Hund gewöhnt sich einfach nicht an mich

  • Der TS hat das hier geschrieben:


    aber falls doch, wollte ich etwas gutes tun und aus dem Heim holen und einen, der sehr wenig haart,

    Also hat er doch die Vorgaben gemacht, welcher Hund es sein sollte :ka:

    Sorry, aber dein Betonung liegt falsch.


    Da steht doch eindeutig "aber falls doch, wollte ich". Das "Aber falls doch" spricht Bände und das "wollte ich" ist nett herausgepickt, bezieht sich jedoch auf das nachfolgende "Gutes tun", "aus dem Heim holen" und nicht etwa einem freien "ich wollte".


    Im nachfolgenden Post schreibt der TO das ja nochmal deutlich. Für ihn sollte es kein Hund sein! Er hat nachgegeben. Und die Vorgaben wurden dann auch noch ignoriert...

  • Ich würde Dir raten - denk drüber nach ob Du dem Hund nicht eine faire Chance geben möchtest. Mit dem Wissen dass dies aber eine ganze Weile brauchen wird, Zeit, Geduld und Nerven kostet. Rückschläge mit Sicherheit zu erwarten sind aber bei so einem jungen Hund auch zum Erfolg führen werden.


    Wenn Du dazu nicht bereit bist, dann kläre dass klipp und klar mit deiner Freundin. Alles Andere hat keinen Sinn - nicht für eure Partnerschaft , vor allem aber nicht für den Hund.

  • Man merkt du meinst es gut, aber wahrscheinlich ist es nicht das was er braucht. In solchen Fällen erzähle ich immer ganz gerne von meinem Rüden. Dieser Hund hat am Anfang nichts gefressen bzw nur 2 - 3 Brocken am Tag ( und es ist ein großer Hund). 3 Wochen lang haben wir ein Drama um das fressen gemacht, alles rangeschafft was lecker ist, hier und da, bitten und betteln, Tränen weil ich dachte der Hund verhungert. Irgendwann habe ich aufgegeben. Futter hingestellt : "Entweder du frisst oder nicht, ich kann es nicht ändern". So grausam es klingt. Und was macht Hund ? Er frisst. Der Druck war bei mir weg, war beim Hund weg und es ging aufwärts. Das zieht sich durch mein ganzes Leben mit diesem Hund. Das ist etwas was ich lernen musste, nicht der Hund.

  • Meine Freundin wollte ursprünglich einen reinrassigen Dackel vom Züchter, habe ihr gesagt, dass ich ja eigentlich gar keinen haben möchte, aber weil sie einfach nicht locker gelassen hat, habe ich gesagt, dass wenn wir einen holen, der Hund vom Heim sein muss. Den Dackelmischling hat sie sich ausgesucht.


    Er soll mich nicht mal lieben oder wirklich möge, ich möchte einfach nur nicht, dass er panisch vor mir abhaut und Sachen umstößt oder seinen Kopf anstößt und wenn ich Gassi gehe, er sich nicht in die hinterste Ecke versteckt, wo ich nicht dran komme.


    Mit dem Fressen haben wir gar keine Probleme, der schlingt alles sofort runter, aber auch da ist er sehr angespannt. Wenn meiner Freundin ein Stück Essen aus der Hand fällt, kommt er sofort angerast und frisst vom Boden.


    Meine Eltern hatten sich auch einen Hund aus dem Heim geholt, auch er wurde in Spanien gerettet. Auch er hatte Angst vor mir am Anfang, bis ich anegfangen hatte, sein Futter hinzustellen. Das hat er gesehen und gemerkt. Aber meinen eigenen Hund interessiert es nicht, dass ich ihn seit acht Monaten füttere und meine Freundin ihn nur dann füttert, wenn ich morgens oder abends mal nicht kann und das kommt selten vor.

  • Mit dem Fressen haben wir gar keine Probleme, der schlingt alles sofort runter, aber auch da ist er sehr angespannt. Wenn meiner Freundin ein Stück Essen aus der Hand fällt, kommt er sofort angerast und frisst vom Boden.

