Wo her kommt der Welpen Blues ?

  • Da sind wir glaube ich sehr unterschiedlicher Meinung.


    Für mich ist es unter anderem abhängig von der Dauer.

    Ein paar Tage oder Wochen - joah, kann passieren. Ist halt erstmal anstregend. Auch mit einem pflegeleichten Welpen ist es erstmal eine Veränderung. Wäre für mich kein Grund, direkt professionelle Hilfe zu empfehlen oder ein psychisches Problem zu unterstellen.


    Es ist einfach eine Änderung, und etwas, das sich einspielen muss. Das kann bei jeder Änderung im Leben passieren. Und manche sind eben näher am Wasser gebaut.


    Und es ist per definitionem auch keine depressive Phase. Genau das finde ich hier so erschreckend und heftig. Es wird teilweise mit medizinischen Begriffen um sich geworfen, wie beispielsweise "Essstörung", "depressive Phase" und dergleichen - nee, ein paar Tage oder auch ein paar Wochen wenig essen ist keine Essstörung. Sich eine zeitlang überfordert fühlen, der eigenen Freiheit hinterhertrauern oder wasauchimmer - das ist strikt betrachtet keine depressive Phase bzw. Depression.


    Es ist eine Umgewöhnung. Eine Veränderung. Ebenso wie ein Umzug oder eine Trennung oder die Geburt eines Kindes.

    Darauf emotional zu reagieren, hat für mich nichts mit labil zu tun.

  • Nein, nein. Natürlich soll man sich Hilfe suchen, wenns einem schlecht geht. Aber wo man sich die Hilfe holt ist doch jedem selbst überlassen. Ich habe z.B. nie beim Psychologen darüber gesprochen, weils nun mal einfach so ist. Ein Welpe bringt mich oft an meine Grenzen, solange das nicht zum Dauerzustand wird, mach ich mir darüber keine Sorgen.

    Aber vielleicht hat das auch damit zu tun, weil ich da eh schon drin bin bei dem Thema.


    Jemandem zu raten, dass er sich an jemanden wenden soll find ich absolut in Ordnung. Aber vielen hilft eben schon das Austauschen hier im Forum. Ein gebrochenes Bein, kriegt einen Gibs. Dann muss man auch abwarten bis es wieder verheilt. Wem also das Gespräch hier gut tut, dem muss man ja nicht gleich eine Krankheit unterstellen die dringend ärztlicher Hilfe bedarf. Hilfe, ja sicher und den Vorschlag kann man doch ebenfalls bringen.

    Ich finde nur die "Das ist nicht normal, das muss behandelt werden" Aussagen nicht richtig.


    Ich denke gerade an den Thread von mir wo ich über die Abgabe meines BC nachdachte. Völlig verzweifelt, am Boden. Da habe ich auch geweint, war nervlich am Ende und sah keinen anderen Ausweg. Was hat mir da geholfen? Der Arzt der sich mit Hunden nicht auskennt und diese Situation nicht einschätzen kann oder dieses Forum, wo so viele tolle HH sind, die mir Ratschläge geben können?

    Richtig, IHR habt mir geholfen. Wer das Down bei einem Welpen kennt kann einem Betroffenen Mut zusprechen, da es meist nur eine Phase ist. Das alleine hilft schon so viel, mMn gar meist viel mehr als ein Arzt, der nur die Symptome behandeln kann, sich mit der Ursache nicht auskennt.

    Wer ernsthaft darunter leidet, wem das gute Zureden und die Erfahrungen hier nicht reichen, der soll natürlich bitte wo anders Hilfe suchen.


    Per se Krank (im Sinne von, muss behandelt werden) ist die Person aber trotzdem nicht.


    Edit. straalster Würde ich gerne 1000x liken!

  • Es ist eine Umgewöhnung. Eine Veränderung. Ebenso wie ein Umzug oder eine Trennung oder die Geburt eines Kindes.

