Was genau versteht ihr unter Hundekumpels?

  • Da hast du Recht. Ich bin ja auch eher der Typ, der seine Ruhe ziemlich genießt :lol:


    Ich glaube ich mache mir nur grundsätzlich zu viele Gedanken, weil man gerade beim ersten Hund Angst hat viel falsch zu machen. Ich wollte nur sichergehen, dass mein Hund nicht sozial verarmt. Aber was ich hier so rauslese gehört er einfach zum Typ "Andere Hunde brauch ich nicht, will ich nicht".

  • Nun lese ich aber sehr oft, dass Hunde einfach ein paar "Kumpels" brauchen. Wie sieht das bei euch aus? Kumpels zum spielen, toben und rumschnüffeln? Oder einfache Gassibekanntschaften?

    Ich bin froh, dass Baxter ab und an mit seinen Kumpels einfach unbeschwert spielen und sich auspowern kann (leider aber eher selten). Kumpels/Freunde sind die, mit denen er sich absolut versteht, schnüffelt, spazierengeht und vor allem auch ausgelassen spielt. Manchmal wünschte ich mir, dass sowas regelmäßig hier vorkäme (also das wir uns mehrmals die Woche treffen könnten).


    Alles andere wären dann nur Bekanntschaften, mit denen er halt nebeneinander her geht^^

  • Würdet ihr sagen, dass es grundsätzlich besser im Freilauf funktioniert als an der Leine? Ich habe meinen Hund erst seit 3 Monaten und traue mich noch nicht ihn komplett freilaufen zu lassen. Aber manchmal frage ich mich ob es ein Versuch im Garten ohne Leine und natürlich mit Maulkorb wert ist ihn mit einem der beiden anderen Hunde zusammen zu lassen.


    Wir haben es mal mit der 10m Schlepp versucht. Aber auch hier bestand null Interesse seitens Domino und jedes mal wenn der andere Hund (ein total freundlicher und verträglicher Goldie) ihm zu nahe kam wurden die Haare aufgestellt und ganz tief geknurrt.


    Aber mich beruhigt schon etwas hier zu lesen, dass auch andere keine richtigen Spielkumpels haben und das auch nicht zwingen notwendig ist.

    Wenn du den Hund erst 3 Monate hast, würde ich jetzt mal gar nix machen.


    Auf keinen Fall im Garten "mal gucken was passiert". Was soll das bringen?


    Wenn dein Hund aus Unsicherheit und aus schlechten Erfahrungen heraus keine fremden Hunde in der Nähe möchte, dann ist es dein Job, ihm Sicherheit zu geben und ihn abzuschirmen. WENN er dir irgendwann glaubt (und da wird dauern und du musst das konsequent auch schaffen!), dann taut er evtl. auf, weil er weiß, du ihm den Rücken freihältst. (Was auch bedeutet, dass du ihm den Goldi diskret vom Hals hältst!!)


    So ein Vertrauen machst du mit "einfach mal schauen" und dann noch im seinem eigenen Revier, wo er sich sicher fühlen soll, ziemlich nachhaltig kaputt und zeigst ihm , dass er sich selbst verteidigen MUSS. Also absolut NICHT sinnvoll.


    Solche Hunde vergesellschaftet man mit ruhigen Spaziergängen, angeleint, ohne Kontakt! Und ja, das könnte irgendwann in gemeinsamen Freilauf übergehen, wenn sich alle aneinander gewöhnt haben und entspannen. WENN du den Hund freilaufen lassen kannst. An einer Schlepp ist nicht so ganz optimal, das würde ich nur machen wenn du sicher bist, dass keine Aggressionen mehr im Spiel sind. Und der andere Hund zuverlässig ist.

    Vor allem ganz ruhige weitergehen, NICHT rumstehen. (Noch ein Grund gegen den Garten!)


    Wenn er tatsächlich einfach unverträglich ist, dann können solche kontaktlosen gemeinsamen Spaziergänge helfen, ihm zu zeigen, was du möchtest, und dass er nicht selbst für Abstand sorgen muss.


    Von daher finde ich die gemeinsamen Runden ohne direkten Kontakt schon ganz gut.

  • Ich werde den Kontakt zu den beiden Hunden (übrigens Hündinnen) erst einmal beibehalten. Es ist zwar etwas Management nötig, aber immerhin vergisst er so nicht, dass man sich auch in Gesellschaft von anderen Hunden normal benehmen muss.

    Das finde ich sehr wichtig. Ich trainiere ja im Tierheim die z.T. wirklich schweren Jungs. Einer davon, Topi aka blonde Katastrophe ist früher komplett ausgerastet, wenn er am Horizont einen Hund nur erahnt hat. Da hab ich langsam mit viel Gewöhnung und Geduld gearbeitet, bis andere Hunde auf Sicht nicht mehr bedeutete, komplett in die Luft zu gehen.

