Zeigt doch mal her eure Pferde/Ponys oder RB Teil 3

  • Was macht man, wenn das Pferd auf schlagen/treten usw. nicht reagiert ( im Sinne von aufhört mit dem was es macht) oder noch schlimmer wird/ noch mehr aufdreht? Wie steigert man das ganze? Prügelt man das Pferd, übertrieben gesagt, halbtot? Nimmt man zum schlagen dann Ketten/schwerere Gegenstände oder nimmt man dann was spitzes?

    Das interessiert mich nur, weil ich mich das gerade frage.


    LG
    sacco

    Naja, da muss man jetzt einfach mal unterscheiden.

    Da wurde ein isoliertes Ereignis betrachtet, da gleich wieder zu unterstellen, dass die ganze AUsbildung nur auf Prügeln besteht ist... phantasievoll.


    Auch beim bravsten und zuverlässigsten Pferd kann an Tag X etwas passieren, dass ihm an diesem einen Tag komplett die Nerven durchgehen und man einfach mit dem was man hat, da dann sehen muss, dass man heil wieder zurück kommt.

    Ich hatte es in meinem Reiterleben dreimal, dass ich Blut und Wasser geschwitzt habe und gebetet habe, dass ich mich und Pferd heil wieder in den Stall bekomme.

    Alles drei absolut zuverlässige, gut ausgebildete Pferde bei denen es davor und danach nie wieder ein Problem gab, aber an diesem einen Tag, kam halt Auslöser Z des Weges und hat sie in blanke Hysterie versetzt.

    Bei Fez war der Auslöser damals der Angriff einer Bulldogge, bei Morganroth waren es zwei A***löcher auf Quads, die fast auf uns gelandet sind und bei ChouChou waren es 6 Bundeswehr Transporthelikopter in Formationstiefflug.

    Das hatte nichts mit Erziehung, Ausbildung oder Gewaltspirale zu tun, das waren einfach nur Ausnahmesituationen, in denen es hieß, das Pferd (und auch die anderen in der Gruppe) wieder in den Stall zu bekommen, ohne dass es sich, einen selbst oder andere gefährdet, verletzt oder tötet.


    Man muss anderen wegen einem Moment von dem man nicht weiß, wie es dazu kam, nicht immer gleich das Schlimmste unterstellen.

  • Also selbst ich als bekennende Leckerchen-Tante habe meinem Pferd schon mal eine mitgegeben - zur Abwehr ist das durchaus ziemlich effektiv und ich lasse es nicht zu, dass mein Pferd ein Stück Pudel frisst, nur weil sie mit dem falschen Fuß aufgestanden ist. Als langfristiger Lösungsweg oder Trainingskonzept wäre das allerdings definitiv nicht der Weg, den ich einschlagen würde.

    Ich hab übrigens gerade einen kurzen Selbstversuch durchgeführt. Schläge mit einer in Schlaufen gelegten Longe sind nicht wirklich schmerzhaft.

  • Dieses Raireiten kenne ich gar nicht, kann man sich dazu irgendwo noch ein paar mehr Infos holen?


    Ich hatte auch mal so eine nette Situation während meiner Ausbildungszeit in einer Pferdeklinik. Junger, rüpeliger, unausgelasteter, riesiger Hengst mit Schmerzen sollte mal ein bisschen spazieren geführt werden. Kam dann auf die Idee abwechselnd hinten und vorne nach mir - gezielt - zu treten. Ich dachte, das wars. Der macht mich platt. Natürlich hab ich da nicht zart mit der Hengstkette geklimpert und war, als er ein paar Minuten später wieder flippte, heilfroh, dass ich ihn mir mit der Gerte vom Hals halten konnte. Der war nicht böse, aber einfach ultrasauer und damit supergefährlich. Gerte und Hengstkette wären aber sonst trotzdem nicht so meine Art mit nem Pferd umzugehen ;) Finde also auch - kann man nicht ohne Kontextwissen beurteilen.

