Von langer Hand geplanter Wunsch-Welpe oder doch Tierschutz?
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@RafiLe1985 und andere welpenerfahrene
Über einen Welpen habe ich persönlich noch nie nachgedacht. Ich stelle mir vor, dass man sich da erstmal 6 Monate freinehmen muss, weil so ein Kleinkind eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung braucht und sehr viel Erziehung und ganz langsam ans Alleinebleiben gewöhnt werden muss?
Nein. Aber es wäre sowohl für mich als auch vielleicht für die TE interessant, ob meine Vorstellungen zutreffen.
Ich finde das auch einen guten Einwand und ich finde auch, dass das Antworten hierauf zu der Entscheidung der TE für oder gegen Welpe durchaus beitragen können.
Ich fasse mich trotzdem kurz: Was vollkommen klar ist, ist dass du dir nicht Freitag Abend einen Welpen holen kannst und dann am Montag Morgen wieder acht Stunden zur Arbeit gehst und den Kleinen Zuhause sitzen lässt. Das wird nicht funktionieren. Bzw. wenn es funktioniert, hat man schon ganz arg viel Glück gehabt.
Im ersten Jahr braucht ein Welpe mehr Betreuung als ein erwachsener Hund. Da muss man eben schauen, wie man es arrangieren kann. Ich arbeite ja Vollzeit als Lehrerin und bei einem "normalen" Schultag wäre ich auch Minimum 5,5 Stunden außer Haus. Das sind zwar keine acht Stunden, für einen Welpen aber dennoch viel zu lang. Bei mir habe ich das so gelöst, dass ich den Welpe Anfang der Sommerferien geholt habe und mir einen richtigen "Schweizer-Käse-Stundenplan" fürs neue Schuljahr hab legen lassen. So war Hunter schon 16 Wochen alt als ich wieder zur Schule musst. Zwischendrin konnte ich dann immer wieder nach Hause, die Jungs in den Garten lassen, etc.
Trotzdem war es Anfangs nicht unproblematisch. Ich habe immer das iPad mitlaufen lassen.... Es wurde aber sukzessive besser und heute klappt das Alleine bleiben problemlos.
Und das ist eben genau der Knackpunkt: Mit einem Welpen muss man halt anfangs schauen, wie man das organisiert. Bekommt man es nicht organisiert, sollte das Thema Welpe denke ich gar nicht im Raum stehen. Ich kenne viele Hundehalter, die können nur erwachsene Hunde nehmen. Aber da steht das Thema Welpe wie gesagt von vornherein gar nicht zur Debatte. Weil es halt gar nicht realisierbar ist.
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Hi
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Hier würde immer wieder ein passender erwachsener Hund aus dem Tierschutz einziehen, insbesondere weil ich bestimmte Anforderungen an den Hund habe, die er möglichst von Anfang an erfüllen soll. Ich empfinde das deutlich weniger anstrengend als einen Welpen, den muss man erst mal dahin bringen, dass er tauglich für die eigenen Anforderungen wird und man ist am Nafang schon sehr eingeschränkt.
So ganz allgemein habe ich in meinem Umfeld auch absolut nicht das Empfinden, dass die TS Hunde mehr Baustellen haben als die Züchterhunde, da ist alles bunt gemischt. Nur beim TS Hund kann man eben einen mit extrem schwerwiegenden Baustellen bekommen, die bei gutem Züchter wahrscheinlich nicht auftreten würden. Aber sowas würde man in der Regel schon in der Pflegestellen merken.
Aber ich habe im Bekanntenkreis genauso Züchterhunde, die sind leinenaggressiv, stressanfällig, können nicht alleine bleiben, haben Stress beim Autofahren, sind gesundheitliche Großbaustellen, sind trotz aller Bemühungen nicht nett zu fremden Hunden, etc.
Man muss nur wissen, womit man zur Not leben könnte und was gar nicht geht. Nicht alle Baustellen sind trainierbar.
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Aber manche haben Tierschutz wohl schon so gefressen, daß gar nichts mehr gut sein kann Was manche schon wieder reininterpretieren
Ich will hier nochmal kurz drauf eingehen. Ich bin absolut pro Tierschutzhund! Ich wollte auch nicht sagen, dass dieser Hund nix ist. Ich habe nur diverse Erfahrungen mit Vermittlungstexten gemacht und wollte darauf hinweisen, dass man im Zweifel halt eben darauf eingestellt sein muss, dass es ein bißchen problematischer sein könnte als beschrieben. Wenn man flexibel sein kann, ist doch alles super und dann würd ich auch IMMER zum Tierschutzhund raten!
Ich weiß auch nicht, ob ich hier für diese Situation unbedingt "pro Welpe" raten würde. Könnte mit dem Büro ja durchaus auch nicht ganz einfach sein.
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Ich kenne viele Hundehalter, die können nur erwachsene Hunde nehmen. Aber da steht das Thema Welpe wie gesagt von vornherein gar nicht zur Debatte. Weil es halt gar nicht realisierbar ist.
Bei mir ist das so. Als Lehrerin geht das bei mir nicht mit einem Welpen, weil die Sommerferien zu kurz sind, um danach länger alleine zu bleiben, es sei denn, man hat jemanden zu Hause, der von dort aus arbeitet oder auf den Hund aufpasst.
Der Hund der TE soll aber mit ins Büro, wenn ich richtig gelesen habe.
