Zeigt doch mal her eure Pferde/Ponys oder RB Teil 3
-
-
Bedingt. Kommt auf das Problem an.
Mein Ziel ist selbstverständlich immer so unauffällig und wenig wie nötig, aber der Weg dahin schaut halt nicht immer schön aus. Mir ist das Ganze etwas zu schwarz-weiß. Grenzen aufzeigen, deutlich werden ist doch alles nichts Anderes als Gewalt, gibt ja auch psychische Gewalt.
Man kann nicht nur nett, nie. Bei keinem Lebewesen. Das heißt aber noch lange nicht, dass man sein Pferd verprügelt.
Mal ein Beispiel für Alternativverhalten und Gewalt. Hätte man bestimmt auch anders lösen können.
Omi ist ein schlimmer Hungergrant, bei mir war das nie ein Problem und sie hat sich immer benommen. Nur ist man nicht alleine auf der Welt. Das Ergebnis von Fremdfütterei und Erfolg. Sie hat jeden der Futter hat gebissen und zur Not noch ein bisschen geschüttelt.
Geht echt nicht, da gibt es nichts zu diskutieren. Aber ich kann nicht mit jedem Menschen und dem Pferd einzelnd üben.
Meine Lösung wer beißen will bekommt den Ellenbogen so passend hingehalten, dass er sich die Nase stößt. Tut weh, ist fies, aber unterbricht erstmal die Beißerei. Omis Lösung ist danach übrigens mehr beißen, schneller beißen und sich aufplustern. Allein deshalb ist das keine Lösung, aber der Moment für Alternativverhalten. Beißen führte nicht zum Erfolg, aber nahezu alles was sie stattdessen Angeboten hat.
Inzwischen ist drei Schritte rückwärts gehen und den Kopf wegdrehen fest verankert und generalisiert. Jeder der mit ihr Umgang pflegt ist instruiert. Macht sie das nicht hat man mit füttern zu warten, bis sie es tut. Aber auch die Anweisung, sollte sie mal wieder blöd werden, hau ihr auf die Nase. War seit Jahren nicht mehr nötig, aber mit Beißen zum Erfolg kommen ist keine Option.
Bis dahin war sie sozusagen komplett isoliert und das ist keine Lösung sondern reine Vermeidung des Problems, geht nicht ewig. Und ja, das Hauptproblem ist auch bei solch kleinen Tyrannen der Mensch. Wirklich so konsequent sein, ist für Viele verdammt schwer. Da wird doch mal gefüttert, obwohl sie den Kopf nicht dreht, da wird eben schnell, was reingeworfen, ... Aber die Korrektur für menschliche Nachlässigkeit ist inzwischen halt ein böser Blick meinerseits maximal ein Räuspern. Aber das ist das Ergebnis, nicht der Weg dahin.
Ich merke gerade sowas aufzuschreiben ist verdammt schwer. Irgendwas habe ich garantiert vergessen oder missverständlich formuliert. Aber das ist ein Fall von Alternativverhalten aufbauen.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Zeigt doch mal her eure Pferde/Ponys oder RB Teil 3* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Selbstverständlich kann man auch bei Pferden Alternativverhalten aufbauen. Das geht bei allen ein bisschen höher entwickelten Tieren.
Praktikabilität ist aber natürlich nochmal eine andere Sache.
Zu den Interessen: ja, sicher sind die teilweise sehr anders. Man kann aber durchaus auch bei Pferden nicht größtenteils über negative Belohnung und positive Strafe bzw deren "Androhung" arbeiten, was ja die Norm ist. Bei manchen Pferden ändert das auch die Interessen ein bisschen.
-
Ich tu mich auch schwer hier Wege und Begründungen aufzuschreiben. Ich arbeite ganz ganz viel vom Boden aus, das kann ich sagen - und eben kleinschrittig. Pferde sind Energiesparer, dass sie "von null auf hundert" alles in Frage stellen, ist ebenso unwahrscheinlich wie dass der Hund von null auf hundert beißt. Aus meiner Sicht will der Mensch häufig einfach zu "zu viel" - hat halt das Reiten im Blick und das Funktionieren (beim Hund z.B. das gesellschaftliche Funktionieren).