  • Ich lehne jegliches Schlagen beim Pferd genauso ab wie ich Wurfketten und Co beim Hund ablehne.

    In 30 Jahren in denen ich mit Pferden zu tun hatte gab es vielleicht 3x die Situation wo ich 'hinlangen' musste. Und die waren im Nachhinein auch noch einfach schlecht vorbereitet, so dass man das Pferd mit der gestellten Anforderung einfach überfordert hat.

    Mich erschreckt die Diskussion hier ehrlich gesagt. Je besser man ausbildet umso weniger Gewalt braucht man. Sorry solche Geschichten wie die mit steigendem Pferd und Longe im Gelände da hab ich ne Meinung zu und brauch da nix schön reden.

    LG Betty

  • Ich lehne jegliches Schlagen beim Pferd genauso ab wie ich Wurfketten und Co beim Hund ablehne.

    In 30 Jahren in denen ich mit Pferden zu tun hatte gab es vielleicht 3x die Situation wo ich 'hinlangen' musste. Und die waren im Nachhinein auch noch einfach schlecht vorbereitet, so dass man das Pferd mit der gestellten Anforderung einfach überfordert hat.

    Mich erschreckt die Diskussion hier ehrlich gesagt. Je besser man ausbildet umso weniger Gewalt braucht man. Sorry solche Geschichten wie die mit steigendem Pferd und Longe im Gelände da hab ich ne Meinung zu und brauch da nix schön reden.

    LG Betty

    Wie würdest du das denn angehen wollen?


    Mein Pony als Beispiel. Haflinger, grundsätzlich gut ausgebildet und erzogen, ich konnte immer mit ihm spazieren gehen. Bis er vor einigen Wochen die Grenze gesucht hat. Gestiegen, gebuckelt, gebissen, nach der Gerte getreten. Rempeln.


    Einfach so. Ich habe in der Situation nur dafür gesorgt, dass wir zusammen nach Hause kommen- ihm mit der Gerte den Weg nach vorne versperrt (wurde mit Treten quitiert)


    Bin dann nicht mehr spazieren gegangen, bis wir ne Trainerstunde hatten. Haben erstmal geübt, ihn gut an Raschelfolie vorbei zu bekommen. Timing und das Pferd lesen können. Mit scharfer Hengstkette und Gerte, der ignoriert dich sonst und beides merkt er nur, wenn er Unsinn macht.


    Der hat in der Stunde einfach viel früher auf den Sack gekriegt. Und er hatte nicht eine Sekunde Angst. Nur wird der echt stumpf und rüpelig, wenn man nicht dran bleibt.


    Ich habe ihn und seinen Bruder beide 2,5 Jahre alt in der Körvorbereitung kennengelernt. Beides klare, starke Pferde, dem Menschen sehr zugetan, bei feiner Ansprache echt gut zu führen. Fein heißt: Fein abgestimmt, nicht weicher Wattebausch.


    Meiner, streng erzogen, mit Gerte und Kette wenn es sein muss und deutlichen Ansagen im Umgang, den hat jeder gerne. Der ist umgänglich, du kannst ihn jedem an die Hand geben, der ein bisschen Standing hat.


    Sein Bruder wurde an eine Frau verkauft, die um Himmelswillen dem Pferd nichts böses tun wollte. Nach der ganzen Tunierreiterei endlich ein Pferd, bei dem man es nicht so genau nimmt, dem man jede Frechheit als Charakterzug anerkennt.


    Tja. Pferd beisst, lässt sich nicht führen und niemand mag mit dem umgehen, weil der einfach nur saufrech ist und das langsam gefährlich wurde.

  • Mein Pony als Beispiel. Haflinger, grundsätzlich gut ausgebildet und erzogen, ich konnte immer mit ihm spazieren gehen. Bis er vor einigen Wochen die Grenze gesucht hat. Gestiegen, gebuckelt, gebissen, nach der Gerte getreten. Rempeln.