    Der Hund hat auch nur Leinenspaziergänge ohne Direktkontakt, außer mal Direktkontakt mit meinem eigenen Rüden, da wird auch gern zusammen an der gleichen Stelle geschnuppert, markiert oder sich mal im Nebeneinanderlaufen freundschaftlich angerempelt. Wenn bei beiden die Tagesform stimmt, dürfen sie auch mal ein bisschen spielen.

    Aber mal abgesehen vom Kontakt mit meinem Spuk behaupte ich auch, dass dem Topi die Leinenspaziergänge mit den zwei Hunden von persica und ÖdelDödl sehr gut tun, obwohl diese Hunde sich noch nie berührt haben. Topi hat viel gelernt, er guckt sich auch Kommunikation von den anderen Hunden ab, die er dann ggf. spiegelt und selbst anwendet.

    Aber manchmal frage ich mich ob es ein Versuch im Garten ohne Leine und natürlich mit Maulkorb wert ist ihn mit einem der beiden anderen Hunde zusammen zu lassen.

    Würde ich nicht machen. Denn dein Domino sollte lernen, dass du dafür da bist, ihm andere Hunde aus seiner Wohlfühldistanz fernzuhalten, nicht dass das sein eigener Job ist. Denn nur so wird er sich auf dich verlassen und in Gegenwart anderer Hunde entspannt warten, dass du ihm den Raum verschaffst, den er braucht.

    Wenn für ihn nach drei Monaten ein relativ entspanntes gemeinsames Spazieren auf Abstand an der Leine okay ist, bleibt erst mal dabei. Drei Monate sind nämlich gar nichts.


    Spook hat ein paar Hundekumpels, hauptsächlich Hunde aus dem Tierheim, da er immer mitgeht, wenn ich hinfahre, und die Hunde von Freunden, mit denen er sich arrangieren muss, wenn wir uns treffen bzw. findet er einige davon auch ganz toll, wie z.B. Dexter von persica

  • wir haben so 3-5 Hunde, die wir ab und an zufällig beim Gassi treffen. Meist beschnuppern sind die Hunde kurz, manchmal wird etwas getobt oder gespielt aber bereits nach wenigen Minuten geht jeder Hund wieder seiner Wege.

    Da mein Hund diverse gesundheitliche Baustellen hat, bin ich was Kontakte angeht eh sehr vorsichtig geworden und meist ganz froh wenn wir niemanden treffen.

    Vor ein paar Jahren waren wir mit einer festen Gassigruppe mind 1x pro Woche unterwegs. Ob mein Hund das unbedingt gebraucht hat-keine Ahnung :ka: War zumindest für mich ganz cool mal mit anderen hundegestörten unterwegs zu sein :lol:

  • Unsere alte unverträgliche Hündin hatte keine "Hundekumpels". Sie hatte Kontakt mit Hunden, aber da hatten wir noch keine richtigen Hundebekanntschaften mit denen man sich regelmäßig mal getroffen hat.


    Ihre Aggressionsmotivation war vielschichtig und sie hat bis zum Ende einen Maulkorb getragen. Denn auch wenn der Spaziergang mit ihr bekannten Hunden mal 2 Stunden unauffällig war, konnte das jederzeit kippen.


    Parallel gab es Social Walks in einer "Raufergruppe", also kontrollierte gemanagte Spaziergänge für das erlernen und festigen der Hundesprache und Gehorsamkeitstraining. Da passiert schon viel ohne das Hunde direkten Kontakt haben. Bis zu diesen "gemanagten" Freiläufen lagen 9 Monate intensives Training hinter uns.


    Es gab Freilauf mit Maulkorb, da stand sie aber schon so gut im Gehorsam, das man sie auch aus einem Angriff heraus abbrechen konnte. Und sonst lief alles über Management.

    Mit 4 Hunden gab es auch mal sowas wie ein Spiel, aber das waren Zufallsbegegnungen und deshalb zähle ich das nicht zu "Hundekumpels".


    ***


    Unsere jetzige Hündin legt auch keinen Wert auf andere Hunde ist dabei aber nett, geht also einfach weg, wenn sie was nervt oder macht mal eine gemäßigte Ansage. Sie hat viele Hundekumpels. Also Hunde, die sie regelmäßig sieht und wo auch Kommunikations stattfindet, auch wenn sie nicht direkten Kontakt haben. Heißt es wird zusammen gelaufen und im höchstfall der Gefühle auch mal an der selben Stelle geschnüffelt.


