"Unhöflicher" Hund - Spielen ohne Rücksicht auf Verluste
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Und meinen Erfahrungen nach ist der Stand jetzt auch mit großer Wahrscheinlichkeit nicht von Dauer, weil der Junghund sein Verhalten Artgenossen ggf. noch ändern wird.
Ja, so sehe ich das auch, aber daran muss man sich dann anpassen. Ich finds prima, dass du heute diese Gruppe getroffen hast und dein Junghund dort so gut klar kam. Ich würde auch versuchen ihm das öfter zu bieten. Das muss nicht täglich sein, aber so 3-4 Mal die Woche finde ich für einen jungen Hund toll, wenn er sich mit anderen messen kann, also da rede ich von laufen, rennen, Hundesprache üben und auch mal Grenzen erfahren.
Mein erster Rüde war auch so ein Hund, dem hat es gut getan regelmäßig andere Hunde zu treffen und mit der Zeit haben sich da zwei feste Gruppen etabliert mit denen ich mich zu festen Zeiten getroffen habe, nur ihm zuliebe. Im Alter so ab ca. 5 Jahren brauchte er nicht mehr so oft die Möglichkeit auch fremde Hunde zu treffen, da kam er sehr gut mit 2 befreudeten Hunden zurecht mit denen ich mich auch extra für ihn fast täglich getroffen habe. Meine jetzige Hündin ist ganz anders drauf, sie geht zu fremden Hunden nur ganz selten hin, auch im Freilauf. Ab und zu mal kurz begrüßen, schnuppern und gut isses. Ich würde ihr gerne öfter Kontakte bieten, vor allem, damit sie mit anderen rennen kann, aber anscheinend haben wir da bisher noch nicht die passenden Hunde getroffen, oder sie braucht es wirklich nicht.
Interessant finde ich auch, dass dein Jungspund anfängt zu jagen. So habe ich das bei meiner Hündin beobachtet, nachdem mein Rüde tot war. Auf einmal fing sie öfter an abzuhauen. Ich war anfangs echt ratlos, das hatte sie ja vorher nicht gemacht, wieso jetzt? Ok, wenn vor uns im Gras ein Kaninchen hochgesprugen ist, dann ist sie auch mal kurz hinterher, aber nun fing sie auf einmal öfter an einfach so loszudüsen. Das hat echt gedauert bis es bei mir dämmerte, dass ich vorher mit meinem alten Rüden ja immer sehr langsam unterwegs war. Habe ihm und auch meiner Hündin immer sehr viel Zeit gelassen für ihre Vorlieben. Mein Rüde hat sich so gerne im Laub gewälzt, es genossen auch nur mal dazuliegen, hat auch gerne Ball gespielt und meine Hündin hat dann währenddessen im Wald nach Mäusen gebuddelt.
Nach dem Tod meines Rüden bin ich dann einfach gelaufen, es gab keine Pausen mehr, wir haben Meter gemacht. Und als mir dämmerte, dass ich meiner Hündin damit die Freude genommen habe nach Mäusen buddeln zu können, war das für mich ein echtes Aha-Erlebnis. Ab da gab es wieder ausgiebige Pausen, sie konnte so wieder den Kopf in ihre Löcher versenken, ohne Angst zu haben mich zu verlieren und ab da wars auch vorbei mit dem einfach so Wegrennen. Deswegen bin ich überzeugt davon, dass viele Hunde einen Ausgleich für ihre Jagdleidenschaft benötigen. Wie der Ausgleich für den jeweiligen Hund aussieht, muss man herausfinden. Mein Rüde hat gerne apportiert, meine Hündin gerne gebuddelt. Auch meine jetzige Hündin apportiert lieber. Und junge Hunde "spielen" halt gerne mit anderen Hunden und das finde ich schon wichtig, vor allem, wenn man einen anderen Hund findet, der mit dem eigenen Hund sich immer wieder abwechselt, wo also die Rolle Jäger und Gejagter sich abwechseln.
Klar, wird er älter, wird sich das sicher auch wieder ändern, aber da passe ich mich dann auch gerne den neuen Bedürfnissen meines Hundes an. Ich meine die Kunst ist es überhaupt herauszufinden, was mein Hund jetzt aktuell für Bedürfnisse hat.
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Hi
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Du kannst das natürlich besser beurteilen, da ich ja nicht dabei war.
