Wachverhalten im Haus - Unsicherheit oder territorial?

  • Also ich mische. "Aaaach, sind nur die Nachbarn.". Ich war auch mehrfach mit ihr gucken, dass es "die Nachbarn" sind.

    Lola schlägt nicht jedes Mal an. Aber wenn, geh ich hin, sage eben meinen Satz und wenn sie weiterbellt, gibt's einen Abbruch und sie geht auf ihren Platz zurück. :ka:

    Also "Danke fürs Bescheid geben, aber nicht deine Aufgabe."

  • Für mich ist es ein Unterschied, ob sie wacht, um uns/das Haus zu beschützen, oder ob sie reagiert, weil sie sich selbst bedroht fühlt. Jedenfalls interpretiere ich das so.

    Ihr und das Haus seid Ressourcen, die sie für ihre eigene körperliche Unversehrtheit braucht. Deshalb läuft es aufs gleiche raus, ob sie ihren eigenen Körper beschützt oder die Dinge, die sie dringend benötigt, um einen sicheren Schlafplatz zu haben (Territorium, soziale Gruppe.)
    Einen sicheren Schlafplatz hat sie ja nun noch nicht so ganz. Ein mal, weil ständig Bedrohungen von außen auftauchen und ein mal, weil die Schreckreize auch von dir noch zusätzlich kommen.

    Da du dich nicht den ganzen Tag konzentrieren kannst und sie zwischendurch fest schlafen soll, finde ich es am besten, wenn man Management und "Training" abwechselt. Fürs Management braucht sie einen abgeschotteten Ruheplatz in einem ruhigen Zimmer, gerne Jalousien runter etc., auf keinen Fall eine Glastür, Schreckreize usw. Tür zu oder Gitter in die Tür...
    Dann kurze Einheiten außerhalb des Zimmers, bei denen du dich aber auch wirklich kümmern musst. Das kann ganz schön anstrengend sein für beide Seiten, deshalb kurz halten am Anfang.

  • Es kann gut sein, dass ihr noch Zeit braucht. Der Hund ist ja offenbar noch recht jung und hibbelig - da spielt sich vieles auch einfach noch ein, wenn man konsequent am Ball bleibt.

  • Ist das denn neu? Seit Februar ist sie bei euch, mit 1 Jahr angekommen.

    In einem Mehrfamilienhaus (bei uns 14 Parteien im Haus) hätte man gleich eingreifen müssen.

    Macht sie das seit Februar?

    Ich weiß nicht wie die Wohnung anliegt, vielleicht kann man den im hinteren Bereich absperren? Nicht so nah am Treppenhaus.

  • In einem Mehrfamilienhaus (bei uns 14 Parteien im Haus) hätte man gleich eingreifen müssen.

    Bitte was?


    Kiras Verhalten ist nichts, was sofort behoben werden muss, weil sie ansonsten gehen muss. Ganz im Gegenteil. Die Schwiegereltern freuen sich natürlich nicht übers Bellen, tolerieren es aber. Das ist kein Streitthema oder so.

    Und natürlich habe ich nicht Beifall geklatscht, wenn sie gebellt hat. Die Methode "signalisieren, dass man sich kümmert" wenden wir seit Februar an, hat nur nichts geändert. Mittlerweile gibt's ein deutliches Nein, Abbruch und Wegschicken. Ändert am initialen Melden nichts, sie bellt nur immerhin nicht mehr minutenlang durch.


    Was willst du mir also durch deinen Beitrag sagen?

  • Deshalb meine Frage, wenn ihr seit Februar dran seid, super. Was man ursprünglich nicht heraus lesen konnte.... Oder eben nicht gut, weil es nicht perfekt klappt. Sorry! Ich wollte dich nicht angreifen.

    Aber wenn sie nur kurz meldet, ist es doch ein Fortschritt, was man so auch nicht raus lesen konnte!?

    Also hat sie schon an Sicherheit gewonnen! Seid ihr doch auf dem richtigen Weg.

    Ich würde sie wirklich von der Treppenhaustür abschirmen und auch die Beobachtung am Fenster zum Garten abbrechen.

  • Noch eine Stimme für "beides" und "bestätigen".

    Das kann durchaus lange dauern und hängt auch davon ab, wieviel der Hund wissen will und wie klar die Bezugnahme beim Benennen ist.

    Einigen Hunden reicht "Nachbar!", bei anderen muss es der Herr Soundso sein und die Frau soundso , bis sie sich auch wirklich verstanden fühlen. Für die gibt es nix Unüberzeugenderes als jemand im Sessel, der "Das ist nur der Nachbar" sagt, wenn da gerade dessen fremder Besuch aufkreuzt.

    Ich versuche den Hund beim Melden immer erstmal zu mir zu rufen, bzw. wenn es zu aufregend ist, bei ihm zu sein, damit der erste Impuls ist "ich bin nicht alleine, mir hilft jemand". Das kann man auch gut mit einer Beruhigungsgeste verbinden.


    Auch wenn man genervt ist, hilft es wirklich freundlich und geduldig zu reagieren, der Hund passt dann irgendwann die Intensität an, wenn er merkt, dass die Bezugnahme stimmt (da ist nochmaliges Benennen bei Geräuschwiederholung, noch bevor Hund wieder anfängt zu melden ganz überzeugend). Ist süß, wenn er dann leiser bellt: Wollte ich nur nochmal sagen..."

    Bei leicht überreizten Hunden dauert das alles ein bischen länger, weil die Aufregung das Nachdenken etwas versperrt. Das geht irgendwann leichter, wenn der Hund sicher weiss, dass er verstanden wurde.

    Es kann schon sein, dass der Abbruch da kontraproduktiv ist und die Aufregung sogar verstärkt- sie meidet nur diese zu zeigen- aber es macht nicht unaufgeregter.

  • wow... s Hinweis auf den Ca de Bestiar im Pfotothread macht mich nun natürlich stutzig, das würde vieles in ihrem Verhalten erklären (weniger "durchgeknallt", mehr "typisches Verhalten").
    Wir haben ihr seit ein paar Tagen einen ihrer Liegeplätze weggenommen (d.h. die Decke für die bequeme Madame entfernt, seitdem liegt sie dort nicht mehr), weil sie von dort aus oft gewacht hat. Dort hatte sie erhöht auf einer Truhe den perfekten Rundum-Blick aus jedem Fenster :ugly: Parallel starte ich wieder damit sie zu bestätigen und unterbinde es, wenn ich merke, dass sie die Fenster "belauert".
    Bisher war das Wochenende daheim dadurch entspannt (bis auf den Trainingsstress). Wir warten mal ab.

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