    Ihr bester "Freund" ist leider vor einigen Wochen gestorben. Von ihm hat sie tatsächlich auch körperliche Nähe zugelassen und ist dann nicht weggegangen. Von sich aus, hat sie aber nie die Nähe gesucht. Sie braucht eigentlich keine anderen Hunde.


    ***


    Ich habe mich da bei beiden Hunden nicht gestresst und mag tendentiell reservierte Hundetypen lieber, ein Hund der andere braucht um glücklich zu sein, wäre hier eher nicht in Frage gekommen.


    Die Leinenspaziergänge hören sich doch gut an, schaut einfach wie es sich entwickelt. Von der "Garten Maulkorb Geschichte" würde ich auch abraten. Statik ist bei solchen Hundetypen immer eine sehr ungünstige Sache.

  • Es gibt Hunde, die keinen Kontakt zu Artgenossen wollen bzw. brauchen.

    Hatte ich auch schon. Mein Tolpi hat Artgenossen beiderlei Geschlechts einfach ignoriert. Wenn ihm einer zu nahe kam, hat er sich umgedreht und ist weggegangen. Das sollte man dann auch akzeptieren.

    Was Du von den Spaziergängen schreibst ( jeder Hund wird auf der abgewandten Seite geführt), klingt nicht nach entspanntem Zusammenlaufen, eher nach "ich dulde das mal gerade so". Würde ich nicht machen.


    LG,Gisela

  • Also Hundekumpels in dem Sinn hat Mico nicht. Mit dem Goldi meiner Tante spielt er ganz gerne wenn sie sich mal sehen(was nicht oft vorkommt) und wenn wir sie treffen mit einer 3 jährigen Berner Sennenhündin. Wir treffen uns aber nicht bewusst sondern eher zufällig. Ab und zu gehen ich mit unserer Nachbarin zusammen Gassi mit ihrem Hund aber Mico ist an der Leine neben anderen Hunden ziemlich unentspannt auch wenn er den Rüden meiner Nachbarin von Tag 2 bei uns kennt. Im Freilauf ist alles gut und entspannt, der andere Hund ist aber ziemlich klein und Mico körperlich nicht gewachsen. Richtig toben ist mit dem also normal auch nicht.

    Toben darf er in der Hundeschule und das liebt er auch. Wenn wir in Gebieten sind wo man die Hunde problemlos laufen lassen kann dürfen sie fast immer ein paar Minuten zusammen spielen. Wird dann auch als Übung genommen die Hunde aus dem Spiel abzurufen. Das gute ist das Micos "Jahrgang" in dieser Hundeschule fast ausschließlich große, verträgliche Rüden sind und fast alle sind zumindest großteils schwarz.


    Also ja ca einmal die Woche hat er Hundekontakt mit denen er toben und rennen kann. Hundekumpels würde ich es deswegen nicht nennen weil es immer mal verschiedene sind und er manche Wochenlang nicht sieht weil wir eben zu verschiedenen Zeiten da sind. Sie verstehen sich einfach bis auf wenige Ausnahmen alle und so ändert sich die Gruppe immer ein bisschen.

  • Meine Hunde suchen nicht viel Kontakt zu Artgenossen. Sie haben sich und sind damit happy. Es gibt hier und da mal Hunde wo sie sich wirklich freuen und mal spielen aber ich habe nicht den Typ Hund der sofort freudig auf fremde Hunde reagiert. Es gibt sie hier aber tatsächlich, einige innige Freundschaft zu den Hunden meiner Freundin (eine Straße) weiter. Die Hunde sind sozusagen miteinander groß geworden, wir gehen einfach super viel zusammen und über die Jahre ist da echt eine Verbundenheit entstanden. Wenn wir losgehen und uns treffen wollen muss ich nur „zu Fumi“ (so heißt einer der Hunde) sagen und sie rennen schnurstracks vor die Haustür.

  • Ich finde hier sollte ganz klar zwischen Einzel- und Mehrhundehaltung unterschieden werden.


    Habe ich mehr als einen Hund, hat der ja automatisch Artgenossenkontakt.


    Wenn ich einen Einzelhund habe (von den wirklich unverträglichen Hunden, die keine anderen Hunde wollen, mal abgesehen) finde ich es sehr, sehr wichtig für den Hund, dass er mehrmals pro Woche die Möglichkeit zur Interaktion mit anderen Hunden hat. Ob jetzt an der Leine oder ohne - erst mal nebensächlich.


    Pawsome Die Kontakte, die du hast auf jeden Fall beibehalten!

    Sinnentleerter Smalltalk mit anderen Hundehaltern, die man nur semi-sympathisch findet? Jep! Das gehört definitiv dazu. Mein Pudel hatte die wunderbare Angewohnheit sich IMMER mit den Hunden am besten zu verstehen, mit deren Besitzern ich am wenigstens anfangen konnte.

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