Ich gebe nur zu Bedenken, was mir einmal ein Trainer zu meinem damaligen Rüden sagte: "Miteinander rennen ist in 90% der Fälle kein Spiel, sondern Konfliktvermeidung. Solange sie miteinander hetzen, knallt es nicht. Schönes Spiel ist ruhig, gegenseitig und fair - jeder darf mal vor, dann wieder gibt es ruhige Elemente."
Es spricht natürlich nichts dagegen, dass Hunde miteinander rennen, aber gerade Hunde, die sich nicht (gut) kennen, spielen eigentlich nicht. Es ist ein Testen, ein Abchecken. Und leider kann es aus der Energie heraus eben auch schnell kippen.
"Pöbelrunden" hatte ich in Anführungszeichen gesetzt. Es las sich für mich einfach so, als Du von der "überschäumenden Energie" geschrieben hast. Man neigt ja dazu, seinen Hund ein wenig zu verniedlichen
Es freut mich wirklich, wenn das mit der größeren Hunderunde klappen sollte, aber das, was Du beschrieben hast (Schäferhund "ging dazwischen", Labbi der ihn abhängt, wildes Rennen mit dem JRT ...) wäre mir für meine Hunde zu viel. Ich würde mir nicht zutrauen, einzuschätzen, wann es kippt. Es stimmt einfach nicht, dass Du ja überwiegend auf Deinen Hund achten müsstest. Ganz oft muss man eben auch das Gegenüber beobachten und das geht in so einer großen Gruppe eben nicht.
Die drei ruhigen Hunde, die einfach mitgelaufen sind, die wären mit Sicherheit der bessere Kontakt - meiner Ansicht nach.
Und vergiss nicht, dass Du mit solchen "Toberunden" auch eine Erwartungshaltung aufbaust. Rausgehen bedeutet Party mit anderen. Das kann Dein "Knete im Kopf"-Problem noch verstärken. Auch, wenn es jetzt augenscheinlich erstmal besser wurde.
Aber Du hast ja den Trainer-Termin. Bin neugierig, was er raten wird :)
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Ja, so sehe ich das auch, aber daran muss man sich dann anpassen. Ich finds prima, dass du heute diese Gruppe getroffen hast und dein Junghund dort so gut klar kam. Ich würde auch versuchen ihm das öfter zu bieten. Das muss nicht täglich sein, aber so 3-4 Mal die Woche finde ich für einen jungen Hund toll, wenn er sich mit anderen messen kann, also da rede ich von laufen, rennen, Hundesprache üben und auch mal Grenzen erfahren.
Ja, genau das ist das, was ich von der Gruppe erwarte bzw. von Spaziergängen in Gruppen.
Gerade auch die Unterschiede zwischen Hunden, die mitspielen und welchen die Spielen doof finden.
Ich denke einfach, ordentliches Verhalten in Hundekontakten lernt er nur durch Hundekontakte
Klar, wird er älter, wird sich das sicher auch wieder ändern, aber da passe ich mich dann auch gerne den neuen Bedürfnissen meines Hundes an. Ich meine die Kunst ist es überhaupt herauszufinden, was mein Hund jetzt aktuell für Bedürfnisse hat.
Auf jeden Fall. Und momentan ist er auch ein Pubertier und muss sich ausprobieren. Dazu die große Begeisterung fürs Spielen... er braucht andere Hunde zur Zeit. Das wird sich einpendeln. Da bin ich sicher.
Solange sie miteinander hetzen, knallt es nicht. Schönes Spiel ist ruhig, gegenseitig und fair - jeder darf mal vor, dann wieder gibt es ruhige Elemente."
So war das in der zweiten Hälfte der 20 Minuten auch. Sonst wäre ich nicht solange mitgelaufen, sondern hätte mir den Hund gegriffen und wäre abgebogen.
Es las sich für mich einfach so, als Du von der "überschäumenden Energie" geschrieben hast.
Er ist halt gerne mal ein hüpf-boing-Dings und springt mit allen Vieren in die Luft und freut sich seines Lebens. Er hüpft dann auch um andere Hunde so rum und hofft, dass die drauf eingehen.
Was er aber weder gestern noch heute (dazu unten mehr) gemacht hat, war anderen ins Gesicht springen oder ein Zwicken in den Schwanz andeuten (er hat nie wirklich gezwickt, aber gerne mal so getan). Er nähert sich vorsichtig, "fragt" erst und wenn der Hund ablehnt, dann sucht er sich einen anderen zum Fragen. Und wenn keiner spielen will, kommt er zu mir. Das find ich einen super Fortschritt.
