Wie ist der Sprung von der 2- zur 3-Hundehaltung?

  • Ich hab jetzt noch mal drüber nachgedacht, weil ja doch viel bedenkenswertes kam. Aber ich kann tatsächlich nicht sagen, dass einer der 3 zuletzt eingezogenen Hunde unser Leben/unseren Alltag komplizierter gemacht hätten. Gut, spielt natürlich viel mit rein, dass wir ein Wohnmobil und ein eigenes Haus haben und sehr ländlich wohnen und Joey von Frank im Hundesport führt und wir auch größere Krankheitsgeschichten finanziell stemmen können. Und die Shelties halt typische Shelties sind und Joey ein wahnsinnig netter Aussie. (Klar, über 2 Grisus denk ich lieber nicht nach, aber gut, da hätte ich zumindest theoretisch die Zeit, getrennt spazieren zu gehen).


    Aber gerade die ganzen aufgezählten Punkte wie z.B. Gruppendynamik: da war jeder Junghund weniger Erziehungsarbeit für mich durch die bereits vorhandenen Hunde, nicht mehr. Weil er da einfach reinwuchs und sich am Rest orientiert hat. Und der Rest hat nicht mehr Blödsinn gemacht, bloß weil da ein neuer Welpe war :ka:. Ebenso Verhalten ganz allgemein xy gegenüber oder alleine bleiben etc. , fand ich mit jedem Hund eher einfacher, eben weil er sich an den anderen Hunden orientiert hat. Auch sind wir rund 1x im Jahr in einer Ferienwohnung und/oder auf einem Boot, wir hatten nie Schwiergkeiten, was mit 4 Hunden zu finden :ka:. Auch hatte ich gerade bei den letzten Hunden, die dazu kamen, immer schon nach kurzer Zeit das Gefühl: ja, genau der hat noch gefehlt und macht uns "kompletter", einfach nur schön, dass er das Rudel nun ergänzt. Klar muss ein Welpe/Junghund viel lernen und so, aber ich fand das nie schwieriger (wie gesagt, eher ganz im Gegenteil), weil bereits 3 Hunde hier lebten.


    Bin ich wirklich die einzige, die das so empfindet/erlebt hat? Und ja, mir ist völlig bewusst, dass es auch an den Baustellen der bereits vorhandenen Hunde liegt, wobei man die ja aber vorher kennt...

  • Bin ich wirklich die einzige, die das so empfindet/erlebt hat? Und ja, mir ist völlig bewusst, dass es auch an den Baustellen der bereits vorhandenen Hunde liegt, wobei man die ja aber vorher kennt...


    Myles ist noch nicht so lange bei uns. Aber es fühlt sich viel einfacher an als dazumal, als Ayden kam. Klar, Ayden war der schwierigere Welpe, aber im Moment empfinde ich es mit Myles nicht schwerer. Die anderen zwei Hunde haben keine extreme Baustellen (resp. nur solche, die wirklich easy zu händeln sind), von daher kann ich mich wirklich voll und ganz auf Myles konzentrieren. Alleine mit den anderen kann er z. B. auch schon kurze Zeit bleiben (z. B. für Wäsche machen oder Post holen). Da sind die anderen Hunde wirklich von Vorteil. Ebenso beim Rückruf, es gibt Kekse, also können Disney und Ayden gar nicht schnell genug bei mir sein. Myles rennt zu Beginn den anderen einfach nach :ka:

  • Also ich habe mir jetzt nicht alle Antworten durchgelesen, aber hier mal meine Erfahrungen :)


    Ich persönlich stehe/stand aktuell auch wieder vor der Frage Driter Hund ja oder nein - für mich allerdings ganz klar nein. Ich hatte schon zweimal den Sprung von zwei auf drei und jedesmal ist einer der Hunde im Endeffekt auf der Strecke geblieben.


