieden. Von ihren Erzählungen her, sind wir davon ausgegangen, dass sie viel Besuch hat und er schon viele verschiedene Menschen kennengelernt hat - das glaube ich nicht mehr.
Eher stieg seine Fassunglosigkeit ins Unermessliche, als er feststellen musste, dass die Welt voller Menschen ist.
Die wollen zwar alle nichts von ihm, aber weil er so nüddelig ist, wird er gerne beglotzt. :/
Wir versuchen das zu unterbinden, wo es geht - es überfordert ihn aber trotzdem.
Fasst es bitte nicht als Gejammer auf - ich möchte es nur so gut wie möglich erklären. Wir lieben den kleinen Kerl mittlerweile wirklich sehr und sind bereit, uns dieser Herausforderung mit professioneller Hilfe zu stellen. Wir haben halt nicht auf diesem Gebiet mit einem großen Defizit gerechnet.
Er hat noch ein paar mehr Baustellen, aber das ist diese, die uns am meisten Kopfzerbrechen bereitet.
LG
Fritz
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Macht ihr vielleicht irgendwas zusammen?
Darin geht Pixel auf, wenn sie was arbeiten darf und der beiderseitige Spass sorgt nochmal für nen gute Stück BindungJa! Er liebt Suchspiele und seinen Futterbeutel. Und das versuchen wir auch so gut wie möglich mit ihm zu machen.
Ich habe Glück und darf ihn mit zur Arbeit nehmen. Da ich in einem kleinen Möbelhaus arbeite, kommen wir beide jeden Morgen früher und benutzen unsere Ausstellung für Versteckspiele und Futterbeutel-Apport. Das lässt sich prima miteinander verbinden und wir haben beide einen großen Spaß dran.
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Nach der ersten Woche fing er an vor anderen Menschen Angst zu haben. Er traut sich ein bißchen ran, aber nach ein bißchen schnüffeln, versteckt er sich sofort hinter mir oder meinem Männe.
Hm, ich würde ihm da einfach etwas mehr Zeit geben. Mein Mixrüde lebt seit Januar bei mir und ignoriert die meisten Fremden auch, wenn er im Freilauf ist - der hat halt einfach kein Interesse daran, sich von jedem fremden Menschen durchknuddeln zu lassen. Als er gerade ein paar Wochen bei mir war, hat er die meisten fremden HH, die ihn im Freilauf streicheln wollten, angeknurrt - mittlerweile weicht er denen einfach aus (und die HH behalten ihre Hände auch bei sich). Gibt nur 1-2 ausgewählte HH in unserer Gruppe, von denen er sich streicheln lässt
Macht euch und vor allem keinen Hund da keinen Druck, sonst kann das u. U. eher schlimmer statt besser werden. Mach Hugh klar, dass du ihm Schutz bietest, wenn er selbigen sucht und dass er sich dann nicht mit den anderen Menschen beschäftigen muss. Er darf, wenn er will. Wenn er nicht will, muss er nicht.
Wenn ihr ihm das klarmachen könnt, kann es sein, dass er irgendwann, wenn er sich sicher ist, dass er sich zurückziehen kann, wenn er nicht angefasst werden möchte, aus seinem Schneckenhaus rauskommt und sich dann mehr traut. Ich glaube, da braucht es kein Training*, sondern einfach Zeit und Geduld
Das muss übrigens nicht zwingend mit der Herkunft oder der Aufzucht zu tun haben - Hunde sind genauso einzigartig wie wir auch. Und auch unter den sonst kontaktfreudigen Begleithundrassen solls durchaus Individuen geben, die einfach nicht so die Lust auf Kontakt zu fremden Menschen haben. Klar gibt der Rassestandard dies und jenes vor, aber idR sind das gewünschte Verhaltensweisen, kein "der Hund verhält sich garantiert so". Vielleicht habt ihr euch da zu sehr an die Rassebeschreibung geklammert?
* es sei denn natürlich, er reagiert da angstaggressiv. Das ist dann natürlich was anderes...
Als Beispiel: kommen (fremde) Menschen in meine Wohnung, wird er laut, will maßregeln und zwickt in manchen Fällen auch. In dem Fall helfen "nur Zeit und Geduld" auf keinen Fall weiter! In diesem (meinen) Fall braucht der Hund einfach eine klare Anleitung. Und die lautet bei meinem Rüden: Du hast dich damit nicht zu beschäftigen, das geht dich nichts an - also bleibst du auf deinem Platz liegen, bis ich dich wieder freigebe.
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