Zitat von Helfstyna

Ok, ich dachte wir reden über realitätsnahe Finanzierungskonzepte und Neustrukturierung...

Wenn ich mir den Bußgeldkatalog anschaue, was alleine Hundekot betrifft - würde sich das hier wirklich lohnen. Die Strafe beläuft sich auf 10 bis 100 Euro.

Eine einfache Kontrolle, welche Hunde nicht angemeldet sind, ebenso. Das wäre in meinem Umfeld eine extreme Summe und dafür bräuchte es nur zwei Kontrolleure für ein paar Wochen.

Ersthund 96, jeder weitere 192 Euro pro Jahr an Steuer - wäre n hübscher Bonus für die TA-Praxen.

Und wenn sich niemand mehr spontan ein Tier zulegen kann, weil er gerade durchs Einkaufszentrum läuft, oder das Angebot bei Ebay doch so günstig ist - ja, ich bin der Meinung, dann nimmt die Anzahl generell ab. Nach und nach. Dann wären Haustiere nicht mehr so ein "Geschäft". Und es wäre vielleicht normaler, dass TAs ordentlich bezahlt werden und man nicht in die Notfallsprechstunde geht, wenn das Problem schon länger bekannt ist.

Willkommen bei der Stasi.

Ich wil nicht das Geheule hören, wenn plötzlich vorgeschrieben wird, wie oft Hund/Katze/Maus zur Impfung müssen, wie oft im Monat die Wurmtablette gegeben wreden muss und.. und...und, damit man den ermäßigten Satz beim TA bekommt.

Und wie viel müsstest du dann für deinen Ups Wurf Strafe zahlen? Oder ist das kostenfrei im Gegenteil zu den ebay Hunden?

Und wie willst du das Geld gerecht aufteilen?

Stadt A hat eine Tierklinik und 5 Kleinpraxen, Stadt B hat 6 Kleinpraxen. Stadt C hat 2 Großpraxen und 7 Kleinpraxen... wer entscheidet wie viel wer kriegt?

Kriegt man pro Angestelltem, pro Arbeitsstunde, pro behandeltem Tier, pro....?

und was bleibt dann abzüglich der Kosten für den Verwaltungsaufwand und den Mehraufwand für die Kontrollinstanzen übrig und kommt in der einzelnen Praxis an? Von 100€ mehr im Monat können die sich auch nichts kaufen. Da hat man dann einfach mal zum Spaß die Tierhalter schikaniert.

Klar schafft man ein paar neue Arbeitsplätze und bringt die alte Anschwärzerherz mancher Menschen wieder zum höher Schlagen.

Aber verbessern wird so etwas nichts.

Ich war Anfang des Jahres mal selbst in der Notaufnahme wegen einer Magenschleimhautentzündung. Also auch nix Großes. 500€ durften PKV und Beihilfe da insgesamt berappen.

Da kann ich ehrlich gesagt nur schmunzeln, wenn sich jemand über 50€ Notdienstgebühr beim TA beschwert...

Finde ich super, wie auch immer es nun kommt. Sicher bin ich nicht begeistert wenn ich mehr bezahlen muss aber wenn ich überlege was ich schon als Notfall im Notdienst in der Klinik gesehen habe.... ohne Worte... Die klauen nämlich echten Notfällen wichtige Zeit. Und bei Geld hört der Spaß traurigerweise ja bei den meisten auf. Die landen eh nur beim Arzt wenn kurz vor knapp ist. Ob ich jetzt 30€, 50€ oder was auch immer zahle. Wenn wir einen Notfall haben muss das sein und dann kommt’s auf 20€ ja auch nicht an. Es kommt dann doch meistens eh Dicke und das muss man nun mal aufbringen können. Ein Hund kann immer unerwartet viel Geld kosten und die Kliniken müssen auch überleben und nicht alle nacheinander dicht machen.
Für die menschliche Notaufnahme könnte man das gleich mit machen da kommt doch auch jeder Depp mit Wehwehchen. Früher ging’s doch auch und wir operieren alle nicht am offenen Herzen, also wird man auch mal vor 18 Uhr zum Tierarzt kommen.

Zitat von Wuschelfreund

Für die menschliche Notaufnahme könnte man das gleich mit machen

Das hielte ich für eine super Idee! Als ich mit einer schlimmen Gallenkolik in der Notfallpraxis war, war eine Patientin vor mir, die über Schnupfen und Halsweh klagte... Und ich konnte mich vor Schmerzen kaum mehr auf dem Stuhl halten...

Vielleicht hilft die nachstehend verlinkte Stellungnahme, die Motivation der TÄ zu verstehen:

Homepage Tierärzteverband

29.08.2019 Stellungnahme zum Entwurf einer Vierten Verordnung zur Änderung der Tierärztegebührenordnung (GOT) vom 24. Juli 2019

und dazu noch auch von der TÄ-Verbands-Seite zur Verordnung:

Zitat

06.11.2019

Bundeskabinett beschließt Notdienst-Novelle

Das Bundeskabinett hat in seiner heutigen Sitzung den von Bundesministerin Klöckner vorgelegten Gesetzentwurf für die GOT-Notdienstnovelle einstimmig und ohne Aussprache verabschiedet.

Der Bundesrat wird über den Gesetzentwurf voraussichtlich am 20. Dezember beschließen, sodass von einem Inkrafttreten Anfang 2020 ausgegangen werden kann. Die Kernpunkte des Gesetzentwurfs sind: Verpflichtende, pauschale Notdienstgebühr von 50 Euro für Behandlungen außerhalb der regulären Sprechzeiten und Abrechnung der tierärztlichen Leistung mit mindestens dem 2-fachen bis maximal 4-fachen Satz.