Hilfe, Hündin greift andere Hunde an

  • Oje, da läuft ja ziemlich viel durcheinander...


    Ersteinmal zum Alter: Mit zwei Jahren befindet sich Deine Hündin vermutlich nocheinmal in einer (hoffentlich letzten :wink: ) Phase, in der sie ihr soziales Umfeld nocheinmal eingehend nach Grenzen und Regeln "abtestet". Rottweiler sind ziemliche Spätentwickler. Gerade jetzt sind soziale Kontakte wichtig! Allerdings nicht nach dem Motto: "Lass die mal machen."


    Wenn der Rottweiler bei ihr sehr durchkommt, dann kann ich mir gut vorstellen, dass sie etwas distanzlos (und ignorant den Zeichen der anderen Hunde gegenüber) agiert und ihre Sicht der Dinge gerne anderen "aufdrücken" möchte. Wenn Du das nicht sofort in Angriff nimmst und trainierst, dann wirst Du vermutlich den Rest Eures Zusammenlebens keinen Spaß mit Hundebegnungen haben. Am besten wäre für dieses Unterfangen eine professionell geführte Gruppe, in der die Hunde beaufsichtigt frei laufen dürfen. Das setzt aber auch voraus, dass der Trainer agiert und Dir erklärt was man wann tun sollte. Du kannst und solltest ihr durchaus mitteilen, welches Verhalten Du in Ordnung bei ihr findest und bei welchem sie sich besser aus der Situation begeben sollte. Das setzt allerdings auch voraus, dass Du die anderen Hunde "lesen" kannst.


    Komplizierte Sache.


    Wir hatten letzten Samstag in unserer Junghundegruppe zwei ziemlich pubertierende Jungrüpel, die ziemlich am Probieren waren. Die Besitzer hätten am liebsten einfach die Hunde angeleint, um dem zu entgehen. Genau das wäre der falsche Weg gewesen. Wenn die Hunde in der Phase lernen (durch andere Hunde und ihren Besitzer) was sie dürfen und was nicht, dann bekommt man einen sozial fähigen Hund. Am Ende der Stunde war es dann ok zwischen den beiden. Natürlich wird das jetzt noch eine Weile schwierig, aber der Lohn kommt dann später :wink:


    Viele Grüße
    Corinna

  • Zitat

    Am besten wäre für dieses Unterfangen eine professionell geführte Gruppe, in der die Hunde beaufsichtigt frei laufen dürfen. Das setzt aber auch voraus, dass der Trainer agiert und Dir erklärt was man wann tun sollte.



    Genau danach suche ich. Bisher habe ich in Bochum, Essen, Dortmund, Witten usw. keine Hundeschule gefunden wo das kontrolliert abläuft.


    Mir scheint sie weiß eigentlich, was ich von ihr will. Wenn sie rübelhafter wird und ich schimpfe, dann macht sie dem Hund manchmal danch eine Spielaufforderung.


    Ich weiß, dass sie ihre Grenzen austesten möchte. Aber genau jetzt muss ich das ja in die richtigen Bahnen lenken, wie du sagst.


    Mir ist auch bewußt, dass sie mekrt, wenn ich etwas angespannter werde. Aber an meiner Suveränität arbeite ich fleißig. Deshalb übe ich oft mit einem Hund, den sie schon kennt. Sie darf erst zu ihm laufen, wenn ich das erlaube und, wenn sie grob wird entferne ich sie aus der Situation bis sie sich beruhigt hat und dann darf sie wieder mitmischen.


    Ist das richtig?? An die Leine mache ich sie nicht, sondern lasse sie neben mir sitzen. In solchen Situationen sehe ich ja, wenns mit ihr durchgeht, nur
    wie reagiere ich, wenn ein anderer Hund auftaucht und alle dahinlaufen?
    Sie läuft ja mit und ist auch diejenige, die dann angreift.

  • Hallo,


    klingt doch schonmal gar nicht so schlecht, Dein Konzept. Wenn sie es nicht hinbekommt sich "vernünftig" zu verhalten, wenn andere Hunde auftauchen, dann muss Du sie bei Dir halten bzw. die Situation so gestalten, dass Du immer in ihrer Nähe bist um eingreifen zu können.
    Gerade das Auftauchen von fremden Hunden stellt ziemlich hohe Ansprüche im "souverän verhalten" an die Hunde. Da ist es fast logisch, dass sie das (noch) nicht hinbekommt. Meine Teak ist z.B. auch so eine Kandidatin, die das niemals hinbekommen wird, deshalb darf sie gar nicht dorthin laufen. Das muss man dann eben üben, üben, üben...


    Wenn Deine Hündin von "Rumpöbelei" - auf Deine Schimpen hin - zu Spielaufforderung übergeht, so ist das ersteinmal ein recht positiver Ausgang der Situation für den anderen Hund, aber eigentlich auch nur ein Zeichen dafür, dass Deine Hündin etwas überfordert ist. Es ist eine Art Übersprungshandlung, die aber (zufällig) gut in die Situation passt. Du bist danach damit "zufrieden", deshalb macht sie das so.
    Normal wäre aber, wenn Deine Hündin die anderen Hunde ersteinmal vorsichtig begrüßt und mit ihnen ruhig kommuniziert. Sofort beginnen zu spielen - das machen oft Hunde, die nicht wissen wie sie sich neutral verhalten können - also (noch) zu unsicher sind.


    Meine Teak hasst es übrigens auf den Tod, von wildfremden Hunden postwendend "angespielt" zu werden. (Auch, weil sie Angst davor hat, dass ihr der Hund auf den Rücken springt - dort hat sie Schmerzen.) Für ein Spiel muss man sich ersteinmal kennen gelernt haben und die Atmosphäre muss entspannt sein. Ist sie das noch nicht und es beginnt ein Spiel, dann eskaliert das häufig oder läuft recht rauh ab.


    Das sind alles Beobachtungen aus meiner Hundeschulpraxis :wink:


    Jede Rasse hat so ein paar "Eckpunkte" an denen man im Sozialverhalten arbeiten muss. Das resultiert einfach aus der dem ursprünglichen Arbeitszweck der Rasse... spielt alles ineinander...


    Viele Grüße
    Corinna

  • Mensch, du hast Recht! Das ist mir gar nicht in den Sinn gekommen, dass sie das nur aus Unsicherheit macht. Sie probiert solange rum, bis ich damit zufrieden bin, sonst darf sie ja nicht weiterspielen!


    hmmmm. Aber wie ich das hinbekomme, dass sie zu anderen ruhig hinläuft und erstmal "kommuniziert" bis sie spielt, weiß ich nicht.


    Kennt denn jemand eine Hundeschule oder Verein, wo es so Raufergruppen gibt? Ich kann ja nicht einfach auf eine Hundewiese gehen und sie immer ermahnen, wenn sie grob wird. Das macht doch kein Hundehalter mit.


    Was mir noch als Problem einfällt: Es gibt ja auch Hundehalter, die ihren Hund nicht anleinen, obwohl sie sehen, dass meine an der Leine ist. Und ihr Hund kommt dann ja auf meine zu und schon ist wieder Streit, bevor ich überhaupt sagen kann, dass er bitte seinen zu sich holen soll.

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