    Darauf emotional zu reagieren, hat für mich nichts mit labil zu tun.


    das sehe ich genauso und es ist nun mal so, dass Menschen sehr unterschiedlich auf solche Ereignisse reagieren.

    Manche empfinden es als etwas, das eben zum Leben dazu gehört und machen keine große Sache draus (schön für sie, ehrlich!), für andere ist es eine extreme Belastung, weil sie vielleicht empfindsamer sind, schneller aus der Bahn geworfen werden, einfach stressanfälliger sind, sich mehr Gedanken machen und sich vielleicht auch in Dinge mehr reinsteigern als andere.
    So sind die Menschen eben verschieden! Das hat nichts mit Zeitgeist oder was auch immer zu tun, sondern man traut sich heute eben mehr, sowas auch mal anzusprechen. Darüber bin ich sehr froh, denn über den (respektvollen) Austausch mit anderen kann man sehr viel lernen.


    Ich selber gehöre auch zu der Kategorie Menschen, die sehr anfällig dafür sind, auf Veränderungen extrem zu reagieren. Da habe ich eine Prädisposition, das weiß ich (inzwischen) und kann das einsortieren.

    Vor 11 Jahren, als mein (eigentlich sehr niedlicher und größtenteils braver) Welpe in die Junghundephase kam, habe ich zB sehr heftig reagiert. Ich kam mit den typischen Junghundeallüren gar nicht klar. Mich hat das sehr belastet und wirklich aus der Bahn geworfen, weil ich nicht darauf vorbereitet war. Mir haben sehr liebe Menschen geholfen, ein Psychiater hätte das wohl eher nicht vermocht. Ich bin die Probleme pragmatisch angegangen (mit Hilfe) und so habe ich sie lösen können - obwohl es mir eine Zeitlang sehr schlecht ging.


    Zwar hatte ich keinen klassischen Welpenblues, aber ich kann mich sehr gut hineinversetzen und ich weiß, wie es ist, wenn man in so einer Phase Sätze um die Ohren gehauen bekommt wie "stell dich nicht so an", "sei nicht so empfindlich", "hättest du dir lieber keinen Hund angeschafft"... alles nicht hilfreich und unverschämt sowieso.


    Hilfreich ist aus meiner Sicht, die praktischen Probleme ernst zu nehmen und pragmatisch anzugehen, das ganze emotionale Drumherum aber nicht überzudramatisieren aber auch nicht lächerlich zu machen.

  • Aber jetzt mal ehrlich es ist nicht normal das man Wochen nix essen kann.

    Auch Stress bedingt ist es nicht normal.

    Ja paar Tage okay kann vor kommen aber Wochen ?

    Nach paar Tagen meldet sich eigentlich der Körper und sagt wo ist meine Nahrung.

    Wenn man das nicht hat, kann man sich sagen herzlichen Glückwunsch.

    Sie haben es geschafft den Körper dran zu gewöhnen, die Bedürfnisse zu unter drücken.


    Genauso Wochen lang überhaupt nicht Schlafen ist nicht normal.

    Das ist dann eindeutig eine Schlafstörung.

    Und ja ich weiß, was das ist habe ich selber.


    Wenn man Wochen nicht schläft, ist man schon kein leichter Fall mehr.

    Ist einfach so, kann man auch ergoogeln aber ich spreche hier aus Erfahrung.


    Und so was geht halt mega auf den Körper.

    Weil der Körper im Ausnahme Zustand ist sonst wäre man nach paar Tagen ohne Schlaf schon längst irgendwo eingeschlafen.

    Weil wie gesagt braucht der Körper Schlaf.


    Und Mal ehrlich es ist nix schlimmes zu sagen, ich habe da ein Problem.

    Das ist Menschlich

  • Flauschig Nenn mir bitte nur einen User in diesem Forum der jemals gesagt hat er könne über Wochen nichts essen oder schlafen.

