Die große kleine Leserunde: „Das Schneemädchen“ von Eowyn Ivey
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Ich bin auch fertig. Auch jetzt, nach dem 3. (oder sogar 4.?) Mal lesen, mag ich das "Snow Child" immer noch sehr gerne.
Die Landschaftsbeschreibungen alleine sind schon herrlich, so nuanciert und lebhaft und detailreich - das finde ich wirklich beeindruckend.
Auch die Geschichte an sich mag ich persönlich sehr gerne.
Mich persönlich stört es auch nicht, dass manche Fragen offen bleiben. Für mich hat dieses Buch einfach einen sehr verzauberten "Touch", etwas Magisches, und da finde ich es ganz passend, dass dem Leser quasi selbst überlassen wird, was er aus Faina macht, wie er über sie denkt.
Für mich ist Faina ein Mensch - aber einer, der aufgrund seiner extrem naturnahen Lebensweise und seiner tiefen Verbindung zu der Landschaft Alaskas und zum Schnee, möglicherweise auch ein bisschen so etwas wie ein Teil dieser Wildnis ist.
Mir gefällt aber auch die Idee, dass Faina vor allem für Mabel, die immer schon eine lebhafte Fantasie hatte, eine besondere "Funktion" hat. Weil Mabel ohnehin dazu neigt, an Mystisches zu glauben, interpretiert sie derlei auch in Fainas Verhalten und Auftreten.
Mir persönlich gefällt ja auch die Wendung der Geschichte - wie Faina sich in Garrett verliebt und ein Baby bekommt. Ich finde, der Autorin gelingt es hier recht eindrücklich und doch unverkitscht, Fainas Zerrissenheit zwischen der Liebe zu Mann und Sohn und ihrer Sehnsucht nach ihrem eigentlichen Zuhause, der Wildnis, Rechnung zu tragen.
Für mich ist Faina zurückgegangen in diese verschneite, endlose Landschaft Alaskas, vielleicht auch, weil sie eben spürte, dass sie nie "ganz" dazugehören würde in der Gesellschaft "normaler" Menschen, aber vor allem aus dem inneren Drang hinaus, nach Hause zurückzukehren.
Fazit: "The Snow Child" bleibt eines meiner liebsten Winterbücher.
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Ich werde es wohl erst nächstes Jahr schaffen zu lesen. Ich möchte dieses Jahr erst mal endlich Tintentod beenden.
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Ich bin nun bei knapp über der Hälfte. S. 260 oder so.
Zu Mabel gab es gerade ein paar Rückblicke.
Das geht mir so nahe. Ich musste kurz blinzeln und schlucken...
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So, ich hab's gestern nacht auch fertig gelesen und bin immer noch dabei, es sacken zu lassen...
Es ist ein eigenartiges Buch. Sehr emotional - einerseits voller Beklemmungen, und andererseits immer hart an der Grenze zum Kitsch, wenn es für die Protagonisten mal gut läuft. Und dann kriegt die Autorin doch wieder die Kurve und das Rosarote blendet aus in Weiß...
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Ich habe es gestern beendet.
Ich wusste einiges gar nicht mehr.
Phantomaus hat es gut beschrieben.... stellenweise grenzte es tatsächlich am Kitsch entlang.
Grundsätzlich liebe ich die Geschichte aber.
An einem winterlichen Vorweihnachtsabend darf es ruhig leicht kitschig sein.
Am meisten gefielen mir die Beschreibungen der Beziehung zwischen Mabel und Jack und die Beschreibungen der Landschaft Alaskas.
Ich würde es auch ein drittes Mal lesen. Es zählt definitiv zu meinen Lieblingsbüchern.
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Ich bin seit vorgestern abend fertig mit lesen und noch lange nicht fertig mit dem Buch. Ich liebe ambivalente, vielschichtige Geschichten und bin überzeugt, dass man dieses Buch 10 mal lesen kann und immer noch neue Facetten entdeckt.
Mich hat am meisten beeindruckt, wie deutlich Faina die Rollen einnahm die durch die "Wahrnehmung" der anderen Charaktere auf sie projiziert wurden.
Sie ist die Märchenfigur, die Mabel sieht.
Sie ist das verwilderte Waisenkind, das Jack sieht.
Sie ist die überlegene Jägerin, die Garrett kennenlernt.
Und sie ist natürlich noch ganz vieles mehr.
An der Stelle muss ich mal ganz grundsätzlich darüber nachdenken, wie viel wir wohl andere Menschen durch unsere Wahrnehmung in Rollen drücken, die diesen Menschen nur sehr rudimentär gerecht werden?
Ich bin jetzt schon gespannt, was ich entdecke, wenn ich das Buch nächstes Jahr noch mal vornehme.
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Nachtrag zu meiner Bewertung: Nachdem ich so dies und da bei euren Rezensionen gelesen habe, werde ich das Buch doch nicht gleich verkaufen, sondern irgendwann im nächsten Jahr erneut lesen. Und dann überprüfe ich meine Einschätzung...
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Ich habe das Buch nun auch endlich lesen können. Die letzten zwei Tage habe ich Seite um Seite verschlungen.
Teilweise war es für mich unerträglich weiter zu lesen, durch meinen eigenen Verlust im letzten Jahr konnte ich Mabels Gefühle so sehr nachempfinden.
Den Schreibstil der Autorin und ganz besonders ihre Wortwahl haben mir sehr gut gefallen. Ich finde, sie hat die Landschaft wirklich wundervoll eingefangen mit ihren Worten und auch ganz allgemein hat sie alles detailreich beschrieben, ohne dabei ausufernd zu werden. (Ich mag es gar nicht, wenn Autoren sich seitenlang mit der Beschreibung eines Möbelstücks aufhalten)
Im Zwiespalt bin ich bei den Beschreibungen der erlegten Tiere. Einerseits finde ich, hat sie es jedes mal sehr gut dargestellt und andererseits war es für mich teilweise zu viel brutale Realität.
Anfangs war ich sehr angetan von dem Buch. Die Geschichte hat mich berührt, auf so vielen Ebenen... aber:
Von der Wendung war ich absolut enttäuscht. Es ging für mich alles viel zu schnell, viel zu plump.
Es passte für mich einfach gar nicht zusammen. Dieses kindlich unschuldige und dennoch unheimlich kluge und weise Kind, das so sehr auf ihre Instinkte gehört hat, lässt sich vom erstbesten schwängern? Ab diesem Punkt war Faina für mich nichts besonderes mehr. Kein Schneemädchen, sondern ein ganz normaler Teenager, ohne Mystik.
Ihr plötzliches verschwinden, obwohl sie den Sommer problemlos überstanden und sogar ein Baby ausgetragen hat, fand ich irgendwie auch unpassend.
Das finde ich so schade... es hätte eins meiner Lieblingsbücher werden können, aber nicht mit diesem Ende.Schlussendlich kann ich sagen, ich fand das Buch gut. Es passt toll zum Winter und ist eine leichte, schnell weg gelesene Lektüre.
Dadurch, das der Autor Jack London ein paar mal in dem Buch erwähnt wurde, lese ich als nächstes: "Ruf der Wildnis".
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