L. G.
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Also wegen dem Autofahren, weil das hier so als Beispiel genannt wurde:
Mir war auch wichtig, dass der Hund problemlos Auto fährt, war daher ein Kriterium, was der Hund zu erfüllen hatte.
Ich denke, wenn einem eine Pflegestelle zusichert, der Hund fährt ohne Schwierigkeiten Auto, dass dies dann auch so ist und bleibt.
Ich kenne dagegen einen Collie-Rüden, der das Autofahren als Welpe schon nicht vertrug und es auch später nie wirklich vertragen hat. Wenn es gar nicht zu vermeiden war, bekam er dann eben eine Tablette, grundsätzlich nahm man den Hund aber eben möglichst nicht mehr mit.
Das war so nicht geplant gewesen.
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Der Hund der TE soll aber mit ins Büro, wenn ich richtig gelesen habe.
Ja genau
Deswegen sehe ich da einen Welpen auch nicht als unmöglich. Natürlich kann man nicht erwarten dass ein Welpe 8h brav unterm Tisch schläft, aber ich denke das ist ihr klar.
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Ich denke, es geht in diesem Fall sowohl das eine als auch das andere.
Leichter stelle ich es mir mit einem ausgeglichenen erwachsenen Hund vor (vor allem, weil Ersthund), obwohl mein (einziger) Welpe damals völlig unkompliziert war.
L. G.
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Kleines Update:
Der Hund nimmt inzwischen auch draußen Leckerli an und arbeitet mit. Der Bericht auf der Webseite war ziemlich direkt am Anfang geschrieben worden.
Ansonsten habe ich denke ich jetzt oft genug geschrieben, wie der weitere Plan ist.
Danke noch mal an alle für Meinungen und Input, ich finde das sehr wertvoll
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Mir fiel noch ein Punkt für die Frageliste ein:
Wenn der Hund kastriert ist, dann fragen, in welchem Alter er oder sie kastriert wurde.
Frühkastrierte benhmen sich oft wie ewige Welpen, Spätkastrierte noch am ehesten wie normale Rüden - oder Hündinnen? Mir fällt gerade auf, dass ich keine spätkastrierte Hündin kenne.
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Noch etwas: Um einen Hund wirklich kennenzulernen, würde ich mindestens 5x mit ihm Gassi gehen. Mindestens eine Stunde lang, besser zwei, und in verschiedenen Umgebungen, denn Hunde verhalten sich ja nicht immer gleich.
Wenn ich jetzt mal an die aktuell 4 TS Hunde in meinem Umfeld denke, mit denen ich wirklich viel und oft zu tun habe - für keinen von denen ist ein Spaziergang von der Dauer überhaupt sinnvoll. Und dann noch neue Umgebung und wechselnde Personen.
Die eine Hündin kenne ich jetzt seit eineinhalb Jahren. Da haben wir erst mal deutlich die Dauer des Spaziergangs runtergefahren, und die Regel eingeführt: Spätestens nach der 3. Fremdhundesichtung umdrehen, heimgehen. Inzwischen kann man mit dem Hund auch länger gehen, und fremde Hunde sind kein Riesenproblem mehr (aber Frauchen hat auch enorm viel dazugelernt). Dieser Hund ist vorher auch "brav" mitgelaufen und schien unauffällig, deswegen haben sie sie ja genommen, hat aber komplett dicht gemacht und war richtig stresskrank, hat bis heute Probleme (Verdauung), aber es wird besser... Sie ist manchmal noch bei einer 2. Betreuungsperson, danach braucht sie immer Tage, bis es wieder ok ist, man merkt es ihr direkt an. Obwohl sie da nicht schlecht behandelt wird, es ist einfach der Wechsel.
Wenn ich mir vorstelle, jemand Fremdes würde mit diesem Hund einfach mal 2 Stunden durch die Gegend laufen... danach wäre der Hund wieder völlig fertig.
Ich wohne an der Tierheim-Gassistrecke, und was ich da sehe - ich muss sagen, ich bin mir nicht immer so sicher, ob das für die Hunde gut ist.
Mein Hund, Welpe vom guten Züchter, von mir nicht völlig versaut, würde mit jemand Fremden gar nicht einfach so mitgehen (dem müsste ich das Sicherheitsgeschirr anziehen) und sich ganz sicher nicht so zeigen, wie er ist...
Ich weiß, ich klinge immer Anti-TS, was ich nicht eigentlich bin. Aber für mich ist Tierschutz eine Aufgabe, kein Weg um möglichst einfach an einen unkomplizierten Hund zu kommen.
Und ja, auch ein Welpe ist nicht ohne Herausforderungen. Die Entscheidung muss jeder treffen, für sich. Aber zu glauben, man geht mit einem völlig fremden Hund ein paar Mal für 1-2 Stunden Gassi und könnte danach irgendwie wissen, wie dieser Hund wirklich tickt (abgesehen von den ganz großen Baustellen wie völlige Unverträglichkeit), das ist einfach naiv.
Ich will auch gerne wieder einen TS-Hund, und wenns erst mal "mein" Hund ist, emotional, dann sind mir Macken egal, solange es keine ausgeprägten Aggressionen sind. Das geht aber erst, wenn ich aus vollem Herzen sagen kann: Ich geh ohne Erwartungen dran. Ich kann mich anpassen. Ich bin offen für alles, was der Hund braucht.
In diesem Fall: Wenn der Hund so unkompliziert und anfängertauglich ist, dann wird der doch nicht monatelang auf der Pflegestelle bleiben. Scheint mir also alles bissel müßig zu sein.
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