Wo her kommt der Welpen Blues ?
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Wenn jemand allerdings im Zusammenhang mit dem Welpen gar nicht mehr schläft und Heulkrämpfe hat und nicht mehr essen kann würde ich jetzt schon sagen dass da was ganz anderes im Argen liegt.
Das kann im Einzelfall so sein, liegt aber nicht im Ermessen und der Verantwortung der User eines Forums.
Nö, das ist meine ganz persönliche Meinung.
Wenn mein Papa (Welpe ist 16 Wochen) jetzt solche Dinge äußern würde, würd ich mir ernsthaft Sorgen machen!
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Eigentlich war es Aristophanes? - man liest nur immer Sokrates unter dem Zitat, warum auch immer.
Irgendwelche "Altgriechen" hier?
L. G.
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Nö, das ist meine ganz persönliche Meinung.
Wenn mein Papa (Welpe ist 16 Wochen) jetzt solche Dinge äußern würde, würd ich mir ernsthaft Sorgen machen!
Und wenn Du so etwas von fremden Menschen die letzten 3 bis 5 Jahre häufiger gelesen und gehört hättest (und vll. zusätzlich vermehrt im RL damit konfrontiert gewesen bist), würdest Du dann darüber nachdenken?
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Ich bin da ganz offen: Wenn man Welpenblues als Begriff nehmen möchte, dann habe ich zwischendurch orentlich drin gesteckt. Gelernt habe ich daraus: Ich bin ein Mensch, der vergleichsweise viel Schlaf braucht um gut zu funktionieren. Und wenn ich nicht genug geschlafen habe, bin ich maulig und unausgeglichen. Nicht gerade die idealen Voraussetzungen für einen Welpen. Dummerweise war mir das nicht bewusst, in den 24 Jahren vorher habe ich nie Schlafmangel gehabt.
Da ich aber das Privileg hatte zwischen Studium und Arbeit den Hund einziehen zu lassen, habe ich mir gesagt ich muss jetzt die Arschbacken zusammen kneifen, mal unnötige Dinge links liegen lassen und tagsüber mit dem kleinen Hundetier pennen. Das hat dann super geklappt und umso mehr Schlaf ich bekommen habe, umso kleiner erschienen mir die "Probleme", die ich mit dem Welpen hatte. Und sobald ich nachts nur noch einmal raus musste, war die Welpenzeit für mich einfach nur noch schön und bereichernd. Die Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen hat bei mir eine eher untergeordnete Rolle gespielt, darauf war ich ganz gut vorbereitet. Klar war (und bin) ich an echt schlechten und stressigen Tagen mal der Meinung eine schlechte Hundehalterin zu sein. Dann gucke ich mir aber den Luvi an, wie er entspannt auf dem Rücken pennt und weiß, dass das Quatsch ist und es ihm ziemlich gut bei mir geht.
Fazit für den nächsten Welpen: Nicht heulen, sondern schlafen
Zum Thema allgemein: Ich glaube wir machen uns heute so viele Gedanken um Hundehaltung, dass wir oft nicht mehr auf unser Bauchgefühl hören. Man liest Bücher, vielleicht in Foren, tauscht sich mit anderen Hundehaltern aus und dann muss man doch alle Pläne über den Haufen werfen, weil das Leben mit dem Welpen einfach ganz anders ist als in der Theorie. Dazu kommt der Druck, der oft in Welpenstunden aufgebaut wird. "Wie, der kann immer noch kein Sitz?" "Also meiner war in dem Alter schon stubenrein" und zack, fragt man sich, ob man jetzt etwas falsch macht. Dass jeder Welpe sein ganz individuelles Tempo hat, wird dabei gerne vergessen. Der Welpe muss ganz, ganz toll sozialisiert werden und am besten schleppt man ihn jeden Tag woanders hin, während Halter und Welpe eigentlich von mehr Ruhe, Beständigkeit und gegenseitigem Kennenlernen profitieren würden.
Dazu kommt: Wir optimieren uns gefühlt in jedem Lebensbereich. Es gibt Bücher zur Persönlichkeitsentwicklung, sportlich sollte man sein, eloquent, immer auf dem neusten Stand was politische Entwicklungen angeht. Morgens ausgeschlafen, gut gelaunt und zurechtgemacht zur Arbeit gehen. Und wenn man es gerade so geschafft hat aus dem Bett zu fallen und sich anzuziehen werden wir auf Social Media mit "der perfekten Morgenroutine" konfrontiert, die man unbedingt für einen "perfekten Tag" einhalten muss. Klar, dass dieses Phänomen auch vor der Hundehaltung nicht halt macht.
Hunde sind eben bis zu einem gewissen Punkt eine unberechenbare Variable im Leben. Mit Welpen oder Junghund dauert (wie mit Kindern) alles etwas länger, vielleicht steht man beim Gassi morgen länger als die geplante Zeit rum, einfach weil die Müllsäcke auf der anderen Straßenseite so spannend sind, man vom Weiten andere Hunde angucken muss, oder weil alles so aufregend ist, dass Pinkeln eher zweitrangig ist. Mit Hund geht perfekt und durchgetaktet eben nicht und gerade das finde ich an der Hundehaltung so angenehm. Viele Menschen haben aber genau mit dem Entschleunigen Probleme und machen sich dann auch noch zusätzlich Stress, weil das Leben mit Hund eben nie so abläuft, wie man es sich ausgemalt hat. Und genau das führt sicher bei einigen Menschen zu dem Gefühl versagt und sich nicht genug angestrengt zu haben. Denn bei anderen "klappt" es ja.