    Der erste Sprung war knapp 12 jährige Dobermannhündin und ich glaube damals 7 jähriger Malirüde und dazu kam eine Malihündin. Die Dobermannhündin brauchte sehr viel Aufmerksamkeit und die Malihündin ebenfalls, sprich der mittlere Rüde musste immer zurück stecken was Aufmerksamkeit - Zeit mit mir etc anging. Besser wurde es als der Dobermann gestorben ist und es nur noch zwei waren.


    beim zweiten mal war es 13 jähriger Malirüde (der mittlere aus dem oberen Abschnitt) 8 jährige Malihündin (ebenfalls die aus dem oberen Abschnitt) und dazu kam der Maliwelpe (eigener Nachwuchs meiner Hündin - geplante VDH Zucht, bevor jemand schreit ;) also Mutter und Sohn). Und auch hier sind im Endeffekt die älteren Hunde irgendwo auf der Strecke geblieben die ersten 1,5 Jahre - ich habe den Welpen bewusst viel von den älteren getrennt, damit er seine eigenen Erfahrungen sammeln konnte und nicht nur hinter den älteren her rennt... als der alte Malirüde 14 wurde, war es ganz ganz schlimm, er brauchte sehr viel Aufmerksamkeit und intensive Pflege, dazu war der junge Rüde ein Jahr alt und stand somit voll im Saft, somit ist die Hündin ein 3/4 Jahr völlig auf der Strecke geblieben und lief nur noch nebenher mit..


    Aktuell ist die Hündin knapp 12 und der Sohn 4 Jahre alt, ich für mich habe beschlossen, das daher solange die Alte noch lebt kein Dritter Hund mehr einzieht. Mir bleibt da zuviel Lebensqualität sowohl bei den Hunden als auch bei mir auf der Strecke..


    Aber jeder Mensch ist anders, jeder hat andere Lebenszumstände etc. etc. ect. daher ist es einfach meine persönliche Entscheidung und Erfahrung :)

  • Myles rennt zu Beginn den anderen einfach nach

    Ja, genau das meine ich. Man braucht eigentlich gar nichts mehr tun, nur Kekse verteilen... xD Auch z.B. Jogger kommt, Hunde gehen an die Seite, kassieren Keks: Welpi: oh, Jogger, prima, zu Frauchen gehen gehen: Keks!! Brauchte ich nie üben, machte Welpi einfach mit. Oder auch: Faye hatte ja nie eine wirkliche Unsicherheitsphase, aber schon Momente, da hat sie mal kurz gestutzt. In die Runde geschaut: oh, interessiert sonst keinen, dann wird es wohl ok sein. Oder alleine bleiben: die hat sich von Anfang an an Joey gekuschelt, wenn sie gemerkt hat, ich mach mich aufbruchbereit und strahle nicht aus, Hundsis dürfen mit und gut war :ka:. Ich hatte mit jedem Hund mehr das Gefühl, dass ich selbst was Alltag angeht, immer weniger machen oder konkret üben musste...

    Ich weiß, die letzten 3 hier eingezogenen Hunde sind wirklich sehr unproblematisch (und zu mir extrem gut passend), das kann sicher auch ganz anders laufen. Aber dieses per se: wird schwieriger, wird anstrengender, alle werden verhaltenskreativer, Rudeldynamik ist ungut... nö... also gerade die Rudeldynamik fand ich eher immer sehr hilfreich!

  • Mein Malik kann auch viele Dinge von denen ich mich nicht erinnern kann, sie ihm beigebracht zu haben.

    Hab gerade nen kleinen Terrier als Gasthund hier. Der macht auch einfach nur nach was die großen machen. Total entspannt.

  • Das stimmt. Meine Pflegewelpen habe ich nie bewusst erzogen, die haben Dinge wie Sitz und Platz, komm allein durch zuschauen gelernt.

    Als meine erste Zweithündin dazu kam meinte meine Althündin plötzlich nach Jahren wieder das man der Junghündin das jagen zeigen müsste. Damit hätte ich nie gerechnet, weil das eigentlich vorher kein Thema mehr war. Genau wie pöbeln kann man zu dritt viel besser. Den gegenteiligen Effekt hatte ich am Gartenzaun - kläffte hier ein neuer Hund am Gartenzaun, überließen die Altehunde dem Jungspund gerne diesen Job und hielten sich ruhig im Hintergrund.

    Alleine bleiben mit anderen Hunden hat hier bisher nur bei meinem Rüden sofort funktioniert. Allen anderen Hunden war das völlig egal ob hier nur zwei anderen Hunde waren.

    Ich glaube das ist alles recht individuell und hängt von der Hundezusammensetzung ab.

  • Ich habe jetzt ja auch zum zweitenmal eine dreier Kombination und ich bin ganz bei Dobi98.