    Was glaubst Du wohl wie es auf der Straße war, wenn Hund was zu fressen gefunden hat? Ihr habt ein Problem mit dem Fressen. Euer Hund kann dass nicht normal tun weil Er es nicht gelernt hat bzw. nicht täglich (mit Sicherheit) was zu fressen hatte, sein Futter verteidigen mußt usw., usw. .....


    Solange Du nicht wirklich verinnerlicht hast woher euer Hund kommt, wie sein bisheriges Leben verlaufen ist - so lange wirst DU völlig falsche Erwartungen an diesen Hund stellen. Ihr werdet Beide nichts lernen (zumindestens nichts positives) und es wird euch in eurer Beziehung keinen Schritt weiter bringen.


  • Auf die Couch durfte er ganz am Anfang, aber die Haare sind so extrem borstig, dass ich über eine Stunde die Couch gesaugt habe, eine Sache wo meine Freundin Verständnis für mich gezeigt hatte und seit dem nicht mehr auf die Couch darf. Auch der ganze Teppich ist voller Haare, da bringt saugen einfach gar nichts. Haben schon einen von Dyson, aber die Haare harken sich so stark in den Teppich rein, dass die Haare nicht rauskommen. Das ist für mich nicht mal das schlimme, sondern ich meine Sachen in die Waschmaschine schmeiße und irgendwie an jedem Kleidungsstück Haare sind, obwohl ich den Filter regelmäßig sauber mache.

    So dumm es klingt, aber wahrscheinlich wärt ihr mit einem langhaarigen Hund besser gekommen. Die Haare bohren sich nicht so kratzig überall rein und verhaken sich auch nicht, sondern liegen einfach oben drauf und sind schnell wegzubekommen. Mein Köterchen haart wie sau, aber das geht super weg. Sie hat langes, seidiges Fell.


    Mein Partner hasst das Haaren auch. Darum ist hier ebenfalls ein Dyson eingezogen, 5 Fusselrollen und so ein Teppichentpelzer (das Ding ist einfach genial für Teppiche, schau mal unter Paku Paku, damit machen wir sogar die Couch). Außerdem haben wir uns extra einen Trockner gekauft mit so lustigen Schafbällchen zum Reinwerfen, die Klopfen das Fell runter und fangen es auf. Das Thema Fell war hier lange Thema und ist es noch, aber man findet auch dafür einen Weg.

  • Wie schon erwähnt liegt es zum Teil an eurem Umgang mit ihm, an deiner Einstellung zum Hund, und eben an seiner Vergangenheit.

    Er hat noch überhaupt kein Vertrauen zu dir und wenn du deine Einstellung zu diesem Hund nicht grundlegend änderst, wird das nie was werden.

    Der Hund spürt deine Ablehnung und Genervtheit. confounded-dog-face

  • Ich denke, ihr solltet euch von dem Hund trennen und ihm woanders eine faire Chance geben.


    Das paßt einfach komplett nicht: ein sehr, sehr unsicherer Hund mit Vorgeschichte, ein davon immer genervterer, verständnisloser Mensch, eine Freundin, die ohne Rücksicht auf Hund& Partner ihren Kopf durchsetzt, und folglich der arme Hund als Streitpunkt in einer Beziehung - ein Musterbeispiel dafür, wie Tierschutz nicht funktionieren sollte, und für "gut gemeint ist nicht gut gemacht".

  • mSkill

    Das hört sich nach einem grauenhaften Zustand für alle Beteiligten an.

    Vor allem bedaure ich den Hund, der mit Menschen leben muss, die weder in der Lage sind, Empathie für den Hund aufzubringen noch willens sind, sich zumindest rudimentären Hundesachverstand anzueignen.

    Für den Hund wäre ein neues Zuhause wünschenswert. Und für die Zweibeiner eine Paartherapie.

    Geht jetzt etwas weit, weiß ich. Zu solchen Schilderungen fällt mir ein bekanntes Zitat ein, das Max Liebermann zugeschrieben wird. Hat mit Nahrungsaufnahme zu tun.

  • Dem Hund zuliebe würde ich ihn abgeben, denn so wie sich das alles liest, wird das in hundert Jahren nichts und alle, einschließlich dem Hund, haben nur dauernd Stress.

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