Natürlich kann man jetzt die Grenzen von Gewalt bzw. die Definition diskutieren. Für mich ist Ziel immer so wenig wie möglich einsetzen zu müssen und so viel wie nötig. In der Regel läuft beim Pferd das Training über Bewegungseinschränkung und je kleinschrittiger ich das umsetze umso weniger größere Bewegungen und Zwang brauche ich in der Regel doch. Und dann komme ich immer mehr an den Punkt, dass das Pferd bestimmte Sachen nicht in Frage stellt. Mein Ziel ist es immer dass sie "am kleinen Finger" zu führen sind, das ist für mich die hohe Kunst und dazu stelle ich zurück, dass ich morgen bestimmte Sachen erreicht haben muss. Das hat dann nichts mit mangelnder Konsequenz zu tun, die würde ich nicht unterstützen. Natürlich ist es für das Pferd wie auch den Hund nicht sinnvoll "führerlos" durch die Gegend zu laufen.
Ich mag einfach hier das Bild nicht unterstützen, "dass es das beim Pferd halt immer mal sein muss" dass man mit was auch immer das Pferd schlägt. Das muss es wirklich wirklich nicht.
LG Betty
-
Nehmen wir das Beispiel von meinem Pony das kann ich auf dem Reitplatz am kleinsten Finger führen sie macht gerne mit und hat Spaß an der Bodenarbeit Arbeit.
Raschelfolen Planen usw. Schrecken sie nicht.
Wenn sie mir im Gelände abhaut tut sie es auch nicht weil sie sich erschreckt, das ist noch nie passiert ( also erschrecken schon dann weglaufen aber nicht) sondern weil sie es kann.
Innerhalb von Sekunden versteift sie den Hals so das man sie nicht herumziehen kann und Gallopiert nach vorne weg, das ist in dem Moment pure Absicht und geplant von ihr)
Wenn ich in dem Moment kurz bevor sie losstürmet nicht Kräftig am Strick Ruck und ich mit der Gerte und Körpersprachlich den Weg nach Vorne versperren dürfte, Gallopiert sie mit wehender Mäne und wehendem Schweif dem Ort ihres begehrens entgegen.
Das geht aber nicht das ist gefährlich für sie und ihre Umwelt ( Autos andere Spatziergänger usw.)
Es nützt nichts in sicherer Umgebung des Hofes zu Termiten weil ich sie wie gesagt jetzt nach drei Jahren, früher war das auch anders , quasi mit dem kleinen Finger führen kann.
Einem Hund setze ich Übriges auch Grenzen wenn er die ihm bekannten Regeln unseres Zusammenlebens ignoriert, meistens reicht hier ein räuspern um sie zu erinnern was Sache ist.
Ich bin ja ein fän von sowenig wie möglich aber soviel wie nötig.
Ich bin überhaupt kein Fän von sinnlosen oder auch generellen schlagen in der Pferdeerzihung.
Wie gesagt nach der Beschreibung her klinkt die Frau aus dem Bericht, als wehren sie und das Pferd gerade total überfordert mit der Situation und die Frau wusste sich nicht mehr anders zu helfen.
Ich kann mir auch vorstellen das die Frau in Situation selber Angst hatte, ich hätte es definitiv ( zum Glück dampft mein Pony nur ab beißt und schlägt in der Situation aber nicht und wenn sie steigt dann nicht sehr hoch und nur aus Übermut und nicht zur Abwehr und läuft dabei eigentlich auch nicht weg)
-
Ich mag einfach hier das Bild nicht unterstützen, "dass es das beim Pferd halt immer mal sein muss" dass man mit was auch immer das Pferd schlägt. Das muss es wirklich wirklich nicht.
Danke. Es gibt genug Pferde mit denen man nie in Situationen kommt wo das nötig ist, weder in Notsituation zur Selbstverteidigung oä, noch zur Problemlösung. Meiner Meinung nach sollte es auch nicht die Normalität sein (müssen).
Ich möchte damit nicht sagen dass nicht das Gegenteil auch der Fall sein kann, hatte selber schon das Vergnügen nur noch mit Peitsche in den Stall zum Füttern gehen zu können. Sehr ungut, für alle.
Ich hab allerdings manchmal auch das Gefühl bei dem Thema artet es so ein bisschen aus in Richtung "ich hab so ein krasses Pferd (krasser als DU!), da muss das sein". Nicht mal unbedingt hier, aber auf anderen Social Media Plattformen und auch im "echten Leben". Finde ich wenig zielführend.
-
-
Bevor mein Pony eins mit der Gerte kriegt, wird er natürlich mit nem bösen Blick, nehm mahnenden Wort und körpersprachlich daran erinnert, was eigentlich gefordert wird.
