Wo her kommt der Welpen Blues ?
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Das finde ich abwertend
Ganz ehrlich gemeint. Wieso?
Ich empfinde Pyscho als Wort für Leute auf der geschlossene.
Und das auch im Negativen
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Hätte ich da mal in ein Forum geschrieben - dann wäre ich wohl nicht nur Depri sondern auch Psycho
Das finde ich abwertend
Nein. Es liegt mir - auch aus ganz persönlichen Gründen, über die ich hier nicht schreiben mag - völlig fern, eine ernsthafte und potentiell tödliche psychische Erkrankung oder die daran Leidenden abwerten zu wollen. Als abwertend empfinde ich es, wenn diese Erkrankungen als Erklärung für etwas herangezogen werden, was gerade nicht ins eigene Weltbild passt.
Ergänzung: Und ja - die Worte „Depri“ und „Psycho“ sind nicht glücklich und ich würde sie nie!!!!! Auf jemanden anwenden, der wirklich erkrankt ist. Sie sind für mich der Inbegriff dessen, was passiert, wenn man dem Verhalten des Anderen ein Etikett verpasst. -
Ich finde diese Tabuisierung trägt in weiten Teilen dazu bei, dass sich solche Probleme etablieren. Da klebt man lieber das Etikett "völlig normal" auf solche Auswüchse wie depressive Phasen nach dem Welpenkauf. und mit depressiver Phase meine ich auch depressive Phase und nicht nur mal nen Tag mies drauf sein.
Dein Beitrag, Helfstyna , gefällt mir besonders wegen der Thematisierung der Stigmatisierung psychologischer Erkrankungen (unabhängig davon, ob sie tatsächlich vorübergehend oder chronisch sind), denn das ist tatsächlich weitestgehend so.
Einzig diese "depressiven Phasen" als "Auswüchse, die nicht normal sind" zu bezeichnen, finde ich zu pauschal.
Und es ist per definitionem auch keine depressive Phase. Genau das finde ich hier so erschreckend und heftig.
Ist der Begriff "depressive Phase" tatsächlich genau medizinisch abgegrenzt?
Ich meine, er wird auch angewandt als Beschreibung seelischer Umstände, die keinen krankhaften Hintergrund haben.
Dadurch entsteht eine Vermischung von "als normal anzusehenden Stimmungsschwankungen" und "pathologischen psychischen Veränderungen".
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Wenn mir jemand sagt: "Ich habe einen Welpenblues!" - dann höre ich da zunächst einmal ZU.
Selbstzweifel sind grundsätzlich etwas völlig Normales.
Dass manche Menschen Zweifel an sich selbst haben bei den Gedanken: "Eigentlich müsste ich doch vor Liebe überschäumen angesichts dieses kleinen, bedürftigen Lebewesens - und statt dessen bin ich einfach nur sauer, weil es wieder auf den Teppich gepinkelt/gekackt hat...", ist für mich erst mal kein Indiz für einen grundsätzlich labilen Menschen - sondern einfach nur für einen Menschen, der situativ emotional reagiert.
Ob ein Welpenblues eine seelische Erkrankung bedeutet, oder einfach nur ein "seelisches Tief", ausgelöst durch das Zusammentreffen verschiedener Faktoren (Schlafmangel ist da z. B. EIN Faktor, der das seelische Gleichgewicht durcheinander rütteln KANN, nicht muss), kann doch gar nicht so einfach gesagt werden.
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Ganz ehrlich gemeint. Wieso?
Ich empfinde Pyscho als Wort für Leute auf der geschlossene.
Und das auch im Negativen
Phonhaus hat es schon schön geschrieben. Ist es nicht auch abwertend, wenn du das auf Leute in der geschlossenen Psychiatrie schiebst?
Psychopathen sind übrigens eine Minderheit in der Psychiatrie, die Meisten von ihnen leben ihr Leben unter all den anderen. Weil sie es können. Weil sie auf niemanden Rücksicht nehmen müssen und so weit kommen können.
Also passt das Wort nicht zur Geschlossenen.
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Dein Beitrag, Helfstyna , gefällt mir besonders wegen der Thematisierung der Stigmatisierung psychologischer Erkrankungen (unabhängig davon, ob sie tatsächlich vorübergehend oder chronisch sind), denn das ist tatsächlich weitestgehend so.
Sehe ich genauso. Deswegen finde ich es ja so kritisch, wenn man jemandem pauschal eine Erkrankung öffentlich diagnostiziert. Man drückt jemandem sofort einen Stempel auf.
Ich bin sehr dafür, dass psychische Erkrankungen eine höhere Akzeptanz in der Gesellschaft bekommen. Aber das funktioniert sicher nicht durch laienhafte Diagnosen und Schubladendenken ("du verhältst dich nicht normal, also bist du krank!"). Sondern eher durch Aufklärung durch Betroffene und Fachpersonal, und vor allem: Empathie und Verständnis.EDIT: Um nochmal meinen Standpunkt deutlich zu machen: Weder hat jeder Welpenbluesler eine psychische Störung, noch hat er garantiert keine. Aber: Ich maße mir nicht an das zu beurteilen. Dafür fehlt mir die Fachkenntnis und Details zum "Patienten". Und daher finde ich es anmaßend, wenn andere im Forum das für sich herausnehmen.
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Medizinisch würde man von einer depressiven Episode sprechen. Es gibt mittlerweile einen herausgearbeiteten Symptomkatalog von 3 Haupt- und 7 Zusatzsymptomen. Die Einstufung des Schweregrads richtet sich danach, wie viele der Symptome man hat. Bei Wikipedia sind die gut erklärt.
