"Probleme" mit dem Junghund
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Ja, ich versuche hier tatsächlich mich und meinen Hund zu rechtfertigen. Wir haben in den letzten Monaten viel erlebt und sind als Team zusammengewachsen... Da trifft es mich schon sehr, wenn mein Hund irgendwie kritisiert wird. Schließlich weiß ich ja auch wieviel Arbeit wir investieren und sehe Fortschritte, die anderen entgehen. Mit dem was hier geschrieben wurde, gehe ich aber absolut konform.
Jack hat als Welpe wirklich nicht viel gelernt und auf dem Zirkusgelände auch nicht viele Reize kennengelernt. Als er zu uns kam, war er sehr ängstlich und unsicher. Zu mir fand er vom ersten Kennenlernen an Vertrauen und darauf haben wir aufgebaut. Anfangs hat er jeden angebellt, der uns zu nahe kam. Das haben wir sehr schnell in den Griff bekommen, doch bleibt er weiterhin skeptisch. Wenn er jedoch äußert unsicher oder angespannt ist, stellen sich merklich seine Haare auf. Dazu lasse ich es aber meist erst gar nicht kommen, da ich mittlerweile sein Verhalten gut einschätzen kann.
Zugegeben bin ich selbst auch ein Mensch, der lieber anderen aus dem Weg geht. Hab dann zu hören bekommen, dass Jack wohl dieses Verhalten kopieren würde und eigentlich doch gar nicht so unsicher wäre. Ich bin mir allerdings sicher, dass er ebensowenig Lust auf fremde Kontakte hat.
Das mit den Hundewiesen ergibt Sinn. Auch wenn ich ihm damit nur etwas Gutes tun möchte, scheint es sein Verhalten nur zu bestärken. Mir laufen aber ohnehin hier viel zu viele Hunde rum, die weniger abrufbar sind als Jack, aber ohne Leine ihre Wege gehen dürfen. Die meiste Zeit rege ich mich tatsächlich über andere Hundehalter auf... Weil auch jeder immer alles besser weiß...
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Da ich gerade ein interessantes Video dazu gesehen habe:
Sollte ich Jack vielleicht überhaupt nicht mehr vor mir laufen lassen und daran arbeiten, dass er konsequent neben mir läuft? So hätte er auch nicht mehr die Möglichkeit vor mir bei Fremden anzukommen.
Er läuft mittlerweile recht gut an der lockeren Leine, doch geht er recht gerne vor mir her... Dadurch hat er meist mehr Zeit zum Schnüffeln, weil ich weitergehe wenn er hinter mir stehen bleibt.
Läuft er dann aber mal ganz freiwillig neben mir, hält er immer schön Blickkontakt - auch ohne Leckerlis - dafür wird er dann natürlich auch immer gelobt :)
Werd da denke ich mal neu ansetzen und mit ihm üben
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Bei allen anderen guten Trainingstipps möchte ich dir noch mitgeben: Du hast da einen Jungspund, mitten in der Pubertät. Bleib dran mit dem erziehen, trainieren, regulieren. Mit der Zeit werden sich dann viele Problemchen erledigen. Weil hund besser gehorcht, Dinge besser umsetzt, du besser managed, ihr einfach besser miteinander zurecht kommt.
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Zum Hund wurde ja schon einiges gesagt, aber ich glaube du trainierst eh nicht grundlegend falsch. Allerdings würde ich mir an deiner Stelle ein dickeres Fell, einen Ticken mehr Selbstbewusstsein und ein lauteres Organ zulegen. Dein Hund ist kein Streichelzoo. Finden die Leute doof? Nicht dein Problem! Dein Hund ist immer angeleint und darf nicht mit den anderen freudig über die Hundewiese mobben? Ja, du bist eine ganz schlimme Hundebesitzerin. Ich quäle meinen auch ganz fürchterlich und sperre den 24/7 im Keller ein. (Deswegen ist der auch so weiß, wegen dem fehlenden Sonnenlicht.)
Mach das mit der Hundehaltung so, dass dein Hund niemand anderem ernsthaft auf den Sack geht, so dass niemand gefährdet wird, keine Passanten, du auch nicht und der Hund schon gar nicht. Sorg dafür, dass du dich mit ihm wohlfühlst. Der Rest geht niemanden etwas an.
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Mir sollte das Gerede der anderen eigentlich am Arsch vorbeigehen, das stimmt. Doch leider neige ich dazu, mir solche Dinge sehr zu Herzen zu nehmen... Nicht nur im Bezug auf meinen Hund...
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Mir sollte das Gerede der anderen eigentlich am Arsch vorbeigehen, das stimmt. Doch leider neige ich dazu, mir solche Dinge sehr zu Herzen zu nehmen... Nicht nur im Bezug auf meinen Hund...
