Angst vor Gittern überwinden

  • Mal ganz davon ab, dass ich meinen Hund nicht freiwillig über so ein Gitter laufen lassen würde...


    Er hatte auch ein riesiges Problem damit, über Brücken zu laufen, durch die man auch nur ein bisschen nach unten gucken konnte. Das hat ziemlich viel Geduld (und Frolic) gekostet, bis er sich langsam darüber getraut hat. Allerdings scheint er mir inzwischen nach dem Überqueren, was er heute wirklich sehr gut macht, megastolz (und erleichtert) und natürlich vereinfacht es viele Wege enorm, dass er das kann; also finde ich das Training dahingehend absolut lohnenswert.

    Ich glaube ausserdem, dass sowas die Bindung stärkt, denn mir scheint, dass das schon ganz ordentlich Vertrauen fordert.


    Aber Gitter stelle ich mir unter den Pfoten wirklich schmerzhaft vor und würde das einfach versuchen, zu umgehen.

  • Es kommt auf den Hund und seine Größe an und auf das Vertrauen, dass er hat.


    Große Hunde mit großen Pfoten tun sich sicher leichter, was das Empfinden an diesen angeht.


    Vertrauen aufbauen hilft, wenn es eine Kopfsache ist, dass der Hund nicht rüber geht.



    Takeo mit ca. 1 1/2 Jahren.

    [media]https://youtu.be/qF0L1UjhVhw[/media]

  • Hunde haben auch unterschiedlich viel Höhenangst.

    Wo Abby noch ohne Probleme rüber läuft schlottern Luthin schon die Knie bis zu den Ohren.

    Luth hatte anfangs sogar schiss bei Treppen wo die Stufen vertikal nicht geschlossen wahren.

  • Und die zugrunde liegende Frage ist, ob es nicht eher Sinn macht mit dem Hund diese Angst zu überwinden, was dann die Bindung verstärkt?


    Das muss man abwägen, das hängt auch vom Hund ab, wie er charakterlich drauf ist, sensibel oder eher robust.


    Nur als Beispiel, wir haben so Arcaden, zum Einkaufen, bei uns in der nächsten Stadt. Dort ist in der Mitte immer mal ein "Loch" auf den Geschossen, wo die Rolltreppen rauf und runter gehen, und eingefasst ist das mit einem Geländer aus Glas.


    Wir haben die Große <- als Junghund dorthin ab und zu mal mitgenommen, damit sie Stadt und ein bisschen Trubel auch kennenlernen kann. Die gläsernen Geländer bzw. der Eindruck, dass es dort metertief runtergeht, haben ihr allerdings so Angst gemacht, dass sie sich hingelegt hat und keinen Meter mehr in Richtung Geländer laufen wollte. Wir mussten also am äußersten Rand auf der anderen Seite mit ihr laufen, leider dadurch gegen den Strom und quasi an der Wand lang, wo die ganzen Eingänge der Geschäfte mit den vielen Aufstellern waren. Sie war dann so gestresst, dass sie uns dort an Ort und Stelle eine Pfütze hingemacht hat.


    Das war der Moment, wo ich beschlossen habe, von meinem Hund nichts zu verlangen, was er nicht leisten kann. Sie würde mir wirklich überall hin folgen, ich hab sie von Baby an, sie ist mein Ein und alles, aber da war einfach ihre Angst größer. Und ich sehe dann auch nicht ein, mir ihr Vertrauen zu verspielen, indem ich etwas verlange und durchsetzen will,, was sie nicht schafft, nicht, weil sie nicht will, sondern weil sie nicht kann.


    Im Gegenteil, wenn ich da auf sie Rücksicht nehme, stärkt das das Vertrauen zu mir, weil sie weiß, ich verlange nie etwas, was sie nicht hinbekommt.


    (Ich würde aber auch sehen, wenn sie sich "nur anstellen" würde. Das in den Arkaden war aber keine Anstellerei. Das war pure Angst.)

  • Ängste zusammen überwinden stärkt sicher die Bindung.

    Aber auch "Schwächen " und Ängste des Hundes wahrzunehmen und gucken ob er leisten kann was er soll.

    Auch muss man abwegen, ist es wirklich nötig was man da vom Hund verlangt.

  • Und 2. haben Hunde von Natur aus Höhenangst.

    Wie kommst du denn zu dieser Aussage? Das stimmt definitiv nicht - keiner meiner bisherigen Hunde hatte Höhenangst, im Gegenteil....


    Das Problem bei den Gittertreppen ist:

    - a) dass sie je nach Pfotengrösse und-beschaffenheit einfach sehr unangenehm bis schmerzhaft sind zum drüberlaufen, und


    - b) dass sie durchsichtig sind, der Hund also keinen soliden Boden unter den Pfoten sieht, sondern die Erde sehr viel weiter unten. Das ist eine andere Nummer als Höhenangst, und es ist auch der Grund, warum rauf meist besser geht als runter. Denn beim Raufklettern liegt der Fokus oben, der weit unten liegende Erdboden wird weniger wahrgenommen als beim Runtergehen.


    Zur Frage: ich gehe die Gitterböden langsamer an. Flach auf solidem Untergrund liegend, dann als Brücke zwischn zwei Holzkisten - so haben wir das schon in der Hundeschule geübt. Höhe und Länge getrennt steigern. Für mich ist es wichtig, dass die Hunde das lernen, da es manchmal unvermeidlich ist.

  • Wie kommst du denn zu dieser Aussage? Das stimmt definitiv nicht - keiner meiner bisherigen Hunde hatte Höhenangst, im Gegenteil....

    War vor 2 Wochen erst auf nem Seminar bei ner Verhaltentherapeutin, die hat uns das erzählt. Die wirds ja wohl besser wissen.

  • Meine hat große Pfoten und geht problemlos über Gitter.

    Trotzdem meide ich diese Gitter wie die Pest, vor allem wenn die Gitterabstände klein sind. Hört sich blöd an, aber an so einem Gitter hat sich das Schäfertier im Urlaub eine Kralle komplett heraus gerissen weil sie schnell drüber ist.

    Es gibt immer eine Alternative. :bindafür:


    LG Terrortöle

  • Wie kommst du denn zu dieser Aussage? Das stimmt definitiv nicht - keiner meiner bisherigen Hunde hatte Höhenangst, im Gegenteil....

    War vor 2 Wochen erst auf nem Seminar bei ner Verhaltentherapeutin, die hat uns das erzählt. Die wirds ja wohl besser wissen.

    Joa - ihr Wort in Gottes Ohr....:roll: Egal, ob und wieviele Hunde es gibt ohne Höhenangst, sie hat trotzdem Recht. Diese Hunde sind vermutlich Fakes.....


    Im Ernst: hat sie das irgendwie begründet? Und damit meine ich nicht, dass ein Welpe nicht von der Tischkante springt, das ist Vorsicht und Hirn einschalten, nicht Höhenangst.


    Ich musste noch keinen meiner Hunde darauf trainieren, KEINE Höhenangst zu haben - hatten sie einfach nicht. Vertrauen in Anweisung, über unsichere Untergründe zu gehen ist was anderes, unabhängig von der Höhe.


    Es braucht übrigens nur einen einzigen Hund, um ihre These zu widerlegen - was sie hoffentlich auch wissen dürfte. Daher würde mich ihre Definition von "Höhenangst" sehr interessieren.

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