    Beim ersten Mal bestand die Kombi aus Dobermannhündin 13, DSH Rüde 3 Jahre, Dobermannwelpe. Jetzt sind es DSH Rüde 10 Jahre, Dobermannhündin 7,5 Jahre und DSH Rüde 3,5 Jahre.


    Ich würde es nicht wieder machen auf so lange Zeit. Im ersten Fall waren sie gerade mal ein halbves Jahr zu dritt, das war zu managen, aber im Daueralltag ist es einfach unpraktisch. Das geht bei so einfachen Dingen los, wie Gassigehen. Egal wie gut der Gehorsam der Hunde ist, es ist einfach problematisch drei Hunde mit so unterschiedlichen Bedürfnissen unter einen Hut zu bringen. Entweder langweilt sich der Kleine oder ich überfordere den Großen, wenn ich mit allen zusammen gehe.

    Deshalb ist es teilweise so, dass ich dreimal am Tag spazierengehen muss, damit jeder auf seine Kosten kommt. Weiter geht es beim Transport im Auto. Bei Kleinhunden ist das noch kein Problem, aber drei größere Hunde vernünftig gesichert zu transportieren, ist in vielen normalen Autos schon nicht mehr möglich. Da braucht es dann entweder einen Bus oder man opfert die Rücksitzbank für den Einbau einer Spezialbox (nein, der Ramsch aus dem Tierladen oder ein Sicherheitsgurt sind für mich keine qualitativ gleichwertige Option).


    Selbsterziehend war kein Hund, weder der zweite noch der dritte. Mag sein, dass es bei manchen Hundetypen funktioniert, hätte ich darauf vertraut, hätte ich hier zwei Hunde, die den ganzen Tag den Arschkrampenlambada tanzen würden.

    Ich finde Nummer drei macht sogar mochmal mehr Arbeit darin, dass er sich eben wirklich als erstes am Menschen orientiert und nicht an den anderen beiden Hunden. Das ist beim Zweithund schon etwas mehr Aufwand, beim dritten finde ich es aber nochmal deutlich mehr.


    Auch bei der Rudeldynamik kommt es halt sehr auf den Charakter des Hundes an. Hat man nette Hunde bei denen die Dynamik eher darin besteht, um die Gunst des Menschen zu buhlen, ist das eine ganz andere Welt, als wenn man Hunde hat, die sich gegenseitig zum Jagen, Pöbeln oder Schützen anstacheln.


    Nach Ekkos Tod wird hier definitiv kein dritter Hund mehr einziehen und ganz ehrlich, ich bin mir auch noch nicht sicher, ob ich nach Cardassia und Azog nicht sogar auf Einzelhund umsteige.

  • @ Raphaela,


    geht mir genauso.. keine Ahnung ob nach Diva nochmal ein Zweithund einzieht.. ich war ja dieses Jahr zum ersten mal mit nur einem Hund im Urlaub - es war soooooo herrlich! Ich musste mir keine Gedanken machen wenn ich gemütlich shoppen wollte ob der Laden groß genug für zwei große Hunde ist, so dass diese bloß nix umstossen. Ich konnte mich gemütlich in ein Cafe setzen, der Hund verschwand unterm Tisch.. auf der Fähre das gleiche, dazu wesentlich weniger Gepäck für den Hund für zwei Wochen usw. usw. usw. :lol: -


    Und die Qualität der Zeit für Hund und mich war/ist eh unbezahlbar...


    Das doofe ist halt, ich mache zu gerne Hundesport...ob ich damit nochmal anfangen würde wenn Yosh zu alt ist - puh ich glaube eher nicht.. ich denke aber auch, gerade uns Hundesportlern ist es wichtiger, dass sich die Hunde zuerst an uns orientieren und eben nicht an den anderen Hunden, das macht das ganze nochmal aufwendiger und schwieriger. Bei Menschen wo die Hunde halt im Alltag "mitlaufen" macht es wohl keinen so großen Unterschied, bzw. ist es nicht so schlimm, wenn die Hunde sich an den anderen Hunden orientieren statt an dem Menschen

  • Mein Malik macht Ipo und ist geprüfter Rettungshund. Und sehr stark auf Menschen bezogen. Ich bin quasi der Mittelpunkt seines kleinen Hundeuniversums. Sein Lebensinhalt ist es mit mir zu arbeiten und mir zu gefallen.

    Das kann ich von meinem Ersthund nicht behaupten.

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