Know that feel. Aber glaub mir, es wird dir so viel besser gehen, wenn du dir für solche Dinge eine "Mir doch egal"-Haltung aneignest. Das wirkt sich dann auch positiv auf deinen Hund aus, ich hab nämlich den Eindruck, dass sich deine Unsicherheit auch auf deinen Hund überträgt. Du weißt nicht, was du tun sollst oder traust dich nicht zu sagen, dass sie deinen Hund nicht anfassen sollen - dein Hund merkt das und will dann für dich übernehmen, ist mit der Verantwortung dann aber überfordert (oder löst die Situation auf seine Weise.
Ich hab auch einen unsicheren Hund. Das wichtigste bei diesen Hunden ist, sie vorausschauend und souverän zu führen. Wenn du weißt, dein Hund mag nicht von Fremden angegrabbelt werden - dann intervenier rechtzeitig, damit dein Hund sich nicht drum kümmern muss. Sobald er merkt, dass das nicht in seinen Verantwortungsbereich fällt, wirds bei euch automatisch entspannter laufen
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Anfangs war ich auch zu unsicher. Mittlerweile hab ich der "Lassens-den-doch-von-der-Leine-die-machen-sich-das-eh-aus"-Dame im Ort beigebracht, artig eine Kehrtwende zu zeigen, wenn sie mich am Horizont erspäht. (Egal ob mit oder ohne Hund.) Mein Hund ist freundlich, ich eigentlich auch. Ihrer aber nicht, zumindest nicht zu meinem, was sie aber nicht akzeptieren möchte.
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Auch ich kann Dir nur raten, Deinen Hund so zu erziehen, dass er niemanden belästigt und dabei sein doch nicht unerhebliches Potential, dass er noch seine Schutzhundeigenschaften auspackt, nicht aus den Augen zu verlieren. Dass er lernt, weitestmöglich eben alles zu ignorieren. Und beendet ist Erziehung nie, nur wird's irgendwann einfacher.
Machst Du denn was 'Konstruktives' à la 'Sport'? Kann ich nur empfehlen, z.B. auf die BH in einem guten Verein hinzuarbeiten. Schweißt noch mal mehr zusammen.
Und als Hundehalterin muss man sich ein seeeehr dickes Fell zulegen?
Ich lese aus Deinen Beiträgen aber auch heraus, dass Du auf einem sehr guten Weg bist.
Viel Spaß
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Und als Hundehalterin muss man sich ein seeeehr dickes Fell zulegen?
Dem kann ich nur zustimmen. Ich habe ja auch einen Schäfermischling (Schäfer Collie), der sehr nach Schäferhund aussieht. Ich selbst bin klein und zierlich und muss mir oft von wildfremden Menschen anhören, dass Leute wie ich nicht so große/gefährliche/angsteinflößende Hunde haben dürfen, sowas gehöre verboten etc. Menschen wechseln die Straßenseite usw.
Gewöhn dich lieber dran, dass du noch auf viele Menschen treffen wirst, die meinen alles kommentieren zu müssen. Aber es gibt auch ganz andere, man trifft als Hundehalter auch Menschen, die einen positiv überraschen und mit denen man sich gerne unterhält :)
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Sollte ich Jack vielleicht überhaupt nicht mehr vor mir laufen lassen und daran arbeiten, dass er konsequent neben mir läuft? So hätte er auch nicht mehr die Möglichkeit vor mir bei Fremden anzukommen.
Das ist eine recht individuelle Sache.
Ich kenne 4 Varianten von Leinenführigkeit:
- der Hund läuft immer mit der Nase am Oberschenkel/Knie/Knöchel. Und immer meint immer, jede Ausnahme wird vorher beantragt, geprüft und genehmigt.
- der Hund läuft immer hinter dem Halter, er hat zwar etwas spiel in der Leine, kann auch mal schnüffeln/pinkeln aber nur hinter dem Halter. Der/die Alpha läuft immer vorne.
- der Hund läuft immer vor oder neben dem Halter, niemals dahinter. Wen juckt wer das Alphatier ist, HH will seinen Hund im Blick haben.
- der Hund läuft wo er will, aber immer im vorgegebenen Rahmen. Herrchen hält die Leine auf 50cm, dann bleibt Hund auf maximal 49,9cm Entfernung, egal ob vor, hinter, links, unter oder über den Halter. Hält der HH die Leine auf 1,5m dann genau das gleiche nur mit 1,49m.
Jede Variante, jede Form hat ihre Vor und Nachteile. Persönlich könnte ich mit Variante 1 und 2 gar nichts anfangen, aber ich kann mir durchaus vorstellen das es Hunde oder auch HH gibt die das brauchen.
Ich selber nutze Variante 4, dafür muss ich natürlich wie ein Helicopter-Papa immer alles im Blick haben um es vor Dako zu sehen um im Bedarfsfall kurz auf Variante 1 zugreifen zu können.
Ansonsten, klingt kaum was von dem was du schreibst nach "echten" Problemen. Klar könnte alles noch einen Ticken besser laufen, wir haben Pubertiere, da ist immer irgendwas.
Vergiss das Geschwätz von anderen, kümmer dich um dich und deinen Hund. Wenn du sicher und zu recht sagen kannst dein Hund schadet niemandem und deinem Hund gehts bei dir gut, kann der Rest der Welt dich auch für des Teufels Folterknecht halten.
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