    Man kanns auch übertreiben.

    Ich habe natürlich nicht alle Namen im Kopf aber im Thread wo der Freund desen Schäferhund, die Freundin nicht in Ruhe ließ.

    Stand so was und nein ich übertreibe nicht :roll:


    Aber scheinbar kannst du damit nicht umgehen, wenn man öffentlich darüber redet

  • das halte ich auch für extrem und ich denke auch nicht, dass im Allgemeinen, so unterschiedlich ausgeprägt der Wlepenblues auch sein mag, das solche Formen annimmt.

    Sich über Wochen überfordert fühlen und gestresst sein kann durchaus bedeuten, schlechter zu schlafen, deutlich weniger Appetit zu haben usw. Aber die Nahrungsaufnahme komplett einzustellen und wirklich gar nicht mehr zu schlafen, hmmmm :???:

  • Weder im Hundeforum noch im wahren Leben habe ich jemals jemanden kennengelernt, der wirklich wochenlang nicht geschlafen hat. Könnte daran liegen, dass Menschen nach nicht einmal zwei Wochen komplett ohne Schlaf sterben….

    Ich kenne aber durchaus Leute, die fühlen sich durch weniger Schlaf wie ausgespuckt und permanent müde.

    Und wenn wir das gleiche Beispiel meinen, Flauschig – hat der Hund da nicht einfach das Bett belegt und die Freundin des Halters auf der Couch geschlafen?


    Und das übrigens auch nicht, weil sie Welpenblues, sondern beide keine Ahnung und sie Angst vor dem Hund hatte?

  • Um mal Fakten zu nennen, was unter eine Schlafstörung fällt offiziell.

    Und die sind sehr niedrig, selbst wenn man nur sehr schlecht schläft.

    Weil es einen belastet fällt da runter


    Schlafstörungen (Insomnie) äußern sich entweder in dem Gefühl, schlecht ein- oder durchzuschlafen, oder aber in dem Gefühl, tagsüber vermehrt müde zu sein, wobei natürlich beide Beschwerdekomplexe gleichzeitig auftreten können. Kurzfristige Schlafstörungen für wenige Tage treten bei nahezu allen Menschen in bestimmten belastenden Situationen oder während körperlicher Erkrankungen auf und sind harmlos. Schlafstörungen allerdings, die länger als 3 bis 4 Wochen andauern, erfordern eine ausführliche Klärung der Ursachen, die sowohl im Bereich der seelischen als auch im Bereich der körperlichen Gesundheit liegen können. Schlafstörungen gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen überhaupt und betreffen mindestens 10 % der Bevölkerung.

    Zitat

    Ausreichender und qualitativ hochwertiger Schlaf tragen ganz wesentlich zur Gesundheit bei, Schlafstörungen beeinträchtigen die seelische Stabilität und können sogar zu psychiatrischen Erkrankungen wie zu Depressionen führen. Darüber hinaus können Schlafstörungen auch die körperliche Gesundheit beeinträchtigen, sie schwächen das Immunsystem und gehören zu den möglichen Ursachen der Zuckerkrankheit.


    Und wenn ich mir die Beschwerde Bilder an kucke, fallen mir schon paar Threads ein

    https://www.neurologen-und-psy…erungen/beschwerdebilder/

  • Hannalein war das. Und da lese ich nichts über wochenlanges nichts essen oder nicht schlafen können. Vielleicht kannst du mir das Zitat ja raussuchen.


    Öhm, wie kommst du jetzt darauf, dass ich damit nicht klar komme? :???:

    Mir tut es wirklich leid, dass du darunter leidest, aber darum geht es in den Welpenbluesthreads die ich kenne und mich bisher durchgewühlt habe nicht. Solche Extremfälle wären mir sicher aufgefallen, wie du mir aufgefallen bist und in diesem Fall muss ein Arzt natürlich besucht werden. Kenne ich nur wie gesagt nicht.

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