    Wäre deine Vorgehensweise im späteren Training bei einen vergleichbaren Verhalten vom Hund die gleiche wie beim Pferd? Das wäre für mich dann zB Gerte und Stachelhalsband *vllt doch eher Kette* als Hilfsmittelvergleich.

    Also ich gehe jetzt mal von Hund springt dich an, beißt, kratzt, bellt dich an aus.


    Edit: Ich frage aus ernsthaftem Interesse.

  • Mein Pony als Beispiel. Haflinger, grundsätzlich gut ausgebildet und erzogen, ich konnte immer mit ihm spazieren gehen. Bis er vor einigen Wochen die Grenze gesucht hat. Gestiegen, gebuckelt, gebissen, nach der Gerte getreten. Rempeln.

    Wäre deine Vorgehensweise im späteren Training bei einen vergleichbaren Verhalten vom Hund die gleiche wie beim Pferd? Das wäre für mich dann zB Gerte und Stachelhalsband, als Hilfsmittelvergleich.

    Also ich gehe jetzt mal von Hund springt dich an, beißt, kratzt, bellt dich an aus.

    Ja, im Prinzip schon.


    Wenn der Hund mich anspringt, kratzt und bellt schaue ich erstmal, warum.


    Dann arbeite ich an mir, denn oft liegt es daran, dass der Mensch unsauber wird und den Hund stresst, weil undeutlich. Ich würde versuchen, die Fehlerquelle Mensch auszuschal, oft hat sich das Problem beim Hund dann schon erledigt.


    Wenn man dann was am Hund arbeiten muss, gibt es n kleinschrittigen Aufbau, Alternativverhalten, Kontitionierung. Je nachdem. Für mich ist n Kettenhalsband oder n Stachelhalsband je nach Können und Hundetyp aber nicht das Schlechteste.


    Und ich finde, Gerte ist mit Stachelhalsband nicht ganz gleichzusetzen, aber das ist immer schwierig.



    Was ich oben am Beispiel Hund meine, hat meine Trainerin halt einfach mit uns gemacht. An meiner Ungenauigkeit gearbeitet, Ruhe reingebracht, geschimpft wegen Störfaktoren( Pferd vielleicht unausgelastet, viel Wind, zu viel Larifari im Alltag) , Kleinschrittig geschaut, was geht und was nicht.


    Nur ging das alles halt auch mit Korrektur von meinem Pony einher, nicht ohne.

  • Danke für deine Erklärung, ich finde so klingt das sehr anders als im Ursprungsbeitrag :)


    Eine Frage hätte ich aber noch: Du schreibst oben beim Hund gibts "kleinschrittigen Aufbau, Alternativverhalten, Konditionierung". Warum beim Pferd nicht?


    Edit: ich hab noch was ins Zitat reingeschrieben, das sieht man so jetzt nicht besonders gut.

  • Das hat mehrere Gründe.


    Zum einen war ich die größte Problematik in dem Ganzen. Zum anderen ist mein Pony schon ausgebildet. Er wusste sehr klar, was erwartet wurde, er hatte nur keine Lust, darauf einzugehen. Und ich war zu ungenau, er hatte sozusagen etwas Luft und hat die genutzt.


    Und meine Trainerin ist einfach so gut, dass der kleine Wiederaufbau durchaus in einer Stunde abläuft. Am Rascheltuch geübt, vernünftig Grenzen zu setzen und dem Pony in Erinnerung gerufen, dass er bitte tut, was ich möchte.


    DerRest war dann Kinderspiel.


    Komisch, dass das jetzt so anders klingt.

  • Alternativverhalten aufbauen wie beim Hund ist beim Pferd keine Option soweit ich weiß.


    Pferde haben einfach unglaublich andere Interessen als Menschen. Ihr Grundprinzipien sind andere als beim Hund.

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