Wenn er zum Beispiel überholen will, ich mich zu ihm drehe und vor ihn, um ihn zu bremsen und ich hebe die Gerte in Brust oder Nasenhöhe vor ihn, damit er noch eine optische Begrenzung hat.
Wenn ihm das nicht reicht , dann tippe ich ihn an oder er bekommt wirklich einen Schlag, denn durchaus ist es so, dass er sowas alles ignoriert, wenn man ihn lässt.
Aber ja, mich nervt es oft und macht mich traurig, dass so viel im Umgang mit dem Pferd auf Strafe basiert. Nur kenne ich kein anders erzogenes Pferd, das im Alltag auch wirklich händelbar ist.
Für Tricks habe ich deshalb angefangen zu clickern.
Dieses "zu viel Fordern" erlebe ich oft einfach, wenn Pferde geritten werden. Da wird von schlecht gerittenen Pferden, die zum Teil auch noch Schmerzen haben, sonstwas verlangt, obwohl die körperlich nicht dazu in der Lage sind. Und dann nimmt der blöde Bock den Kopf nicht runter, also schärferes Gebiss.
-
Aber ja, mich nervt es oft und macht mich traurig, dass so viel im Umgang mit dem Pferd auf Strafe basiert. Nur kenne ich kein anders erzogenes Pferd, das im Alltag auch wirklich händelbar ist.
Dieses "zu viel Fordern" erlebe ich oft einfach, wenn Pferde geritten werden. Da wird von schlecht gerittenen Pferden, die zum Teil auch noch Schmerzen haben, sonstwas verlangt, obwohl die körperlich nicht dazu in der Lage sind. Und dann nimmt der blöde Bock den Kopf nicht runter, also schärferes Gebiss.
Das geht mir auch so. Mir macht es auch ehrlich gesagt null Spaß mit Pferden zu arbeiten die unter anderem aus dem Grund absolut keinen Bock haben mit irgendeinem Menschen was zu machen, abhauen wenn man sie holen möchte, den Kopf hochreißen damit ja kein Halfter drankommt, nicht rausgehen möchten oder auf dem Weg zum Platz zur Salzsäule erstarren, versuchen wegzulaufen oder sich bei jeglicher arbeit in totes schlurfen oder wegrennen flüchten. Und das ist vollkommen normalisiert bei vielen Leuten, warum auch immer. "Der ist halt stur"... Ne, der hat einfach keinen Bock auf dich, verständlicherweise. Wenn mein Hund abhauen würde sobald er mich sieht...
Ich finde man kann auch im normalen Umgang bei vielen Pferden viel erreichen wenn man belohnt um dieses gefühlt nur negative einwirken zu mindern. Das heißt nicht auf alles andere zu verzichten, einfach nur zusätzlich kann schon echt einen Unterschied machen in meiner Erfahrung. Und das ändert auch nichts an einer guten Erziehung wenn man es halbwegs vernünftig macht.
Was beim reiten teilweise abgeht ist eh nochmal eine andere Sache, und es ist erschreckend.
-
Ich finde das Thema einfach unglaublich komplex und spannend. Das macht es aber auch schwierig darüber zu diskutieren.
Für mich ist Alternativverhalten immer eine Krücke, ein Hilfsmittel. Aber warum sollte ich das nicht nutzen. Ich bin weder perfekt noch Profi, da ist mein Anspruch Hauptsache Frieden.
Auch in meinem Beispiel. Ich habe und hatte das Problem nie mit ihr. Da spielen so Faktoren rein wie, der tiefe Glaube, dass sie mich nicht beißt und natürlich reagiere ich schon, zum Teil unbewusst, viel früher. Habe auch ehrlicherweise ganz lange gebraucht um zu glauben, dass mein kleines Pferdchen in meiner Abwesenheit so ein Monster sein soll.
Sind Andere deshalb unfähig? Nein! Auch nicht inkonsequent, mit der entsprechenden Ausstrahlung braucht es kein Training.
Aber dieses Standing, diese unbewusste Körpersprache, das muss man erstmal haben. Und selbst wenn man sich eine Grundlage beim eigenen Pferd erarbeitet hat, heißt das noch lange nicht, dass das für alle gilt.