Es freut mich wirklich, wenn das mit der größeren Hunderunde klappen sollte, aber das, was Du beschrieben hast (Schäferhund "ging dazwischen", Labbi der ihn abhängt, wildes Rennen mit dem JRT ...) wäre mir für meine Hunde zu viel.
Mit dem JRT hat er diese Anspring-Kabbel-Spiele gespielt, kurzes Rennen, umdrehen, Beißspiele. Der JRT kam immer wieder an, wenn meiner aufgehört hat. Der Schäferhund ist nur in den ersten 5 Minuten dazwischen gegangen. Danach hatte sich die Sache sortiert.
Und vergiss nicht, dass Du mit solchen "Toberunden" auch eine Erwartungshaltung aufbaust. Rausgehen bedeutet Party mit anderen. Das kann Dein "Knete im Kopf"-Problem noch verstärken. Auch, wenn es jetzt augenscheinlich erstmal besser wurde.
Das stimmt.
Das hab ich auch im Hinterkopf. Und ich glaube, das muss man echt austesten, weil da jeder Hund anders ist. Momentan ist mein Eindruck, dass beim ihm das Gegenteil passiert, wenn er Hundekontakte hat. Ich überlege ernsthaft, bewusst in den nächsten Tagen in den vollen Park zu gehen, damit er da durch muss. Er darf ja nicht bei jeder Hundebegegnung spielen.
Heute sind wir wieder in den gleichen Profi gelaufen. Er kam uns entgegen. Ein schmaler Weg. Ich hatte angeleint, hab aber abgeleint, nachdem uns die Hunde erreicht hatten. Wobei meiner nicht in eine Gruppe rennt. Da backt er nämlich kleine Brötchen.
Er hat dann alle begrüßt, kam aber auf Pfiff sofort mit mir mit. Später sind wir noch anderen Hunden begegnet, wo er angeleint am Rand sitzen musste - kein Problem. Gut, still sitzen war ausverkauft, aber er lässt sich problemlos anleinen, wenn wir einen Hund entdecken und wartet bis die vorbei sind. Ich merke gerade in allem, was wir tun die bunte Knete in seinem Kopf. Rückruf allgemein... "ja, hab Dich gehört... ich mach nur noch schnell das hier fertig". Ähm, Nö! Aber gut, Pubertät. Das gehört halt dazu. Das bekommen wir hin.
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Mh... du schreibst er ist hibbelig und interssiert sich fürs jagen weil er nicht genug Kontakt mit anderen Hunden ergo Spielmöglichkeiten hat? Blöde Frage, aber warum lastest du ihn nicht selber aus? Geh doch Radeln, spiele mit ihm (kein Balliwerfen) dann ist er nicht abhängig von anderen Hunden und auch eure Beziehung wird deutlich besser!
Ich lasse meine Hunde als Welpen niemals mit anderen fremden Hunden spielen, die lernen als allererstes den Fokus auf mich und ICH bin das geilste der Welt für meine Hunde. Erst dann lasse ich sie je nach Typ mit anderen Hunden laufen - wobei meine das in der Regel von Haus aus eher nicht wollen. Die haben ne Handvoll Hunde mit denen sie laufen und mehr brauchen und wollen sie nicht - also alles entspannt..
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Die haben ne Handvoll Hunde mit denen sie laufen und mehr brauchen und wollen sie nicht
Das ist ja schön für Deine Hunde.
Ich hab nur einen Hund und keine festen Gassi-Partnerschaften. Es ist ein junger, spielfreudiger Hund. Solls ja geben. Und dass ich mit ihm spiele, laufe (joggen) usw. ist kein Ersatz für Hundekontakte.
Ich verstehe gar nicht, dass man das ständig in Frage stellen muss. Dieser Hund ist so. Ist auch mein erster Hund dieser Art. Bisher fanden meine Hunde andere Hunde entweder unnötig, ganz okay oder nett, aber da gab es nie dieses "ich will spielen, unbedingt". Dieser Hund ist halt so, wie er ist.
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Ich verstehe gar nicht, dass man das ständig in Frage stellen muss. Dieser Hund ist so.
Ich stelle das in Frage, weil ich der gleichen Meinung war, wie du, und eines besseren belehrt wurde.