Vielen ist auch die mangelnde Vergleichbarkeit der Hundewelpen untereinander nicht klar. Wenn mein Toller gut zur Ruhe gefunden und seine Decke gerne angenommen hat, war das für mich ein super Lernerfolg. Zur gleichen Zeit bin ich von Berner Sennenhund Besitzern mit einem Welpen in ähnlichem Alter gefragt worden, warum ich das überhaupt machen würde, ihr Welpe müsste von alleine zur Ruhe kommen und ich würde da viel zu viel Aufriss drum machen. Eine Bekannte mit zwei Bordern meinte dagegen, dass sie meinen Welpen erstaunlich gechillt fand. Es kommt meiner Meinung nach also auch auf das Umfeld des Hundebesitzers an und inwiefern er sich von den Aussagen beeinflussen lässt. Wenn man aber eher sensibel ist und ein Umfeld hat, das einen oben drauf zu den "Problemen" (oder das was man als solche empfindet) des Welpen unqualifizierte Kommentare abgibt, kann ich jeden verstehen, den das runterzieht. Ob man das jetzt Welpenblues nennen möchte oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen.
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@Das Rosilein
Ich habe mich jetzt extra zurückgehalten um nicht zu voreilig oder unempathisch zu wirken.
Aber wenn ich das jetzt von meinem Umfeld auf das Netz übertrage neige ich demjenigen zuzustimmen der hier vor ein paar Seiten geschrieben hat " Es zieht nur ein Hund ein"
sprich ...ich finde so eine extreme Reaktion nicht normal.
Ich bin aber da auch Hardliner...und mir liegt auch ganz oft ein "Heul doch" auf den Lippen und denke mir "man kann sich auch anstellen"
Das beziehe ich jetzt auf das reelle Leben.
Wenn ich jedes mal wenn in meinem Leben etwas nicht so rund laufen würde ich mir einen "Weis-der-Henker-Was-Blues" zulegen würde, hätte ich verdammt viele davon
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Früher war alles besser. Wusste man früher auch schon.
Das ist Deine persönliche Wahrnehmungsblase.
Hm - bei mir ist die Aussage von straalster deutlich ironisch angekommen.
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Aber wenn ich das jetzt von meinem Umfeld auf das Netz übertrage neige ich demjenigen zuzustimmen der hier vor ein paar Seiten geschrieben hat " Es zieht nur ein Hund ein"
sprich ...ich finde so eine extreme Reaktion nicht normal.
Also eine extreme Reaktion finde ich nun auch nicht normal (wobei das immer eine Definitionsfrage ist, normal, meine ich).
Ich bin aber da auch Hardliner...und mir liegt auch ganz oft ein "Heul doch" auf den Lippen und denke mir "man kann sich auch anstellen"
Das halte ich z.B. anders. "Heul doch" ist nichts, was mir schnell auf den Lippen liegt. Urteile nicht gerne über das Empfinden eines anderen (auch wenn das so fälschlicherweise interpretiert worden ist), muss das demzufolge auch nicht runterputzen.
Denn so etwas hat in der Regel immer seinen Grund und über Empfindungen lässt sich, ähnlich wie beim Geschmack, einfach nicht streiten.
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Hm - bei mir ist die Aussage von straalster deutlich ironisch angekommen.
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Uups, der Text fehlt ...
Wenn der Link schon gelesen wurde HundundmehrNö, keine Ironie, sondern Sarkasmus: (passiv) aggressiv
https://blog.supertext.ch/2017…-was-ist-der-unterschied/
Den Text eines anderen in einen Kontext zu setzen, den er nicht hatte (mit "früher war alles besser"), soll genau das tun was es macht. Quasi ein Totschlagargument, um über die Umdeutung der Äusserungen eines Anderen die Person lächerlich zu machen (und/oder zu verletzen).
Was Ironie bedeutet bzw. was sie kennzeichnet, findet sich auch in dem Link. Manchmal ist es nicht einfach, Ironie von Sarkasmus zu trennen, weil Sarkasmus sich gerne ironischer Stilmittel bedient. Aber - aus meiner Sicht - diesmal recht einfach. Denn ich bezweifle sehr, sehr stark, dass die Aussage von straalster auf das genaue Gegenteil abzielte.
Das würde nämlich bedeuten, straalster würde denken, dass früher alles besser gewesen wäre. Unvorstellbar für mich, oder straalster (denke, diesmal sind wir uns auf ganzer Linie einig
). Also neben dem Fakt, dass sie im selben Post dagegen argumentierte. Und soweit möchte ich nicht gehen, dass sie Ironie einfach falsch angewendet hat. Denke, sie kann das, mit dem ironisch (bilde mir ein, satt und genug schöne, witzige Ironie von Ihr gelesen zu haben
).
PS: Und Selbstironie würde in diesem Falle auch nicht passen ... nein, straalster würde nicht derart in der Kiste der Stilmittel vergreifen, ist schon authentisch.
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Das halte ich z.B. anders. "Heul doch" ist nichts, was mir schnell auf den Lippen liegt. Urteile nicht gerne über das Empfinden eines anderen (auch wenn das so fälschlicherweise interpretiert worden ist), muss das demzufolge auch nicht runterputzen.
Ich habe das jetzt auch nicht nur auf Hunde sonders das Leben im Allgemeinen bezogen.
Vielleicht habe ich aber in meinem Umfeld auch zu viele Menschen die wegen jeden Kleinscheiß jammern.
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