Auch wenn ich jedem erklären würde, wenn du nur glaubst, dass sie dich nicht beißt und das ausstrahlst beißt sie dich nicht, das hätte was von Wasser predigen und Wein saufen. Das stimmt, ist aber für die Meisten nicht umsetzbar. Ich kann es bei fremden Pferden auch nicht, da ist ein Rest Unsicherheit, ob nicht doch Zähne in mir landen und schon braucht es mehr, um ich werde auf keinen Fall gebissen zu kommunizieren. Das sind Nuancen im Verhalten die Pferde wahrnehmen. Schauspielern geht nicht.
Deswegen finde ich so Aussagen, wie ich habe noch nie gebraucht, ich habe noch nie erlebt, usw. unglaublich schwierig. Mag stimmen, entweder weil man ein Naturtalent ist oder weil man von Anfang an sehr gute Lehrer hatte oder einfach Glück. Aber Allgemeingültig finde ich es nicht. Es spiegelt nicht meine Erfahrung und mein Erlebtes wieder.
Das liebste Pferd kann mit der falschen Person richtig fies werden und umgekehrt. Ich gestehe da jedem Fehler ein und die Chance zu lernen.
-
Ich persönliche finde ganz schlimm, dass in der Pferdewelt so viel auf enormen Druck basiert. Manche Reiter praktizieren das quasi von vorne bis hintern (hinten treten, vorne am Zügel ziehen um vermeintlich 'über den Rücken' zu gehen ), geht es nicht schwungvoll genug, verhaut man es mit der Gerte und hat es den Kopf nicht an der richtigen Position, schnallt man eben so viele Zwangsmittel ran, dass es den Kopf gefälligst unten hat - völlig isoliert vom restlichen Körper betrachtet. Das nervt mich tatsächlich oft.
Ist aber wieder eine ganz andere Baustelle als Erziehung und Handling, spiegelt aber manchmal eine gewisse Mentalität wider.
Hachja an der Stelle vermisse ich meine Trainerin, denn Corona sei Dank liegt das ja alles brach und mein Pony macht tatsächlich Rückschritte. Alleine kann ich das einfach (noch) nicht so umsetzen
Als Gefahrenabwehr hab ich in einer Notsituation auch schon mal mit allem möglichen um mich gehauen, das war aber nicht mein eigenes Pferd und die ganze Geschichte dahinter ungut. Also da war es einfach dumm gelaufen für Pferd und für mich und Hauptsache war, dass wir beide unverletzt aus der Situation kommen.
Bei meinem Pferd musste ich noch nie derartige Mittel vorholen, bei ihr reicht es, wenn man im Alltag auf gewisse Dinge achtet und sie ist dann entsprechend einfach sehr sehr brav, fein und angenehm im Umgang.
Ich weiß aber auch, dass ich mit ihr unfassbar Glück habe. Sie ist einfach von sich aus so und man könnte vermutlich sehr sehr SEHR viele Fehler begehen, ehe sie da irgendwie doof wird.
Momentaufnahmen sind ohnehin immer schwierig zu beurteilen.
---
Naja, andere gehen mit ihrer Laterne, ich geh mit meinem Pony
Da die Halle gestern gesperrt war (Bauarbeiten) und unser Platz gefroren, sind wir eben eine Runde ins Gelände
Zu Beginn war das für mich sehr ungewohnt, aber nachdem wir diesen Winter so oft im Dunkeln ausreiten waren und das Pferd genauso cool (oder doof) ist wie im Hellen, denk ich mir nix mehr.
Wir gehen natürlich nicht an Straßen und nicht im Wald, um niemanden zu verschrecken oder zu stören (oder angefahren zu werden), aber ein paar Wiesenwege auf und ab sind immer noch besser als nix
-
Deswegen finde ich so Aussagen, wie ich habe noch nie gebraucht, ich habe noch nie erlebt, usw. unglaublich schwierig. Mag stimmen, entweder weil man ein Naturtalent ist oder weil man von Anfang an sehr gute Lehrer hatte oder einfach Glück. Aber Allgemeingültig finde ich es nicht. Es spiegelt nicht meine Erfahrung und mein Erlebtes wieder.
Das liebste Pferd kann mit der falschen Person richtig fies werden und umgekehrt. Ich gestehe da jedem Fehler ein und die Chance zu lernen.
Ich glaube auch hier ist es so wie es mMn immer mit Lebewesen ist: Allgemeingültigkeiten gibts nicht, so angenehm und einfach es manchmal wäre
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!