Eine Depression wird aber erst diagnostiziert, wenn diese Symptome über einen längeren Zeitraum, ggf. auch rezidivierend aufgetreten sind. -
Mich würde mal interessieren, welcher Mediziner den "Welpenblues" kennt. (Parallel gern nach "Babyblues" fragen...)
Den Babyblues gibt es tatsächlich. Da allerdings mit medizinischer Erklärung. In der Plazenta werden während der Schwangerschaft sehr viele Glückshormone produziert, die nach der Geburt weg sind. Endorphin und Östrogen werden recht plötzlich weniger und das verursacht Gefühlschaos.
Und ja, frischgebackene Mütter haben viel mit frischgebackenen Hundebesitzern gemeinsam, nur ohne Plazenta ?.
Erst ist die Vorfreude da, die jahrelang (!!) aufgebaut wurde. Erwartungen und Träume haben sich entwickelt, man sieht sich, das kleine Wesen und das gemeinsame Leben klar und deutlich vor sich.
Genau das meine ich ja. Den Babyblues gibts und das hat eine medizinische Ursache die 1:1 mit der Geburt verknüpft ist. Deswegen ist das auch eine anerkannte Krankheit. Beim Kauf eines Welpen ist das etwas anderes - es sei denn, man ist eben ggf insgesamt etwas instabil emotional - das wäre aber dann eine andere Krankheit und kein "Welpenblues". Sonst müsste es für einige Dinge im Leben einen medizinisch anerkannten Blues geben...
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Diesen Blues gibt es ja nicht nur bei Welpen, sondern auch bei Anschaffung eines erwachsenen Hunden. Bei Welpen ist es wahrscheinlich nur häufiger, weil die das Leben noch deutlich mehr einschränken.
Ich denke heute tritt das häufiger auf, weil die Erwartungshaltung an Hundehalter viel höher ist, früher war ein Hund einfach nur ein Hund, der ist halt einfach mitgelaufen, da wurde weniger "Geschiss" drum gemacht als heute (was ich nicht grundsätzlich negativ meine). Aber dass es das früher nicht gab, kann ich nicht bestätigen, ich kenne aus meiner Kindheit durchaus überforderte Menschen, die einen ganz normalen Welpen wieder weggeben haben, obwohl sie vorher auch schon Hunde hatten. Aber das hat dann eben kein ganzes Forum mitbekommen, sondern nur Familie und vielleicht die Nachbarn.
Ich selbst halte mich für psychisch relativ stabil, ich habe keine Depressionen oder depressive Verstimmungen, keine Angststörung, keine Süchte und ein stabiles soziales Umfeld und Familie. Aber trotzdem hat der erste Hund depressive Verstimmungen verursacht und mich massiv belastet. Nicht so, dass ich meinen Alltag nicht mehr hinkriege, aber ich habe mich saumäßig schlecht gefühlt und war immer den Tränen nahe. Der Hund wurde wieder zurückgegeben (aber aus anderen Gründen, er war gesundheitlich massiv eingeschränkt). Beim nächsten Hund hatte ich das dann nicht mehr. Aber nachvollziehen kann ich das und ich bin ganz klar der Meinung, dass das nicht nur Menschen betrifft, die psychisch vorbelastet sind, sondern oft auch Menschen, die sich besonders intensiv vorbereiten und alles richtig machen wollen und unsicher indem sind, was sie tun. Ein Hund stellt das normale Leben nun schon erstmal auf den Kopf bis man sich eingegrooved hat, wenn ich sehe, woran manche Menschen so zu knabbern haben, das sind oft aus meiner Sicht viel mehr pillepalle Sachen. Wobei für jeden was anderes "pillepalle" ist und Menschen unterschiedlich stressanfällig und belastbar sind.
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Den Babyblues gibt es tatsächlich. Da allerdings mit medizinischer Erklärung. In der Plazenta werden während der Schwangerschaft sehr viele Glückshormone produziert, die nach der Geburt weg sind. Endorphin und Östrogen werden recht plötzlich weniger und das verursacht Gefühlschaos.
Und ja, frischgebackene Mütter haben viel mit frischgebackenen Hundebesitzern gemeinsam, nur ohne Plazenta ?.
Erst ist die Vorfreude da, die jahrelang (!!) aufgebaut wurde. Erwartungen und Träume haben sich entwickelt, man sieht sich, das kleine Wesen und das gemeinsame Leben klar und deutlich vor sich.
Genau das meine ich ja. Den Babyblues gibts und das hat eine medizinische Ursache die 1:1 mit der Geburt verknüpft ist. Deswegen ist das auch eine anerkannte Krankheit. Beim Kauf eines Welpen ist das etwas anderes - es sei denn, man ist eben ggf insgesamt etwas instabil emotional - das wäre aber dann eine andere Krankheit und kein "Welpenblues". Sonst müsste es für einige Dinge im Leben einen medizinisch anerkannten Blues geben...
Eben nicht. Deshalb können ja auch Väter und Adoptiveltern den Babyblues bekommen.
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Genau das meine ich ja. Den Babyblues gibts und das hat eine medizinische Ursache die 1:1 mit der Geburt verknüpft ist. Deswegen ist das auch eine anerkannte Krankheit. Beim Kauf eines Welpen ist das etwas anderes - es sei denn, man ist eben ggf insgesamt etwas instabil emotional - das wäre aber dann eine andere Krankheit und kein "Welpenblues". Sonst müsste es für einige Dinge im Leben einen medizinisch anerkannten Blues geben...
Eben nicht. Deshalb können ja auch Väter und Adoptiveltern den Babyblues bekommen.
Postnatale Depression bei Vätern ist aber was anderes als bei Müttern.
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