Hundekontakte sind sicher wichtig, ja, aber nicht wahllos und nach dem Motto 'mal gucken, was passiert'. Und ich glaube auch ehrlich, dass so eine grosse Gruppe nicht für jeden Hund das Ideale ist. Klar hast du da mehr Erfahrung und kannst das vor ort besser einschätzen, aber ich hab da halt aufgrund der Erfahrungen, die ich mit meinem Bollerkopp gemacht habe, Bedenken geäussert.
Ich würde vor allem solche Gruppenrennereien nicht mehrmals die Woche oder gar täglich machen. Oder hast du wirklich das Gefühl, er braucht das, um glücklich und ausgelastet zu sein?
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Ich muss jetzt doch mal langsam in den generellen Pudelthread gucken. Alle Pudel, die ich hier treffe, sind extrem höflich zu meinem Hund, und generell viel mehr an ihren Menschen interessiert als an Hunden. Was ist deiner noch mal für ein Mix?
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Bisher fanden meine Hunde andere Hunde entweder unnötig, ganz okay oder nett, aber da gab es nie dieses "ich will spielen, unbedingt". Dieser Hund ist halt so, wie er ist.
Ist halt die Frage, ob man diesem Wunsch um jeden Preis nachkommen muss.
Ich bin da ganz bei @-Ann- : Bei Gruppenrennerei lernt er doch null, wie man höflich auf andere zugeht. Da kommt er hin, es wird kurz abgecheckt und dann wird erstmal los getobt (so hast Du das mit dem JRT beschrieben). Warum sollte er es also beim nächsten Hund nicht ganz genau so versuchen - hat ja beim JRT auch geklappt.
Die Bedenken hier kommen ja nicht von ungefähr. Ich hab schon so viele "oh, die spielen aber schön"-Halter gesehen, die einfach nicht gemerkt haben, wann es gekippt ist und eben nicht mehr "schön" war. Und hinterher wurde sich gewundert, warum das Herzchen denn Löcher hatte.
Ich würde mich mit "er ist halt so" nicht zufrieden geben. Das würdest Du bei einem anderen "Problem" doch auch nicht? Wenn er die Nachbarskatze schreddern will, sagst Du ja auch nicht "er ist halt so". Ja, blöder Vergleich, aber für mich beides Dinge, die ich entweder trainieren oder managen würde.
Aber das soll's dann von mir auch gewesen sein
Wollte nur meine Bedenken loswerden, vielleicht hilft es ja irgendwem, der später nochmal über diesen Thread stolpert.
Euch alles Gute - auch mit dem Trainer.
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Ich würde vor allem solche Gruppenrennereien nicht mehrmals die Woche oder gar täglich machen. Oder hast du wirklich das Gefühl, er braucht das, um glücklich und ausgelastet zu sein?
Ich glaube, ihr habt eine völlig falsche Vorstellung von so einem Gruppenspaziergang. Das ist doch keine durchgängige Rennerei. Da wird gespielt, gemeinsam geschnüffelt, mal entspannt getrabt, wieder gespielt usw.
Und ja, seit ich ihn aus allen Hundebegegnungen rausgenommen hab, war er zunehmend unzufrieden und richtig "grell" auf andere Hunde. Jetzt nach 3 Tagen mit Hundebegegnungen ist er viel cooler geworden.
Ich denke nicht, dass er das täglich braucht, aber so 2-3 mal die Woche zeigt sich in einer allgemeinen Zufriedenheit. Er ist dann auch zu Hause merklich ruhiger. Ohne das fehlt ihm was. Er spielt übrigens auch alleine zu Hause (wir spielen nicht im Haus mit ihm). Er spielt einfach total gerne. Trotz Klickern, Denkspielen usw.
Ich sehe, was Spiel ist und wann es pöbelig wird. Wir hatten das schon, wo er ernsthaft unverschämt war. Ungefährlich, aber unverschämt. Und das endet ganz klar an der Leine! Bzw. zu fremden Einzelhunden darf er schlicht nicht hin. In der Gruppe kommt er aber zurecht und ist da auch deutlich höflicher.
Ich hatte vorher Terrier und Terriermischlinge. Die waren da griffiger und man musste sie noch weitaus mehr im Blick haben.
Wir haben einen eher wild spielenden großen Mischling gefunden, der auch oft aneckt, weil in seiner Spielweise zu wild. Wie meiner zutiefst freundlich und verspielt, aber eben überschäumend. Vielleicht können die zwei sich ja einmal die Woche austoben und sind dann beide entspannter.
Mit der Trainerin bin ich in Kontakt und erzähle, wie es läuft. Sie kennt mich lange genug und meint, ich solle da meinem Gefühl folgen.
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